Ed McGiverns Geschoß

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45er
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Ed McGiverns Geschoß

Beitrag von 45er » Do 2. Apr 2015, 12:35

Dass der Ed McGivern ein Kunstschütze mit einigen (immer noch gültigen) Weltrekorden war, dürfte relativ bekannt sein. Dass er auch ein Geschoß designt hat ist vermutlich nicht so verbreitet. Bei egun habe ich folgende Kokille ergattert:
Bild
Das ist eine Ideal 358395. Die Geschoßform wurde 1915 erstmals hergestellt. Im Jahr 1925 wurde die Fa. Ideal von der Fa. Lyman übernommen. Im Karton fand sich ein Flyer der Fa. Lyman aus dem Jahr 1976. Warum die Kokille noch mit Ideal gestempelt ist? Keine Ahnung. Es handelt sich um eine Einfachkokille für ein 38er Hohlboden Wadcuttergeschoß. Das Gewicht ist mit 148 grains angegeben, mit meinem Kugelfangblei kommen 152 grains raus:
Bild
Das Gießen gestaltete sich relativ schwierig, die Kokille wollte erhöhte Temperatur und sehr hohen Fülldruck um anständige Geschosse zu werfen. Verladen habe ich noch keine, im Ideal Handbook No. 38 von 1951 sind als Pulverladung 3,5 grains Bullseye angegeben. Das kommt mir persönlich für ein HBWC etwas viel vor, ich würde mit einem grains weniger beginnen. Mein Standardgeschoß für die 38er special zum 25 Meter schießen wird es garantiert nicht werden. Dafür ist das Gießen viel zu zeitaufwändig. Mit meiner 358495 (links im Bild) gieße ich mit der Vierfachkokille ungefähr das zehnfache in der gleichen Zeit.
Bild
Über die Trefferleistung auf 25 m kann ich mit dem 358495 hinter 4,1 grains Bullseye auch nicht klagen:
Bild
Jetzt werden sich einige fragen, wieso das Ganze? Der Hauptgrund liegt darin, dass ich ein Faible für "discontinued Moulds" also Kokillen, die nicht mehr im Handel erhältlich sind habe. Zum Anderen möchte ich aus eigener Erfahrung wissen, ob sich der Mehraufwand auf der Scheibe auszahlt.

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Re: Ed McGiverns Geschoß

Beitrag von Steelman » Do 2. Apr 2015, 21:01

@ 45er:

Ich dachte ich wäre der einzige hier im PD, dem der Name Ed McGivern etwas sagt.

Zudem besitze ich Ed Mc Givern´s Buch "Fast and Fancy Revolver Shooting".

LG Steelman
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Re: Ed McGiverns Geschoß

Beitrag von 45er » Fr 3. Apr 2015, 17:46

Hallo Steelman,

das Buch "Fast and Fancy Revolver Shooting" gilt ja als die "Bibel" der Revolverschützen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich es nicht besitze und auch noch nicht gelesen habe. Dass den guten alten Ed hier nicht jeder kennt, liegt wahrscheinlich daran dass die meisten User IPSC schiessen. Da sind dann Namen wie Rob Leatham oder Doug Koenig populärer. Nachdem der Ed 6 gleichzeitig in die Luft geworfene Tontauben mit dem Revolver treffen konnte, bevor sie den Boden berührten, wäre er mit Sicherheit beim IPSC auch ganz gut gewesen. Nur beim Laufen hätte es vermutlich gehapert. Der Ed war etwas korpulent. :lol:

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Re: Ed McGiverns Geschoß

Beitrag von Steelman » Fr 3. Apr 2015, 19:03

@ 45er:

Falls Du aus Wien od. Umgebung bist können wir uns ja mal begegnen (und nicht "treffen") *lol*

Kann auch das Buch zum Ansehen mitnehmen.

LG Steelman
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Re: Ed McGiverns Geschoß

Beitrag von 45er » Fr 3. Apr 2015, 19:08

Negativ, komme aus Deutschland. In einem Monat bin ich mal auf Besuch in Güssing im Burgenland. Aber da sind es auch noch 150 km auf Wien. Aber danke für das Angebot. :dance:

