Paddy91 hat geschrieben: Mi 15. Apr 2020, 14:12
burner hat geschrieben: Di 7. Apr 2020, 11:07
Paddy91 hat geschrieben: Di 7. Apr 2020, 10:09
was genau weißt du besser als die Mehrheit der Eurolänger, Schweiz, GB, USA, Kanada usw...?
Wahrscheinlich nicht viel. Stiftungen, Offshore- und ähnliche Konstruktionen sowie alternative (legale und illegale) Steuersparmodelle sind den wirtschaftlichen und politischen Eliten dieser Länder sicher bestens bekannt.
Du verwechselst dabei ESt mit KÖSt... in Zeiten von SteuerCDs kannst die, die im großen Stil die Einkommensteuer illegal umgehen wollen an einer Hand abzählen. Ganz im Gegenteil, die Selbstanzeige liegt voll im Trend (der Eliten). Und legale Tricks sind legal und somit entweder zu ändern oder unproblematisch.
Und die große Steuerersparnis durch Stiftungen gibts jetzt auch nur noch bei den gemeinnützigen. Da gehts eher um Verschleierung von Eigentumsverhältnissen oder Schutz vor unfähigen Erben aktuell.
Wieso sollte die EU kein FACTA hinbekommen wie die Amis? Immerhin beim Geldeinsammeln ist der Haufen an Inkompetenten doch sonst in erste Reihe, da sollten sie doch via CRS oder MCAA Abkommen eine ähnliche Treffsicherheit hinbekommen.
Weil die EU nicht mit den Vereinigten Staaten vergleichbar ist. Die EU ist, abgesehen von geballter Inkompetenz, ein Haufen wild zusammengestückelter Länder, mit unterschiedlichen Mentalitäten, Sprachen, Verständnis, etc. Sämtliche Anläufe hinsichtlich einheitlicher Besteuerung von Unternehmen und internationale Konzernen, Wertpapiertransaktionen, wie auch vieles andere (Flüchtlingsverteilung, Euro-Bonds, etc.) sind bisher immer gescheitert. Stichwort: Luxemburg 1% Steuer für internat. Konzerne. Selbst die ehemalige (oberflächliche) Einigkeit sehe ich derzeit und in der jüngeren Vergangenheit jetzt eher nicht so. Mehr noch: die Gräben sind tiefer denn je. Daher fehlt mir allein der Glaube, dass da auf kurz oder lang irgendetwas Vernünftiges zustande gebracht wird. Und wenn, dann ists halt (natürlich ganz unabsichtlich) wieder löchrig wie ein Schweizer Käse...
Den Trend der Selbstanzeigen kann ich von meiner Warte aus nicht beobachten. Im Gegenteil. Es werden eher noch komplexere Modelle gewählt, wo sich mir die Frage stellt, obs dann nicht gleich wirtschaftlicher wäre, mehr Steuern zu bezahlen und sich den Aufwand zu sparen... Ich gestehe, dass ich dazu keine näheren Details kenne, eine Freundin meiner Frau (Spezialisten für Gesellschafts- und Steuerrecht einer nahmhaften Kanzlei hier in Wien) dagegen schon.
Keine Sorge, ESt, KÖSt, KESt, ImmoESt, Schenkungs-/Erbschaftssteuern, etc. kann ich gerade so mit Ach und Krach unterscheiden. Weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, wo du da meinst da eine Verwechslung reinzuinterpretieren? Never mind...
In diversen Jurisdiktionen gibts nach wie vor ein sehr "liberales" Steuerrecht für Stiftungen, Unternehmen, Privatpersonen mit echtem Bankgeheimnis. Bei Stiftungen in solchen Ländern geht sicher auch die Änderung/Aufnahme eines neuen Begünstigten recht schnell und unkompliziert (steuer- und gebührenschonenden Effekt inklusive). Damit hast einen netten By-Pass etwaiger Aufsichten, Erbschaftssteuern, etc. Leider bzw. zum Glück verfüge ich nicht über ein derartiges Vermögen, dass ich mir über solche Konstruktionen Gedanken machen muss. Außerdem bin ich eher der Meinung, dass man der Gesellschaft durchaus etwas von seinem Vermögen zurückgeben darf und soll. Insofern...
Summa summarum:
Wo ein Wille, da ein Weg. Es gibt so viele Länder mit wasserdichtem Bankgeheimnis oder/und keinen Steuern (weder für Privatpersonen noch für Unternehmen!!). Egal ob via Dubai, Zypern, Singapur, Bermuda, Samoa, etc. - wieviele Leut rennen mit anonymer no limit Kreditkarte herum? Schau dir an, womit z.B. im Hyatt bei uns in Wien so bezahlt wird. Insofern sind die Möglichkeiten nach wie vor grenzenlos - und ich behaupte, dass es immer Schlupflöcher geben wird. Das liegt einfach in der Natur der Sache.