PULVERDAMPF

austriangunner hat geschrieben:1) Zündfehler - Klick beim Abziehen, Patrone zündet nicht oder zischt nur leicht, Verschluss bewegt sich nicht: Hier kann es sein, dass das Zündhütchen die Treibladung nicht oder nur verzögert zündet – größte Vorsicht ist geboten! Die Waffe wird noch mindestens 60 bis 90 Sekunden in Richtung Ziel / Kugelfang gehalten, dann das Magazin entfernt und die nicht gezündete Patrone aus der Kammer repetiert (Waffe zeigt noch immer in Richtung Kugelfang)! Die fehlerhafte Patrone kann zusätzlich noch in ein Gefäß mit Wasser geworfen werden.

Ist es euch in der Praxis schon mal vorgekommen, dass die Patrone verzögert gezündet hat? Oder nur das Zündhütchen aber nicht das Pulver?
Wozu soll das Wasser gut sein? Die Patrone ist für kurze Zeiträume wasserdicht würde ich mal annehmen?

Das Wasser soll die Platzende Patrone umhüllen und etwaige fliegende Messing Splitter / das Geschoss abfangen. Macht m.M.n. genauso viel Sinn wie die Patrone in die Erde zu stecken -> Man verdämmt sie und ermöglicht erst die Explosion des Pulvers. Besser wäre ein etwas festerer Stahl Eimer mit geschlossenem Deckel.
Gibt genug Videos dazu wo man sieht, dass brennende Munition nicht mal die Kraft hat etwas dickere Pappe zu durchschlagen.

Die vier Sicherheitsregeln sind das Um und Auf! Ist sicher gut, wenn ein Anfänger die, sozusagen mit Erklärungen ergänzt, nachlesen kann aber noch viel wichtiger ist, dass man diese 4 einfachen Regeln in seinem Handeln verinnerlicht.

Macht euch doch mal den Spaß und fragt spontan eure Schützenkollegen oder Standnachbarn, "Sag mal schnell die 4 Sicherheitsregeln...?"
Was die meisten zusammenbringen ist 'Finger lang' und 'Sichere Richtung' aber 'Ziel identifizieren' und 'Immer geladen' fehlt meistens.

Ein wichtiger Satz fehlt mir noch: Die wichtigste Sicherung sitzt zwischen den Ohren.

LG.

Calcipher hat geschrieben:Ziel identifizieren

ist auch sehr zwiespaeltig

ich selber bewege mich praktisch taeglich auf schiesstaenden
mein ziel ist immer dort wo das papier haengt
da gibts nix zu identifizieren

ich wuerde diese regel vermutlich auch nicht nennen koennen

aber, schoen, gut
soll es sie halt geben
abseits des sportschiessens sicher zweckmaessig und wichtig

Es geht ja nicht nur um den Schiesssport sondern den generellen Umgang mit Schusswaffen. Abgesehen davon schadet es bei IPSC auch nicht, wenn man eine braune von einer weißen Scheibe unterscheiden kann

gewo hat geschrieben:

Calcipher hat geschrieben:Ziel identifizieren

ist auch sehr zwiespaeltig

ich selber bewege mich praktisch taeglich auf schiesstaenden
mein ziel ist immer dort wo das papier haengt
da gibts nix zu identifizieren

Beispiel Schießstand:

Der RO gibt mir das Kommand 'Load and make ready'. Ich komme dem nach.
Dann, 'Stand by'...... Beeeep....

ich ziehe IDENTIFIZIERE DAS ZIEL UND WAS DAHINTER IST, erkenne einen verängstigten Patcher der grade hinter der Scheibe hervorgerannt kommt und nichts ist passiert.
Mein Finger war noch nicht am Abzug, weil ich das Ziel und was dahinter ist in diesem Augenblick noch nicht identifiziert hatte.
Hätte ich mir gesagt, "ach ist ja sowieso nur ne Scheibe da brauch ich nicht aufpassen" dann wäre vielleicht was passiert.

Die Geschichte ist frei erfunden und schon 1.000e Male genau so passiert.

Wenn man es ausschreibt heißt es ja:
Identifiziere das Ziel und den Hintergrund. Schieße nicht auf etwas, das Du nicht positiv identifiziert hast.

Schön geschrieben, Austriagunner, DANKE!

Die wichtigsten Regeln sind und bleiben mMn, dass JEDE Waffe IMMER als geladen zu betrachten ist und, dass die gedachte Verlängerung des Laufes nur jenes überstreicht, das auch getroffen werden darf.

Gerade die Unterlassung von Letzterem habe ich in letzter Zeit mehrfach bei IPSC Schützen (zumindest sahen sie ihrer Ausrüstung und des Trainingsverhaltens nach danach aus) sehen können;
Waffe wird gezogen und eine schön große Schwenkbewegung mit dem Handgelenk im Halbkreis wird dabei ausgeführt, so dass jeder, der schräg rechts dahinter oder ganz rechts davon steht einmal kurz die Mündung richtung Knie gezeigt bekommt. Wenigstens war der Abzugsfinger da wo er hingehört. Diese "altgedienten" Schützen verstehen dann auch nicht, dass man sie freundlich darauf aufmerksam macht

Gesendet von meinem LG-D320 mit Tapatalk

cas81

Beim Tragen, Ziehen und Holstern lässt es sich nicht verhindern, dass die Mündung auf ein Körperteil zeigt. Das gilt allerdings nur für die eigenen Körperteile. Deswegen, Finger vom Abzug.

