Zu diesem Zweck ziehen wir die Kammer zurück und öffnen den Magazinkastendeckel. Sieht man im Bereich des roten Pfeiles auf Bild 1, daß die Oberkante des Magazinkastens und die Unterseite des Verschlußgehäuses nicht aufeinanderliegen, bleibt kein anderer Ausweg, als der Griff zu den Schnitzmessern.
Zunächst überprüfen wir, ob das Verschlußgehäuse nicht tief genug in den Schaft eingelassen wurde. Siehe weißer Pfeil im Bild 1. Bei meiner Waffe waren das ca. 2 Millimeter.
Wir trennen das System vom Schaft, schwärzen mit dem Ruß einer Kerze die Unterseite des Gehäuses und die Unterseite des Laufes, fügen es wieder ein und nehmen an den jetzt sichtbaren Druckstellen Holz weg.
Das Spiel treiben wir solange, bis der Zustand in Bild 2 erreicht ist. Magazin und Gehäuse liegen hier satt auf.
Kommen wir zu keinem richtigen Ergebnis, kann man noch versuchen, das Magazin tiefer einzulassen.
Die Grenze der Einlaßtiefe ist das Scharnier des Kastendeckels, siehe Bild 3.
Dann zerlegen wir das Gewehr, fügen Verschlußgehäuse und Magazin aneinander und prüfen, ob bei abwechselndem Druck bei den Punkten A und B, siehe Bild 3, ein Schaukeln bemerkbar wird.
Wenn ja, dann liegt das meist daran, daß die Grate bei der Herstellung nicht entfernt wurden, sieh Bild 4.
Zum Schluß messen wir die Länge der beiden Hülsen aus, Meßpunkte siehe Bild 3. Die korrekte Anfertigung wird ohne Drehbank nicht möglich sein.
Die Bohrung der Hülsen richtet sich nach dem Durchmesser der beiden Schrauben. Sie sollte so groß sein, daß die Schrauben saugend hineinpassen. Wandstärke empfehle ich mit 2 Millimetern. Bei meinen Schrauben waren diese Maße 6,7 und 10,7 Millimeter. Die Außenseiten der Hülsen dürfen nicht geglättet werden, denn die Hülsen werden mit Harz oder einem guten 2-Komponentenkleber eingeklebt und die rauhe Oberfläche verbessert die Haftung.
Beim Einsetzen der Hülsen gehe ich so vor:
Zuerst erweitere ich die Löcher im Schaft auf ein Maß, das ca. 2 Millimeter über dem Außendurchmesser der Hülsen liegt.
Dann trage ich auf alle Metallteile (nicht auf die Außenseite der Hülsen!) die mit dem Harz Kontakt haben könnten (auch auf die Schrauben), Trennwachs auf. Unterläßt man das, wird man nach der Aushärtung des Harzes die einzelnen Teile nicht mehr trennen können!
Zum Einkleben verwendet man am Besten Harz mit einer langen offenen Zeit. Harz und Härter gut vermischen und dann Glaspulver einarbeiten, bis es eine schmalzähnliche Konsistenz hat.
Erstens gewinnt man dadurch eine größere Härte und zweitens kann man es besser kontrollieren, da es nicht irgendwo hinein- oder ausrinnen kann.
Nun das Trennwachs trocknen lassen, auf die Außenseite der Hülsen Harz auftragen, Hülsen vorsichtig einschieben, überschüssiges Harz wegnehmen.
Lauf mit System und Magazinkasten einsetzen und verschrauben.
Nach 24 Stunden ist das Harz ausgehärtet und man das Gewehr wieder zerlegen.
Zur Kosmetik eventuell übergequollenes Harz entfernen. Fertig.
Bild 1:

Bild 2:

Bild 3:

Bild 4:

Bei Fragen bitte posten.
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