Mechanische vs. Elektronische Waage

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doc steel
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Re: Mechanische vs. Elektronische Waage

Beitrag von doc steel » Di 15. Mai 2012, 21:34

Also ich kann die Hardcore Vertreter der analogen waagen nicht verstehen, weil meine digitale Zicken offensichtlich nicht im Programm hat.
Es ist eine kleine von hornady zum ind Hosentaschen
http://www.arms24.com/Wiederladen/Pulve ... 34405.html
Die tut und macht und wenn sie einmal kalibriert wurde, was übrigens in ca. 30 Sekunden erledigt ist, hält diese einstellung....wie lang weiss ich nicht, weil ich sowieso vor jeder ladesession neu kalibriere.
Und Kost hat's 35 Mücken.

...nur die rechtschreibkorrektur von den depperten eierpad macht mi zum dostal(*)!

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Charles
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Re: Mechanische vs. Elektronische Waage

Beitrag von Charles » Di 15. Mai 2012, 21:44

@ Doc Steel:

Sei froh, daß Deine billige Digiwaage funktioniert! Noch. Oder sie verarscht Dich schon längst :whistle:


Und ja, die Hendel´schen Rächtschraibfelerr ausbessern ist eine Qual :(

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Re: Mechanische vs. Elektronische Waage

Beitrag von Teal'c » Di 15. Mai 2012, 22:41

woolf hat geschrieben:Ich hab (oder besser hatte die längste Zeit) genau diese Hornady GS-1500
Der Nullpunkt springt manchmal um 0,2gn, und die 0,1gn Auflösung sind auch a Verarschung. Die Springt nämlich immer nur um 0,2gn, x,5gn abzuwägen ist damit gar nicht möglich, nur x,4 oder x,6gn.
Desweiteren brauchts oft mehr als gefühlte 2 Sekunde bis sie überhaupt weiterspringt. Beim trickln wird man da verrückt.

kann dir nur zustimmen hab auch dieselbe von Hornady. Allerdings sind bei meiner schon 0,1gr Schritte möglich.
Magnum mag man eben! :violence-sniperprone:

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Re: Mechanische vs. Elektronische Waage

Beitrag von mgritsch » Di 15. Mai 2012, 22:59

Scheint bei der Auswahl der Digi-Waage große Unterscheide zu geben.
Spezielle Wiederladewaagen einschlägiger Hersteller werden da erstaunlicherweise oft als Zicken genannt.

Wie gesagt, meine "allgemeine" Präzisionswaage die nicht von einem Wiederladehersteller stammt (http://www.briefwaage.eu/praezisionswaa ... waage.html) versieht schon seit Jahren sehr brav ohne eine einzige Beschwerde ihren Dienst. Die gelegentlichen Prüfungen mit dem beiliegenden Kalibriergewicht haben bisher immer gepasst.

Man muß sie halt wie ein Präzisionsinstrument behandeln (keine Überlast, das mögen empfindliche Messzellen garnicht, also nicht voll mit den Wurstfingern draufdrücken! Grobmotoriker daher bitte: Achtung!)

Man muß sie auch richtig bedienen (zB: Aufstellung auf einer geraden und stabilen Fläche, zB direkt über einem Tischbein, nicht in der Mitte wo die Tischplatte schwingen kann! Luftzug vermeiden, auch nicht "draufatmen"! Temperaturschwankungen vermeiden da sonst Feuchte kondensiert und das Gewicht wild wandert! Wir sind hier im mg Bereich unterwegs! Alleine der Atemhauch oder ein schwitziger Fingerabdruck kann schon einige mg Gewichtsunterschied herbeizaubern!)

Richtig ist, dass eine analoge Waage durch ihre Massenträgheit natürlich vieles scheinbar "ausbügelt".

Mangelnde Präzision/Wiederholgenauigkeit ist jedenfalls sicher kein Thema digitaler Waagen ansich, sowas zu behaupten wäre in etwa so wie Zielfernrohre als Unnütz zu bezeichnen nur weil man mit einem Schrott-Teil eingefahren ist. Ganz im Gegenteil, in Wissenschaft und Technik verdrängen sie die Analogen praktisch vollständig da höhere Präzision mit weit weniger Aufwand und längerer Lebensdauer möglich ist. Was eichfähig ist, muß zuverlässig sein :)

So gesehen können die negativen Berichte hier nur
a) Einzelfälle /zufällige Montagsgeräte sein --> Reklamieren!
b) Billixt-Schrott Geräte sein --> was brauchbares kaufen!
c) Opfer einer gröberen Misshandlung / Fehlbedienung sein --> es richtig zu benutzen lernen!

