Coolhand1980 hat geschrieben: Mi 26. Jun 2019, 08:50
Gewo, das ist so nicht vollständig. Bevor du überhaupt zum Analysieren kommst, muss erstmal das Design und der Stand der Forschung passen. Die Aufgabe besteht darin, einen geeigneten Forschungsweg zum Erforschen eines spezifischen Problems zu erarbeiten.
Soll heißen, dass das Wichtigste ist, dass die gewählte Methodik geeignet ist, die Fragestellung zu beantworten.
warum willst den Leuten denn die Motivation nehmen
ihr Betreuer hat es durchgewunken
ein Partner aus der Wirtschaft stellt das material zur Verfügung
am ende bauen sie die Aufgabenstellung halt still und heimlich drauf um dass nachzuweisen war, dass bei der Vielfalt der Parameter die dafuer ausschlaggebend sind welche präzision ein lauf tatsaechlich erzielt die Abgrenzung der einzelner Praezisionsparameter mit üblichen Mitteln nicht durchführbar ist.
und dass auch die reinigung oder nichtreinigungsfrequenz von Polygon und sonstigen Läufen nur ein weiterer kleiner Parameter von vielen ist der in der summe der vorhandenen Parameter nicht gesondert isolierbar ist
das ganze sauber wissenschaftlich aufbereitet und abgeleitet mit zahkentabellen dazu und Blabla und du hast dein "sehr gut" oder von mir aus dein "noch gut" und das wars
wen interessiert spaeter welche note deine diplomarbeit hatte?
echt jetzt
edit:
du hast natuerlich recht
fuer mich klingt das ganze auch nach "hab im Katalog gelesen und will jetzt schauen ob es stimmt" Forschung
wenig überraschend ist das eine Werbeaussage die wohl getroffen wurde weil nie und nimmer beleg oder widerlegbar
und ja da hat man sich moeglicherweise mit etwas zu wenig Basiswissen an ein thema gemacht das kaum zu bewältigen ist
nochmal zum thema:
wenn ihr die Präzision und reinigungsfrequenz in einen Zusammenhang bringen wollt müsst ihr doch Effekte ausschliessen die damit nix zu tun haben
wie soll das gehen?
ich geh davon aus ... ihr werdet mal versuchen mit den beiden laufen eine vergleichbare Präzision zu erreichen?
denn wie willst den sonst die Abweichung durch putzen oder nicht putzen bewerten?
das wird nur mit unterschiedlichen Ladungen machbar sein, denn selbst völlig idente Läufe mit aufeinanderfolgenden Seriennummern haben oft komplett unterschiedliche Schussleistungen (ist euch das bekannt?)
ihr werdet also am ende zwei Ladungen haben, evt zwei unterschiedliche Geschossgewichte, vermutlich jedenfalls unterschiedliche treibladungspulver Sorten aber jedenfalls treibladungspulver mengen
diese unterschiedlichen Ladungen hinterlassen im Lauf unterschiedliche Rückstände
pulverreste, schmauch, abrieb usw
sie hinterlassen den Lauf auch nach dem schuss in einer unterschiedlichen Temperatur
alle diese Parameter (vor allem auch die Temperatur) bewirken - teils massive - prazisionsveraenderungen zwischen den abgegebenen Schüssen.
ich sehe keinen weg diese Effekte aller auszurechnen
und selbst wenn es zum Untersuchungsdesign gehört, mit ein und derselben Patrone zu arbeiten (was die Bewertung des Ergebnisses schwierig machen wuerde) und die unterschiede in der Präzision hinzunehmen ..... jeder lauf hat von Grund auf unterschiedliche Schwingungseigenschaften die im wesentlichen mit der Metallstruktur und der Bearbeitung bei der Herstellung zu tun haben.
ein anders hergestellter lauf hat die noch viel sicherer als zwei idente Läufe
was, wenn die Abweichungen die ihr messt und mit dem verschmutzungsgrad in Verbindung bringt in Wirklichkeit Abweichungen aufgrund der unterschiedlichen basisprazision sind die anderen Effekten zuzurechnen sind?
euer ergebnis
"bei polymerlaeufen verschlechtert sich die praezision bei N Schüssen ohne Reinigung um 35% weniger als bei gezogenen laufen"
lautet, ihr in Wirklichkeit aber ohne es zu bemerken rausgefunden habt dass
"Läufe mit einer Präzision von 2 MOA oder schlechter aendern bei Verschmutzung durch N schuesse ihre präzision nur um weniger als 5% während laeufe mit einer Präzision von besser als 1 MOA ihre Präzision ab N Schüssen um mind. 25% verschlechtern"
*ratlos*