Zielfernrohre für Sportschützen

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mitmart
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Re: Zielfernrohre für Sportschützen

Beitrag von mitmart » Do 2. Jun 2016, 06:39

GehtDas hat geschrieben:
unicornfirearms hat geschrieben:
psav hat geschrieben:In der 600+ Preisklasse ist die Mechanik normalerweise kein Problem, außer es liegt ein Defekt vor. Das kann dir bei einem 2500€ Rohr aber auch passieren..

MfG


Dies weiter zu besprechen würde den zeitlichen und vernünftigen Rahmen sprengen. Sorry ich bin raus hier. Da hab ich selbst einfach zu viel Gegenteiliges gesehen und erlebt.



Sie wollens einfach nicht glauben :roll:
Aber es is einfach so, oder meinens die hübsche Schachtel is 2000 wert, und das depperte Röhrl fällt eh vom gleichen Band wie die Billigsdorfer ?
:twisted:

Das hat mit Glauben nichts zu tun, keiner streitet glaube ich ab das die hochpreisigen Gläser besser sind, aber man muss auch gelten lassen das die billig Gläser nicht nach 3 Schuss in alle Einzelteile zerfallen. Ich hab in über 25 Jagdjahren unzählige Waffen gekauft geführt und wieder verkauft zig Stunden auf dem Schießplatz verbracht und einen LKW voll Patronen verschossen. Da waren Gläser vom billigsten Nikko Stirling über Tasco, Walther, Seeadler, Docter, Zeiss, Swarowski, Kahles usw dabei. Ich hatte dabei bisher erst einen defekt und der war an einem 6x42 Swarowski (ließ sich nicht mehr verstellen) Nicht kaputtgehen bleibt nicht kaputtgehen und welches letztendlich besser nicht kaputtgeht ist eigentlich egal.

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Re: Zielfernrohre für Sportschützen

Beitrag von psav » Do 2. Jun 2016, 08:34

Wer gerne für 1% Mehrleistung einen 150%igen Aufschlag zahlt, soll das gerne machen. Mich stört an den ganzen Zfr-Diskussionen nur immer, daß so getan wird als ob "Mittelklasseoptiken" der komplette Schrott wären und das alleinige Heilbringende von Kahles, S&B, Zeiss oder Swaro sein müsste. DD, Meopta, Bushnell Elite, Vixen usw. sind sehr, sehr nah bei den Big 4. Mein Schwiegervater ist seit 40 Jahren Jäger und ehemaliger Kahles und Swaro-Jünger. Die letzten beiden Gläser sind von Meopta. Zitat:" Der einzige wirkliche Unterschied ist am Stammtisch "

MfG
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Re: Zielfernrohre für Sportschützen

Beitrag von lüftl » Do 2. Jun 2016, 12:38

Meiner Meinung nach kann man die wirklichen Unterschiede erst nach einiger Zeit die man durchgeschaut hat erkennen. Ich hab ZFR von Leupold, Zeiss, Schmidt & Bender und Sightron. Auf einem KK hab ich auch noch ein billigeres Glas drauf. Aber schau doch mal auf einem Wettkampf oder an einem Tag auf dem Stand mit langer Standbelegung länger durch und achte darauf, wann die Sache beginnt anstrengend zu werden! Da kommt die optische Qualität dann schon zum Tragen. Da merkt man dann recht schnell, wo der Preisunterschied herkommt. Man bekommt sogar mit, welches Glas älter ist! Schon allein wegen des technologischen Fortschrittes bei der Beschichtung der Linsen.

Natürlich kann man mit einem billigen ZFR Glück haben und mit einem teueren auch mal Pech! Aber meistens ist es halt anders rum. Ich würde lieber nach einem gebrauchten "hochwertigem" ZFR suchen, als mir ein ZFR anzutun, wo mir nach ein paar Minuten alles verschwimmt.

Und da reden wir in erster Linie vom Schiessstand. Beim Ansitz mit schlechtem Licht verstärkt sich das Ganze noch um ein paar Stufen.

