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Re: 7,62x54R wiederladen - div. fragen

Verfasst: Mo 3. Okt 2011, 19:09
von heimwerker
mgritsch hat geschrieben:@heimwerker: naja, naja. Viel unnötige arbeit und die -30% können sogar gefährlich werden

Diese Ratschläge stammen aus dem sehr guten amerikanischen Buch "The Accurate Rifle" und damit gab es bei keinem meiner Gewehre, egal ob gekauft oder selbst gebaut, das geringste Problem.
Aber, wenn Bdenken da sind, dann bitte mit -20%, -15% und -10% arbeiten.
Für die Ermittlung des am Besten zum jeweiligen Gewehr passenden Geschoß ist die Arbeit nicht unnötig. Du würdest staunen, welche Ergebnisse man mit dieser Methode erzielt. Versuch's mal.
Vor vielen Jahren habe ich einem steirischen Berufsjäger aus einem Mauser 98 und einem amerikanischen, gehämmerten Douglaslauf eine 30-06 zum Geburtstag gebaut. Beim Hegeringschießen hat er dann alle Preise abgeräumt.
Auch meinen alten Ferlacher Hahndrilling mit einem .222 Rem. Einschublauf brachte ich damit auf 18 mm Streukreis.
Die Methode ist, zugegeben, mit großem Zeitaufwand verbunden, aber es lohnt sich. Versuch's mal.

Übrigens sind auch in fast allen amerikanischen Ladebüchern, egal ob Hornady, Speer, Lyman oder Sierra, die Höchstladungen mit Vorsicht zu genießen, insbesondere bei heißem Wetter.
10% schritte = um die 4 gn herum ist bei weitem zu grob...

Der Einfluß des Pulvers wird meistens überschätzt, viel viel wichtiger ist das Geschoß. Daß man abschließend noch zur Feinjustierung übergeht, habe ich ja geschrieben, da kann sich dann Jeder selbst nach Lust und Laune austoben.
dann noch mit ölschüssen rumzuspielen und zwischenreinigung.... Das passt gar ned zusammen.

Ich denke, Du hast den Sinn nicht ganz verstanden. Du sollst ja auch keine Ölschüsse machen, sondern nur für jede Patronenserie die gleichen Bedingungen schaffen um eine dokumentierbare Grundlage zu haben.

heimwerker

Re: 7,62x54R wiederladen - div. fragen

Verfasst: Di 4. Okt 2011, 20:21
von max81
...gedoppelt...

Re: 7,62x54R wiederladen - div. fragen

Verfasst: Di 4. Okt 2011, 20:23
von max81
...Den Putzstab führst Du (ausnahmsweise) in die Mündung so tief ein, daß der Querstrich am Stab mit der Mündung abschließt...


Hallo Heimwerker,
hat es einen Grund warum du den Drall von der Mündung aus misst?
Ich verwende ebenfalls die Putzstockmethode, nur in Schußrichtung.

Deine Werke machen etwas her, Respekt!

Schöne Grüße
max81

Re: 7,62x54R wiederladen - div. fragen

Verfasst: Di 4. Okt 2011, 20:45
von heimwerker
max81 hat geschrieben:
...Den Putzstab führst Du (ausnahmsweise) in die Mündung so tief ein, daß der Querstrich am Stab mit der Mündung abschließt...


Hallo Heimwerker,
hat es einen Grund warum du den Drall von der Mündung aus misst?


Der einzige Grund, warum ich das so mache ist, daß ich die Startmarkierung an der Mündung genauer setzen kann, als an der Verschlußhülse, beispielsweise bei einem Repetiergewehr.
Geht natürlich auch vom Patronenlager aus, denn viele Wege führen ja bekanntlich nach Rom.

heimwerker

Re: 7,62x54R wiederladen - div. fragen

Verfasst: Fr 14. Okt 2011, 10:34
von Whit3Tig3r
Eine Frage:
Wie soll die Patronenlänge und die Setztiefe der 7,62x54R Patrone ausfallen, wenn ich die kurzen AK Geschosse verlade?
Geschoss ist eines von Lapua mit einer Länge von 22,9mm, 125 grs. TM. Gibts dafür irgendwo anhaltswerte für Pulver/Laborierungen?

Und noch was: Wie weit kann ich mit der Ladung bei den 174grs PRVI .311 VMBT Geschossen runtergehen?
44,45,46 grs. hab ich ja schon getestet, nun will ich etwas runtergehen.
hab mit 42grs. aufwärts Probleme?

