Xandl hat geschrieben:Das verstehe ich nicht. Sollten nicht bei Rampenkontakt die Magazinlippen die Patrone freigeben?
Alex
Je länger die Patrone, umso eher gleitet sie ins Lager, da durch den flacheren Winkel ein Verkanten unwahrscheinlicher wird.
SWC sind etwas tricky, da sie nur auf der Kante laufen und so nen Spitzendruck erzeugen, der schon mal dazu führt das es etwas hakelt.
Vollmantel-SWC sind da problematischer als Blei, die gehen schon eher.
Bei jedem neuen Geschoss, muss als erstes die ideale OAL zur jeweiligen Waffe ermittelt werden.
Bei Pistolen ist das grundsätzlich max. OAL -0,1mm.
Es gibt verschiedene Methoden die OAL zu ermitteln.
Mit aufgeschlitzten Patronenhülsen usw., die halte ich gemäß meiner Erfahrung aber für ungenau.
Bei Pistolen messe ich erst einmal exakt die Länge von der Laufmündung bis zum Stoßboden ("l1").
Dann baue ich den Lauf aus, stecke das Geschoss meiner Wahl ins Patronenlager, bis sie an den Zügen ansteht.
Ich stecke einen Stift von hinten rein (Filzstift o.ä.), und stelle diesen mitsamt Lauf auf einen Tisch (senkrecht).
Jetzt messe ich die Länge von der Laufmündung bis zur Patronenspitze ("l2").
Die Differenz beider Längen ist die max. OAL, von der ich jetzt 0,1mm abziehe.
Zum Messen sollte schon ein elektronischer Messchieber genommen werden, der auch Tausendstel messen kann.
Je nach Geschossform (Rundkopf, Hohlspitz) mehrfach messen, die kürzeste l2 ist die korrekte.
Ist eigentlich ganz einfach.
Wers genau wissen will, macht sich fünf Dummies und repetiert die trocken und langsam durch, bevor er ans Laden geht.
Sie sollten leicht ins Lager laufen und nach dem Ausrepetieren keine Laufmarken an den Geschossogiven haben.
Dann die Pulvermenge ermitteln, Ladeleiter bauen und ab zum Testen.
Das hier verwendete D032 ist grundsätzlich ok für 45 ACP, aber eher für 6-Zöller.
Aber für einen kurzen Glock-Lauf eigentlich schon zu progressiv.
Der Brennschluss dürfte mit sehr großer Wahrscheinlichkeit außerhalb des Laufes stattfinden.
Dadurch wird unnötig Pulver verschwendet und es kommt zu einem unnötig starken Mündungsblitz.
Auch die Waffe dürfte ob des nicht sauber verbrannten Pulvers recht schnell verschmauchen.
Für die Glock würde ich (bei Lovex) zum S011 greifen um das Vorgenannte zu vermeiden.
Es kostet zwar etwas mehr als das D032, man braucht aber auch weniger davon.
Und die .45ACP mag gerne einen kurzen, harten Tritt.
Aber das wäre nur meine Empfehlung, niemand muss dem folgen und kann gerne seine eigenen Erfahrungen machen.
P.S.:
Dummies helfen auch dabei vor dem Laden zu erkennen, ob die Patronen sauber aus dem Magazin laufen.
Bei sehr langen Geschossen (schwer, HP, Torpedoheck, langer Übergangskonus, usw.) kann es tatsächlich sein, dass das Magazin nachher die Grenze setzt, weil die zu langen Patronen sich darin verkeilen und nicht mehr sauber zugeführt werden.
Das wird mit (mind.) fünf trocken repetierten Dummies sehr schnell erkennbar.
Reaper out.