Von der Qualität der Mechanik haben wir da noch nicht mal geredet. Den Unterschied siehst Du da nicht bei den ersten Standbesuchen, aber vergleichen wir das Ganze mal in ein paar Jahren. Sportlich wird erheblich mehr verstellt als das ein Jäger tut.

Wie gesagt, leg dich an einem Tag mit starker Mirage mit einem preiswerten ZFR auf den Stand und schau durch und beobachte die Scheibe über einen längeren Zeitraum und mach dann das selbe mit einem "Guten" ZFR. Gut ist, wenn dann noch ein paar Windfahnen mit zu beobachten sind.

Ich will damit auf keinen Fall was gegen irgendein ZFR sagen! Ich möchte damit nur ausdrücken, dass es schon auch Gründe geben kann, wegen denen man dann eben ein mehrfaches für ein ZFR ausgibt, obwohl es preisgünstigere Alternativen gibt. Das ist meines Erachtens mehr eine Frage des eigenen Anspruchs und der eigenen Leidensfähigkeit.

Edit: Absatz hinzugefügt.
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Re: Zielfernrohre für Sportschützen

Beitrag von GehtDas » Do 2. Jun 2016, 13:26

Amen ! ;)
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Re: Zielfernrohre für Sportschützen

Beitrag von Gunsmoke Joe » Do 2. Jun 2016, 17:27

GehtDas hat geschrieben:Amen ! ;)


Haaaalt, hier kommt noch was :o (dieses Thema scheint ja wirklich unerschöpflich zu sein! ;) )

In einem deutschen Waffenforum hat gerade einer, der offensichtlich eigene Vergleichsmöglichkeiten hat, folgendes gepostet:

"Sooooooo schlecht, wie Ihr immer redet, ist das Ritter wirklich nicht !
Klar, wenn ich es mit meinem S&B 12-50x56 PM2 vergleiche, belegt es nur den 2. Platz.
Wenn man aber bedenkt, daß dazwischen rund 2500€ Preisdifferenz liegen, schlägt sich das Ritter erstaunlich gut !
Im Vergleich zu anderen 200€ Gläsen möchte ich das Ritter sogar als "excellent" bewerten.
Es ist robust und stabil und für diese Preisklasse tadellos verarbeitet.
Das Bild ist -für diese Preisklasse- erstaunlich gut, ohne nennenswerte Verzeichnung und Farbfehler. Ab 30x Zoom fehlt dann allerdings das letzte Quäntchen an Bildschärfe. Bis 25x kann es aber mit vielen Gläsen in der Preisklasse bis ca 500€ gut mithalten.
Das Absehen selber ist sehr scharf bis hin zum Rand.

Ich habs auf meiner Tikka T3 in 6,5x55 mal am 100m Stand gegen mein S&B antreten lassen:
Die Streukreise waren mit dem S&B zwar etwas geringer, aber auch mit dem einfachen Ritter konnte ich bei 5 Schuss auf 100m einen Streukreis von 15mm problemlos halten. Auch auf 500m lassen sich damit noch Ziele mit 10-15 cm Größe gut treffen !

Die Frage, ob das Ritter dies nach 1000 Schuß auch noch schafft, bleibt vorerst noch offen..

Ich baue mir gerade (just for fun) aus einem alten M96er-Schweden ein Low-Cost "Tactical-Sniper-LongRange" Gewehr, worauf das Ritter dann über eine 20MOA Pic-Schiene montiert ist ! Sobald die Wumme fertig und getestet ist, berichte ich natürlich ausführlich darüber! "


Bin gespannt.

