Vergil hat geschrieben:Wer hat denn wirklich schonmal (in unserem Fall eine Schuss)Waffe zur Selbstverteidigung gebraucht? Echt jetzt, nicht die Autoerotischen Tagträume über Heldentaten a`la John Wick.
Ich habe letzten Sommer einen Einbrecher mit meinem Kleinkalibergewehr vertrieben- ohne einen Schuss abzugeben wohlgemerkt. Das ich das nötig haben würde hätte ich mit davor auch nicht gedacht.
Die Polizei hat übrigens gut 15 Minuten gebraucht. 13:00, in Wien...
Den Polizisten hab ich von diesem heroischen Akt freilich nichts erzählt. Man will sich ja nicht in unnötige Schwierigkeiten bringen, man weiß ja nie...
Polizisten sind eben doch nicht "Freund und Helfer" sondern in erster Linie
Staatsdiener. Sie warnen ja selbst davor das Selbstverteidigung auch ein "gerichtliches Nachspiel" haben kann... Daher verschweigt man so etwas wenn die Sache harmlos genug ausgegangen ist um es verschweigen zu konnen und das ist glücklicherweise der Normalfall.
Mit John Wick hat reale bewaffnete Selbstverteidigung jedenfalls genauso wenig zu tun wie die durchschnittlichen Kriminellen in Österreich mit den Antagonisten in diesem Film... Wie schon erwähnt bleibt es meist bei einer Drohung. Und in den Meisten Fällen erfahren weder Polizei noch Medien etwas davon.
Beim Einsatz von Pfefferspray gilt das noch mehr als bei der Selbstverteidigung durch Drohen mit einer Schusswaffe. Das führt hier dazu das man als Opfer das Verbrechen als solches lieber gar nicht erst meldet da fallweise Pfefferspray bzw. dadurch bedingte Verletzungen am eigentlichen Täter leichter nachzuweisen sind als eine Bedrohungssituation des Opfers...
Vergil hat geschrieben:Schusswaffe, Pfefferspray, Messer, alles Dinge, mit denen Man wirklich viel üben muss, damit sie einem nicht einfach abgenommen und gegen einen selbst verwendet werden. Wer übt alle zwei Monate mit einem Pfefferspray?
Abgesehen davon, dass viele der Sprays eher für Kindergeburtstag taugen, nicht zur Selbstverteidigung. Das Selbe gilt für die Elektroshocker. Ich hab mich mal mehrmals shocken lassen. Ich hätte die Shockerin trotzdem locker mit meinen Händen wasauchimmer können.
Das stimmt nur bedingt. Zunächst muss man festhalten das der Bedarf an Übung kein Grund ist von einer Waffe abzuraten sondern eher ein Grund (zusätzlich) Übung anzuraten...
Weiters würde ich festhalten das in der Mehrzahl der Fälle am Ende wenig bis keine Übung erforderlich ist um aus dem Tragen einer Waffe Vorteile zu ziehen. Wie schon gesagt: Meist bleibt es nur beim Drohen.
Noch wichtiger als Übung im Umgang mit der Waffe ist auch eine gewisse
Achtsamkeit. Gefahren frühzeitig erkennen und ihnen ausweichen oder -wenn es nicht anders geht- auf eine Konfrontation vorbereiten bevor der Gegner in Nahkampfdistanz kommt. Das kann man bis zu einem gewissen Grad üben aber wichtig ist hier primär das man überhaupt bewusst auf mögliche Gefahren achtet. Das ist nicht nur eine Übungssache sondern vor allem auch eine Einstellungssache.
Vergil hat geschrieben:Hin und wieder durch Türsteher "sinnvoll" genutzt, so dass man in der Großraumdisco gleich mal 20 Verletzte hat

Es gibt natürlich Fälle von Selbstverteidigung die überzogen sind, grob fahrlässig oder unnötig. So etwas sollte man freilich nicht tolerieren. Aber das ist noch lange kein Grund von der Selbstverteidigung an sich oder von Mitteln zur Selbstverteidigung abzuraten. Eher ist Übung und ein Überlegtes Vorgehen anzuraten.
Vergil hat geschrieben:Und solche Verbrechen überaschen oft niemenden mehr. Die Frau, die sich schon seit 10 Jahren vom Mann schlagen lässt, wird sich keine jetzt Waffe kaufen, um sich zu schützen.
"Er hat sich ja geändert, kann ich die Anzeige bitte zum zwölften Mal zurückziehen?..."
Wenn der Mann dann irgendwann doch zum Ex-Mann wird dann wird sie sich vielleicht schon eine Waffe kaufen und diese vielleicht schon sinnvoll einsetzen. Soll schon vorgekommen sein auch wenn mir kein Fall in Österreich bekannt ist.
Vergil hat geschrieben:Die Schusswaffengebräuche die mir bekannt sind waren Selbstmorde und erweiterte Selbstmorde im Familienkreis.
Das sich irgendjemand anderer mit seiner Waffe umbringen könnte ist für niemanden ein Grund auf seine Waffe zu verzichten. Leute die sich umbringen wollen schaffen das so oder so und Leute die ihre engeren Familienmitglieder umbringen wollen schaffen das in der Regel ebenfalls so oder so.