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Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 21:20
von Robert
Wegen Überschlag im normalen Verkehr: Denk ich auch. Ich hab gleich mehrere Bekannte die alle schon ihre (teilweise 1980er, maximal aber 90er Baujahr) Karren aufs Dach gelegt haben inklusive mehrfachem Überschlag. Schleudertrauma ist eigentlich das ärgste was die hatten.... (so ausm Stehgreif) Natürlich kanns auch blöd hergehen und du bist hin wegen sowas.
Irgendwann bist auch mitm Auto am Point of diminishing returns angelangt, wo du dann noch 5000€ reinbuttern kannst und es trotzdem nur noch um 0.02% sicherer wird, waast.
Was das angeht vertrau ich eigentlich auf die Hauptberuflichen Konstrukteure der Autobauer, die wissen schon wo der Punkt ist wo sie sagen müssen: das wäre noch a bissl besser, aber das zahlt doch kein Mensch mehr.
Grad im normalen Strassenverkehr gibst hunderttausende Unfallkonstellationen, irgendwie kriegen sich die Leut da immer hin und gegen alles kannst dich nicht (gleichermassen) absichern. Irgendwo musst Abstriche machen.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=xtxd27jlZ_g[/youtube]
der arme Bel Air.... it´s for the science! *schluchz*
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 21:50
von Hunter375
yoda hat geschrieben:@hunter357
Man müsste mit einem Rallye/Rennauto mit Helm und HANS aber deutlich schneller gegen die Tunnelwand fahren um zu sterben weil das Genick eben nicht bricht wie es im Straßenauto der Fall wäre.
..
@ Yoda
mit dem "Genickbruch" oder eher Schädelbasisbruch hast du schon recht, da hilft der HANS schon sehr gut.. gegen die "negativen Kräfte" die durch die Verzögerung auf die inneren Organe und das Skelett wirken hilft ein Käfig, Gurte und der HANS aber nicht!
Und genau da liegt das Problem.. der menschliche Körper ist für höhere Geschindigkeiten und somit auch für die Verzögerungen nicht ausgelegt!
Gruß
Hunter
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 22:06
von 924sas
der 6punkte gurt mindert die kräfte der querbeschleunigung schon recht gut. zu mindest bis zu den geschwindigkeiten im auto. selbst das abbremsen eines jets am flugzeugträger hält der mensch gut aus.
probleme gibts bei der stauchung der wirbelsäule wie zb beim schleudersitz.
aber diese kräfte sollten beim auto ned auftreten, ausser du reist mit 007

Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 22:11
von yoda
924sas hat geschrieben:der 6punkte gurt mindert die kräfte der querbeschleunigung schon recht gut. zu mindest bis zu den geschwindigkeiten im auto. selbst das abbremsen eines jets am flugzeugträger hält der mensch gut aus.
probleme gibts bei der stauchung der wirbelsäule wie zb beim schleudersitz.
aber diese kräfte sollten beim auto ned auftreten, ausser du reist mit 007

Der war aber nacher eh länger im Krankenhaus ...
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=cB6FWLq11iA[/youtube]
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 22:19
von 924sas
das aufschlagen war sicher das grösste problem...
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 23:21
von >Michael<
Das HANS System gibts ja auch nicht solange, und Brüche an der Halswirbelsäule waren bis auf einige Unfälle mit extremen G-Kräften wie sie wirklich nur bei sehr hohen Geschwindigkeiten der Fall sind eher selten, und das mit Rahmen und Geschwindigkeiten weit über 200. Jedenfalls wenn du einen Unfall hast wo so hohe G-Kräfte erzeugt werden das das Genick knickt dann kann man wohl davon ausgehen das man diesen ohne Käfige sicher nicht überlebt hätte.
Die bekannten Rennunfälle mit solch einem Ausgang hatten auch G-Kräfte um den 80er bis über 100er Bereich, ab da hat man auch mit keinerlei Beschädigung am Auto so hohe Kräfte erreicht das einem die Eingeweide und Gehirn gegen Knochen prallt was zu schweren inneren Verletzungen führt.
Helm ist nur beim Rahmen wie man sie im Motorsport kennt Pflicht, ich rede von subtileren Rahmen die im Design integriert wurden, also keine offenen Stahlrohre im Auto sondern verpackt in normaler Innenraumverkleidung. Mit den heutigen Designmöglichkeiten dürfte da kein Problem bestehen.
Seit in der Formel 1 das Problem mit dem Genickbruch durch das HANS System behoben wurde ist keiner mehr gestorben.
Nicht ganz korrekt, die seitlichen Crashboxen, die verlängerte Front (Beine hinter der Vorderachse) tragen auch enorm dazu bei das bei einem Aufprall die Wucht etwas verzögert wird.
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 23:34
von 924sas
und der "abwurfrahmen" unterbindet die seitliche knickbewegung. in rally bzw tourenwagen hast halt sitze mit ohrwaschl dafür
im grunde sind die autos mit einem käfig ausgestattet, nur ist der nicht so steif und weist soll-verbiege-stellen auf. schau dir nur die streben in der tür an. die gab es früher nicht.
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 23:38
von >Michael<
Naja, Seitenairbags gibts ja auch schon längst.

