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von checkinthedark » So 11. Nov 2012, 23:23
Die .243 war die erste Patrone, an der ich mich im Wiederladen versucht habe - und das ist mehr als 30 Jahre her. Fliegen sollte sie aus eine Krico Jagdmatch - hauptsächlich bei DJV-Wettkampfschießen.
Was soll ich sagen: die 10 der Rehbockscheibe war zu halten, aber Präzision und Streukreise von 7-8cm sind ein Widerspruch in sich. Also hab ich probiert und getüftelt - Jahr um Jahr, bis ich dann nach 3 Jahren eine Laborierung hatte, die regelmäßig 2,5cm/5 Schuss zusammenhielt. Hinzu kamen meine eigenen Unzulänglichkeiten als Schütze.
Heute würde ich die .243 niemandem empfehlen, der auf Präzision - gern auch auf 300m oder mehr - aus ist, und nicht über profunde Erfahrungen im Wiederladen und über Zeit und Geld verfügt. Denn - das wurde schon geschrieben - der Unterschied zwischen einer super schießenden und einer grottenschlechten Laborierung kann schon bei kleinsten Veränderung eintreten.
Über kurze Lauflebensdauer kann ich entgegen der "herrschenden" Meinung nicht klagen; meine Krico hatte 4270 Schuss hinter sich, als ich sie verkauft habe, und war soweit mit einem Boroskop zu sehen, nicht ausgebrannt, und schoss dementsprechend nicht schlechter und nicht besser als als Neuwaffe. Allerdings muss man dafür auch eine Menge Reinigungsarbeit aufwenden. Faustformel: mit Shooter's Choice so oft mit der Bürste durch wie die Zahl der Schüsse, dann mit Patches oder VFG und Shooter's Choice solange, bis die sauber rauskommen. Kann man für übertrieben halten, aber gerade bei der .243 glaube ich ist das notwendiger als bei allen anderen Patronen.
Mit steilerer Hülsenschulter, also 40° wie die .243 AI, wär mir die .243 noch sympathischer. Ohnehin schoss meine nur mir richtig Dampf auf dem Kessel gut - Schlappladungen gingen überhaupt nicht.
Dennoch, aus heutiger Sicht gebe ich der 6,5x55SE absolut den Vorzug, sowohl für Wettbewerbe als auch jagdlich!
Teddy