Ordonanzgewehr - Schaftbehandlung / Restaurierung
Ordonanzgewehr - Schaftbehandlung / Restaurierung
Hallo!
Ich habe zwei alte Ordonanzler (zwei Moisin Nagent, davon einen PU-Sniper); beide aus Arsenalbestand und daher die Schäfte ein wenig ... zerknautscht. Ich möchte sie aber nicht auf "neu" abschleifen u ölen, sondern ihnen eine "altersgemäße" Sanierung zukommen lassen.
Es wäre toll wenn jemand hier seine Erfahrung mit mir teilen könnte, konkret:
- Wie kann ich einen alten Nagant-Schaft, der ja ursprünglich lackiert wurde, dessen Lack aber schon an vielen Stellen sehr matt ist wieder originalgetreu hinbekommen (va: mit welchem Lack oder Öl)
- Wie kann ich mit tiefen Dellen/Abspiltterungen umgehen (die sich nicht mit der Lötkolben-Filz-Methode ausbügeln lassen): Gibt es da Holzersatz oä, dass original aussieht?
- Kann man auf solch alten Lack Öl aufbringen?
- Was fällt euch sonst noch dazu ein?
Bin für jeden Tipp dankbar!
lg erleogun
Ich habe zwei alte Ordonanzler (zwei Moisin Nagent, davon einen PU-Sniper); beide aus Arsenalbestand und daher die Schäfte ein wenig ... zerknautscht. Ich möchte sie aber nicht auf "neu" abschleifen u ölen, sondern ihnen eine "altersgemäße" Sanierung zukommen lassen.
Es wäre toll wenn jemand hier seine Erfahrung mit mir teilen könnte, konkret:
- Wie kann ich einen alten Nagant-Schaft, der ja ursprünglich lackiert wurde, dessen Lack aber schon an vielen Stellen sehr matt ist wieder originalgetreu hinbekommen (va: mit welchem Lack oder Öl)
- Wie kann ich mit tiefen Dellen/Abspiltterungen umgehen (die sich nicht mit der Lötkolben-Filz-Methode ausbügeln lassen): Gibt es da Holzersatz oä, dass original aussieht?
- Kann man auf solch alten Lack Öl aufbringen?
- Was fällt euch sonst noch dazu ein?
Bin für jeden Tipp dankbar!
lg erleogun
- Maggo
- Moderator
- Beiträge: 3029
- Registriert: So 9. Mai 2010, 11:09
- Wohnort: Dort wo das kleinwüchsige Wilde und hinterlistige Bergvolk in den Alpen wohnt
Re: Ordonanzgewehr - Schaftbehandlung / Restaurierung
Wenn du deine Waffe Wertmindern möchtest dann nur zu, schleif alles ab und lackiere es neu.
Bei den Ordonnanzwaffensammern ist das ein großes No Go bei der Waffe bis auf eine Grobe Reinigung etwas zu verschlimmbessern.
Die Russen verwendeten meist Schellack, der haltet von Haus aus nicht so wirklich viel aus. Du kannst ihn jetzt Sanieren und nach einen Jahr Handhabung sieht wer wieder gleich aus.
Die Waffe Schießt auch nicht besser weil der Schaft glänzt, wenn du eine neue Waffe willst dann verkaufe die zwei Nagants und kauf dir ein neues Gewehr, das macht weniger Arbeitund ist sinnhaftiger.

Bei den Ordonnanzwaffensammern ist das ein großes No Go bei der Waffe bis auf eine Grobe Reinigung etwas zu verschlimmbessern.
Die Russen verwendeten meist Schellack, der haltet von Haus aus nicht so wirklich viel aus. Du kannst ihn jetzt Sanieren und nach einen Jahr Handhabung sieht wer wieder gleich aus.
Die Waffe Schießt auch nicht besser weil der Schaft glänzt, wenn du eine neue Waffe willst dann verkaufe die zwei Nagants und kauf dir ein neues Gewehr, das macht weniger Arbeitund ist sinnhaftiger.
Wer mit Halbautomaten Schießt ist zu faul zum Repetieren! 

Re: Ordonanzgewehr - Schaftbehandlung / Restaurierung
Wertminderung hin oder her, hab bei beiden K98 den Schaft abgeschliffen (nur soweit als notwendig, wegen der Einstanzungen warats) und dann mit nem Holzöl eingeölt. Schauen beide Pipifein aus.
Der Nagant hatte von Haus aus eigentlich schon eine gute, vollständige Lackierung, den hab ich so belassen.
