Coolhand1980 hat geschrieben: Mo 31. Jul 2023, 17:00
Flying Dog hat geschrieben: Mo 31. Jul 2023, 13:36
Um die Beurteilungskriterien von Coolhand aufzugreifen:
- Ersatzteile bekommst du für beide ohne Probleme. Beim einen gibts einen kleineren Aftermarket, den du im Gegensatz zu Glock aber auch nicht unbedingt brauchst, damit ist das Argument wertlos.
- Wiederverkaufswert bei eine Polywaffe in Ö.............?
- Den Langzeittest betreffend Langlebigkeit beider Hersteller im Vergleich möchte ich bitte gerne sehen.
- Hochschlag und Griffwinkel sind wieder rein subjektiv beurteilbar, weil das davon abhängt, wie dir die Waffe in der Hand liegt.
usw.usf.
Ich würde zu PDP oder P10 raten, aber das ist nur meine persönliche Meinung basierend auf eigenen Schießerfahrungen mit Produkten aller drei Hersteller.
Der Zubehörmarkt ist durchwegs relevant, da der User geschrieben hat, dass er auch den IPSC Einsatz erwägt. Ich mach mir jetzt nicht die Mühe zu zählen, wie viele verschiedene Holster für Glock angeboten werden, und wie viele für die PDP. Die Antwort halte ich für eindeutig.
Der Wiederverkaufswert der beliebtesten Marke in Ö ist insofern höher, als man eine Glock schneller zu einem guten Preis verkaufen kann, als eine im Vergleich seltene Waffe. Da kannst entweder mit dem Preis runter gehen, oder dir beim Verkauf Zeit lassen, weil der Markt einfach nicht so groß ist, wie bei Glock.
Den Langzeittest mache ich beruflich jeden Tag mit Glock. Über die Haltbarkeit der Waffe muss ich glaube ich kein Wort verlieren. Nein, sie halten auch nicht ewig. Ich habe selbst 2 Stück verschlissen, einmal Rahmenbruch und eine gebrochene Führungsleiste des Griffstücks nach jeweils min. 50.000 Schuss.
Wird die PDP das auch schaffen? Weiß man derzeit noch nicht. Aber warum ein Risiko eingehen?
Der Griffwinkel der PDP wurde so bemessen, dass Anfänger, als auch Schützen mit wenig Übung, schnell den Punkt bzw das Korn finden, da sie mit dem nach oben gekippten Handgelenk fast auf Anschlag stehen und so einen Bezugspunkt haben. Das ist für einen erfahrenen Schützen, der sein Visier beim Ziehen jedes mal auf Anhieb findet, kein Vorteil mehr. Objektiv kann man hier anmerken, dass praktisch alle sportlichen Pistolen, egal welcher Disziplin, den umgekehrten Weg gehen, und auf flachere Griffwinkel setzen, um Verspannungen im Handgelenk zu verhindern. Das ist bei Glock und CZ natürlich auch noch nicht so extrem, aber besser.
Das verstellbare Korn der PDP darf ich hier auch kritisieren. Der bewegliche, innere Teil, ist nicht in gleicher Höhe mit dem äußeren fixen Teil der Kimme gefertigt. Beim schnellen Schuss stellt sich die Frage, welche Höhenline man nun zum Zielen nimmt. Vorteil ist das keiner, auch wenn das erstmalige Einstellen des Visiers sicher einfacher ist.
Unterm Strich darf man aber auch nie vergessen, dass Polymerwaffen ihren Vorteil beim täglichen Führen durch ihr geringes Gewicht ausspielen, nicht jedoch beim Schießen im Vergleich zu einer Ganzstahlwaffe.
Also im Endeffekt, kauf dir was dir gefällt, und wenn es sich mal ändert, wozu gibts Waffengebraucht?