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Re: 1911 streut extrem

Verfasst: Di 20. Nov 2012, 08:15
von archer
Hmm.
Die Verriegelungswarzen am Lauf sind scharfkantig! Im Schlitten die Nuten sind nicht ganz so scharfkantig... Schlagbolzenfeder hab ich eine von Wolff drinnen. War ein Set aus Schlabo feder und Rückstoßfeder.
Ja eine Fühlerlehre hab ich (kann ich mir von der Arbeit ausborgen) Werd ich heut mal mit heim nehmen und mal "messen" wieviel spalt da zwischen Link und Füßen ist...

Aber das Kettenglied ist irgendwie schon relativ locker. Fühlt sich an als ob das Lock wo der Bolzen mit den Füßen verbindet, ausgeleiert ist...


Grüße

Re: 1911 streut extrem

Verfasst: Di 20. Nov 2012, 08:43
von CCNIRVANA
Die Nuten im Schlitten können nach ein paar tausend Schuss nicht mehr so scharfkantig sein, da das Metall des Schlittens weicher ist, als das des Laufs, was aber keine Rolle spielt.
Ebenso das lockere Kettenglied oder etwas Spiel zwischen Verschluss und Griffstück. Einzig wichtig ist, dass der Lauf gut eingepasst ist.

Nur mal so aus Interesse: Wieso tauschst du die Schlagbolzenfeder? Die Feder von Werk aus, ist aus Titan. Ist die von Wolf eine gewöhnliche Feder? Erhoffst du dir dadurch einen "früheren" Zündzeitpunkt im Mikrosekundenbereich?

mfg
Chris

Re: 1911 streut extrem

Verfasst: Di 20. Nov 2012, 08:45
von impact
Ist auf dem link eine nummer oder sonstige bezeichnung? hättest du die möglichkeit die löcher des links zu vermessen? auf 1/100? Jede linkgröße hat normal nen bestimmten abstand in 3/1000 zoll abstufungen. Wenn ein link so stark verschlisse ist dass er schon als der nächstgrößere oder kleinere durchgeht hats was...

Re: 1911 streut extrem

Verfasst: Di 20. Nov 2012, 08:50
von impact
Schlagbolzenfeder aus titan?! wenn dann ist der schkagbolzen aus titan...
Die feder wirkt ja außerdem entgegen dem schlagbolzen. der schlagbolzen zündet durch trägheit. die original colt federn waren extrem schwach sodass es vorkommen konnte dass beim fallen lassen der waffe das schlagbolzengewicht ausgereicht hat um die patrone zu zünden. deswegen haben die 80er auch ne schlagbolzensicherung. mir ner wolff schlabo feder sollte aber nix passieren dürfen...

edit: und normal sollte der schlitten härter sein als der lauf... ganz extrem ists bei den norincos....
http://forum.m1911.org/showthread.php?t=102273

mfg

Re: 1911 streut extrem

Verfasst: Di 20. Nov 2012, 09:38
von archer
nein die Möglichkeit auf 1/100 genau zu messen hab ich nicht...

Ich werd einfach mal das Spiel zwischen den Füßen messen und den Lauf mal reinigen.
Alte recoilspring rein und nochmal aufn stand testen...

Ev. Mahci ch ein paar Fotos vom link/ den Füßen...

vll. ist dann schon der Fehler behoben. Wenn nicht :? :?

Re: 1911 streut extrem

Verfasst: Di 20. Nov 2012, 09:43
von impact
Bzw schau ob die löcher des links rund oder oval sind... geht der link bolzen leicht raus bzw fällt vl sogar von aein raus?

hier ein bisschen was zum lesen, "tuners" beiträge besonders aufmerksam lesen...
http://www.thehighroad.org/archive/index.php/t-112165.html

Re: 1911 streut extrem

Verfasst: Di 20. Nov 2012, 09:55
von archer
also der Link bolzen sitzt bumbenfest! Also mit normal ausklopfen geht nicht. Müsste ich auspressen das hab ich mir aber bis jetzt nicht angetan...

danke für en link! ah ich mal etwas lesestoff

Re: 1911 streut extrem

Verfasst: Di 20. Nov 2012, 10:15
von impact
Sind um den bolzen in den füßen spuren eines körners oder loctite?