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Re: Zielfernrohre für Sportschützen

Beitrag von impact » Do 2. Jun 2016, 17:56

Fragt sich nur:

-wie schlägt sich die Optik bei schlechtem Licht
-wie schlägt sich die Optik im Randbereich des Sichtfeldes
-wie schlägt sich die Optik im Randbereich des Verstellweges
-stimmen Focus und Parallaxenausgleich überein
-wie tolerant ist der Parallaxenausgleich
-lässt sich die Dioptrienverstellung arretieren
-verändert sich die Treffpunktlaqe mit verändern des Dioptrienausgleichs
-verändert sich der Augenabstand mit variieren des Zooms
-wie tolerant ist die "eyebox" (der Bereich in dem man ein gutes Bild bekommt), vor allem bei hoher Vergößerung
-wie dicht ist das Gehäuse
-hält die Mechanik die Treffpunktlage
-wandert die Treffpunktlage beim Zoomen
-Verstellt die Mechanik die Treffpunktlage schon beim ersten Klick, in beide Richtungen
-wie sauber rasten die Türme
-wie genau entspricht ein Klick der angegebenen Treffpunktverschiebung
-wie liniear ist die Treffpunktverschiebung pro Klick über den Verstellbereich
-wie präzise ist das Absehen verarbeitet (Eichung zB bei Mildot, etc)
-wie exakt ist das Absehen auf die Verstellrichtungen der Mechanik ausgerichtet
-sind die beiden Verstellachsen exakt 90° zueinander
-wie sauber ist die Verarbeitung (gibt es vl Partikel zB von der Eloxierung die sich innen lösen und mit der zeit die Linsen verdrecken)
-...

...schätze die Liste ist noch länger. Welche der Punkte Wichtigkeit haben muss natürlich jeder Schütze für sich entscheiden.

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Re: Zielfernrohre für Sportschützen

Beitrag von MaxP81 » Fr 3. Jun 2016, 14:19

Ok, Ritter Optik, eine kleine geschichte dazu,

ich habe mir auf waffengebraucht ein burris zfr mit "forever warranty" erstanden neupreis damals irgendwas um die 1700 euro, waffengebraucht preis 500 euro. dachte mir schon da stimmt was ned aber np -> forever waranty "no questions asked" also gekauft angekommen, und natürlich war der targetturm für die höhenverstellung ausgeleiert ohne ende, so ausgeleiert das ich auch 100m eine schöne vertikale linie auf die scheibe machen konnte mit meiner 308. gut passt händler wollts nicht an burris schicken weil geht nur mit rechnung, mit burris selbst in verbindung gesetzt adresse in europa bekommen, hingeschickt wird ca 1 monat dauern dachte ich

nun kommen wir zum ritter, das ding hab ich mir für die zwischenzeit bei ebay mit express geordert weil geh mehrmals pro woche schießen und keine lust da dauernd die gläser von einem gewehr aufs andere zu tun (auch ned mit quickrelease). also das ritter ist ehm "ok?" kommt eben drauf an was man sich erwartet. ich wollte auf 100m immer zwischen 10 und 12 uhr bei strahlendem sonnenschein löcher stanzen. gut dafür reichts, ich würde allerdings davon abraten den zoom zu ändern oder die scheibe auf 300 meter rauszufahren und dann naja so und so viel klicks nach oben und passt (wie bei zumindest mittelpreisigen gläsern) daraus wird nichts, und wenn man dann denkt "ok naja fährst wieder rein auf 100 und machst die selben klicks retour) dann wird dann landet man leider auch nicht da wo man angefangen hat.

bei dunkelheit kann man das glas total vergessen man sieht nur schwarz (test zb burris glas schaut auf ca 50m entfernte straßenlaterne -> ich seh was sich da tut, ritter -> alles schwarz)

der bereich in dem man überhaupt ein bild hat ist ebenfalls bei allem über 308 schhon mit vorsicht zu genießen imho, soviel zu ritter. also man kanns fürn stand montieren fix einstellen auf 100m dann so lassen und paar löcher damit machen (30 min lang am stück weil dann wirds damit schon zäh) und das wars. im endeffekt würd ich lieber sagen wir 800 euro in ein mittelpreisiges stecken davon hat man auf jedenfall mehr, selbst die immer verdammten nikko sterling sind meiner meinung nach (auch wenn ichs nur von sehen/probieren kenne) um welten besser

das burris glas war übrigens nach 9 tagen wieder einwandfrei repariert zurück außer den versandkosten fürs hinschicken (20 euro warns glaub ich) sind dafür keine kosten angefallen

schreibfehler bitte ans salzamt danke

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Re: Zielfernrohre für Sportschützen

