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von novate » Di 15. Mär 2016, 21:09
Hi Leute!!
Erstmal Danke für die Antworten und das große Interesse. Ich gebe zu die ganze Geschichte ist auch interessant weil es ist auch irgendwie eine Grauzone das Ganze.
Ich werde hier versuchen auf alles was hier so gesagt wurde einzugehen. Als erstes das wichtigste, wie ging es beim Amtsarzt aus?
Ich werde meine Wbk bekommen -> Juhu ! Ich freue mich wirklich darüber.
Folgendes war beim Arzt, es hat schon ein längeres Gespräch gegeben. Es wurde erläutert wieso und warum dieses Verfahren zustande gekommen ist. Wie es natürlich mit meiner Situation und mit meinem Konsum von Alkohol und Suchtgift aussieht. ich habe hier permanent wirklich nichts als die Warheit gesagt.
Aber ich denke das ausschlaggebende Argument meinerseits waren meine Haartests die ich damals am Verkehrsamt abgeben musste. Ich kann ein ganzes Jahr Abstinenz NACHWEISEN. Ich bin amtlich clean und das ist sehr selten weil wer hat schon mal so amtliche Haartests einstecken. Ich denke mir kam es auch sehr zugute das dieses Verfahren gegen mich eingeleitet wurde weil ich mich selber belastet habe weil ich gegen einen Dealer ausgesagt habe. Der Amtsarzt meinte selbst "erwischt hat man sie also eigentlich bei garnichts". Ja so war das, hätte ich gelogen hätte es nie ein Verfahren gegeben.
Da hier ja eine Debatte über Drogenmissbrauch und Waffenbesitzkarte im Gange ist würde ich mich als Betroffener gerne dazu außern.
Vorweg, hätte ich die Wbk deswegen nicht bekommen hätte ich das klaglos hingenommen und hätte das zu 100% eingesehen.
Das ich beim Amtsarzt vorgeladen wurde das war schlicht und einfach richtig. Weil was weiß man schon von mir, man weiß das ich mal Drogen genommen habe und es ein Verfahren gab.
Ich bin zuverlässig weil ich es untermauern kann, aber ich könnte genauso total drauf sein, deswegen wollte mich der Arzt sehen und das ist verständlich. Weil stellte euch vor man gibt mir die WBK anstandslos und es passiert etwas, sowas medial zu Rechtfertigen wäre schwierig weil man wird Fragen "Wieso wurde hier nicht genauer hingeschaut obwohl man wusste das diese Person einmal Drogen genommen hat" und sowas wäre natürlich wieder sehr schlecht für alle Waffenbesitzer.
Zur Zuverlässigkeit. Ich pers. habe nie getrunken und die lust auf Kiffen ist mir nach dieser Verfahrensgeschichte vergangen.
Allerdings hat nicht jeder der Kifft oder Alkohol trinkt ein Verfahren gehabt und so kommen Waffenbesitzkarten immer auch an Leute die eher weniger zuverlässig sind.
Ich pers. finde hier den Alkohol viel schlimmer. Alkohol löst tatsächlich Kontrollverluste aus an die kommt Cannabiskonsum niemals heran.
Trotzdem, ich sehe den Besitz der Wbk sehrwohl als Verpflichtung zur Abstinenz an, hätte ich diese Kontrolle über mich nicht hätte ich sie nicht beantragt, so denkt aber nicht jeder.
Zuletzt der §8 Absatz 2
""nicht zuverlässig ist wer alkohol- oder suchtKRANK ist oder::""
Nicht jeder der mal paar Bier kippt ist Suchtkrank und das ist bei diversen Drogen genauso.
Anhand meiner Daten ist Langzeitabstinenz nachweisbar und daher bin ich vor dem Gesetz nicht Suchtkrank.
Ich denke für den Amtsarzt wäre "Suchtkrank" wenn mehrere Vergehen über längeren Zeitraum nachweisbar sind. So kann man sehen das eine Person ja permanent mit dem Smg in Konflikt kommt.
Auch eine medikamentöse Therapie ist der Beleg für Suchtkrankheit. So denke ich es mir zumindest.
Ich kann Leute die Drogen Verabscheuen und das zutiefst Ablehnen und mich deswegen auch Verurteilen verstehen. Aber es gibt da schon Unterschiede, es gibt Leute wie mich die neugierig sind und das ganze mal Probieren (und wie ich sofort ins Klo greifen) und Leute die das Jahrelang machen, auf Drogen ihr Fahrzeug lenken und auch so arbeiten gehen.
Vorallem sind sehr oft Menschen glühende "Giftlerhasser" die sich selber alle paar Wochen in der Disko mit Alkohol abschießen, klar das eine ist Legal und das andere nicht. Aber im Prinzip sind diese Leute um garnichts besser, Alkohol ist eine starke Droge die wie kaum eine andere zum kompletten Verlust über sich selber führt. Auch medial kann man gut sehen mit welchen Substanzen Menschen zur Gewalt neigen.
Noch Interessant wäre, weil das wurde ich gefragt "warum sieht man das eingestellte Verfahren überhaupt".
Es gibt eine eine Datenbank die nennt sich "ekis" kann man leicht googeln und da steht alles wichtige drin. Es wird ALLES über uns gespeichert, es verjährt auch in dieser Datenbank nichts, man muss um Auszug und Löschung der Daten ansuchen was ich evtl auch machen werde, ich will diesen Eintrag loswerden, er passt nämlich einfach nicht zu mir, es ist ein Schandfleck für den ich aber selber verantwortlich bin, ich geniere mich sehr dafür.
Im großen und ganzen bin ich echt in jeder Hinsicht zufrieden, ich finde es super das ich Vorgeladen wurde weil das war richtig und ich fand den Umgang mit mir absolut fair. ich war wirklich positiv überrascht, natürlich hat es mir keinen Spaß gemacht, aber generell ist das schlicht richtig und notwendig.
Allgemein will ich aber zur WBK etwas loswerden. Es ist sicher lustig das von jemanden zu hören der selber eine WBK will.
Ich pers. finde die WBK nichtmehr Zeitgemäß. Es ist ja so das die WBK für Sportschützen ist oder halt zur Selbstverteidigung in den eigenen 4 Wänden, ich habe selber schon länger einen Repetierer und ich habe nie Munition daheim, ich denke das wird sich auch in Zukunft nicht ändern, in erster Linie sehe ich mich als Sportschützen, natürlich habe ich auch Selbstschutz auch bei der Begründung angegeben weil das mit einer Waffe halt einfach möglich ist. Aber in erster Linie ist es ein Hobby das micht entspannt und mein Vater ist auch Sportschütze, wir haben da ein gemeinsames Interesse das ist als Vater + Sohn einfach cool.
Es gibt ja im Moment einen starken Anstieg bei der ausstellung von Waffenbesitzkarten, es ist so das die Menschen Angst haben, allerdings bezieht sich diese Angst nicht auf die eigenen 4 Wände sondern auf die politische Situation und auf die Angst außerhalb der 4 Wände. Ich befürchte das viele die WBK mit einer falschen Motivation beantragen und die ist eine Waffe illegal zu führen.
Ich kenne einen Händler den ich hier nicht nennen will, der hat mir aber erzählt das sehr viele Leute fragen wie man die Waffe am besten versteckt führt.
Wie seht ihr denn das eigentlich?
So das wurde jetzt ein langer Text.
Vielen Dank für die Antworten nochmal. Wünsche schöne Tage und viel Spaß beim Schießsport.
Mfg.
Zuletzt geändert von
novate am Di 15. Mär 2016, 21:54, insgesamt 5-mal geändert.