Wenn du den schlitten langsam nach vorne führst, spürst du kurz vor erreichen der endlage einen widerstand? ist der ausgeprägt?
Male mal die flächen der füße (lower barrel lugs) mit edding an und repetier ein paar mal (kontrolliert, brems den schlitten in der vorwärtsbewegung) und beschreibe in etwa den abrieb des eddings an dem verschluasfanghebel.
Ist der regelmäßig über die gesamte kurve? nur in den endlagen? oder nicht mal in der endlage?!

Re: 1911 streut extrem

Verfasst: Di 20. Nov 2012, 11:35
von Xandl
Pass auf archer. Nimm deine 1911er und entferne die Verschlussfeder. Bringe das Bushing wieder in die Stellung als wäre die Feder eingebaut. Schiebe den Verschluss 2,5mm nach hinten. Sitzt jetzt der Lauf noch immer so fest wie von dir beschrieben, wenn der Verschluss ganz vorne ist?

Ja: Der Lauf ist gut eingepasst und entweder ist dein Lauf verbleit oder deine Geschoße sind zu klein oder der Lauf ist sauber und du hast über Verbleiungen mit Vollmänteln drübergehobelt,...

Nein: Der Lauf ist nicht korrekt eingepasst, denn der Verschluss läuft etwa 2,5mm zurück bevor das Geschoß den Lauf verläßt. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Lauf noch verriegelt sein. Abhilfe: neuen Lauf einpassen.

Alex

Re: 1911 streut extrem

Verfasst: Di 20. Nov 2012, 12:20
von impact
Was wichtig ist wie stark der link den lauf in die warzen presst an genau diesem punkt (2,5mm zurück, dann wenn der link senkrecht steht). Ein irrglaube ist dass das fest sein sollte... bei einem fachmännisch eingepasstem lauf gleitet der lauf an den "lower lugs" und hebt fast nicht ab. Bei einem schlecht eingepassten lauf (bzw "getunt" durch längeren link) hebt der lauf ab und wird vom link in die warzen gepresst und hat keine flächendeckenden kontaktmit dem schlittenfanghebel-bolzen im verriegelten zustand.
Was dann passiert ist dass sich die löcher des oberen link bolzens ausnudeln und das entriegelungs timing zamhauen. der lauf kippt dann zu spät und rasch ab wobei die kanten der warzen abgetragen werden.
Wenn die lower lugs.nicht vollständig am schlittwnfanghebel.anliegen kann das system auch weniger torsion aufnehmen. Beim eintritt des geschosses in die felder wirken nämlich erhebliche torsionskräfte. wenn da der lauf nur am link steht knickt der seitlich weg und deformiert bolzen, link und lower lugs.
Weiters wir beim stoppen des schlittens eine kleinere fläche der lower lugs genutzt um den impuls abzufangen ->kleinere fläche -> mehr druck -> stärkere deformation -> endlage des schlittens wandert immer weiter vor.
sollter der link so lange sein dass er mit dem runterkippen überhaupt nicht mehr nachkommt kan sogar der lauf großflächig innen am schlitten schleifen...
Je stärker der link drückt desto früher wird die 1911er hin, und präzisionstechnisch brings kaum was... da ist man mit nem eingepassten bushing und nen group gripper besser beraten... oder einem fachmännisch eingepasstem lauf...

mfg

Re: 1911 streut extrem

Verfasst: Di 20. Nov 2012, 13:07
von archer
:shock: :shock: jo bist den du moppet!!

Die letzten Posts muss ich mir noch 1-2 mal mehr durchlesen um die vollständig zu verdauen!!
Ich hab in den Letzten paar stunden mehr gelernt über das 1911 System als in den Monaten davor.

Sehr interessant das ganze zu lesen und zu verstehen. Mir wird nun auch bewusst wie ausgeklügelt und genial das 1911 system ist obwohl schon 100 Jahre alt :o

Danke euch für die viielen nützlichen Tipps!
Wenn ich heim komm werd ich mich mal hinsetzten und das ganze nochmal mit der 1911 in der hand durchgehen

Grüße

Re: 1911 streut extrem

Verfasst: Di 20. Nov 2012, 13:20
von Revierler_old
Tja, das Problem ist halt- je ausgeklügelter desto fehleranfällgier wirds. Ich wünsch Dir, dass alles gut ausgeht! :)

