Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

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Teal'c
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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Teal'c » Sa 5. Jan 2013, 19:54

Armalito hat geschrieben:
Noldi hat geschrieben:... die Anzahl der jungen Männer die nachher in psychiatrische Behandlung musste ist nicht gerade gering.


sry, aber wer das heer nicht packt sollte entmündigt werden und nichtmal den führerschein, geschweige denn eine wbk erhalten...

+1

Die 6 Wochen Grundausbildung mögen für manche zwar hart sein, aber nichts woran man psychisch oder körperlich zerbricht... Anders wo gehts richtig schlimm zu, da ist der GWD beim ÖBH wie ein Ponyhof.
Magnum mag man eben! :violence-sniperprone:

therion
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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von therion » Sa 5. Jan 2013, 19:57

Armalito hat geschrieben:
Noldi hat geschrieben:... die Anzahl der jungen Männer die nachher in psychiatrische Behandlung musste ist nicht gerade gering.


sry, aber wer das heer nicht packt sollte entmündigt werden und nichtmal den führerschein, geschweige denn eine wbk erhalten...


Weil?

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von yoda » Sa 5. Jan 2013, 20:00

Armin hat geschrieben:Kommentar v. Brigadier a. D. Paul Puntigam, ehemals Chef der Jägerschule des Bundesheeres:
"Ein Berufsheer ist im Frieden immer zu teuer, weil zu groß und im Bedarfsfalle immer zu klein."
Das klingt nicht unplausibel. Wenn wir von einem Verteidigungsfall reden (den es für den im ganzen Burgenland weltberühmten Militärexperten Darabos allerdings nie geben kann) sind die geplanten paar Tausend Berufssoldaten ein zynischer Witz. Ich darf darauf hinweisen, daß die halb so große (und geländemäßig wesentlich verteidigungsstärkere Schweiz) immerhin rund 350.000 Soldaten ins Feld stellen kann...


Das Problem ist, solange das Bundesheer nicht mehr Geld bekommt kann man so viele Soldaten haben wie man will, im Ernstfall hat man dann weder Waffen noch Munition für alle Soldaten.
Da mit dem Kriegsfall niemand der Pikachu rechnet und das Bundesheer in nächster Zeit sicher nicht mehr Geld bekommt, kann der Wehrdienst nicht mehr als solcher bezeichnet werden, meiner Meinung nach ein reiner Zwangsdienst, für alleinstehende Personen ohne Rückhalt in der Familie durch den extrem geringen Lohn sogar existenzgefährdend. Ich seh halt keinen Sinn darin da es dem Land SO nichts bringt (dem Land entgehen in der Zeit in der ich beim Heer herumsitze Steuern) und den Grundwehrdienern eher schadet.
Wenn man sich 6 Monate lang von irgendwelchen Zivilversagern zusammescheissen lassen muss ist das für den ein oder anderen sicher ziemlich belastend.

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Floody
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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Floody » Sa 5. Jan 2013, 20:14

waldemar hat geschrieben:
Salem hat geschrieben:Bei ein paar Wehrpflichtgegnern (auch hier) kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren dass die
grössten Schreier entweder ihren GWD noch nicht abgeleistet haben und so daran vorbeikommen wollen,

Doch, habe ich.

Ebenso. Bei der ganzen Propaganda hier ist meine Entscheidung unglaublich gefestigt worden, danke.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von therion » Sa 5. Jan 2013, 20:19

Wieso werden so viele Bundesheerangehörige eigentlich permanent Zivilversager geschimpft? Die meisten meiner Vorgesetzten haben sich nach einer Lehre oÄ für das Budnesheer entscheiden, weil es ihnen Spaß gemacht hat und ansonsten ein normales Leben neben dem Heer inkl Frau und Kinder. Sollen sie neben dem Bundesheer noch eine "zivile Karriere" anfangen?

