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Re: Where are the days...

Verfasst: Mi 2. Mär 2011, 10:05
von cowroper
kemira hat geschrieben: ...des muß irgendwann vor der industriellen Revolution gewesen sein... :(


Ihr jungen Tutter habt ja keine Ahnung :whistle:

Wir, die wir vor der Mitte des vorigen Jahrhunderts geboren worden sind, haben unsere Mammuts noch mit Feuersteinspeeren erlegt und die die Frauen an den Haaren in unsere Höhlen gezerrt damit sie Steaks draus machen. :mrgreen:

...das Lyman-Dings...


Auftragsbestätigung erhalten, aber :( Lieferung erst in der 17. Kalenderwoche.
Da müssen mir hilfreiche Cowboys noch ein paar Blackpowder 45-70 laden.
Oder ich probiers, wie Charles meint, händisch.

cowroper

Re: Where are the days...

Verfasst: Mi 2. Mär 2011, 10:14
von Nopowder
Mit dem Feuersteinspeer würdest jedem Steinschloss-Schützen eine riesen Freud´machen ...... :mrgreen:

Re: Where are the days...

Verfasst: Mi 2. Mär 2011, 10:29
von kemira
au ja, mit so nem Speer kommst Jahre aus auf der Rifle, wenn ned gar Jahrzehnte! :)

Re: Where are the days...

Verfasst: Mi 2. Mär 2011, 15:55
von Charles
cowroper hat geschrieben:

Oder ich probiers, wie Charles meint, händisch.

cowroper


Schade, daß ich derzeit nicht in Wien bin, sonst könnte ich Dir gerne zeigen, wie man mit primitivsten Mitteln eine 45-70 ladet.

Aber ich mache eine Fotoserie, wie das geht, und auch wie man die Werkzeuge dazu anfertigt. Ok? Dir zuliebe mache ich das gerne!

Heute abend bzw. morgen gehe ich das an, also ein bißchen Geduld noch bitte!

Wenn Du Nitro-Ladungen machst mit der 45-70, dann brauchst Du die Matrizen unbedingt, denn die Geschoße müssen sehr fest sitzen.

Bei Schwarzpulverladungen ist das wurscht, grad daß das Geschoß nicht aus der Hülse fällt.

Was hast Du für eine Sharps? Eine Pedersoli? Wann genau wurde sie gefertigt? Das frage ich deshalb aus dem Grund, da Pedersoli-Sharps in den ersten Jahren der Fertigung einen sehr kurzen Übergangskonus haben, erst in den letzten Jahren wurden die Übergänge sukzessive länger ausgerieben.


Charles

Re: Where are the days...

Verfasst: Do 3. Mär 2011, 09:52
von cowroper
Hallo Charles!

Ja, ist eine Pedersoli "Billy Dixon". Gekauft habe ich sie (neu) 2009 oder 2010.

Ich habe schon eine gepachte Dummy-Patrone probiert:. Das Geschoß, das probiert habe, war ein Longbullet meiner Rigby, Durchmesser 451 (ich habe es mit Zigarettenpapier gepacht), Gewicht 520 grain (ziemlich schwer, zu schwer?), Länge weiß ich nicht, Pulver (Schweizer 2) habe ich 45 und ein paar zerquetschte Grain reinbekommen.

Das Geschoß saß relativ fest, eventuell eine runde Papier mehr, dann sitzt es noch besser.

cowroper

Re: Where are the days...

Verfasst: Do 3. Mär 2011, 10:12
von Old Sam
Nopowder hat geschrieben:cowroper ich bin bei dir ....

Where are the days....

when your worth was measured by the work of your own hands ....
als Vorderladerschützen noch ohne Schießbrille, Irisblende, Schießhose-Jacke-Schuhen a´la Star-Wars Stormtrooper schießen konnten.
als nicht der beste 100-er sondern der Spaß am Schießen im Vordergrund stand ....
Wo sind die Tage als man sich noch unbedarft als Schütze und nicht als Zielsportler bezeichnen konnte.
Wo sind die Tage als die Schießtasche zur Schwarzpulver Longrifle noch aus der Haut eines selbsterwürgten ( :lol: ) Rehes bestand und kein Binford 5000 Plastik-Einbauschrank war.
Where are the days als Vorderladerschützen noch aus der reinen Ausrüstung am Mann laden konnten, ohne Ladetisch, Gewehrhalter, Kugelbrett, Pulverröhrchenhalter, Ladestockhalter, Taufbecken für Kugelpflaster.......... :violin:



Ich seh schon, du musste mal mit uns nach Haag am Hausruck kommen.....
All das was du so schmerzlich vermisst wird dir dorten geboten:

http://www.country-freunde-haag.at/

Re: Where are the days...

