OAL richtig messen?

Pulver, Hülsen, Geschosse, Zündhütchen, Ausrüstung - Alles zum Thema "Wiederladen".
Forumsregeln
ACHTUNG! Es kann keinerlei Haftung für gepostete Ladedaten und sonstige Informationen übernommen werden. Jeder handelt auf eigene Gefahr und Verantwortung.

Wiederladen kann gefährlich sein und soll nur von Personen mit dem entsprechenden Fachwissen durchgeführt werden.
Antworten
buckshot

OAL richtig messen?

Beitrag von buckshot » Mi 30. Mai 2012, 13:48

kann mir bitte jemand erklären, wie man die OAL richtig misst - hab bisweilen "unprofessionell" mit der Schiebelehre vom Hülsenboden bis zur Spitze gemessen - da dies aber aufgrund der oft unterschiedlichen Geschoßlängen (Hollow Point...) bzw. der unterschiedlichen Ogiven nur sehr ungenau ist, hab ich mir inzw. diesen Aufsatz hier bestellt:

http://www.brownells.com/.aspx/pid=3401 ... Comparator

allerdings ergibt sich dadurch eine von Haus aus größere Gesamtlänge da dieser Aufsatz eine Eigenlänge X hat...

Blöde Frage: wo nulle ich jetzt den Messschieber so dass es stimmt bzw. muss ich bei jeder Messung einen bestimmten Wert abziehen - und welchen?

Der Aufsatz ist übrigens 2-teilig - also die Halterung und der jeweilige Kalibereinsatz...

thx

Benutzeravatar
BigBen
gun nut
gun nut
Beiträge: 17544
Registriert: So 9. Mai 2010, 11:14
Wohnort: Wien

Re: OAL richtig messen?

Beitrag von BigBen » Mi 30. Mai 2012, 14:01

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was an der Messschieber-Methode nicht passen soll. Die OAL gilt ja je nach Geschossart und ist bei einem AMAX halt länger als bei einem BTHP. Wenns innerhalb der Geschosse leichte Abweichungen gibt, macht man halt 10 Messungen und nimmt den Mittelwert. Kann mir nicht vorstellen dass das mit dem Aufsatz wesentlich besser geht, der macht ja im Endeffekt auch nichts anderes.
Abusus non tollit usum - Mißbrauch hebt den (ge)rechten Gebrauch nicht auf

Varminter

Re: OAL richtig messen?

Beitrag von Varminter » Mi 30. Mai 2012, 14:12

BigBen hat geschrieben:Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was an der Messschieber-Methode nicht passen soll. Die OAL gilt ja je nach Geschossart und ist bei einem AMAX halt länger als bei einem BTHP. Wenns innerhalb der Geschosse leichte Abweichungen gibt, macht man halt 10 Messungen und nimmt den Mittelwert. Kann mir nicht vorstellen dass das mit dem Aufsatz wesentlich besser geht, der macht ja im Endeffekt auch nichts anderes.



Der Aufsatz macht es vor allem leichter nachvollziehbarer.

Weil eben nicht von der Geschossspitze aus (die eh verschieden lang sein kann) gemessen wird, sondern das Geschoss wird quasi "rundum" gemessen.

Ich zeig´s dir mal in Natura, wenn wir uns wieder sehen.

jagawirth
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 701
Registriert: So 9. Mai 2010, 20:02
Wohnort: Linz

Re: OAL richtig messen?

Beitrag von jagawirth » Mi 30. Mai 2012, 14:12

Wenn man die OAL auf seine Waffe abstimmt und da entsprechend genau ist, dann bringt der Aufsatz schon etwas. Die Bestimmung der OAL macht man dann auch mit diesem Aufsatz und jede weitere Patrone sitzt dann entsprechend gleich weit an den Zügen bzw von diesen Zügen entfernt.
Die Geschoße sind einfach durch die ungenau geformeten Geschoßspitzen auch ungleich lang. Das egalisiert man mit diesem Aufsatz weitgehend.
Du wirst sehen, dass die Messung an der Flanke wesentlich genauere und gleichmäßigere Ergebnisse bringt.

Einfach den Einsatz aufsetzen, den entsprechenden Einsatz für das Kaliber rein und dann nullen. Das ist dann nicht die sogenannte OAL aber ein gute Vergleichswert. Ich schreibe mir dann als Ladedaten beide längen auf. Die OAL braucht man für Quickload etc. Die "Flankenlänge" ist dann für den eigenen Gebrauch.

Die OAL kann man dann auch durch Mitteln erarbeiten...

lg
jagawirth

PS.: wenn jemand weiß wie diese "Flankenlänge" wirklich heißt bitte schreien. In einschlägiger Literatur habe ich nichts gefunden
9mm - .38 Special - .357 Mag. - .22 lfb. - .223 Rem. - 5,6x50R Mag. - 6,5x57R - 6,5-.284 Norma - .270 Win. - .300 BLK - .308 Win. - .30-06 Springfield - .30R Blaser - 20/76 - 16/70 - 12/76

Benutzeravatar
pointi2009
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 5545
Registriert: Di 11. Mai 2010, 08:36
Wohnort: PL

Re: OAL richtig messen?