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von yoda » Sa 5. Jan 2013, 20:24

@therion
Ich habe nicht gesagt das Heeresangehörige generell Zivilversager sind, die die GWDs grundlos zusammenscheissen und schikanieren sind aber für mich welche.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von therion » Sa 5. Jan 2013, 20:31

Okay, dann habe ich das falsch aufgefasst. FÜr mich ist es zwar kein Zeichen von Zivilversagen, wenn man jemanden grundlos schikaniert, einfach weil es für mich nichts damit zu tun hat, aber ich verstehe wenigstens was Du meinst.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Armalito » Sa 5. Jan 2013, 20:59

therion hat geschrieben:
Armalito hat geschrieben:
Noldi hat geschrieben:... die Anzahl der jungen Männer die nachher in psychiatrische Behandlung musste ist nicht gerade gering.


sry, aber wer das heer nicht packt sollte entmündigt werden und nichtmal den führerschein, geschweige denn eine wbk erhalten...


Weil?


ist es vom hrn.rekruten zuviel verlangt wenn er sich ein bisserl zusammenreißt, statt der mama das bett selber machen muss und es ned toleriert wird wenn er sein turnsackerl vergessen hat!?

oder liegts an den pösen pösen kameraden, den gemeinschaftsduschen oder der unstylischen farbe der uniform das man das heer ned packt?
Geh bitte...

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Armin
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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Armin » Sa 5. Jan 2013, 21:03

therion hat geschrieben:Wieso werden so viele Bundesheerangehörige eigentlich permanent Zivilversager geschimpft?

Was mich betrifft, gebe ich nur ein Urteil über diejenigen (Berufssoldaten) ab, die ich selbst erlebt habe. Und diese Bilanz fällt insgesamt noch schlimmer aus, als die bezüglich der Qualität der Lehrer, die im Laufe von 13 Jahren erdulden mußte.

Doppler im Schreibtisch der UOs war (damals - also vor rund 35 jahren) obligat - und der war spätestens bei Dienstschluß leer. In einer NÖ Kaserne (heute bereits aufgelassen) war ab 12:00 keiner der Berufssoldaten (inklusive des Kommandanten) mehr nüchtern.

An anderen Dienstorten habe ich z. T. lupenreine Nationalsozialisten kennengelernt. Wenn ich die Vermutung äußere, daß von den (von mir persönlich kennengelernten) Berufssoldaten rund 90% in einem unter Marktbedingungen agierenden Unternehmen den Probemonat nicht überlebt haben würden, liege ich sicher nicht weit daneben (bei den von mir erlittenen Lehrern waren es nur 75%, davon allerdings die Masse keine D, C und B- sondern immerhin A-Beamte).

Möglicherweise ist das Niveau ja heute anders (beim Miltär wohlgemerkt, an den öffentlichen Schulen dürfte eher das Gegenteil der Fall sein) :? .

Insgesamt scheint es mir aber so zu sein, daß das Militär, formulieren wir es vorsichtig, nicht unbedingt auf die Allerbesten der Gesellschaft eine magische Anziehungskraft ausüben dürfte - und das ist wohl kein allein österreichisches Phänomen.

Zu Kaisers Zeiten mag das noch anders gewesen sein...
Right is right and left is wrong!

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von therion » Sa 5. Jan 2013, 21:49

Armalito hat geschrieben:ist es vom hrn.rekruten zuviel verlangt wenn er sich ein bisserl zusammenreißt, statt der mama das bett selber machen muss und es ned toleriert wird wenn er sein turnsackerl vergessen hat!?

oder liegts an den pösen pösen kameraden, den gemeinschaftsduschen oder der unstylischen farbe der uniform das man das heer ned packt?


Keine Ahnung, was die jungen Burschen konkret fertig macht. Aber weshalb soll man ihnen den Führerschein usw. wegnehmen? Bestrafen für psychische Probleme? Sehr elegant.

Armin hat geschrieben:Was mich betrifft, gebe ich nur ein Urteil über diejenigen (Berufssoldaten) ab, die ich selbst erlebt habe. Und diese Bilanz fällt insgesamt noch schlimmer aus, als die bezüglich der Qualität der Lehrer, die im Laufe von 13 Jahren erdulden mußte.

Doppler im Schreibtisch der UOs war (damals - also vor rund 35 jahren) obligat - und der war spätestens bei Dienstschluß leer. In einer NÖ Kaserne (heute bereits aufgelassen) war ab 12:00 keiner der Berufssoldaten (inklusive des Kommandanten) mehr nüchtern.

