@diver99 Der Matzka ist ein altgedienter Roter, das muss man mitbedenken. Dass er sich gegen eine Tendenz erhebt, die ihre Wurzeln im Austrofaschismus hat und nicht zufällig in der gegenwärtigen Situation einige auffällige Parallelen aufweist, ist logisch.
Aber die Mehrheit jener Österreicher, die wählen durften und auch gewählt haben, wusste, wen und was sie wählen. Das ist zu akzeptieren, und solange sich nicht eine Mehrheit gegen Aktionen einer gewählten Regierung stellt, ist davon auszugehen, dass die Leute es gutheißen. So ist auch die paradoxe Situation zu erklären, dass immer mehr Leute auf die Regierung schimpfen, dass die Beliebtheitswerte speziell der ÖVP-Fraktion aber zugleich zunehmen und zunehmen.
Man muss es bei den Wählern lassen, das heißt: Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie er auf die Situation und das Verhalten der Regierung reagiert. Was sind die legalen Möglichkeiten und wie schöpft man sie aus, nur darauf kommts an. Und da sehe ich Aufholbedarf, wir haben einfach kein bürgerrechtliches Bewusstsein, und meine Prognose ist, dass es erst einmal so richtig beschissen werden muss, ehe sich eine Gegentendenz abzeichnet. Vielleicht geschieht das erst unter Verhältnissen, die schon gar nicht mehr demokratisch sind, was weiß man schon über die Zukunft.
Dazu eine sehr erleuchtende und viel zu oft vergessene Schrift:
Alexis de Tocqueville, Über die Demokratie in Amerika (1835/1840).
Gegen ihn war Marx ein Waisenknabe. Aber er ist beim Teutates kein "besserer Marx"