Beitrag von psav » Fr 3. Jun 2016, 14:56

Ri..er würde ich auch keinem Freund empfehlen, ich hatte mal eines auf meiner Armbrust. Nach ca.50 Schuß war keine Verstellung mehr möglich. Gamo ist in der gleichen Liga, hatte ich auf einem KK, funktioniert einigermaßen wenn man mit der gleichen Mun immer auf die selbe Entfernung schießt. Wennst nachjustieren willst, wird das Ganze aber zum Glücksspiel.
Positiv überrascht bin ich vom 150€ BSA meines Bruders, optisch OK, deutlich spürbare Klicks und bei einer Raste nach rechts geht der Treffpunkt auch dorthin. Mehr kann man für den Preis nicht erwarten. Generell wurde ich aber trotzdem von der Preisklasse unter 300€ abraten.

MfG
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Re: Zielfernrohre für Sportschützen

Beitrag von MaxP81 » Fr 3. Jun 2016, 15:21

andererseits möcht ich noch anmerken

ist nicht so dass ich das ritter garnicht empfehlen würde, hat glaube ich auch so 150 euro gekostet, hat bis zu 40x zoom... und wenn man sowas mal hatte und dann sagen wir auf vortex/burris switched, weis man wofür man bezahlt hat. p/l sieger dürfte momentan (das sind ja immer momentaufnahmen) ddoptics sein bei uns. hab zwar keins aber hab durch paar durchgelinst und die sind schon sehr nett. swaro zeiss s&b usw is mir zu teuer, wärs aber vermutlich nicht wenn ich jäger wäre, aber für löcher in nen karton just 4 fun (nichtmal bewerbsmäßig bei langwaffen meinerseits) pack ich mir auf mein 2500 euro gewehr kein 3000 euro glas, bin auch brilenträger und das führt das ganze auch noch zusätzlich ad absurdum.

bei mir is schonmal alles gut was knallt und raucht, von daher sind meine ansprüche auch eigentlich nicht die größten. aber ein paar gibts da halt schon

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Re: Zielfernrohre für Sportschützen

Beitrag von Gunsmoke Joe » Fr 3. Jun 2016, 16:17

@axP81, @psav zu Ritter-Optiken

Hallo,

ich glaube auch nicht, daß man pauschal über "das Ritter" reden kann. Es gibt da mehrere Modellreihen, die über die Jahre höchstwahrscheinlich auch nicht alle im gleichen Werk gebaut wurden.
Mit meinem mittlerweile 3 Jahre alten 3-9x40 sehe ich auch bei Dunkelheit unter einer 50 m entfernten Straßenlaterne durchaus mehr als nur "schwarze Schatten", und logischerweise bei 3-facher Vergrößerung besser als bei 9-facher wg. höherer Dämmerungszahl (so nannte man das früher). Die Wiederholgenauigkeit ist tatsächlich ein Manko, das man z.T. durch Verzicht auf zu häufiges Verstellen kompensieren kann. Immerhin kann man sich hier für kleines Geld seine Idealvergrößerung aus einem relativ großen Verstellbereich heraussuchen, für das man von den "guten" Herstellern nicht mal eine bescheidene unveränderbare Festbrennweite bekäme.

Gruß
Gunsmoker

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Re: Zielfernrohre für Sportschützen

Beitrag von impact » Fr 3. Jun 2016, 17:26

Gunsmoke Joe hat geschrieben:@axP81, @psav zu Ritter-Optiken

[...] ...für das man von den "guten" Herstellern nicht mal eine bescheidene unveränderbare Festbrennweite bekäme.