An anderen Dienstorten habe ich z. T. lupenreine Nationalsozialisten kennengelernt. Wenn ich die Vermutung äußere, daß von den (von mir persönlich kennengelernten) Berufssoldaten rund 90% in einem unter Marktbedingungen agierenden Unternehmen den Probemonat nicht überlebt haben würden, liege ich sicher nicht weit daneben (bei den von mir erlittenen Lehrern waren es nur 75%, davon allerdings die Masse keine D, C und B- sondern immerhin A-Beamte).

Möglicherweise ist das Niveau ja heute anders (beim Miltär wohlgemerkt, an den öffentlichen Schulen dürfte eher das Gegenteil der Fall sein) :? .

Insgesamt scheint es mir aber so zu sein, daß das Militär, formulieren wir es vorsichtig, nicht unbedingt auf die Allerbesten der Gesellschaft eine magische Anziehungskraft ausüben dürfte - und das ist wohl kein allein österreichisches Phänomen.

Zu Kaisers Zeiten mag das noch anders gewesen sein...


Werter Armin,

Auch ich durfte ja einige Zeit beim Heer verbringen, nachdem ich denselben Weg wie Sie gegangen bin. In dieser Zeit durfte ich feststellen, dass:

1. Alkohol im Dienst keineswegs mehr geduldet wird und für das eine mal Alkohol im Dienst zu Weihnachten eigene Genehmigungen notwendig waren.
2. Nationalsozialisten nicht überproportional vertreten waren. Es schien mir viel mehr so, als würden ÖVP/SPÖ auch einen Großteil des Kaders ausmachen.
3. Ob die Soldaten beim Bundesheer auch in der Privatwirtschaft überleben könnten, wage ich nicht zu beurteilen. Nur so viel: Man wächst bekanntlich mit seinen Aufgaben. Wenn das Heer einfach nicht mehr verlangt bzw. die Aufgabe ans Heer nicht auslastend ist, was sollen die Soldaten dann den ganzen Tag machen? Ich denke, dass wir in der hohen Beamtenschaft, die fernab des Bundesheeres dringendere Aufgaben zu erledigen hätten, viel mehr Menschen antreffen, die mit ihrer Arbeitsmoral in der Privatwirtschaft kein Probemonat überstehen würden.
4. EF zieht nach wie vor halbwegs gebildete Leute an und ich denke, dass sich die Miliz über ihre Leute nicht beklagen wird. Bei den Berufssoldaten wird es so sein wie auch in allen anderen Firmen, dass es solche und solche gibt.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Keks_in_a_dosn » Sa 5. Jan 2013, 21:55

Mein Dienst ist nicht lange her, bin in Wien gewesen bei der 3ten Gardenkompanie. Hätte ich die möglichkeit es mir nochmal auszusuchen würde ich zum Zivildienst gehen und zum Teil sinvollere Aufgaben machen, als eine dumme Marionette zu sein! Hatten den Vorfall das wer repetiert, entsichert hat und auf einen Ausbildner gezielt hat. Die Liste von sinnlosigkeit ist so lang das ich mir gewisse Sachen mir nicht nehmen kann es hier zu schreiben. Nein ich lass es lieber wäre zu Propagandartig, aber den ersten Absatz vom woolf könnts her nehmem bis zum Satz "Alle anderen".

Aja Schulden habe ich in der Zeit auch gesammelt. Wer eine intakte familie hat und generel unterfordert ist, der wird wohl für den Wehrdienst stimmen, damit der bua was lernt.
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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Armin » Sa 5. Jan 2013, 21:58

Verehrter Therion,
nur zur Klarstellung: mir liegt nichts an einer pauschalen Abqualifikation von Heresbediensteten. Ich habe nur meine Erfahrungen wiedergegeben. Daß ein Militärdienst, gleich in welcher Armee, recht spezielle Herausforderunge mit sich bringt, und sich in der langen Zeit, seit dem ich gedient habe, einiges geändert haben kann, ist mir schon klar.
Gruß,
Armin
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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von sepp » Sa 5. Jan 2013, 22:12

So - endlich ein höflicher Ton in den Beiträgen :lol: :lol: :lol:

lg sepp

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