@leutz die meinen "ich habe es auf die analoge gelegt und die hat was anderes angezeigt also muss die digitale falsch liegen" --> das ist kein gültiges Prüfverfahren, die Analoge ist auch bei weitem nicht unfehlbar! Für sowas legt der Hersteller ein Kalibriergewicht bei (das meist die Maximallast der Waage hat). Sollten notorisch Zweifel zB bzgl Linearität bestehen, kann man sich auch gerne einen umfangreicheren Satz Prüfgewichte zulegen.
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Re: Mechanische vs. Elektronische Waage

Beitrag von gogomobue » Mi 16. Mai 2012, 07:22

:clap:
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Re: Mechanische vs. Elektronische Waage

Beitrag von pointi2009 » Mi 16. Mai 2012, 08:39

+1 zu mgritsch post
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courage to change the things I can,
and wisdom to know the difference."

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Re: Mechanische vs. Elektronische Waage

Beitrag von doc steel » Mi 16. Mai 2012, 10:02

genau ! lernts wägen! :D

Varminter

Re: Mechanische vs. Elektronische Waage

Beitrag von Varminter » Mi 16. Mai 2012, 12:13

mercury hat geschrieben:
Varminter hat geschrieben:Irgendwann in nächster Zeit steht bei mir eine Laborwaage auf dem Wunschzettel.

Arbeitet einer von euch mit so einem Ding beim Wiederladen?


so ne richtige Analysenwaage? sind auch nicht grad billig die Teile....
und ich würd jetzt nur welche kennen, die dir Gramm oder Ounces anzeigt, aber keine Grain. (gut, geben wirds sicher was, ich weiß auch nicht alles^^)



Genau an sowas denke ich.

Nehme an, damit hast du wohl deine Erfahrungen?

Gramm geht zur Not auch, muss man halt die gewünschte Ladung umrechnen, daran sollte es nicht scheitern.

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Re: Mechanische vs. Elektronische Waage

Beitrag von josephiner » Mi 16. Mai 2012, 12:28

Varminter hat geschrieben:
mercury hat geschrieben:
Varminter hat geschrieben:Irgendwann in nächster Zeit steht bei mir eine Laborwaage auf dem Wunschzettel.

Arbeitet einer von euch mit so einem Ding beim Wiederladen?


so ne richtige Analysenwaage? sind auch nicht grad billig die Teile....
und ich würd jetzt nur welche kennen, die dir Gramm oder Ounces anzeigt, aber keine Grain. (gut, geben wirds sicher was, ich weiß auch nicht alles^^)



Genau an sowas denke ich.

Nehme an, damit hast du wohl deine Erfahrungen?

Gramm geht zur Not auch, muss man halt die gewünschte Ladung umrechnen, daran sollte es nicht scheitern.


Wir hatten da einige im Lebensmitteltechnologischen Labor. Die Dinger waren so empfindlich, dass sie in einem eigenen Raum mit Belüftung waren und einen durch Federn gedämpften Arbeitsplatz hatten. Wenn man nur das Türchen der Waage offen gelassen hatte stimme das Ergebnis schon nicht mehr. Die waren wirklich genau die Dinger aber auch ziemlich teuer

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Re: Mechanische vs. Elektronische Waage

Beitrag von Charles » Mi 16. Mai 2012, 12:53

:rl:
doc steel hat geschrieben:genau ! lernts wägen! :D




Jaja... :roll: :roll:

buckshot

Re: Mechanische vs. Elektronische Waage

Beitrag von buckshot » Mi 16. Mai 2012, 12:59

die analoge rcbs war beim set dabei -
+ funzt gut und man kann sie auch mittels gewicht kalibrieren -

- das gependle nach jedem wiegen nervt
- keine ahnung wie, aber 2 mal ist es mir schon passiert, dass der 1/10el grain schieber sich verstellt :shock:

inzw. eine billigsdorfer digi (taschen-)waage geordert - mit grain anzeige! hat mit versand 23,- gekostet inkl. eichgewicht.

