PULVERDAMPF

Undertaker hat geschrieben:...Die Angst vor einer Anlassgesetzgebung...

...ist leider allzu berechtigt, wie die erfahrung zeigt.
sobald es um waffen geht, versagen rationelle argumente.
sobald es um kinder geht, versagen rationelle argumente.
beides miteinander - kannst du selbst ausrechnen. dass da etwas rauskommt was die welt besser macht - extrem unwahrscheinlich, insbesondere da wie du angemerkt hast die rechtl. mittel ja bereits existieren. dass da etwas rauskommt was uns allen (in AT: mit zeitlichem versatz) das leben unnötig schwer macht - sehr wahrscheinlich.

darüber hinaus geben solche fälle aber mehr grund zum ärger/entsetzen:
...wie krank ist eine gesellschaft, in der jugendliche sowas verzapfen? warum ausgerechnet immer wieder schulen?
...wie sehr wird dadurch wieder mal das bereits dürftige öffentliche ansehen des im kern doch friedlichen und meditativen schießsports geschädigt?
...welche anderen repressalien / überwachungsstaatsmaßnahmen werden aus so einer sache noch abgeleitet? die frage "hätte man verhindern können dass..." begründet in unserer geselschaft leider letztendlich jeden schwachsinn, auch wenn kausale zusammenhänge schon gar nicht mehr erkennbar sind.

BigBen hat geschrieben:Wo geht hier jemand in Deckung, wie wäre deiner Meinung nach vorzugehen und was hat willst du uns mit deinem Beitrag überhaupt sagen? Ich kann den tieferen Sinn beim besten Willen nicht entziffern, sorry

Das "in Deckung gehen" ist ja schon aus dem Threadtitel erkennbar, weil jeder LWB aus gegebenem Anlass und schmerzlicher Erfahrung eine weitere Diskussion über die Verschärfung des Waffenrechts befürchtet, die eben in Anlassgesetzgebung münden kann. Und wie der politisch/mediale Filz zur Steuerung der öffentlichen Meinung funktioniert, wird ja wohl tagtäglich zur Genüge bewiesen. Was ist daran so schwer zu verstehen?
Patentrezepte hab ich keine und die österr. LWB als Kollektiv wohl auch nicht. Dazu sind die Bruchlinien wohl zu deutlich und damit die Rolle als politisches Bauernopfer vorprogrammiert.

Undertaker hat geschrieben:

BigBen hat geschrieben:Wo geht hier jemand in Deckung, wie wäre deiner Meinung nach vorzugehen und was hat willst du uns mit deinem Beitrag überhaupt sagen? Ich kann den tieferen Sinn beim besten Willen nicht entziffern, sorry

Das "in Deckung gehen" ist ja schon aus dem Threadtitel erkennbar, weil jeder LWB aus gegebenem Anlass und schmerzlicher Erfahrung eine weitere Diskussion über die Verschärfung des Waffenrechts befürchtet, die eben in Anlassgesetzgebung münden kann. Und wie der politisch/mediale Filz zur Steuerung der öffentlichen Meinung funktioniert, wird ja wohl tagtäglich zur Genüge bewiesen. Was ist daran so schwer zu verstehen?
Patentrezepte hab ich keine und die österr. LWB als Kollektiv wohl auch nicht. Dazu sind die Bruchlinien wohl zu deutlich und damit die Rolle als politisches Bauernopfer vorprogrammiert.

Danke, jetzt hab ichs auch verstanden...wir sind halt leider gebrannte Kinder, aber du hast schon recht: zu Tode gefürchtet ist auch gestorben!

Undertaker hat geschrieben:

BigBen hat geschrieben:Wo geht hier jemand in Deckung, wie wäre deiner Meinung nach vorzugehen und was hat willst du uns mit deinem Beitrag überhaupt sagen? Ich kann den tieferen Sinn beim besten Willen nicht entziffern, sorry

Das "in Deckung gehen" ist ja schon aus dem Threadtitel erkennbar, weil jeder LWB aus gegebenem Anlass und schmerzlicher Erfahrung eine weitere Diskussion über die Verschärfung des Waffenrechts befürchtet, die eben in Anlassgesetzgebung münden kann. Und wie der politisch/mediale Filz zur Steuerung der öffentlichen Meinung funktioniert, wird ja wohl tagtäglich zur Genüge bewiesen. Was ist daran so schwer zu verstehen?
Patentrezepte hab ich keine und die österr. LWB als Kollektiv wohl auch nicht. Dazu sind die Bruchlinien wohl zu deutlich und damit die Rolle als politisches Bauernopfer vorprogrammiert.

