Eine Analysenwaage ist vielleicht schon ein bissi übertrieben, abgesehen von der nicht nötigen Präzision die man sehr teuer bezahlt wird auch das Handling nur unnötig aufwändiger und am Ende gilt umso mehr: "wer misst, misst mist".
Es kommt ja auch nicht darauf an 0,001gn abmessen zu können, sondern nur darauf, dass die 0,1gn die man braucht wirklich zuverlässig und richtig sind.
Technisch können elektronische Waagen eine Teilung d von 1/300.000 sinnvoll schaffen, d.h. die kleinste ablesbare Größe ist 1/300.000 des Maximalgewichts. Diese Teilung ist aber in der Regel nicht eichfähig, was bereits alles über die Zuverlässigkeit sagt.
Eine Teilung von d = 1/30.000 ist idR eichfähig, das bedeutet dass eine Waage die 20g = ca 300gn auf 0,01gn genau messen kann. Das hübsche Stück das ich verlinkt habe misst auf 0,05 gn genau = eine teilung von 15.000, das ist sicher als zuverlässig anzusehen (im sinne von: keine Scheingenauigkeit, was natürlich nichts über die Richtigkeit aussagt!). Was lernen wir daraus: Waagen mit kleinerer Maximallast sind tendenziell die besseren oder sollten bei gleicher Qualität die billigeren sein.
Eine Besonderheit ist zu berücksichtigen: die elektronische Dämpfung. Würde man dauernd den Messwert der Zelle 1:1 anzeigen, würden die Zahlen nur noch tanzen, das wäre nicht ablesbar. Deswegen "mittelt" die Waage über eine gewisse Zeit und aktualisiert den Messwert nur in gewissen Intervallen. Bei einer intelligenten Elektronik ist das Intervall variabel, sprich je weniger sich ändert, desto seltener aktualisiert er die Anzeige. Das führt natürlich dazu, dass das sprichwörtliche Krümelchen das man nach Erreichen einer stabilen Anzeige nachlegt möglicherweise nicht (gleich) angezeigt wird, das kann beim Trickeln stören. Abhilfe: kurz antippen, dann muß er sich sozusagen völlig neu "einmitteln".
Die sinnvolle Investitionsgrenze für so ein Gerät würde ich daher bei den aktuellen Marktpreise bei 2-300 EUR sehen, alles darüber ist unnötiger Luxus, vernünftige Geräte liegen um die 100 EUR. Wohl gemerkt: da reden wir von einer Waage "only", sprich kein vollautomatischer Trickler mit Pulverdosierung und und und.
Was man auch extra bezahlt bei teureren Geräten sind Dinge wie Eichfähigkeit (=garantierte Präzision & Richtigkeit!), Schnittstellen oder Sonderfunktionen (Stückzählung,...). Braucht der Wiederlader alles nicht.
Chinaware kann mal so mal so sein, grundsätzlich sind die Chinesen ja recht gut im Kopieren. Markenware findet man von bekannten Herstellern wie Sartorius, Bizerba, Mettler-Toledo etc. Sartorius ist im Bereich der Analysenwaagen sehr gut aufgestellt.
So, alles andere (woher zu welchem Preis) findet man dann über Google