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Re: Ed McGiverns Geschoß

Beitrag von GeML » Fr 3. Apr 2015, 20:08

Nicht alleine :-) ich habs auch.
LG

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Re: Ed McGiverns Geschoß

Beitrag von simultan4 » Di 2. Jun 2015, 05:36

Guten Morgen,
die Suche nach "HBWC" bringt leider nicht allzu viele Treffer,
aber hier dürfte ich jemanden gefunden haben, der sich damit auskennt [emoji6]
Genau so ein Geschoss soll in meine nächste .38er Special Laborierung kommen.
Recherchen zeigten, dass .358" Durchmesser und 148gr Geschossgewicht eine gute Ausgangsbasis seien.
Da ich selbst nicht gieße, und meine üblichen Geschosshersteller HBWC gar nicht im Programm haben,
wollte ich nach Empfehlungen fragen - und auch Bezugsquellen.
Weiters gleich eine Frage zum Pulver hinterher, bitte. 90% der amerikanischen (wo diese Geschosstype offensichtlich beliebter ist) Foren-Schreiber verwenden, wie du, Bullseye. Habe ich (noch) nicht.
VV N310 scheint zu schnell zu sein, dann hätte ich noch N320 da.
Erfahrungen mit Vihtavuori? Oder lohnt es sich, Bullseye heimzutragen?
VV ist in den USA nicht so verbreitet wie hier. Somit fehlen mir Vergleichswerte.
Bin dankbar für jede Info. Danke!
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Re: Ed McGiverns Geschoß

Beitrag von Xandl » Di 2. Jun 2015, 08:47

45er hat geschrieben:.... Das Gewicht ist mit 148 grains angegeben, mit meinem Kugelfangblei kommen 152 grains raus:....


Nimm etwas Zinn dazu, so 3 bis 5%, dann hat dein Geschoß die 148gr.

45er hat geschrieben:Negativ, komme aus Deutschland.


Das erkannte ich an deiner Scheibe.

simultan4 hat geschrieben:....90% der amerikanischen (wo diese Geschosstype offensichtlich beliebter ist) Foren-Schreiber verwenden, wie du, Bullseye. Habe ich (noch) nicht.
VV N310 scheint zu schnell zu sein, dann hätte ich noch N320 da.
Erfahrungen mit Vihtavuori? Oder lohnt es sich, Bullseye heimzutragen? ....


N310 ist eine Alternative zu Bullseye. Bullseye soll das schnellste Pulver sein. Weitere Alternativen wären Vectan BA10 oder Lovex S011.
Bullseye lohnt sich auf alle Fälle, nicht umsonst gibt es das schon ein Jahrhundert lang.

Alex

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Re: Ed McGiverns Geschoß

Beitrag von doc steel » Di 2. Jun 2015, 09:37

[OffTopic] Bullseye ist auch das beste Pulver, das ich jemals in der .45-er verwendete. [/OffTopic]

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Re: Ed McGiverns Geschoß

Beitrag von 45er » Di 2. Jun 2015, 10:02

Das 310er und das 320er sind beide für 38er WC Ladungen geeignet. Bei einem Hohlbodengeschoss würde ich das 310er bevorzugen, weil das 320er eine relativ hohe Ladedichte benötigt, damit es sauber verbrennt. Das führt dann wieder zu einer höheren Geschossgeschwindigkeit, welche zu einem Abreissen des Hohlbodens führen kann. Das 320er verwende ich für meine Mehrdistanzladung. Hier ist ein Rundkopfgeschoss angesagt, weil schnelles Nachladen erforderlich ist. In meinem Fall Lyman 358311 vor 4,1 grains 320. 20 Schuss beidhändig auf 25 m:
Bild

Ein gekauftes Geschoss aus Erfahrung kann ich dir nicht empfehlen, aber H&N sind in der Regel gut verfügbar und auch bezahlbar.

Das Buch habe ich mittlerweile, gabs für 15 Euro bei Amazon. :lol:

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Re: Ed McGiverns Geschoß

Beitrag von simultan4 » Di 2. Jun 2015, 11:22

Also, da ich HB verwenden will:
Bullseye kaufen und auch
H&N HBWC
148gr stellen' ja her, aber mit .357" Durchmesser, statt .358".
Das fehlende Tausendstel sollte durchs lidern des Geschoss ja ausgeglichen werden.
Bleibt noch die Frage, goldene, kupferne oder bleierne?
Bezugsquelle? Gewo?
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Re: Ed McGiverns Geschoß

Beitrag von Lindenwirt » Di 2. Jun 2015, 11:27

Diese Trefferbilder auf 25m deprimieren mich. :cry:

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Re: Ed McGiverns Geschoß

Beitrag von 45er » Di 2. Jun 2015, 16:33

Der erforderliche Geschossdurchmesser hängt von deiner Waffe ab. Von hinten ein Geschoss in die gereinigte Trommelbohrung werfen. Wenn die .357er dann von vorne so:
Bild
aussehen und sich nur mit etwas Kraufaufwand durchdrücken lassen, kannst du sie ohne Präzisionseinbußen verwenden. Zu Kleine Geschossdurchmesser sind suboptimal, lieber .358er wo anders kaufen. H&N würde ich verkupferte nehmen. Da gibt es wenig Rauch und Waffenverschmutzung. Dein 310er kannst du ruhig verwenden. Je nach Geschossgewicht und Setztiefe so ab 2,0 grains aufwärts. Maximalladung kannst Du gerne in den Ladetabellen nachschauen.

@Lindenwirt: Üben, Üben, Üben

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