Das mit der schönen großen Schwenkbewegung ist m nicht klar und klingt eher nach Anfängerfehler denn nach Altgedient denn beim IPSC geht es darum schnell zu sein. Schnell ist der direkte Weg und nicht schön geschwungen nach schräg rechts hinten oder sonstwo hin.

Und wenn ich RO bin und ein Schütze überstreicht einen anderen als seinen eigenen Körper beim Ziehen oder danach egal welchen Körper mit der Mündung, dann muss ich ihm leider mitteilen, dass er sich damit disqualifiziert hat, denn dann hat er entweder gegen die 90° oder die Sweeping Regel verstoßen.

M16_ hat geschrieben:Ist es euch in der Praxis schon mal vorgekommen, dass die Patrone verzögert gezündet hat?

Ja. Meine Begleitung und ich wurden von den Splittern jeweils am Unterschenkel "getroffen". Wie ein Mückenstich, nur lauter Der Typ daneben hat immer wieder seine Zündversager aus seiner Pistole repetiert, auch nachdem er gemerkt hatte, dass eine Patrone am Boden gezündet hat. Wohl ein besonders rücksichtsvoller Schütze. Aber kurz haben wir dumm geschaut, als es von hinten geknallt hat, da stand doch niemand

Wirklich Angst hab ich aber nur vor Zündversagern im Revolver, wenn ich den schnell schiesse und schon einen Klick weiter bin, bevor ich reagiere.

Was macht ihr in so einem Fall? Kam bei mir einmal vor. Trommel gleich ganz hinten ausgeschwenkt und Revolver eine Minute richtung Ziel gehalten. Bleibt die Trommel drin, dann ist ja der Rahmen ein Stück im Weg. Ich denk mir, da passiert mehr als wenn's mir "bloß" die Hülse nach hinten gegen den Bauch haut (?).


Gesendet von meinem LG-D320 mit Tapatalk

@Calipher
Die schossen schon dort als ich zum ersten mal vor ca einem Jahr da war. Gute Trefferbilder, alles nach Vorschrift, bis eben auf diese Sache. Die wussten genau was sie taten, nur dieses Basic hat sich wohl falsch eingeschlichen, niemand ist fehlerfrei. Aber ungut ist's dennoch, auch die Reaktion darauf, wenn man's sagt. Demnach ist's auch egal ob die "alt" oder "neu" sind. Mir ist's auch nur aufgefallen, weil ich ab und zu mal anderen zuschaue um dazu zu lernen, die haben das sehr dezent und schnell gemacht.
Aufsicht gibt's dort nicht.

Gesendet von meinem LG-D320 mit Tapatalk

cas81 hat geschrieben:Aufsicht gibt's dort nicht.

Ich bezweifel ja nicht, dass die machen was du erzählst, nur wenns das bei einem Match machen und dem RO fällts auf, dann sinds halt ab da nur noch Zuschauer.

Von daher ist es dumm, nicht darauf zu achten, wenn man darauf aufmerksam gemacht wird, egal von wem.

Mittlerweile ist das ja nicht immer so einfach hier.
Neuen Thread öffnen oder alten ausgraben.
Ich hab mich nun also fürs ausgraben entschieden...


Pistole ablegen ist klar.
Revolver ablegen ist eigentlich auch klar.

Aber wie sieht es eigentlich zB mit Single Action Revolver ohne ausschwenkbarer Trommel aus?
Man sieht alle möglichen Varianten. Was sagt der (Sicherheits)fachmann?
Wie wird das von der Standaufsicht auf den verschiedenen Ständen (un)gerne gesehen?
Soll der Hahn(Hammer) in abgeschlagener oder in die erste/zweite Raststellung?
Der Colt zB hat ja bekanntlich vier Raststellungen.
Wobei ich davon ausgehe, daß Nr.4 nicht zur Diskussion steht
Ladeklappe(Gate) habe ich zumindest offen.

Billa meint: Trommel leer - In sicherer Richtung - Hahn in erste Raststellung - Gate offen.
Aber weil ich so viele andere Varianten am Strand sehe, frag ich hier mal die allwissende Müllhalde.

Ladeklappe offen entspricht hier für mich Trommel ausgeklappt beim Double action und sollte imho reichen. Alles andere ist Bonus.

Reverend45 hat geschrieben: Mi 29. Mai 2019, 18:40 Ladeklappe offen entspricht hier für mich Trommel ausgeklappt beim Double action und sollte imho reichen. Alles andere ist Bonus.

Ich hatte damals in Tattendorf immer nur die Ladeklappe offen
( Ruger Single Six ) und nie ein Problem gehabt damit.
Bei Sicherheit gibt es dann sowieso kein Angreifen der Waffe !!!
Sollte eigentlich jeder wissen, und es gab nie jemanden der sich an der offenen Ladeklappe mokiert hat .