Irgendwas nachölen, nachlackieren würd ich ohne anschleifen nicht tun, das hält genau gar nix und wird den Schaft nur mehr verunstalten.
btw, Anmerkung, und entweder Öl oder Lack, beides zugleich geht net bzw schaut wahrscheinlich schirch aus. Ich bevorzuge Öl, ein Ölschaft schaut um Welten besser aus als ein lackierter, und greift sich auch besser an.
Der Nagant hatte von Haus aus eigentlich schon eine gute, vollständige Lackierung, den hab ich so belassen.
Irgendwas nachölen, nachlackieren würd ich ohne anschleifen nicht tun, das hält genau gar nix und wird den Schaft nur mehr verunstalten.
btw, Anmerkung, und entweder Öl oder Lack, beides zugleich geht net bzw schaut wahrscheinlich schirch aus. Ich bevorzuge Öl, ein Ölschaft schaut um Welten besser aus als ein lackierter, und greift sich auch besser an.
Magnum mag man eben! 

Re: Ordonanzgewehr - Schaftbehandlung / Restaurierung
hallo, danke für die ideen - abschleifen u neu ölen möchte ich eigentlich nicht - also bleibt wohl "nur" die reinigung; das mit dem schellack ist überlegenswert. Es gehören für mich die maken natürlich dazu zur geschichte des gewehres, insofern will ich sie ja gar nicht weg haben -- darf ich fragen wieweit die angesprochene "grobe reinigung" geht?
Re: Ordonanzgewehr - Schaftbehandlung / Restaurierung
Ich habe einen K31 aufgepeppt, welcher aus einer feuchten Umgebung kam.
Genommen habe ich dazu Backofenreiniger.
Also Anschäften, Arsenalfett rauskratzen, dann einsprühen. nachdem einsprühen mit Klarsichtfolie umwickeln und einen halben Tag ruhen lassen. Dann kalt abspülen.
Das ganze geht nur für ölige oder Schäfte deren Lackschicht schon porös ist und keine besonderen Stempel mehr zu erkennen sind.
Sind wichtige Stempel drauf habe ich den Bereich angeklebt und den Reiniger mit dem Pinsel aufgetragen. Und dann mit nem Lappen nach kurzer Zeit wird entfernt und neutralisiert.
Bei Dellen kannst nun das Bügeleisen nehmen und sie feucht rausbugeln. Du wirst staunen
Was man so nicht rausschleifen muss.
Wenn du noch nie was in die Richtung gemacht hast kannst auch bei nem Büchser mal fragen ob er einen Bruchschaft hat damit du was zum üben hast.
Fakt ist aber:
Ein neuer Schaft ist schön aber jede Delle tut dir weh.
Ein Ölschaft bekommt schneller Dellen, man kann aber besser nacharbeiten
So nun hast du die Qual - viel Erfolg und mach langsam mit Abschleifen.
Genommen habe ich dazu Backofenreiniger.
Also Anschäften, Arsenalfett rauskratzen, dann einsprühen. nachdem einsprühen mit Klarsichtfolie umwickeln und einen halben Tag ruhen lassen. Dann kalt abspülen.
Das ganze geht nur für ölige oder Schäfte deren Lackschicht schon porös ist und keine besonderen Stempel mehr zu erkennen sind.
Sind wichtige Stempel drauf habe ich den Bereich angeklebt und den Reiniger mit dem Pinsel aufgetragen. Und dann mit nem Lappen nach kurzer Zeit wird entfernt und neutralisiert.
Bei Dellen kannst nun das Bügeleisen nehmen und sie feucht rausbugeln. Du wirst staunen

Was man so nicht rausschleifen muss.
Wenn du noch nie was in die Richtung gemacht hast kannst auch bei nem Büchser mal fragen ob er einen Bruchschaft hat damit du was zum üben hast.
Fakt ist aber:
Ein neuer Schaft ist schön aber jede Delle tut dir weh.
Ein Ölschaft bekommt schneller Dellen, man kann aber besser nacharbeiten
So nun hast du die Qual - viel Erfolg und mach langsam mit Abschleifen.
Re: Ordonanzgewehr - Schaftbehandlung / Restaurierung
erleogun hat geschrieben:hallo, danke für die ideen - abschleifen u neu ölen möchte ich eigentlich nicht - also bleibt wohl "nur" die reinigung; das mit dem schellack ist überlegenswert. Es gehören für mich die maken natürlich dazu zur geschichte des gewehres, insofern will ich sie ja gar nicht weg haben -- darf ich fragen wieweit die angesprochene "grobe reinigung" geht?
erleogun, überleg dir das gut, ob du an den Schäften was verändern willst. Ich rate dir jedenfalls ab. Hab selber einen kurzen Schweden "restauriert", aber nur, weil 1. der Schaft nicht nummerngleich ist (wenig Sammlerwert) und 2. in speziellem Öl getränkt war, dass mir das Gewehr die ganze Bude vollgestunken hat. Bin so vorgegangen wie Fritzchen beschrieben hat. Würde ich es nochmal machen, dann anders. Mein Büchser hat mir empfohlen: Holzteile in Küchenrolle einwickeln, in Aceton tränken, in dicke Alufolie einwickeln und an gut belüftetem Ort 24-48h lagern. Ohne Gewähr!
