PULVERDAMPF

Coolhand hat geschrieben:Aber andere Frage:
Es gibt ja noch andere Möglichkeiten, ein fleckiges Messer zu bekommen, als die Rost Problematik. Säure, hab ich gehört, soll Flecken auf der Klinge machen. Wie bekommt man sowas wieder ab? (Nicht entstehen lassen ist logisch besser, eh klar!)

DVC+WH
Coolhand

Stimmt. Und dazu reicht scho a Essiggurkerl. Dieses hier z.B. is so empfindlich (Böhler N690), i hab´s scho x-mal mit 1000er Papier geschliffen und poliert, weils immer wieder dunkle Flecken bekommen hat. Diese Woche hab i´s zerlegt, gschliffen, poliert und anschließend brüniert. I bin neugierig ob diese Oberfläche jetzt beständiger is. Gfalln tut´s mir auf jeden Fall.





L.G.
H.D.

Hey Heavy, das hast aber schön gemacht!

HEAVY DUTY hat geschrieben:Stimmt. Und dazu reicht scho a Essiggurkerl. Dieses hier z.B. is so empfindlich (Böhler N690), i hab´s scho x-mal mit 1000er Papier geschliffen und poliert, weils immer wieder dunkle Flecken bekommen hat.

bist du sicher, dass es Böhler N690 ist? das SOLLTE doch ein sehr rostträger Stahl sein ... Extrema Ratio verwendet für die meisten Messer diesen Stahl. Hat einen Cr-Anteil von 17%, um genauer zu sein: C:1,08% Si:0,40% Mn:0,40% Cr:17,30% Mo:1,10% V:0,10% Co:1,50%. Ich dachte auch, dass rostträge Stähle nicht so einfach brüniert werden können.

http://www.bucorp.com/files/bohler_n690.pdf

Ja, da bin i mir sicher. Was die Sache aber beeinträchtigt haben könnte ist, dass ich vor der (ersten ) Fertigstellung des Messers versucht hab den Rohling zu elektropolieren. I glaub dass das daran schuld is.

@Finster: Danke!

L.G.
H.D.

Interessanter Stahl, aber es fehlt ( für Rostträgheit ) mM nach an Nickel.

18 / 8 18 % Chrom, 8 % Nickel ist der alte, klassische "V2A", und gegen destilliertes Wasser ( * ) halbwegs rostbeständig.

Je nach den anderen Legierungsbestandteilen mag auch 17 / 7, wie ihn zB Wilson für die berühmten # 47 Magazine verwendet, rostträge sein.

Bin aber ned der Stahlexperte, halt was man so mal gelernt hat ...

Hermann

* Merksatz: V2A, rostfreier Stahl, ist nicht rostfrei, ist kein Stahl

Habe mir von einem Experten (Messerhändler - führt auch Messer im Preissegment von € 2.000,- und mehr) in der Wiener Naglergasse erklären lassen, daß rostfreie Stähle aufgrund der gröberen Materialstruktur nicht so scharf geschliffen werden könnten, wie rostende Stähle. So wie er das geschildert hat, hat´s nicht unlogisch geklungen. Die teuersten Stücke die er anbietet (die meisten davon kommen aus Japan) sind jedenfalls allesamt nicht rostfrei.

Zur Pflege dafür empfiehlt (und verkauft!) er ein "reines chinesisches Kamelienöl" (der Fa. Nesmuk). Wenn ich mich recht erinnere, kosten 100ml an die 10 Euro. Angeblich wäre dieses Öl aufgrund seines "niedrigen Gerbstoffgehaltes" optimal für die Konservierung derartiger Stähle geeignet.

Der Mann bietet übrigens auch Messerschleifkurse an: http://www.chroma-kochmesser.at/cms/index.php?id=9

Kamelienöl wird in Japan und China verwendet, weil es gesundheitlich unbedenklich ist und weder verharzt, noch schwindet. Auch wird es nicht so leicht ranzig, wie zB tierische Fette.

Gibt es übrigens auf amazon ab 16,80 pro Liter.

Prinzipiell sollte jedes Fett geeignet sein, dass wenige mehrfach ungesättigten Fettsäuren enthält und nicht schnell ranzig wird. Für langandauernde Konservierung eignet sich auch Kokosfett (in jedem Supermarkt zu bekommen), dass man eventuell mit etwas (Sonnenblumen-, Maiskeim-, Kamelien-)Öl geschmeidiger macht. Der Vorteil hier ist, dass es völlig geschmacksneutral ist.

Der obige Tip mit dem Labello ist auch gut, nur hat der eben einen Eigengeschmack (besteht hauptsächlich aus Vaseline und diese ist im Prinzip die gereinigte Form von Cosmoline).

Grüße

Sandman