Howdy,
bzgl. der .223 / 9 mm Langwaffen:
Das grundsätzliche Problem bei den .223 HA´s sind weniger freie Plätze oder die Preise,
dem kann man selbst leicht abhelfen, wenn man es unbedingt will.
Das eigentliche Problem sind die Stände.
Außerhalb von IPSC Ständen oder HA´s gegenüber schon von der Ausrüstung her aufgeschlossenen Ständen scheiterts
sehr schnell an folgenden Dingen:
1. die meisten Stände haben keine Trennwände und die einzelnen Bahnen liegen eng beinander.
Problem: Nachbarn kriegen Hülsen und Schall/Luftdruck vom MFD ab.
Zudem stören sich altersabhängig die Statischen und Jäger an Schnellfeuer,
je kürzer der Lauf an der .223er Waffe, desto größer der Ärger beim Nachbarn.
Bauliche Änderungen wie ein paar m2 Sperrholz... oder Regeln wie Hülsenfangsack
und Comp. runter bringens aus welchen Gründen auch immer net zam.
2. Ideologische/emotionale Probleme: ultraphöses schwarzes Kriegsgerät, besonders in Kärnten eine Katastrophe.
3. Gerade Jagdstände haben oft in der Standordnung (die ja mit der BH akkordiert ist) Einzelladen drin.
Wenn der Landesoberjägermeister ein strammer Lodenjockel ist, und mitbekommt,
dass die Einzelladeregel (und in weiterer Folge den Passus "auschließlich jagdliche Waffen" der Standordnung)
ignoriert werden, kann er dem OSM und der Standaufsicht Gas geben, so geschehen kürzlich in Salzburg.
Und einen HA einzeln laden... rosa Unterhose.
4.Auf den meisten Ständen sind die 100m und 50 m Bahnen für statisches Schießen ausgelegt und haben Seilzüge,
d.h. stehend frei ist nicht erlaubt. Auf den Pistolenstand lassens einen wegen dem schwächeren oder sonst schneller erodierten
Kugelfang nicht mit Gewehrkalibern.
5.Nachbarn: da die Raumordnung in den vergangenen Jahrzehnten beflissen ignoriert wurde, wurde nah an
Stände herangebaut. Jetzt sind die Sparfüchse, die ihre Bude neben die Schieß(auto-)bahn gebaut haben
über den Lärm nicht glücklich und ziehen zu Felde gegen die Stände... und die BHs ziehen mit.
Blintendorf, Viktring und Pakein in Kärnten mussten sich alle wegen irgendwelcher Anrainerproteste in den Schießzeiten/Bahnen einschränken bzw. zuckt die Standaufsicht da bei höherer Kadenz aus. HSV in Hochfilzen und Saalfelden quasi zugedreht. Der LH Graz hat alles was krach macht unter die Erde verlegt, d.h. da gibts nur mehr Pistole GK, oberirdisch nur mehr Luft und Bogen. In Unken hat die Gemeinde die Festung Kniepass neben dem Stand gekauft und will da einen Kletterpark und einige andere Touristenspielsachen bauen... jeder kann sich ausrechnen wohin die Reise geht wenn die Hipster Piefkemutti sich beschwehrt, dem Sprössling, der sich als Bi-Einhhörnchen gendert, ist vor Schreck vom Schießlärm die Milch im veganen Chai Latte sauer geworden. In Zell a.S. versucht der Golfplatz neben dem Stand seit längerem ebendiesen abzudrehen damit das geriatrische Walking in Ruhe ausgeführt werden kann. Einen .223er Karabiner mit 10,5 Lauf magdumpen ist genau das richtige hier

.
Was bleibt also übrig, wenn man eine Langwaffe in semiauto und stehend frei artgerecht ausführen möchte, und nicht in der gesegneten
Umgebung eines dafür ausgelegten Standes (die in Österreich leider sehr rar sind) wohnt? Der 9mm HA am Pistolenstand. Und wer das AR15 schon nichtg´scheidt betreiben kann, kauft sichs nicht, also auch keinen 9mm Wechsler, sondern was für die Pistole die schon da ist und auch anderwärtig genutzt werden kann.
Übrigens, der einzige IPSC Stand Salzburgs lässt soweit ich weiss aus diversen Gründen auch nur mehr HA´s im Pistolenkaliber zu.
Neue Stände braucht das Land....
mfg tiberius
PS: was ist dran an Stahlrahmenpistolen und deren besserer Präzision gegenüber Tupperware in einem Anschlagschaft?
Hat da wer schonmal den direkten Vergleich gemacht?