Gruß
Gunsmoker


Ähnliche Thematik; was ich extrem schade finde, ist dass es kaum mehr brauchbare, günstige(re) Gläser mit Festbrennweite zu geben scheint, weils scheinbar niemand mehr kauft?
In der 200-400€ Preisklasse nehm ich doch bevorzugterweise ein robustes 10x42. Am besten mit Mildot und vielleicht sogar mil-klicks (wenn man träumen darf).
Das sind weniger bewegte Teile drinnen (robuster, günstiger herzustellen), da sind weniger Linsen drinnen (bessere Lichttransmission, weniger Abbildungs- u Farbfehler, günstiger herzustellen, einfacher zu designen/berechnen), da kann die Treffpunktlage mit dem Zoom nicht wandern, da passt die Skalierung und die Stärke/Dicke des Absehens, da verändert sich kein Augensabstand/eyebox/...

Aber stattdessen werden tacticoole Second focal plane Gläser, mit Mildot Absehen und 1/8moa klicks, irren Zoomfaktoren und billigstem Glas, offenen Targettürmen die nicht tracken mit Klicks so knackig wie ein fauler Apfel , gebaut und gekauft... :tipphead:

...aber vielleicht gehts nur mir so :?

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Re: Zielfernrohre für Sportschützen

Beitrag von lüftl » Fr 3. Jun 2016, 18:45

Ich hab mal in egun ein bisschen gesucht und ein paar ganz interessante ZFR gefunden.


http://www.egun.de/market/item.php?id=5978649 oder http://www.egun.de/market/item.php?id=5952103

Da ich im Moment kein ZFR brauche hab ich nur mal auf der ersten und zweiten Seite gestöbert. Aber mit so einem Glas ist man auf 100 bis 300m sein Leben lang recht gut ausgestattet. Klar schaut es weder "tactical" aus, noch hat es Schnellverstelltürme, aber bevor ich mir ein Glas draufschraube, bei dem ich eh keine Vergrößerung verstellen darf, oder das beim Einschießen völlig unberechenbar reagiert leb ich dann lieber mit der fixen Vergrößerung.

Meistens gibt eine Sportordnung die maximale Vergrößerung eh vor und die bleibt dann bei vielen Schützen so gut wie fixiert.

Wichtiger ist meiner Meinung beim Sportschießen ein relativ feines Absehen mit wenig Abdeckung im Ziel und nicht unbedingt ein Absehen 1 mit einem breiten Zielstachel. Auf die üblichen Entfernungen 100/300m ist eine 25-fache Vergrößerung zumindest für mich nicht nötig. Das macht mich dann nur nervös und zittrig, wenn ich den Puls und die Bewegung von meinem Sekundenzeiger an der Armbanduhr als Ablage im Ziel sehe.

Also ich persönlich würde lieber was gutes, gebrauchtes nehmen, als mich von irgendeinem Schnickschnack ablenken lassen, der sowieso in kürzester Zeit Ärger macht. Und das ist wieder mal in keinster Weise an irgendein Preisschildchen gebunden. Und vergesst nicht, dass die Montage mindestens so wichtig ist, wie das Glas und die Büchse! Aus mehreren eher nicht hochwertigen Komponenten kommt nie und nimmer ein Spitzenprodukt raus, das kleinste Streukreise reproduzierbar und immer wieder liefert. Klar kann es sein, daß man mal das Glück hat, daß eine oder mehrere Gruppen recht gut sind, aber das ist dann eher Glück als sonst was!

Schaut euch wirklich mal bei einem guten Büchsenmacher um und fragt mal, was er an guten alten ZFR rumliegen hat. Da ist oft mal was dabei, was zwar am Stammtisch nicht viel her macht, aber dafür am Schiesstand umso mehr!
Pfiat Eich God

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Re: Zielfernrohre für Sportschützen

Beitrag von Gunsmoke Joe » Fr 3. Jun 2016, 23:49

lüftl hat geschrieben:................
Schaut euch wirklich mal bei einem guten Büchsenmacher um und fragt mal, was er an guten alten ZFR rumliegen hat. Da ist oft mal was dabei, was zwar am Stammtisch nicht viel her macht, aber dafür am Schiesstand umso mehr!