Danke, jetzt hab ichs auch verstanden...wir sind halt leider gebrannte Kinder, aber du hast schon recht: zu Tode gefürchtet ist auch gestorben!

Die Rechnung ist eigentlich ganz einfach:

langfristiges Mobbing durch Mitschüler + tatenloses Zusehen der Verwantwortlichen = Amoklauf eines Schülers

Früher wussten die Schüler, dass sie, wenn sie den Bogen überspannen mit einer "Tetschn" ( ) rechnen mussten. Das setzte ihnen Grenzen. Sie wussten: "Bis da hin und nicht weiter."

Heutzutage ist jegliche körperliche Gewalt gegen Mitmenschen, insbesondere Schüler, verpönt. Die Schüler haben heutzutage durch ihr eigens gesetztes Fehlverhalten mit keinerlei ernsthaften Konsequenzen zu rechnen. Und das führt meiner Meinung nach dazu, dass sie es auch immer mehr ausreizen. Auch die vielen Authoritätsprobleme führe ich auf diesen Umstand zurück. Die Lehrer sind die, zwischen den Fronten. Die sollen die Kinder erziehen (wird ja oft von ihnen verlangt), dürfen aber gleichzeitig nichts effektives machen.

Das das nicht funktionieren kann, leuchtet glaub ich ein.

Man muss sich überlegen, wie man gegen störende Schüler effektiv (aber gewaltfrei) vorgehen kann. Man muss ihnen klare Grenzen setzen.

Alles andere ist vergeudete Zeit.

Stickhead hat geschrieben:Die Rechnung ist eigentlich ganz einfach:

langfristiges Mobbing durch Mitschüler + tatenloses Zusehen der Verwantwortlichen = Amoklauf eines Schülers

Früher wussten die Schüler, dass sie, wenn sie den Bogen überspannen mit einer "Tetschn" ( ) rechnen mussten. Das setzte ihnen Grenzen. Sie wussten: "Bis da hin und nicht weiter."

Heutzutage ist jegliche körperliche Gewalt gegen Mitmenschen, insbesondere Schüler, verpönt. Die Schüler haben heutzutage durch ihr eigens gesetztes Fehlverhalten mit keinerlei ernsthaften Konsequenzen zu rechnen. Und das führt meiner Meinung nach dazu, dass sie es auch immer mehr ausreizen. Auch die vielen Authoritätsprobleme führe ich auf diesen Umstand zurück. Die Lehrer sind die, zwischen den Fronten. Die sollen die Kinder erziehen (wird ja oft von ihnen verlangt), dürfen aber gleichzeitig nichts effektives machen.

Das das nicht funktionieren kann, leuchtet glaub ich ein.

Man muss sich überlegen, wie man gegen störende Schüler effektiv (aber gewaltfrei) vorgehen kann. Man muss ihnen klare Grenzen setzen.

Alles andere ist vergeudete Zeit.

+1

Bloß macht´s m.M. nach die fatale Kombination aus verpönter körperlicher Gewalt mit verschlossenen Augen bei psychischer Gewalt.
Hier sowohl bei Schülern als auch Eltern und Lehrern. Man kann jemanden psychisch so aushöhlen, dass er "instinktiv" zu Gewalt greifen würde. Das staut sich auf .. und immer mehr auf...

In diesem konkreten Fall hier in Memmingen dürfte aber Liebeskummer die Basis gewesen sein. Und - wie hier eh schon öfters erwähnt - der "Amoklauf" nur ein medialer sein.