Re: 1911 streut extrem

Verfasst: Di 20. Nov 2012, 14:02
von impact
Die 1911er sind nicht so robust wie manche denken. Sie funktionieren aber extrem lange und zuverlässig WENN sie richtig aufgebaut u dimensioniert sind. Und die verriegelung ist ihre sensibelste stelle. ein paar hunderstel an der falschen stelle und du hast statt nem 50.000+ schuss performer hinnige verschlusswarzen nach 1000 schuss...
Ich bin gerade dabei selbst eine zusammenzubauen und habe mich daher lange und intensiv mit dem system auseinandergesetzt.
Hier noch was.zum link: http://www.m1911.org/technic22.htm

ich habs eh schon mal geschrieben; 1911-smithing ist kein kindergeburtstag ^^

Und das system ist deswegen so alt weils der herr jeff cooper (damals zurecht) so gepriesen hat und quasi IPSC erfunden hat... im laufe der jahre haben viele hersteller schon viel versucht um mit diesem system geld zu machen. einige haben das system dabei nicht genug verstanden oder aus marketingtechnischen hintergründen dinge modifiziert die der zuverlässigkeit u langlebigkeit nicht gut getan haben, aber sich eben gut verkaufen ließen.

edit: aber sie haben natürlich auch ihre vorzüge die 1911er. Praktisch alle modernen gebrauchspistolen basieren am 1911er verriegelungssystem...glock, sig, springfield xd, steyr, etc... überall wo ein lauf abkippt hat die 1911 pate gestanden.
Abgesehen davon hat die 1911 den vermutlich besten abzug unter allen gebrauchpistolen, und ich (sowie viele ander) finden ihre ergonomie genial. ich kenn keine andere waffe die so gut in der hand liegt... und die tuningmöglichkeiten sind natürlich extrem... wennst beim IPSC in den open classes schaust hast ja fast nix anders... alles double stack 1911er (2011)

jedem interssierten würde ich m1911.org sowie jerry kuhnhausens shop manuals sowie walt kulecks owner guides sehr nahe legen. wobei kuehnhausens bücher schon mehr was für techniker u büchsenmacher ist, ein normal sterblicher sollte mit kulecks büchern zurecht kommen.

Re: 1911 streut extrem

Verfasst: Di 20. Nov 2012, 22:01
von archer
so. Hab mal ein paar sachen probiert.

mir sind sehrwohl einige abnutzungen am Lauf aufgefallen, siehe bilder.
Bild
Bild
Bild

Hier noch ein Bild vom inneren des laufens. sieht das verbleit aus?

Bild

der lauf bleibt verriegelt bis zu der schlitten 2,8 mm nach hinten gefahren ist. es ist auch ein wiederstand zu spüren kurz bevor der lauf verriegelt. relativ ausgeprägt.

Was mich aber stutzig macht, ist das die "Füße" vom lauf nicht an dem Schlittenfanghebel Bolzen anliegen. das würde erklären warum nun der Link ausgeleiert ist...
http://youtu.be/Flo6yGbUYYY
Hab ein kurzes Video gemacht wie stark der hin un dherwackelt. (spione hab ich leider in der arbeit vergessen, werd ich morgen messen)


Am link steht nix oben.. gibts da ne standardlänge?


Danke euch

Re: 1911 streut extrem

Verfasst: Di 20. Nov 2012, 23:24
von impact
Also das seitliche spiel von dem link ist nicht normal.
Die abnutzungen seitlich an der unterseite der kammer machen mich stutzig... bau alles wieder zam, ohne verschlussfeder und drücke den lauf/kammer im auswurffenster fest nach unten sobald er abgekippt ist. BREMST das? schert das? falls ja dann passt so einiges nicht an dieser waffe und ich würde sie vom hersteller ersetzen lassen. "barrel drop clearance" ...such das mal auf m1911.org

edit: "standard" link gibts nicht ganz.. falls sich der hersteller an john moses brownings pläne gehalten hat (was die meisten mehr oder weniger tun) dann hat der link aber ne bestimmte größe.
Der abdruck vom rahmen am ersten bild ist normal, da schlagen die lower lugs gegen die sog. "VIS" (vertical impact surface) der teil vom rahmen der den lauf in der rückwärtsbewegung stoppt...

edit2: mit bremsen meine ich ob die kammer innen am verschluss schert wenn du die.kammer nach dem entriegeln.weiter runter drückst während du den schlitten zurück ziehst....
lässt sich die 1911er sauber repetierenn wenn du sie verkehrt herum hältst oder hakt das irgendwie?