Verfasst: Do 3. Mär 2011, 11:14
von Charles
cowroper hat geschrieben:Hallo Charles!

Ja, ist eine Pedersoli "Billy Dixon". Gekauft habe ich sie (neu) 2009 oder 2010.

Ich habe schon eine gepachte Dummy-Patrone probiert:. Das Geschoß, das probiert habe, war ein Longbullet meiner Rigby, Durchmesser 451 (ich habe es mit Zigarettenpapier gepacht), Gewicht 520 grain (ziemlich schwer, zu schwer?), Länge weiß ich nicht, Pulver (Schweizer 2) habe ich 45 und ein paar zerquetschte Grain reinbekommen.

Das Geschoß saß relativ fest, eventuell eine runde Papier mehr, dann sitzt es noch besser.

cowroper



Hallo Cowroper,

bin leider noch nicht dazugekommen, aber demnächst, ok?

Eine Pedersoli jüngeren Datums ist sehr gut, da ist der Übergang länger, da passt dann mehr Schwarzpulver rein in der 45-70 Hülse :mrgreen:

Das Rigby Longbullet ist Weichblei? Nein, 520grs. ist nicht schwer, ist genau richtig. :mrgreen:
.451 ist eigentlich zu dick für Paper Patch Bullet, in der Regel muß das PP-Geschoß genau so dick sein wie das Feldmaß des Laufes, bei Pedersoli ca. .446.
Und auf das PP-Geschoß wickelst Du Papier bis zum Zugmaß auf, das ist bei Pedersoli um die .457 herum. Um das genau zu wissen, kommst Du nicht umhin, ein Laufdurchtrieb an Deiner Sharps zu machen, ok?

Eine andere Möglichkeit, nämlich um aus einer 45-70 eine 45-90 zu machen :mrgreen: , geht so: Du nimmst her ein PP-Geschoß mit .444, wickelst mit Papier bis zum Feldmaß! des Laufes auf, vielleicht ein Haucherl dicker.
Dann machst Du die Hülse bis zum Rand mit Schwarzpulver voll, setzt das Geschoß mit der Hand drauf, so ca. 4-5mm komprimieren, und rein damit ins Patronenlager. Das Geschoß sitzt eigentlich im Lauf, aber durch den mächtigen Bums des Schwarzpulvers wird das Geschoß (Weichblei!) gestaucht und dichtet somit ab. Das ist der Trick dabei. :mrgreen:

Mein Foto-Beitrag kommt demnächst, ok?



@ NoPowder: So ist es , was Old Sam sagt. Dieser Schwarzpulverbewerb macht irre viel Spaß, das ist bei mir ein Fixpunkt im Terminkalender, dort wird nach Herzenslust drauflosgeballert. Zwischenmittel ist Schwarzpulver, dort muss es BUMMSEN und RAUCHEN :dance:


Charles

Re: Where are the days...

Verfasst: Do 3. Mär 2011, 20:18
von Nopowder
Charles hat geschrieben:
cowroper hat geschrieben:Hallo Charles



@ NoPowder: So ist es , was Old Sam sagt. Dieser Schwarzpulverbewerb macht irre viel Spaß, das ist bei mir ein Fixpunkt im Terminkalender, dort wird nach Herzenslust drauflosgeballert. Zwischenmittel ist Schwarzpulver, dort muss es BUMMSEN und RAUCHEN :dance:


Charles



Bumsen ist super, rauchen ist auch schön ..... wenn man dann dort auch noch schießen kann .... :mrgreen:

Re: Where are the days...

Verfasst: Do 3. Mär 2011, 22:02
von Charles
Zwischen BUMSEN und BUMMSEN ist doch schon ein Unterschied, stimmt? :mrgreen:

Das eine und das andere machen ja viel Spaß, und zum Schießen kommt man auch dazu :happy-partydance:

Re: Where are the days...

Verfasst: Fr 4. Mär 2011, 19:50
von Charles
@ cowroper:

Sodala, nun habe ichs geschafft, hier zeige ich, wie man eine 45-70 mit einfachsten Mitteln vor Ort irgendwo in der Pampa ladet.

