Ich habe mir im Jan. 2010 eine DTA SRS in .308 über einen englischen DTA Dealer bestellt. Vorweg: Der Mann ist super kompetent sehr freundlich und hilfsbereit und in den Monaten zu einem Freund geworden. Er kann für all das nachfolgende nicht wirklich etwas dafür und seine Unterstützung war HERAUSRAGEND. So einen Händler kann man sich nur wünschen!
Warum habe ich die Waffe in UK bestellt und nicht in D über einen deutschen Händler: Ich habe bei dem deutschen Händler keinen verbindlichen Preis bekommen obwohl ich wusste das er die Waffen die er bestellt hatte im voraus zahlen musste – so wie der Händler in UK auch. Ich persönlich fand das mehr als seltsam und ich kann mit solchen Geschäftspraktiken nichts anfangen – ist aber meine persönliche Meinung und soll nicht unterstellen, das der Händler in D unseriös wäre.
Im Jun.2010 ist meine SRS dann gekommen.
Ergebnis nach dem ersten schießen: • Verschluss und Waffe von der Produktion komplett verdreckt. Überall Metallspäne von den CNC Maschinen.
• Ich habe ca. 200 Schuss verschossen. Lapua 170gr Lockbase Fabrikpatrone, 210gr Berger Handladung mit Lapua Hülsen und SSG Patronen vom Heer. 10% waren Zündversager. Nach Totalreinigung des Verschlusses ging das mit den Zündversagern auf ca 5% runter. -> Nicht akzeptabel!!
• Die Waffe schoss wie eine Gießkanne!!! Das fast 70 Jahre alte K98 meines Grossvaters schoss besser.
Nach 2 Monaten habe ich dann eine neue Austaschwaffe bekommen. Waffe wurde, nachdem mir der Händler in UK bestätigte das alle Waffen im Verschluss von der Produktion verdreckt waren, sauber geliefert. Ich habe dann mit dieser Waffe ca 400 Schuss verschossen – selbe Munition.
Ergebnis:• Präzision war EXZELLENT! Unter 0.5 MOA auf 100m
• Probleme mit der Sicherung. Hebel war zu locker -> Abzuggruppe getauscht, danach OK
• Ca. 10% Zündversager
Was gefällt mir an der Waffe:
• Geniales Konzept
• Exzellente Präzision
• Gute Ergonomie
• Preis
Was gefällt mir nicht:
• Verschluss nicht ausgereift – Zündversager sind nicht akzeptabel. Schon gar nicht bei einer Waffe für diesen Preis.
• Keine oder mangelnde Qualitätskontrolle in der Fabrik
• Verschluss kann ohne Werkzeug nicht zerlegt werden -> Felduntauglich
• Es werden mehrere Werkzeuge benötigt um die Waffe zu zerlegen und zu Justieren. (2 verschiedene Imbusschlüssel und ein kl. Schraubenzieher)
• Schlechte Qualität der Einstellschraube für die Sicherung – Schraube schnell „abgenudeld“ und dann muss die gesamte Abzuggruppe getauscht werden.
• Verarbeitungsqulität stellenweise mangelhaft: z.B. Schrauben für den Schaft sind manche so lang das sie im angezogenen Zustand teilweise auf der anderen Seite herausschauen. Schraubenmuttern können aus dem Schaft fallen. -> Felduntauglich!
Zum Thema Zündversagen: Dieses Problem ist bei DTA bekannt, denn auf einschlägigen Foren findet man auch andere Kunden die dieses Problem haben. Es gibt scheinbar mehrere Möglichkeiten woran das liegt, jedoch findet DTA es weder nötig die Kunden zu informieren noch die Händler. Da werden Lösungen angeboten: - eine für die Spannung der Feder nötige Schraube mit Lock-tide anzukleben. Das ist für eine Militärwaffe für diesen Preis INAKZEPTABEL!
Ich habe mich nun entschlossen die Waffe zu retournieren und sie gegen eine Accuracy International AW auszutauschen. Da weis ich, das die funktioniert. Abschließend sei zu erwähnen, ich denke das das DTA Konzept zukunftsweisend ist jedoch müssen die Kinderkrankheiten beseitigt werden und die Philosophie des Herstellers Betreff Kundenkommunikation geändert werden.