Von den "wirklich guten" Sachen liegen halt nicht allzuviele einfach so rum. Und wenn, dann nicht allzu lange. Jedenfalls zu wenig für die vielen, die zwar auch etwas gutes wollen, aber nicht die Neupreise für ein Zeiss, Swarowsky oder S&B zahlen wollen oder können.
Auch ich kenne den Unterschied zwischen einer guten, sehr guten, oder exzellenten Optik von der Fotografie her, und eine Leica wäre sicher zu jederzeit eine bombensichere Geldanlage gewesen. Trotzdem wäre ich nie auf die Idee gekommen, mir ein Spiegelreflex-System für Leica- oder Carl-Zeiss-Objektive zuzulegen, von denen ich mir dann vielleicht gerade mal eines oder zwei leisten hätte können. Durch die Beschränkung auf eine japanische Traditionsmarke, deren beste Objektive beispielsweise blos 95 bis 97% der optischen Leistung von Leica- oder Zeiss-Objektiven erreichten, konnte ich mir eher alle Sonderwünsche erfüllen, die meine fotographischen Möglichkeiten entsprechend erweiterten. Von einer Leica-Spiegelreflex gibt es eine Story aus den 1960er/70er Jahren, daß diese nach dem Absturz aus 10000 m Höhe während eines Fotofluges mit einer Phantom in den USA erstaunlicherweise noch funktionierte (ob das auf den Fotografen auch zutraf, weiß ich leider nicht mehr). Da ich für mich eine Wiederholung dieses Vorkommnisses mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschließen konnte, habe ich ganz bewußt auf diese Art von Unzerstörbarkeit verzichtet und das eingesparte Geld lieber in sinnvolle Ausrüstung investiert.

Gruß
Gunsmoker

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Re: Zielfernrohre für Sportschützen

Beitrag von lüftl » Sa 4. Jun 2016, 09:12

Hallo Gunsmoke Joe,

ich hab mich die Tage mal wieder mit meinem Büchsenmacher unterhalten. Dabei kam mehr oder weniger raus, dass zumindest er immer mehr feststellt, dass die Kunden heutzutage mehr und mehr auf das hereinfallen, was Ihnen in der Werbung untergejubelt wird. Und die Kunden sind da sehr beratungsresistent! Da werden ganz tolle Gewehre wie ein Schulz und Larsen Repetierer in 22-250 durch, bitte nicht falsch verstehen "Allerweltsbüchsen" wie Howa ersetzt, bzw. muss er Zeiss Zielfernrohre wie ein 1,5-6x42 durch Riesenoptiken ersetzen, die die Jagdwaffen auf denen sie montiert werden fast erdrücken!

Da werden tolle Gewehre von Grünig und Elmiger oder Bleiker in .308 oder .222 verkauft und durch .338 ersetzt, obwohl nie weiter als 100 Meter geschossen werden kann. Etc., etc.

Nichts dagegen, dass sich jemand einen Traum erfüllt, aber das gute, alte Material wollen nur wenige wirklich. Die haben dann allerdings für sehr wenig Geld was anständiges. Dazu muss man aber auch sagen, dass zumindestens in Deutschland der Gebrauchtwaffenmarkt am Boden liegt, weil die "Alten" wegsterben und die "Jungen" mit dem alten Schrott nichts anfangen können, weil sie gar nicht wissen was sie da vor sich liegen haben!

Die Schulz und Larsen gehört jetzt jedenfalls mir! Und das für wenig Geld!!!! Zumindest hat die Suhler Einhakmontage schon das doppelte gekostet, was ich bezahlt habe. Sprich Gewehr und Glas sind umsonst.
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Re: Zielfernrohre für Sportschützen

Beitrag von rhodium » Sa 4. Jun 2016, 09:44

Was ich mir noch oft denke: oft gibt's auf alten Waffen gute Gläser zu kaufen oder ersteigern. ... den Knallstock kann man ja wieder verkaufen.

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