@gewo
AMEN!
Man kann nicht pauschalisieren ob und wie gut manche Kaliber für gewisse Waffen laufen. Gibt sicher auch 1911er in exotischen Kalibern (10mm oder 357Sig) die klaglos laufen.
Es gibt aber auch zB die HK USP die ja für die .40S&W entwickelt wurde. Diese hat überhaupt keine Probleme mit der 9mm oder mit der größeren .45ACP (nur so am Rande)
Ich glaube, dass viele sich einfach ungeschickter ausdrücke oder irgendwelchem Gruppendenken hinterherlaufen. Man liest einfach sehr oft Behauptungen in die Richtung, dass 1911er in anderen Kalibern als .45 unzuverlässig sind und so bilden sich schnell Meinungen von Mitlesern. Das ist exakt das Gleiche wie die Kundenrezensionen auf amazon und co. Das nennt man Social Media. Wenn viele sagen das ist gut, dann nehme ich das für bare Münze und kauf mir das Trum auch oder glaube diese Behauptung auch.
Nur ein paar Beispiele: Buy cheap buy twice, Bei Rotpunkten kaufe nur Aimpoint und Eotech, nur Magpul Magazine sind zuverlässsig für die AR, ein Piston ist besser als ein DI, die Glock 26 ist die beste Waffe zum Führen, der Mercedes ist das beste Auto, Leatherman ist besser als das Swisstool, Surefire ist der beste Lampenhersteller und alle anderen können nix, die Glock 17 ist die zuverlässigste Pistole, das sig550 ist der zuverlässigste Selbstlader, Stainless steel rostet nicht, Kelty baut die besten Zelte, Stanley die besten Thermoskandln...... usw.
DAS ist alles Gruppendenken und in meinen Augen gefährlich. Die Mehrheit der Leute lässt sich dazu hinreißen und wird verleitet das eigene Hirnkastl auszuschalten. Gekauft wird dann fast ausschließlich in der preislichen Oberliga und dann bricht das große Donnerwetter los, wenn das vielgepriesene Produkt zum Teil nicht mal im Ansatz hält was ALLE sagen bzw. die Werbung verspricht oder aber der Benutzer kann den Unterschied vom Klassenleader zum Klassenschlusslicht nichteinmal auseinanderhalten.
Auch hier im Forum habe ich ab und an mal gelesen, dass Leute behauptet haben, dass man nie eine 1911er "unter" einer Kimber soll, da das alles nur Schrott ist. Wirklich? Wieso sehe ich dann auf stinknormalen Mickey-Mouse-Bewerben vermehrt Kimber Pistolen mit Störungen oder spreche mit unzufriedenen Besitzern (bitte nicht falsch verstehen, nicht jeder Kimber Besitzer ist unzufrieden). Man müsste doch meinen, dass wenn man mehr als das doppelte sogar dreifache für ein und dieselbe Waffe bezahlt, dass man eben auch um diesen Faktor ein MEHR an Waffe bekommt. Nur um das kurz richtigzustellen: ich habe nichts gegen Kimber. Die Frage ist nur, stimmt der Mehrpreis im Verhältnis zu dem was man bekommt bei diesen Marken (ebenso Ed Brown, Les Bear,....). Ich denke nicht, zumindest habe ich das bis dato noch nicht erlebt. Natürlich sind vielleicht einzelne Teile von höherwertigerer Qualität, aber wirkt sich das direkt auf die Zuverlässigkeit oder Präzision aus, wenn mein Schlagbolzen plötzlich aus Titan besteht oder die Sicherung mit Perlmutteffekt?
Ich möchte das auch niemandem absprechen, der es sich leisten kann/will. Es soll jeder am Ende mit seiner Entscheidung glücklich werden und deshalb bitte auch die anderen Entscheidungen respektieren, die keine Optische Edeldiva kaufen sondern ein Gebrauchseisen in egal welchem Kaliber. Keine Kaliberdiskussionen mehr, bitte. Der aufmerksame Nachrichtengucker weiß, dass selbst eine .22lr tödlich sein kann (wie bei etlichen Vorfällen) das Zauberwort heißt hier Schussplatzierung. Natürlich hat die .45er mehr Rückstoß, aber kann sich auch jeder ein intensives Training damit leisten oder greife ich da lieber zur KK Pistole mit der ich auch nach dem Training noch einen halben Tag am Stand stehe und die Sch.... aus der Pistole jage, weil mir einfach danach ist? Mal kurz innehalten und darüber nachdenken..... klick, ja verdammt der hat ja doch recht, wenn auch nur zum Teil
Cool bleiben und auch die anderen Entscheidungen akzeptieren, das ganze Überzeugen von Hinz und Kunz bringt doch wirklich niemandem etwas.
mfg
Chris