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Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 10:41
von rubylaser694
evt haben wir heute ja einen tag vor uns an dem keinen neuen horrormeldungen aus japan reinkommen, die ersten 10h haetten wir ja schon geschafft

Dann bitte keinen Reuters Liveticker mehr lesen. :hand:

Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 10:51
von M16_
Ja, zum Beispiel diese:
Kyodo is reporting that the defence minister says it has not been possible to drop water from helicopter onto the reactor. It says this appears to be due to high radiation levels.

Den Russen war das damals mehr wurscht.

Radioaktivität ist natürlich, jeder Spaltprozess der in einem Atomkraftwerk stattfindet hätte auch so stattgefunden.

Nö, die gefährlichen radioaktiven Isotope werden erzeugt. Plutonium als Beispiel kommt in der Natur sogut wie gar nicht vor. Und jetzt gibts weltweit davon 1000e tonnen, die man entweder als Kernwaffe verwenden kann, oder als ... tja, halt nur noch schaun kann, dass die Menscheit einige 10.000e Jahre damit nicht in Berührung kommt.

Aber wir sind mit Kernkraft sowas von Co2 neutral, wir sollten mehr Elektroautos kaufen. :banana-dance:

Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 11:00
von kemira
gewo hat geschrieben:
kemira hat geschrieben:Ich bin dafür, daß man mal probeweise - nur für 2 Wochen - alle AKW in Europa vom Netz nimmt.


hi kemira

ich weiss dass du es ned boese meinst, aber das ist doch ironie, oder?


Ja, größtenteils schon. Ich bin bei dem Thema ein wenig emotional, das geb ich zu.
Meiner bescheidenen Ansicht nach sind AKW etwas, das nie hätte passieren sollen.
Jetz is das Kind aber im Brunnen, und einfach abdrehen geht nicht, weil den Stäben is des wurscht. Das is ja der Schmarrn.

bei anstaendiger kostenrechnung wuerde ein kernkraftwerk niemals die chance auf eine errichtung haben, ALLE anderen energieformen waeren billiger. und wenn das so waere dann wuerde auch die innovation bei den anderen autarken energiequellen schneller vorangehen, weil es sich ja lohnt.

Schon, aber "anständige Kostenrechnung" interessiert den Normalverbraucher ned, wenn er's bei unanständiger um den gleichen Preis kriegt, genausowenig wie ihn juckt, was wäre wenn... und ein AKW ist halt mal räumlicher begrenzt als ein Windradfeld, es stinkt weniger als ein Kohlekraftwerk, und Wasserkraftwerke mit Stauseen kann man halt ned überall hinbauen... außerdem sind dann die Flußverbauungsgegner wieder mords auf.

Also von dem Standpunkt aus betrachtet ist ja ein AKW wirklich ne feine Sache, es stinkt nicht, es steht einfach in der Landschaft rum, wenn der Architekt was drauf hatte siehts sogar schmuck aus, es müssen keine Krabben dafür sterben, und die Strahlung is super weil die sieht man auch ned.
Wohin mit den Brennstäben - jo mei schick mas holt zu de Mewtwo obe, de wissn eh ned wos des is...
[/IRONIE]

ich glaub es würde wie so oft im Leben darauf hinauslaufen, daß alle wissen, was zu tun wäre, aber solange es so auch geht, tut keiner was.

EDIT:
Derwegen krieg ich auch immer Gänsehaut bei allen, die fordern, die AKW SOFORT!!! abzuschalten. Erstens läßt sich ein bekanntermaßen ein Brennstab nicht abschalten, wenn er mal "heiß" ist, und zweitens ist AFAIK kurz- und mittelfristig ohne AKW die derzeitige Energieversorgung nicht aufrechtzuerhalten. Bis die alternativen Energiequellen installiert und produktiv am Netz sind, seh ich vor meinem geistigen Auge die Massen marschieren und lautstark RTL, Mikrowelle und den E-Herd zurückfordern...
Kein Politiker will als der in die Geschichte eingehen, der "den langen dunklen Winter von 2014" (als Beispiel) zu verantworten hat. Wenn hingegen ein AKW hochgeht - jo mei das is ein Unfall, da kömma leider nix dafür...

Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 11:08
von gewo


hi

dann mach dir die muehe und lies mal das

das ganze ist eine spin doctor meinungsmache
die texte kommen von der firma siemens nukleartechnik
der autor arbeitet als nuklearphysiker fuers MIT, mit engem naheverhaeltnis zur siemens kernkraftwerks errichtung

aber nicht schlecht gemacht

alleine schon er ausgangsartikel (und es gibt schon dutzende mirrors davon) wurde in summe 34000fach ueber twitter und facebook weiterempfohlen ..

ein musterbeispiel von krisen-PR
wird in die lehrbuecher am lehrgang fuer werbung und kommunikation eingang finden wenns nach mir geht

http://geniusnow.com/2011/03/15/the-str ... ef-oehmen/

Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 11:14
von >Michael<
Positiv denken! Bald werden wir die ersten Alternativenergie-Autos ohne nervige Elektroakkus aus Japan rollen sehen, und Toyotas & Honda werden in Zukunft auch keine Lichtmaschinen oder Batterien mehr verbauen müssen. 8-)

Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 11:27
von gewo
hi

aktuelle flugwarnungen wegen moeglicher radioaktiver belastungen fuer zehn flugverkehrszonen

neben japan auch Manila, Taibei, Shanghai, Incheon, Pyongyang, Vladivostok, Khabarovsk, Yuzhno-Sakhalinsk and Anchorage (USA).

http://www.flightglobal.com/articles/20 ... gions.html

Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 11:43
von kemira
M16_ hat geschrieben:Aber wir sind mit Kernkraft sowas von Co2 neutral, wir sollten mehr Elektroautos kaufen. :banana-dance:

Ja aber unbedingt! Oder gleich Autos mit Reaktorantrieb bauen. :-) Kein Gestank mehr, kein Lärm mehr, und die Paradeiser im Garten neben der Garage sind auch viel größer, seit Papa die Atomkarre hat...



Edit @Gewo:
Najo dann, soviel zum Thema das Zeug ist lokal begrenzt und geht uns nix an... scheiße auch.

Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 11:49
von Salem
Kemira: Grössere Paradeis sind eh super, zumal Du Dir den Strom fürs Nachtkastellicht
sparst wennst die strahlenden Dinger nebens Bett legst. :lol:

Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 11:56
von aus8
......wusstet ihr das man die Brennstäbe nach dem Abschalten 10-15 Jahre weiterkühlen muss und danach im Kastor auch noch einige Jahre und das der viele Abfall einige Jahrhunderte tötlich ist, das es schon unmengen davon gibt und es wird immer mehr, das man keine halbwegs sichere Endlösung dafür hat, das die grössten Lager des Radioaktiven Drecks in Europa sind, in Hochwassergebieten, das wenn ein Lager wirklich aufgeht oder undicht wird, halb Europa verseucht wird......und das die nächsten 800-1500 jahre......Sagt mir wer Heute kann das Absehen und die Verantwortung übernehmen für die nächsten 200 Generationen.

...........wann wird der Mensch verstehen, das man Geld nicht essen kann, wenn es nichts mehr gibt oder wenn er Tod ist.

...........Diesen Satz der sollten sich die Magnaten und Verantwortlichen mal durchlesen.

unschuldige Menschen werden in den Tod geschickt.....ich wäre dafür das die Verantwortlichen und die, die das wollen jetzt dort hin gehen und Arbeiten...............aber die Arschlöcher sitzen weit weg im trockenen................wie immer.

Ich denke und Hoffe das die Menschen dort das halbwegs gut überstehen und danach schnell handeln, obwohl es momentan nicht so aussieht, wenn 6-7 Reaktoren schmelzen und die Zwischenlager langsam wieder zu glühen beginnen weil auch dort nicht mehr gekühlt wird, das ist fast noch schlimmer weil dort liegen unmengen in trockenen Becken und.............

Egal ,ich halt ihnen die Daumen das sie alles noch einmal gut hinbiegen können.
Ich wünsch es mir..............

Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 12:04
von kemira
aus8 hat geschrieben:......wusstet ihr das man die Brennstäbe nach dem Abschalten 10-15 Jahre weiterkühlen muss

...also was ich gehört hab muß man die Dinger bedeutend länger kühlen, bis zu 40 Jahre, aber das ist Makulatur...
und der alte Dreck hat Halbwertszeiten von bis zu mehreren Millionen Jahren, wobei ich mich aber gerne irren würde.

Tjo, und der Krempel liegt da rum und strahlt vor sich hin.