im grunde sind die autos mit einem käfig ausgestattet, nur ist der nicht so steif und weist soll-verbiege-stellen auf. schau dir nur die streben in der tür an. die gab es früher nicht.
Schon klar, aber schau dir mal in den Zeitungen die Autos an dies mit einem 80er um den Baum gewickelt hat, oder wie schon bei den 60er crashtests der Motor in den Innenraum oder zumindest Fussraum schiesst. Mit Rahmen passiert sowas nicht.
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: So 19. Mai 2013, 00:36
von KGR84
Das Problem bei Unfällen ist ja nicht die Bewegung während des Unfalls, sondern das Hindernis, auf das man aufprallt, und somit eine Verzögerung eintritt. Die Verzögerung wirkt auf den Körper in Form von G-Kräften. Ich trau mich jetzt mal zu behaupten die wenigsten Menschen im Straßenverkehr sterben wegen einer Quetschung in Folge eines ... was auch immer für einer Verformung. Und selbst wenn sie in Folge eines so starken Unfalls zerquetscht wurden, dass es das Auto zerrissen hat, waren sie zu 80-90% schon vor der Kaltverforumg durch die starken (meist) Seitenkräfte tot.
Im Rennsport sind die Fahrer durch die genannten Sicherheitseinrichtungen zwar gut geschützt, jedoch müssen da mehrere bzw. viele Sicherheitseinrichtungen ZUSAMMEN arbeiten, damit diese auch funktionieren. Übrigens ein Helm für den Rennsport kostet keine 300 Euro ... da bekommst vielleicht das Visier dafür

Die Kräfte die diese Sicherheitseinrichtungen aufnehmen können müssen natürlich auch vom Körper des Fahrers aufgenommen werden (können). Ein Rennfahrer hat einen ganz anders trainierten Körper als ein "Normalo". Selbst wenn jemand durchtrainiert ist, werden diese Muskelpartien, die beim Rennsport durch die ständig auftretenden Kräfte gestärkt werden, beim Normalo nie beansprucht. Im Rennsport sind im Hinblick auf G-Kräfte vor allem die Augen und die inneren Organe die Schwachstelle. Also wenn ein Rennfahrer mit 160 an einem Baum zerschellt (was mMn auch viel Glück im Unfallhergang braucht um das zu überleben), und das überlebt, heißt das noch lange nicht, dass das ein "Normalo" auch überlebt hätte.
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: So 19. Mai 2013, 01:20
von >Michael<
KGR84 hat geschrieben:Das Problem bei Unfällen ist ja nicht die Bewegung während des Unfalls, sondern das Hindernis, auf das man aufprallt, und somit eine Verzögerung eintritt. Die Verzögerung wirkt auf den Körper in Form von G-Kräften. Ich trau mich jetzt mal zu behaupten die wenigsten Menschen im Straßenverkehr sterben wegen einer Quetschung in Folge eines ... was auch immer für einer Verformung. Und selbst wenn sie in Folge eines so starken Unfalls zerquetscht wurden, dass es das Auto zerrissen hat, waren sie zu 80-90% schon vor der Kaltverforumg durch die starken (meist) Seitenkräfte tot.
Die G-Kräfte die bei einem Aufprall bei Geschwindigkeiten im Strassenverkehr auftreten würde ich als zu gering bewerten als das dadurch ernste Schäden wie Frakturen an der Wirbelsäule oder Innere verletzung durch die Masseträgheit der inneren Organe verursacht werden.
Wenn man sich die Bilder der Unfallfahrzeuge ansieht sieht man sehr deutlich das meistens die Verformung des Fahrzeuges die Ursache für den tödlichen Ausgang ist, oft sind die Fahrzeuge regelrecht in mehrere Teile gerissen oder beim Frontalzusammenstoss ist der Motor oft in die Fahrgastzelle eingedrungen, und das bei Geschwindigkeiten von 80 -100kmh. Ein Rahmen hätte da den Insassen sicherlich höhere Überlebenschancen zugesichert.
Auch halte ich die G-Kräfte bei Unfällen im regulären Strassenverkehr für nicht so schlimm da Airbags verwendet werden, ein Luftpolster hilft sicherlich sehr gut um das Genick zu schonen und die Verzögerung die auf den Körper wirkt abzudämpfen, aber solche Sicherheitsmassnahmen nützen eben nix wenn gleich nach dem Airbag das Auto auseinandergerissen wird oder der Motor reingerauscht kommt.
Die Kräfte die diese Sicherheitseinrichtungen aufnehmen können müssen natürlich auch vom Körper des Fahrers aufgenommen werden (können). Ein Rennfahrer hat einen ganz anders trainierten Körper als ein "Normalo". Selbst wenn jemand durchtrainiert ist, werden diese Muskelpartien, die beim Rennsport durch die ständig auftretenden Kräfte gestärkt werden, beim Normalo nie beansprucht. Im Rennsport sind im Hinblick auf G-Kräfte vor allem die Augen und die inneren Organe die Schwachstelle. Also wenn ein Rennfahrer mit 160 an einem Baum zerschellt (was mMn auch viel Glück im Unfallhergang braucht um das zu überleben), und das überlebt, heißt das noch lange nicht, dass das ein "Normalo" auch überlebt hätte
Naja, auch der Rennfahrer kann nix tun um die G-Kräfte besser zu überstehen, die inneren Organe sind genauso betroffen wie bei einem Normalo, der einzige Unterschied ist das Genick, Rennfahrer (zumindest vor HANS) haben wenn ein unmittelbarer Aufprall bevorstand instinktiv die Nackenmuskel angespannt und die Schultern fast bis zu den Ohren nach oben gezogen um den Kopf abzustützen so dass der Nacken etwas entlastet wurde.
Ein gesunder trainierter Körper hilft aber sicherlich in allen Lebenslagen und sollte eigentlich gesetzlich vorgeschrieben sein.