Grüße,
Tiger

Re: 7,62x54R wiederladen - div. fragen

Verfasst: Fr 14. Okt 2011, 13:49
von heimwerker
@Whit3Tig3r,

welches Pulver hast Du im Vorrat?

Sierrasagt z. B. für 125 Grains, Teilmantel, Spitzgeschoß:
IMR 3031:
2600fps/42,3gr, 2700fps/43,9gr, 2899fps/45,6gr, 2900fps/57,1gr
IMR 4895:
2600fps/45,6gr, 2700fps/47,2gr, 2800/48,7gr
IMR 4064:
2600fps/46,4gr, 2700fps/47,9gr, 2800fps/49,4gr, 2900fps/50,9gr
IMR 4320:
2700fps/48,9gr, 2800fps/50,5gr, 2900fps/52,1gr, 3000fps/53,7gr
Hodgon 380:
2700fps/50,5gr, 2800fps/53,7gr, 200fps/56,8gr

heimwerker

Re: 7,62x54R wiederladen - div. fragen

Verfasst: Fr 14. Okt 2011, 13:51
von Whit3Tig3r
Imo nur VV N140.

Re: 7,62x54R wiederladen - div. fragen

Verfasst: Fr 14. Okt 2011, 14:08
von heimwerker
Whit3Tig3r hat geschrieben:Imo nur VV N140.

nach einer Pulvertabelle aus dem DWJ ist das VV N140 in der Abbrandgeschwindigkeit gleich dem IMR-4320
Wenn Du im unteren Bereich beginnst, kann nichts schiefgehen.

heimwerker

Re: 7,62x54R wiederladen - div. fragen

Verfasst: Fr 14. Okt 2011, 14:52
von Charles
Bitte keine Pulverabbrand-Tabellen hernehmen als Basis für irgendeine Laborierung :!:

Nehmt 5 verschiedene Pulverabbrand-/Vergleichstabellen her, jede Tabelle sagt ganz was anderes :!:


@WhiteTiger:

44grs. N140 beim 174grs. Prvi Geschoß ist in der Tat die unterste Grenze, was man noch verladen kann, darunter dichtet einfach die Hülse im Schuss nicht ab, dann passiert sowas:

Bild

Da habe ich 45,7grs. N140 verladen mit den Speer 150grs. .311 Spitzer Geschoß. Viel zu wenig Druck, jede Hülse stark verrußt, und vor allem jede dritte Hülse durch den Gasdruck eingedellt und somit reif für den Schrottkübel.


Nun zu Deiner Frage bezüglich dem kurzen 125grs. schweren Lapua Geschoß.

Es gibt beim Wiederladen von Gewehrmunition eine Faustregel: Generell ist die Setztiefe eines Geschoßes gleich des Kaliberdurchmessers. Das heißt, Du hast ein 6mm Geschoß, das setzt Du genau 6mm tief in die Hülse. Das ist nur eine grobe Faustregel, das ist klar.

Du kannst Dein AK-Geschoß 3 bis 4mm tief setzen, bei noch weniger Setztiefe hast einfach zu wenig Ausziehwiderstand, das geht einher mit nicht optimalem bzw. unterschiedlichem Pulverabbrand-Verhalten, was sich auf die Präzision schlecht auswirkt.

Und ein 125grs Geschoß ist zu leicht für das N140 Pulver, oder besser gesagt, das N140 ist zu langsam für das 125grs. Geschoß.

Du kannst das N140 natürlich verladen, nur brauchst Du ziemlich viel davon, 51grs. sind das mindeste, was Du verladen mußt. Ob diese Pulvermenge in die Hülse reinpasst? Da wird sich vor der Mündung ein riesiger Feuerball bilden, das bedeutet unnötige Verschwendung von Pulver...

Nur müssen wir zuerst die Frage klären: Wie dick ist das AK-Geschoß von Lapua?

Re: 7,62x54R wiederladen - div. fragen

Verfasst: Fr 14. Okt 2011, 18:18
von heimwerker
@Whit3Tig3r,

Original-Ladedaten von Vihtavuori für die 7,62x54R:

Geschoßgewicht in Grains/Zündhütchen/Pulver/Grains/V0 in m pro sec/Gasdruck in psi
93/28/N110/30,9/875/38400
125/28/N120/36,3/890/39800
150/28/N140/47,8/825/41200
180/28/N140/44,8/795/41200

heimwerker

Re: 7,62x54R wiederladen - div. fragen

Verfasst: Fr 14. Okt 2011, 18:27
von mgritsch
Charles hat geschrieben:Bitte keine Pulverabbrand-Tabellen hernehmen als Basis für irgendeine Laborierung :!:


dem kann ich mich nur vollstens anschließen!