+ schnelles arbeiten (auch für geschoß oder hülsen nach wiegen)
+ soweit präzise (auf 0.1gr)

- langsame reaktion beim trickeln (man muss ggf. einen "impuls geben" zb auf die tischplatte klopfen oder die schale nochmal runter/rauf geben
- hat sich während der messungen auch schon verstellt um wenige zehntel grains!
- möglicherweise frisst das teil zu viel batterie ... (hat jedenfalls nach 50 messungen "low" angezeigt...)

fazit bisher: wirklich 100% vertrauen bringe ich keiner waage entgegen, man muss immer wieder prüfen - das geht halt bei der digi leichter dank tara funktion.
ich bleib soweit bei digital habe aber die analoge balkenwaage in evidenz für alle fälle!

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Re: Mechanische vs. Elektronische Waage

Beitrag von mgritsch » Mi 16. Mai 2012, 13:33

Eine Analysenwaage ist vielleicht schon ein bissi übertrieben, abgesehen von der nicht nötigen Präzision die man sehr teuer bezahlt wird auch das Handling nur unnötig aufwändiger und am Ende gilt umso mehr: "wer misst, misst mist".

Es kommt ja auch nicht darauf an 0,001gn abmessen zu können, sondern nur darauf, dass die 0,1gn die man braucht wirklich zuverlässig und richtig sind.

Technisch können elektronische Waagen eine Teilung d von 1/300.000 sinnvoll schaffen, d.h. die kleinste ablesbare Größe ist 1/300.000 des Maximalgewichts. Diese Teilung ist aber in der Regel nicht eichfähig, was bereits alles über die Zuverlässigkeit sagt.

Eine Teilung von d = 1/30.000 ist idR eichfähig, das bedeutet dass eine Waage die 20g = ca 300gn auf 0,01gn genau messen kann. Das hübsche Stück das ich verlinkt habe misst auf 0,05 gn genau = eine teilung von 15.000, das ist sicher als zuverlässig anzusehen (im sinne von: keine Scheingenauigkeit, was natürlich nichts über die Richtigkeit aussagt!). Was lernen wir daraus: Waagen mit kleinerer Maximallast sind tendenziell die besseren oder sollten bei gleicher Qualität die billigeren sein.

Eine Besonderheit ist zu berücksichtigen: die elektronische Dämpfung. Würde man dauernd den Messwert der Zelle 1:1 anzeigen, würden die Zahlen nur noch tanzen, das wäre nicht ablesbar. Deswegen "mittelt" die Waage über eine gewisse Zeit und aktualisiert den Messwert nur in gewissen Intervallen. Bei einer intelligenten Elektronik ist das Intervall variabel, sprich je weniger sich ändert, desto seltener aktualisiert er die Anzeige. Das führt natürlich dazu, dass das sprichwörtliche Krümelchen das man nach Erreichen einer stabilen Anzeige nachlegt möglicherweise nicht (gleich) angezeigt wird, das kann beim Trickeln stören. Abhilfe: kurz antippen, dann muß er sich sozusagen völlig neu "einmitteln".

Die sinnvolle Investitionsgrenze für so ein Gerät würde ich daher bei den aktuellen Marktpreise bei 2-300 EUR sehen, alles darüber ist unnötiger Luxus, vernünftige Geräte liegen um die 100 EUR. Wohl gemerkt: da reden wir von einer Waage "only", sprich kein vollautomatischer Trickler mit Pulverdosierung und und und.

Was man auch extra bezahlt bei teureren Geräten sind Dinge wie Eichfähigkeit (=garantierte Präzision & Richtigkeit!), Schnittstellen oder Sonderfunktionen (Stückzählung,...). Braucht der Wiederlader alles nicht.

Chinaware kann mal so mal so sein, grundsätzlich sind die Chinesen ja recht gut im Kopieren. Markenware findet man von bekannten Herstellern wie Sartorius, Bizerba, Mettler-Toledo etc. Sartorius ist im Bereich der Analysenwaagen sehr gut aufgestellt.

So, alles andere (woher zu welchem Preis) findet man dann über Google :)
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