Wie auch immer, ich werd' mal dem ADAC die Frage stellen, mal sehen was die zu dem Thema sagen, die solltens ja wirklich wissen!
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: So 19. Mai 2013, 01:56
von KGR84
>Michael< hat geschrieben:...
Die G-Kräfte die bei einem Aufprall bei Geschwindigkeiten im Strassenverkehr auftreten würde ich als zu gering bewerten als das dadurch ernste Schäden wie Frakturen an der Wirbelsäule oder Innere verletzung durch die Masseträgheit der inneren Organe verursacht werden.
...
Da möchte ich dir widersprechen. Was glaubst du was für Kräfte auftreten, wenn du ungebremst und oder vor allem seitlich in ein unnachgiebiges Hindernis prallst!?
Und wie gesagt, die seitlichen Kräfte sind meist die tödlichen, die der Halswirbelsäule zu stark sind. Dass im Straßenverkehr die reinen G-Kräfte für innere Verletzungen ohne äußerer Einwirkung noch nicht ausreichen mag sein.
Und klar ist auch, dass diese Kräfte, bzw. in Längsrichtung auch Aufprallverletzungen und Schleudertrauma durch Airbags verhindert oder zumindest minimiert werden können, doch Airbags sind bei Käfigen nicht mehr, oder zumindest zum Teil nicht mehr möglich. Und wie schon erwähnt wurde, stellt ein Käfig ohne den zusätzlich notwendigen Sicherheitseinrichtungen sogar eher eine Gefahr dar.
Aufgrund der großen auftretenden Kräfte, und der "losen" Körper im Straßenverkehr (und das ist man im Vergleich zum Rennsport mit einem normalen Gurt) ist ja gerade eine weiche Karosserie, die Kräfte aufnehmen und abbauen kann, von Vorteil, da eine abrupte Verzögerung noch stärke negative Auswirkung auf den „ungesicherten“ Körper hätte. Wenn man diese Kräfte überleben sollte und dann aufgrund eines eindringenden Teils ins Fahrzeug getötet würde, ist das natürlich blöd, aber eine Karosserie kann eben nicht für alle verschiedenen Arten von Unfällen spezialisiert werden. Hier werden von eigens dafür geschulten Personal statistische Erhebungen herangezogen, mit welcher Wahrscheinlichkeit mit welcher Art von Unfall am häufigsten zu rechnen ist. Wenn du also einen statistisch sehr unwahrscheinlichen Unfall hast, ist das eben nicht so gut für deine Sicherheit.
Und statistisch sind nun mal Auffahrunfälle sehr häufig. In den Medien sieht man nur eben in der Mitte zerrissene Autos öfter, oder zumindest nicht weniger oft als Autos mit aufgestauchter Motorhaube, weil ein halbes Auto nun mal spektakulärer wirkt als eins mit aufgestauchter Motorhaube und raushängenden Scheinwerfern.
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: So 19. Mai 2013, 15:13
von yoda
woolf hat geschrieben:...
Es ist also auch hier ein Balanceakt zwischen geringsten Belastungen für die Insassen in den "Standardkollisionen" und genügend Reserven für hohe Geschwindigkeiten. Polemisch ausgedrückt könnte man auch sagen, manche Hersteller optimieren ihre Fzg. nur für die standardisierten Crashtests mir ihren geringen Geschwindigkeiten um eine gute Bewertung zu erhalten, ohne viel Rücksicht darauf zu nehmen, was mit den Insassen in der Realität bei einem Unfall mit höherer Geschwindigkeit passiert.
99% der Hersteller machen das, habens eh erst neulich getestet, die großen Marken BMW etc. haben dann bei einem nicht standartisiertem Test ordentlich versagt. Die meisten Autos haben vorne zwei Träger drinnen, und wenn man Frontal mit nur ca. 1/3 der Fläche irgendwo einschlägt zerlegts das Auto weil der Betonklumpen am Träger vorbeifahrt. Im Video wirds eh gut erklärt.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=u2Fzp3f-C0I&feature=player_embedded[/youtube]