Aber auch bei Liebesschmerz: den Kids fehlen Coping - Strategien für Frust, Ärger, Schmerz .... Jeder sagt ihnen, dass hinhauen pfui ist und keiner zeigt ihnen, was sie alternativ tun können.

ist zwar schon fast OT, aber passt doch zum Thema "Schule und Gewalt" und der Umgang damit in der Gesellschaft ...
Filmtipp (derzeit im Kino): Monsieur Lazhar

Bloß macht´s m.M. nach die fatale Kombination aus verpönter körperlicher Gewalt mit verschlossenen Augen bei psychischer Gewalt.
Hier sowohl bei Schülern als auch Eltern und Lehrern. Man kann jemanden psychisch so aushöhlen, dass er "instinktiv" zu Gewalt greifen würde. Das staut sich auf .. und immer mehr auf...

+1
die psychische gewalt ist viel schlimmer
vor allem wenn sie ständig ausgeübt wird
wenn als einer mobbing von schülern und lehrern ausgesetzt ist, dann explodiert er vielleicht

Eben.. und früher war die "Tetschn" die Maßnahme, die solche Aktionen weitgehend stoppte.
Mittlerweile gibt es sie nicht mehr. Alternative hat man sich dazu aber auch keine überlegt.
Was bleibt ist Psychoterror vom Feinsten.

Gerüchten aus DE nach war´s Schreckschusswaffe... kann das wer bestätigen?

Die Waffen des 14-jährigen Schützen aus Memmingen gehören dessen Vater. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch als Ergebnis erster Ermittlungen zu dem Amokalarm mit. Der Vater sei ein Sportschütze.

Der Achtklässler hatte dem Sprecher zufolge bei der Tat drei Pistolen, darunter zwei erlaubnispflichtige und eine Schreckschusswaffe bei sich.

http://www.fr-online.de/panorama/amok-a ... easer.html

Der Achtklässler hatte dem Sprecher zufolge bei der Tat drei Pistolen, darunter zwei erlaubnispflichtige und eine Schreckschusswaffe bei sich. Laut Staatsanwaltschaft gehören die Waffen dem Vater des Jungen. Der Vater sei ein Sportschütze.

http://nachrichten.t-online.de/amoklauf ... 5202/index

Ich muß Undertaker recht geben. Ich verstehe auch nicht, wieso die Schützengemeinschaft so defensiv agiert. Wäre ich der Präsident des deutschen Schützenbundes oder Verband der Sportschützen, würde ich folgende Presseerklärung abgeben:
"Wir bedauern ausdrücklich den aktuellen Vorfall, wir vertreten ausdrücklich legale Sportschützen, nachdem der Vater nicht in der Lage war seine Waffen ordnungsgemäß zu verwahren, wurde er mit sofortiger Wirkung aus den Schützenvereinen lebenslang ausgeschlossen. Mit solchen Leuten wollen wir nichts zu tun haben."

Weiters würde ich auch in den Schützenvereinen selber immer wieder auf die Folgen von schlecht verwahrten Waffen eingenen.

Wir können aufatmen... lt. Polizei war alles ordnungsgemäss verwahrt und der Täter hat die Elektronik der Verwahrung manipuliert.

http://www.polizei.bayern.de/schwaben_s ... tml/157011

Varminter hat geschrieben:Wir können aufatmen... lt. Polizei war alles ordnungsgemäss verwahrt und der Täter hat die Elektronik der Verwahrung manipuliert.

... mit "wir" meinst Du wohl alle, die keine Jugendlichen im Haus haben...

Wir können aufatmen... lt. Polizei war alles ordnungsgemäss verwahrt und der Täter hat die Elektronik der Verwahrung manipuliert.

Nö nix ist gut, jetzt hat Armatix wieder gute Chancen "politisch wirksam" zu werden!

Vermutlich werden die gewählten Sesselfurzer jetzt auch wieder strengere Verwahrungsregeln durchsetzten versuchen!

BTW...bei uns gibts ja auch den §16a im neuen WaffG!

§ 16a. Schusswaffen und Munition sind sicher zu verwahren. Der Bundesminister
für Inneres ist ermächtigt, durch Verordnung nähere Bestimmungen
über die Anforderungen an eine sichere Verwahrung zu erlassen, sodass
Waffen und Munition in zumutbarer Weise vor unberechtigtem Zugriff
geschützt sind.