MeanMachine hat geschrieben:Weil sie Waffen bisher nur aus Filmen kannten, letztendlich 21 geworden sind und es keinen Grund gab es ihnen vorzuenthalten...
Deswegen besorgen sie sich eine WBK, kaufen sich krausergleich irgendeine Waffe, die cooooool aussieht und fahren auf den Stand. Dort filmen sie sich für youtube, whatsapp, facebook und so und ballern herum wie bei John Woo gesehen.
Und (wie du auch schon gesagt hast), sollen sie ruhig. Darf ja spass machen. Nur die Sicherheit muss gewährleistet sein ...
Genau das ist im konkretem Fall auch meine Vermutung.
Wenn man heute für 30 oder 60 Minuten einen Stand bezahlt hat, dann gibt es mehr Leute als man glaubt, die versuchen in genau dieser Zeit so viele Geschosse wie möglich durch den Lauf in Richtung Kugelfang zu befördern, als sich eine zweite Zeiteinheit zu leisten.
Die Motivation dahinter mag vielfältig sein. Selbstinszenierung a la youtube, das "Nachspielen" eines Filmes, einfach zu glauben das man dann eine "mächtig, harte Sau" ist oder sich übercool finden. Komplexe, Frustabbau und ja selbst beschränkte intelektuelle Fähigkeiten schließe ich auch bei einigen meiner Mitmenschen nicht aus. Für einen Aussenstehenden, zu denen ich mich in mehr als 99% der Fälle auch zähle, mag das logischerweise schwer bis gar nicht nachvollziehbar sein.
Aber so etwas und auch andere Extreme wird es immer geben.
Die anderen Extreme sind für mich mindestens genau so nervig und es ist bei mir ebenfalls in mehr als 99% der Fälle wenig bis gar kein Verständnis für diese Menschen zu finden. Ich meine die, wie ich sie bezeichne, "präzisionsvortäuschende Munitionssparer" und die "Schiessplatzvoyeure" inklusive dessen Unterkategorie "nerviger Schlaumeier".
Alle, für die restlichen Schießstandbenutzer, mindestens genauso nervige und anstrengende Zeitgenossen sind wie es die "luftlöcherschiessenden Muniverschwender" sind.
Betrachten wir einmal den "präzisionsvortäuschenden Munitionssparer". Bei dieser Spezies von Schützen handelt es sich um Sportschützen, die für die Abgabe von 25 bis 30 Schuss mindestens drei bis vier, im Extremfall sogar mehr als fünf Stunden brauchen. Da wird gefühlte fünf Minuten pro Schuss visiert, dazwischen immer wieder die Waffe gesenkt und zwischen den einzelnen Schüssen ewig ins Spektiv geschaut. Grundsätzlich wäre das für die Standnachbarn ja nicht so nervig, wäre da nicht das Scheiben wechseln/abkleben. Das kann man auf vielen Ständen nämlich nur machen, wenn man die Schussabgabe einstellt, sich 25m zur Scheibe und wieder retour bewegt. Koordiniert wird das von der Standaufsicht. Wenn man also schon 50 Treffer auf der Scheibe hat und mal wechseln will, dann noch das Pech hat dort Gastschütze zu sein und die Standaufsicht den "Präzi-Munisparer" nicht in seiner Konzentration stören will, weil er sich sonst dessen Zorn zuzieht, dann hat man nicht nur schlechte Karten sondern auch sehr wenig Freude mit dieser Gattung von Schützen.
Sehr anstrengend sind auch die "Schießplatzvoyeure". So bezeichne ich Leute, fast ausschließlich männlichen Geschlechts, die selbst eigentlich selten oder gar nicht schiessen, oft auch gar keinen Waffenkoffer oder ähnliches mit haben, aber dafür hinter den einzelnen Ständen herumschleichen wie Diebe in der Nacht und alles begaffen was andere Schützen mit dabei haben. Meistens haben sie die Hände am Rücken und stehen unbeteiligt und Desinteresse vortäuschend irgendwo im Hintergrund um sich dann je nach Anlass entweder dem schiessenden Schützen während dessen Schussabgabe von hinten zu nähern um genauere Blicke zu erhaschen oder wenn mehrere Schützen zusammen stehen, sich langsam, fast schleichend, der Gruppe zu nähern um am Rand besagter Gruppe stehen (natürlich desinteressiert und unbeteiligt) jedes Wort zu hören. Ich schliesse aber auch nicht aus, dass es sich um Geruchsfetischisten handelt, die nur deswegen versuchen ihre Neigung so unauffällig wie möglich auszuleben, weil sie sich ihrer Störung bewusst sind und nicht auffällig werden wollen. Sie wollen vermutlich nur riechen. Deshalb auch die mehr oder weniger heimliche Annäherung an den Schützen ohne etwas zu entwenden. Aber diese Theorie ist noch nicht bewiesen.
Innerhalb dieser Spezies gibt es dann noch eine Mischform bzw. Unterkategorie. Nämlich den "nervigen Schlaumeier".
Das ist ein "Schießplatzvoyeur", der nach einem gewissen Zeitraum zutraulich wird, unaufgefordert und ohne jede Warnung, dafür aber meist direkt auf den jeweiligen, von ihm auserkorenen Schützen wortreich und meist gestikulierend zugeht und diesem, ob er will oder nicht, vermeintlich gute Tipps gibt. Diese Tipps beziehen sich nicht nur auf das Schiessen, sondern z. B. wie man in der kalten Jahrezeit energiesparend lüftet oder das Armaturenbrett mit einer geheimen Zwetschen-Zitronenmixtur glänzend rein putzt usw.
Hat man einen solchen "nervigen Schlaumeier" einmal am Hals lässt sich dieser nicht einmal durch den Schussknall verschrecken, sondern im Gegenteil. Er bleibt, ähnlich einer klebenden Klette, neben dem Schützen stehen und beginnt die Trefferleistung zu kommentieren. Natürlich unaufgefordert und natürlich bereits während des Schiessens.
Leider reagiert dieser Typus dann mit Unverständnis oder gar bösen Worten auf den Hinweis, dass man seine Ruhe haben möchte. Dieser Hinweis wird, sofern er nur anfänglich und dezent ist, sowieso vom Schlaumeier gänzlich und beharrlich ignoriert. Findet der Abgang dann doch endlich statt ist er meist ohne Grußworte, aber sehr laut und wortreich, nicht selten mit übertriebenen Gesten verbunden.
Jede Ähnlichkeit mit Forumsmitgliedern ist zufällig und ungewollt. Und bevor sich jetzt jemand betroffen oder auf den Schlips getreten fühlt......
Es kann sich niemand selbst erkennen. Weil ich niemand aus diesem Forum meine.
Aber das wäre dann der "paranoide Schießsportbegeisterte"

den beschreibe ich vielleicht ein zu einem späteren Zeitpunkt.