Ich rate dir ab aus folgendem Grund: die Holzschäfte wurden früher in Handarbeit an die Systeme und Läufe angepasst. System+Lauf wurden mit Farbe angestrichen, kurz in den Schaft gesetzt und die wichtigen Stellen wurden danach entsprechend freigestochen (darum Seriennummer im Holz). Wenn du jetzt das Holz nass machst oder in Lösungsmittel tränkst, können sich die Toleranzen verändern und im schlimmsten Fall der Schaft minimal verziehen oder Kontaktstellen entstehen, wo keine sein sollen. In der Schießleistung kann sich das massiv (!!) auswirken, insb. wenn der Lauf warm wird. Bei einem nummerngleichen Schaft würde ich daher nichts angreifen.
Re: Ordonanzgewehr - Schaftbehandlung / Restaurierung
Phaaa ... Naganten abschleifen - ich hab gefühlte 15m² Schleifpapier benötigt, um den ganzen Schmodder wegzubekommen [emoji12]
Nieeee wieder!
Sind zwar tolle Prügel, doch die Ergonomie der Schäfte ist hundsmiserabel. Rein in einen ATI oder Archangel Schaft und gut ists [emoji6]
*Duck und weg*
Die Edith meint: wegen so Typen wie mir, die Naganten bis zu den Anlassfarben hin totschießen weils einfach fun macht mit diesen Dingern zu knallern, steigt der Wert, von Sammlern gut gepflegt und erhaltener Naganten weiter - denn sie werden weniger [emoji16]
Nieeee wieder!
Sind zwar tolle Prügel, doch die Ergonomie der Schäfte ist hundsmiserabel. Rein in einen ATI oder Archangel Schaft und gut ists [emoji6]
*Duck und weg*
Die Edith meint: wegen so Typen wie mir, die Naganten bis zu den Anlassfarben hin totschießen weils einfach fun macht mit diesen Dingern zu knallern, steigt der Wert, von Sammlern gut gepflegt und erhaltener Naganten weiter - denn sie werden weniger [emoji16]
"Damit das Böse Erfolg hat, braucht es nur eine handvoll guter Menschen. Denn die schaffen mit lauter guten Absichten eine furchtbare Katastrophe."
Re: Ordonanzgewehr - Schaftbehandlung / Restaurierung
vielen dank fü eure anregungen! - habe für mich beschlossen nur zu reinigen und den lauf an ein paar stellen mit schnellbrünierung auszubessern; habe da vorallem eine stelle, die wohl mal gerostet hat u jemand hat einfach schwarze farbe drauf gemalt - echt russische lösung! Beim Schaft hab ich ein paar dellen mit lötkolben ausgebügelt u ein größeres loch, nachdem es sich nicht ganz schließen ließ mit Leim zugemacht. Mit den Katzern, die eine ganz andere Farbe haben, weil ja hier die ursprüngliche "Lasur" weg ist, werd ich wohl leben. - Ist es sinnvoll den ganzen Schaft mit Balistol einzuölen oder macht das nur alles so wirklich klebrig?
an harri678: heißt das ich sollte das ganze gewehr überhaupt nicht auseinandernehmen, um die Teile besser putzen zu können?
danke
an harri678: heißt das ich sollte das ganze gewehr überhaupt nicht auseinandernehmen, um die Teile besser putzen zu können?
danke
Re: Ordonanzgewehr - Schaftbehandlung / Restaurierung
Sicher kannst du ausschäften. Macht ja Sinn um nachzuschaun, ob irgendwo versteckter Rost ist! Du musst nur drauf achten, falls irgendwo Metallblättchen untergelegt sind, dass du diese nicht verlierst. Unterm Holz nehm ich Waffenfett als Rostschutz. Ich persönlich würde das Ballistol nicht auf den Schaft geben, da es ölig bleibt, nicht aushärtet und streng riecht. Warum nicht Schellack zum Ausbessern?
Re: Ordonanzgewehr - Schaftbehandlung / Restaurierung
ja, so werd ich es wohl machen; danke für den tipp