Beitrag von pointi2009 » Mi 30. Mai 2012, 14:14

der Aufsatz misst genauer die Ogive - da ja die Geschosse unterschiedliche Übergänge haben, und daher auch unterschiedlich die eigentliche Distanz zu den Zügen ist. Rundkopf Geschosse dürfen niemals die gleiche OAL haben wie die Scenar Geschosse. Bei gleicher OAL mittels Messschieber bist bei den Rundkopf in den Zügen.

Nur ich muss sagen für mich, ich brauchs nicht, ich mach mir aus allen Geschossen eine Dummypatrone mit geschlitztem Hals und mess so die Länge, indem ich 5x diese Patrone ins Lager schiebe und danach messe. Reicht als Genauigkeit aus für mich.

wie dieser Aufsatz funktioniert weiss ich auch nicht.
Serenity Prayer from Niebuhr: "God, grant me the serenity to accept the things I cannot change,
courage to change the things I can,
and wisdom to know the difference."

Benutzeravatar
BigBen
gun nut
gun nut
Beiträge: 17544
Registriert: So 9. Mai 2010, 11:14
Wohnort: Wien

Re: OAL richtig messen?

Beitrag von BigBen » Mi 30. Mai 2012, 14:18

OK, Sinnhaftigkeit erkannt :-)
Abusus non tollit usum - Mißbrauch hebt den (ge)rechten Gebrauch nicht auf

buckshot

Re: OAL richtig messen?

Beitrag von buckshot » Mi 30. Mai 2012, 14:23

der Stempel der Setzmatrize greift ja auch nicht auf die Spitze sondern an der Ogive... - der Max-umfang der Ogive entspricht dem Kaliber bzw. dem Punkt an dem die Ogive an die Felder/Züge gesetzt wird... - Sinn ist ja, das Geschoß möglichst nah ans Profil zu setzen... - und aufgrund der unterschiedlichen Längen -auch innerhalb einer Projektilart - speziell bei HPBT, ergeben sich unterschiedlichste Messergebnisse wenn man die Geschoßlänge misst - daher misst man sie an der Ogive...

aber dadurch hat man eben kein "OAL" Maß mehr - also müßte man irgendwo nullen... - oder eben mit zweierlei Maßen messen

Benutzeravatar
doc steel
MUSCLEGUNNER
MUSCLEGUNNER
Beiträge: 11210
Registriert: So 9. Mai 2010, 11:02
Wohnort: Ich bin jetzt immer da, wo du nicht bist Und das ist immer Delmenhorst

Re: OAL richtig messen?

Beitrag von doc steel » Mi 30. Mai 2012, 18:11

du bist ein zubehör-honk! :lol:

buckshot

Re: OAL richtig messen?

Beitrag von buckshot » Do 31. Mai 2012, 09:03

doc steel hat geschrieben:du bist ein zubehör-honk! :lol:



?? http://de.wiktionary.org/wiki/Honk

Benutzeravatar
doc steel
MUSCLEGUNNER
MUSCLEGUNNER
Beiträge: 11210
Registriert: So 9. Mai 2010, 11:02
Wohnort: Ich bin jetzt immer da, wo du nicht bist Und das ist immer Delmenhorst

Re: OAL richtig messen?

Beitrag von doc steel » Do 31. Mai 2012, 14:40

als zubehör-honk wird in foren gerne jemand bezeichnet der ein sehr umfangreiches zubehör-arsenal sein eigen nennt, wobei vom gesamten zubehör höchstens ein viertel als halbwegs brauchbar durchgeht.

alfacorse
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 2139
Registriert: So 9. Mai 2010, 17:01

Re: OAL richtig messen?

Beitrag von alfacorse » Do 31. Mai 2012, 14:57

...die OAL ist die Gesamtlänge über ALLES - bzw. L6!!! Die kannst du nur erwitteln, wenn du die gesamte Murmel misst. Und wie schon ein Vorposter geschrieben hat, greift der Setzstempel eh nicht auf die Spitze und es wird schon etwas genauer gesetzt als gemessen!

buckshot

Re: OAL richtig messen?

Beitrag von buckshot » Do 31. Mai 2012, 15:57

alfacorse hat geschrieben:...die OAL ist die Gesamtlänge über ALLES - bzw. L6!!! Die kannst du nur erwitteln, wenn du die gesamte Murmel misst. Und wie schon ein Vorposter geschrieben hat, greift der Setzstempel eh nicht auf die Spitze und es wird schon etwas genauer gesetzt als gemessen!


ich glaub der vorposter war eh ich... ;-)

mir ist schon klar dass die OAL bzw. L6 "over all length" - also die ganze patrone misst, eben die will ich ja messen weil dieses angabe stets auch in den ladedaten angeführt ist - aber die tatsächliche geschoßlänge differiert - je nach projektilart und - form doch "beträchtlich" - so wie ein vorposter richtig gesagt hat, kann man mehrere messungen durchführen und einen mittelwert gelten lassen... - aber das setzen erfolgt präziser, nur kann ich eben nur bedingt die angegebene OAL aus ladedaten übernehmen - abgesehen davon mess ich eh mittels eingesägter hülsen den abstand im patronenlager aus...

ich war offensichtlich dem irrglauben erlegen, dass ich mit dem aufsatz am messschieber irgendwie eine korrekte OAL messen kann, das geht eben doch so nicht - somit bin ich zwar kein "honk" gem. docs oder sonst jemandes definition - aber ich hab ein teil, welches gut gemeint ist, aber leider nicht den erwarteten effekt hat bzw. zweck erfüllt... :(

Antworten