Diese Werkzeuge braucht man zum Entzündern:
Bild

Ein Holzblock mit zwei Bohrungen: Das großes Loch nimmt die Hülse auf und durch das kleines Loch fallen die Zündhütchen durch:
Bild

Eine 8mm Alustange mit 2mm Bohrer so tief gebohrt, sodaß der Bohrer gleich als Ausstoßer herhalten muß, der ist mit Superkleber eingeklebt. Aber Obacht, nach dem Bohren und vor dem Einkleben den Bohrer mit der Lötlampe enthärten, dadurch wird der Bohrer zäher und bricht nicht gleich ab:
Bild

Den Ausstoßer in die Hülse rein, das Zündloch finden, blubb, schon ist der Ausstoßer im Zündloch drinnen. Nun aufs Holzblock stellen, mit der einen Hand den Ausstoßer halten und mit der anderen Hand den Hammer auf den Ausstoßer mit leichten gefühlvollen Schlägen klopfen, bis das Zündhütchen heraußen ist.
Ok, die andere Hand habe ich gebraucht zum Fotografieren:
Bild

Sodala, Zündhütchen ausgestoßen:
Bild

Dann benötigen wir ein 10mm dickes Buchen-Dübelstangerl, an einem Ende abgerundet:
Bild

Dann das Zündhütchen auf eine ebene harte Unterlage auflegen, und die Hülse vorsichtig auf das Zündhütchen "draufstülpen":
Bild

Und dann mit festem Druck auf das Zündhütchen drücken, hier sieht man, warum das eine Ende des Staberls abgerundet ist: Damit der Daumen kein Schaden nimmt.
Bild

Sodala, Zündhütchen ist drinnen und steht auf keinen Fall vor, sondern ist eben mit dem Hülsenboden, ganz wichtig beim Schießen mit der Sharps!:
Bild

Dann das Schwarzpulver in ein 90cm langes Messingrohr mit 6-8mm Innendurchmesser reinrieseln, dabei immer achten, daß man das Messingrohr mit der Füllhöhe des Pulvers in der Hülse mit raufgeht:
Bild

Mist, da hat es nicht so richtig geklappt mit dem Messingrohr, Pulverstand zu hoch in der Hülse:
Bild

Beim nächsten Versuch hat es dann geklappt, die Füllhöhe ist um weitere 3mm reduziert. Dann eine ausgestanzte Milchkartonscheibe rein, und nun das gefettetes unkalibriertes Geschoß draufsetzen:
Bild

Manchmal sitzen die Geschoße fest, so daß das Geschoß gerade noch nicht rausfallt, wenn man die Patrone kopfüber hält.
Sitzen einige Geschoße zu locker, das ist kein Problem, dafür ist dieses Werkzeug da:
Bild

Mit diesem Werkzeug klemmt man die Hülse ein bißchen fester an das Geschoß an:
Bild

Voilá, die 45-70 Patrone ist fertig geladen mit primitives einfaches Werkzeug:
Bild


Am Schießstand schauen die Schützenkollegen etwas ungläubig, noch mehr, wenn sie die Schußbilder sehen 8-)


Charles


Edit: Fotos wieder reingestellt, Bildhoster hat anscheinend irgendwas geändert

Re: Where are the days...

Verfasst: Fr 4. Mär 2011, 19:59
von Salem
Jeah!! Grosser Meister er ist, die Macht in ihm stark ist. :lol:
Zumal der ganze Wuzel recht erwachsen ausschaugt, ich glaub ich brauch sowas .45-70 mässiges auch noch.......
Mist, angesteckt.

Re: Where are the days...

Verfasst: Mo 7. Mär 2011, 01:45
von Charles
Wo? Wer? Welcher große Meister? *links und rechts und nach hinten herumschau* ;)

Ja, die 45-70 macht sehr viel Spaß, und wenn alles stimmt, macht sie superenge Schußbilder, die mancher verwöhnte Schützenbruder mit superduper moderne Waffen und Riesenglasln erblassen lässt ;)

Und der tiefe "BOOOUUUMMMM" ist ein Ohrenschmaus.

Wegen dem blöden "nachWienfahrenmüssen" habe ich vorgestern bei egun eine wunderschöne kaum gebrauchte 45-120 Pedersoli Sharps versäumt, die ist weggegangen um nur 620 Euro! :angry-banghead:

Was solls, mit der 45-70 kann man auch auf 600m problemlos kleine Blecheimer treffen und runterschießen.


Charles

Re: Where are the days...

