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Re: Arbeitsanleitung zur Herstellung eines Ölschaftes

Verfasst: Fr 29. Jun 2012, 21:22
von Irwin J. Finster
GehtDas hat geschrieben:Gibts irgendein Öl das das Holz heller macht?


:think: Wasserstoff vielleicht?

Re: Arbeitsanleitung zur Herstellung eines Ölschaftes

Verfasst: Fr 29. Jun 2012, 21:34
von heimwerker
Irwin J. Finster hat geschrieben:
GehtDas hat geschrieben:Gibts irgendein Öl das das Holz heller macht?


:think: Wasserstoff vielleicht?

Ja, Wasserstoffsuperoxid, 30%-ig. Vorsicht, ätzend. Im 3%-igem Zustand verwenden es Friseure zum Haare bleichen.
Dann geht auch noch Oxalsäure. Aber ebenfalls Vorsicht. Alle umliegenden Metallteile weiträumig entfernen. Allein durch die Verdunstung werden im Umkreis von 5 Metern alle Eisenteile rostig.
In beiden Fällen unbedingt Atemschutzmasken tragen, da sehr, sehr ätzend.

heimwerker

Re: Arbeitsanleitung zur Herstellung eines Ölschaftes

Verfasst: Fr 29. Jun 2012, 21:42
von GehtDas
Auweh, Auweh
Das lass ich lieber, denn meinen Schaft will ich auch nicht verhauen. :hand:
Was wär wenn man ihn mit Bienenwachs behandelt?

Re: Arbeitsanleitung zur Herstellung eines Ölschaftes

Verfasst: Di 3. Jul 2012, 09:18
von Sirmarduk
Gute Anleitung ich habs genau so gemacht.

Darf ich noch ein paar Kleinigkeiten ergänzen.
Stahlwolle für den letzten schliff ist ok und funktioniert auch gut. Dennoch würde ich einen Kunststoffschleifschwamm /schleifgewebe empfehlen. Da sich Bruchstücke von der Stahlwolle im Holz festsetzen können und zu unschönen Rostflecken führen können.

Das mit dem Balsamterpentin wurde eh schon gesagt.

Zum Wässern kann man auch Spiritus verwenden, der stellt auch die Fasern auf aber er trockent schneller und das Holz verzieht sich nicht.

LeinölFirnis funktioniert sehr gut, nur Achtung es macht das Holz leicht gelbstichig. Jetzt könnte man es einfärben, aber wem das zuviel Arbeit ist sollte zu Tungöl greifen. Das macht den Schaft schön dunkel und bringt die Maserung super heraus.
Kaufen kann man es hier: http://www.mehr-als-werkzeug.de/product ... -Liter.htm
ICh werd am Abend mal das Foto von meinem mit Tungöl behandelten Schaft reinstellen.

ICh habe keine additive genommen nur Tungöl und Balsamterpentin in verschiedenen Mischungsverhältnissen. (1:2, 1:1, 2:1, 1:0) Das geht aber nur wenn das Holz gut saugt. zb bei der Umarbeitung von Lackschaft auf Ölschaft.
Wenn man aber einen Ölschaft aufarbeitet muss man unbedingt etwas beigeben, damit es besser einzieht bzw sneller Trocknet

Gruß

Re: Arbeitsanleitung zur Herstellung eines Ölschaftes

Verfasst: Sa 8. Feb 2014, 18:52
von MauserM03
Super Anleitung vielen Dank!

Zusatzfrage wie entferne ich am besten den Lack vom Schaft (wenn nicht Ölschaft)? Ich habe ein paar Langwaffen geerbt bei welchen der Vorbesitzer irgendwann mal den Schaft lackiert hat. Die Lackschicht sieht sehr dick aus...
Ich gehe davon aus dass der verwendete Lack auf Lösungsmittelbasis war, zu dieser Zeit gabs noch keine wasserbasierten Lacke.

LG
MauserM03

Re: Arbeitsanleitung zur Herstellung eines Ölschaftes

Verfasst: Sa 8. Feb 2014, 21:51
von heimwerker
@MauserM03,

im Prinzip gibt es zwei Methoden:
1.) Abbeizen oder
2.) Abschleifen.

Da meistens bei alten Schäften ohnehin diverse Dellen und tiefere Kratzer eingeebnet werden müssen, ziehe ich das Abschleifen vor.
Abbeizen mit käuflichen Mitteln oder mit einer selbst angesetzten Natronlauge geht zwar auch, produziert aber jede Menge schmierige Sauerei. Ist daher nur empfehlenswert für Gartenbesitzer. Außerdem bleibt das Glattschleifen trotzdem nicht erspart.
Schleifen:
Zum Grobschleifen nimmt man am Besten Schleifleinen, nicht Schleifpapier.
Wenn Du das über einen Schwamm legst, ergaibt das einen Schleifklotz, dar sich den Schaftrundungen besser anpaßt, als Schleifpapier.

heimwerker

Re: Arbeitsanleitung zur Herstellung eines Ölschaftes

Verfasst: Sa 8. Feb 2014, 22:00
von MauserM03
Vielen Dank Heimwerker!

Zusatzfrage zur Demontage des Schafts.

Bei den älteren Flinten ist der Schaft mit dem Blech hinter dem Abzugsbügel verschraubt. Auf der Oberseite hinter der Schiebesicherung ist keine Schraube aber es sieht so aus als könnte dort ein Stift verwendet worden sein?!? Oder hat das kein Verbindung zum Schaft? Muss ich auf sonst noch was achten bei der Demontage?

LG
MAuserM03