Das wär doch mal ne Challenge für die Nasa - alle alten Brennstäbe zur Sonne schießen... :whistle:

Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 12:05
von pointi2009
das Problem AKW ja oder nein - wenn man die Alternativen hernimmt - welche gibt es im Moment, damit man mal zig dieser AKW´s abdrehen kann. Wobei ich bin KEIN ProAtomstrom Aktivist ;)

1. Kohle: ok ist Standortabhängig, da ja die Anlieferung der Kohle teuer wäre, wenn irgendwo hin gestellt, ist eine CO2 Schleuder, auch mit Filteranlagen. Kann aber Grundlast decken
2. Gaskrafwerke: Standortunabhängig, Vorteile wie Kohle, Nachteile Gasabhängigkeit von Russland, CO2 Ausstoss.
3. Photovoltaik: nicht grundlastfähig wie auch Wind - da haben wir schon ein grosses Problem, Standort ist in unseren Breitengraden absoluter Müll, da zu wenig effizient - Kosten/Nutzen scheisse. Also Afrika - na und wie kommt der Strom zu uns? Neue Überlandleitungen wären nötig, also nichts kurzfristiges und ebenfalls Abhängigkeit der Lieferung wie bei Gas aus Russland.
4. Windkraft macht eher in Küstengebieten oder offshore Sinn, also neue Leitungen nötig. Und wer weigert sich gegen neue Leitungen - natürlich das Volk, das die Masten dann vor der Tür hat. Wieder nix.
5. Gewinnung von Strom über von Sonne erhitzer Flüssigkeit (Flüssigkeit welche das ist weiss ich nicht, muss ja extreme Temperaturen aushalten) macht wieder nur in südlichen Ländern Sinn, also wie Photovoltaik.
6. Biogasanlagen: wären dezentral, Grundlastfähigkeit gegeben, nur weigern sich Anrainer wieder weil das hässlich ist, stinken wird und was weiss ich.

Grösstes Problem ist der Mensch, einerseits will er "sauberen" "saubilligen" und "immerundüberall Strom" aber absolut ohne negative Einflüsse. Ich glaube, dass er Ausstieg aus Atomstrom eher spät bis gar nicht passieren wird, da keiner auf irgendwas verzichten will.
Leider haben wir den Schritt in Atomstrom vor vielen Jahren gemacht, rauskommen tun wir nicht so leicht. Da müssten alle Menschen verzichten und Kompromisse eingehen lernen. Beeinflussen könnte nur das Volk aber das ist nicht bereit zu verzichten.

Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 12:14
von jpdavid
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Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 12:21
von gewo
jpdavid hat geschrieben:

Heisst das daß Fachmann für Nukleartechnik zu sein einen automatisch bezüglich Aussagen zu Nukleartechnik disqualifiziert?
[/quote]

hi

naja, da haben wir offenbar unterschiedliche meinungen dazu wie serioese information funktioniert

in meiner welt titeln serioese fachinformationen nicht mit "Warum ich mich nicht vor Japans Kernkraftwerken fürchte" und sie beginnen nicht mit einer luege ueber einen schriftverkehr zwischen menschen die es in wirklichkeit nicht gibt

die rein technischen informationen zur aktuellen lage waren nie schwer zu finden, dafuer haette es dieser muenchhausengeschichte nicht bedurft

auch hier im thread haben einige kollegen links zu hervorragend gut gemachten technischen fachseiten gepostet die mindestens genauso informativ sind.

Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 12:29
von jpdavid
x

Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 12:46
von rubylaser694
3. Photovoltaik: nicht grundlastfähig wie auch Wind - da haben wir schon ein grosses Problem, Standort ist in unseren Breitengraden absoluter Müll, da zu wenig effizient - Kosten/Nutzen scheisse. Also Afrika - na und wie kommt der Strom zu uns? Neue Überlandleitungen wären nötig, also nichts kurzfristiges und ebenfalls Abhängigkeit der Lieferung wie bei Gas aus Russland.
4. Windkraft macht eher in Küstengebieten oder offshore Sinn, also neue Leitungen nötig. Und wer weigert sich gegen neue Leitungen - natürlich das Volk, das die Masten dann vor der Tür hat. Wieder nix.
5. Gewinnung von Strom über von Sonne erhitzer Flüssigkeit (Flüssigkeit welche das ist weiss ich nicht, muss ja extreme Temperaturen aushalten) macht wieder nur in südlichen Ländern Sinn, also wie Photovoltaik

Das Problem ist nicht die Photovoltaik oder die Windkraft ansich sondern die Effizienz und die mangelnde Speicherfähigkeit der umgewandelten Energie wenn man die gerade nicht benötigt (Wind bei Nacht, Photovoltaik am Tag bei niedriger Last). Batterien sind leider noch zu ineffizient und die Lebensdauer von ~10Jahren ist noch zu kurz.
Für mich wäre Autarkie von Haushalten eine (nicht die) gute Lösung. Durch Wegfall oder niedrigerer Last auf langen Leitungen könnte man auch ein paar Grundlastkraftwerke (Atom, Kohle) einsparen.