Verfasst: Mo 7. Mär 2011, 05:30
von Old Sam
:clap: :clap:

Absolut gut gemacht, Katerchen!

Aber für ein 500 Grainer würde ich zumindest Schweizer 4 vorschlagen. Zumal das den langen Lauf der Sharps schön ausnutzt.
Und die Werkzeuge die du da benutzt haben mich zum nachdenken gebracht. Werde mir auch solchiges basteln, dann können wir in Haag gemeinsam an Ort und Stelle laden tun. Dann neben uns noch Wreckhouse Paul mit seiner Percussionssharps - na, könnte mir gut vorstellen dass Roper, sofern er Zeit hat, auch wieder den weiten Weg dorthin findesn tut....

Übrigens finde ich die 45/70 ( 90) er universeller einsetzbar als die 120er. Zumindest seit es bei uns keine Büffel mehr gibt.

yeah, Salem, dat Dingens brauchste = grober Unfug! :mrgreen:

( Mann, dein Spruch geht mir seit Frauenkirchen net aus´m Schädel.....sowas aber auch )

Re: Where are the days...

Verfasst: Mo 7. Mär 2011, 09:50
von cowroper
Thanks Charles!

Ich kann nur sagen GENIAL!

Ist im Hirn gespeichert!

Werde in kürze die ersten Versuche machen!

cowroper

Re: Where are the days...

Verfasst: Mo 7. Mär 2011, 11:00
von Charles
@ Old Sam:

Mit Schweizer 4 liegt man richtig bei Verwendung schwerer Geschosse. Da ich ein 340er Geschoß (Gießkokille, wann kommt der endlich, grummel) auch habe, werde ich ihn mit dem Tschechenkraut und Wano PP aus dem Lauf treiben. Ganz normal tief in der Hülse gesetzt, für 100m reicht es völlig!
Ein 500er und noch schwereres Geschoß ist für größere Entfernungen gut. Ob der Drall der Waffe gut mit solche Geschossen harmoniert, das muß noch herausgefunden werden.

Grober Unfug in Haag treiben? BIN DABEI! *unruhig und hibbelig den Haag-Termin abwarte*


@ cowroper: Nun einige Tips für Dich:

Schau, daß Du Hülsen von Winchester auftreibst, in diesen Hülsen bekommst Du das meiste Schwarzpulver rein! Starline, Remington und Federalhülsen nehmen weniger Pulver auf, so um die 5-7grs. weniger. Erstaunlich, nicht?

Dann nimm ein 2,5mm Bohrer und bohre das Zündloch alle Deiner Schwarzpulverhülsen auf.
Und dann mit diesem Werkzeug http://www.lymanproducts.com/lyman/case-prep/flash-hole-uniformer.php das Zündloch innen in der Hülse eine schöne Fase reiben. Dadurch kann sich der Zündstrahl besser verteilen, und das Schwarzpulver verbrennt gleichmäßiger und sauberer. Und das Zündloch auf der Glockenseite vorsichtig entgraten, damit der Grat vom Aufbohren wegkommt. Das war´s, mehr Vorbereitung gibt es nicht an den Hülsen, außer, daß neue Hülsen zuerst feuergeformt werden müssen, also zuerst 1x mit Nitro betreiben und ab da dann nur noch mit Schwarzpulver. Ansonsten kannst Du das Geschoß nicht mit der Hand setzen.

Die meisten Schwarzpulverpatronen-Long Ranger benützen das Federal 215 Large Rifle Magnum Zündhütchen, das soll das akkurateste Zündhütchen sein, und das Schwarzpulver verbrennt sauberer sowie vollständiger. So die Meinung der Profis.

Und nimm zum Schwarzpulverschießen IMMER ein großes Weckglasl oder dicht abschließender kleiner Kübel mit, das mit Wasser, bisserl Seife und bisserl Essigessenz gefüllt ist. Nach dem Schuss schmeißt Du die Hülse SOFORT ins Glasl/Kübel rein! Dann zuhause jede einzelne Hülse, nass wie sie sind, entzündern, und nocnmals ins Kübel/Glasl rein, die Hülsen innen und die Zündglocke mit der Bürste ausputzen, unter fließendem warmen Wasser ausspülen und trocknen. So können die Hülsen kein Grünspan ansetzen, und halten viel länger. Schwarzpulver ist auch zu Hülsen wahnsinnig korrosiv.

Weitere Tips fallen mir momentan nicht mehr ein.


Charles