44grs. N140 beim 174grs. Prvi Geschoß ist in der Tat die unterste Grenze, was man noch verladen kann, darunter dichtet einfach die Hülse im Schuss nicht ab, dann passiert sowas:


:o sowas hab ich auch noch nie gesehen, wiezumhenker geht denn das!? wie kann der druck außen jemals höher sein als innen in der hülse!? zumal ja die "quelle" des drucks innen ist und durch den schmalen spalt zwischen hülse und lager der druck noch weiter reduziert wird... :think:

dass unterladen nix kann war mir klar. verrußen usw. drum ist es ja auch schwachsinnig einfach irgendwo unter allen tabellen anzusetzen nach dem motto "wenig drin - kann nix schiefegehen".

ich kapier das echt nicht, es gibt UMNENGEN an ladedaten da draußen, angefangen von herstellertabellen die von-bis sagen bis zu konkreten "accuracy loads" die konkret empfohlen werden. wer hier fragt kriegt mindestens eine brauchbare empfehlung. und trotzdem muß jeder wüst herumspielen, oft weit ab von gut und böse. :snooty:

Re: 7,62x54R wiederladen - div. fragen

Verfasst: Fr 14. Okt 2011, 18:36
von mgritsch
heimwerker hat geschrieben:@Whit3Tig3r,

Original-Ladedaten von Vihtavuori für die 7,62x54R:

Geschoßgewicht in Grains/Zündhütchen/Pulver/Grains/V0 in m pro sec/Gasdruck in psi
93/28/N110/30,9/875/38400
125/28/N120/36,3/890/39800
150/28/N140/47,8/825/41200
180/28/N140/44,8/795/41200

heimwerker


ähm, wo hast du die her? und was ist "28" für ein ZH?
für ein 93gn geschoss hab ich noch nie werksangaben gesehen, für ein 125gn geschoss beginnt vihta beim N130 und nicht 120... :think:

die offiziellen VV daten für die 7,62Russ gibts hier:
http://www.lapua.com/en/products/reload ... odata/5/71
oder so in groß:
http://www.lapua.com/view_reload_tables ... d=products

interesssant übrigens dass sie kein pdf-manual mehr zum download haben wo alles zusammengesammelt ist.
sollte wer eines wollen (2004 war das erste, 2009 das lezte was ich runtergeladen hab) -> pm, kann ich gerne zumailen oder zum downlaod wo raufstellen.

Re: 7,62x54R wiederladen - div. fragen

Verfasst: Fr 14. Okt 2011, 18:43
von heimwerker
mgritsch hat geschrieben:ähm, wo hast du die her? und was ist "28" für ein ZH?

Der Mensch begann in der Urzeit als Jäger und Sammler...
Aus einer offiziellen, älteren Tabelle von Vithavuori. Das Zündhütchen 28 war ein stinknormaler Large Rifle-Typ.

heimwerker

Re: 7,62x54R wiederladen - div. fragen

Verfasst: Fr 14. Okt 2011, 18:47
von mgritsch
heimwerker hat geschrieben:Der Mensch begann in der Urzeit als Jäger und Sammler...
Aus einer offiziellen, älteren Tabelle von Vithavuori. Das Zündhütchen 28 war ein stinknormaler Large Rifle-Typ.


hehehe, das sind wahrscheinlich noch daten für cordite und korrosive berdan-zh :lol: :P

Re: 7,62x54R wiederladen - div. fragen

Verfasst: Fr 14. Okt 2011, 18:53
von heimwerker
mgritsch hat geschrieben:
heimwerker hat geschrieben:Der Mensch begann in der Urzeit als Jäger und Sammler...
Aus einer offiziellen, älteren Tabelle von Vithavuori. Das Zündhütchen 28 war ein stinknormaler Large Rifle-Typ.


hehehe, das sind wahrscheinlich noch daten für cordite und korrosive berdan-zh :lol: :P

Entschuldige den harten Ausdruck, aber das ist Quatsch.
Oder denkst Du, Vithavuori hätte 1980 noch korrosive Zündhütchen oder Pulver produziert?

heimwerker