Coolhand1980 hat geschrieben: Mo 2. Mai 2022, 16:41
Der "Lenkungseffekt" wird sein, dass manche der sicherlich besserverdienenden 2.WS Besitzer ihre Immobilie verkaufen werden, und sich anderswo fürs WE etwas suchen werden, oder sogar den Entschluss fassen werden, ihren HWS zu verkaufen und ganz aufs Land zu ziehen. Ich bin mir recht sicher, dass das in beiden Fällen messbare Nachteile, nicht nur fürs Steuer/Abgabenaufkommen, haben wird.
Abgesehen davon ist ein echter Leerstand als solcher praktisch nicht überprüfbar. Man kann wen scheinmelden, endlose Renovierungen durchführen, oder sich technisch was einfallen lassen, um Benutzung zu suggerieren.
Der Wohnungsmarkt, oder was davon noch übrig ist, ist dermaßen durch Regulierungen kaputtgemacht worden, dass der Leerstand eine logische Konsequenz ist. Der Zugewinn an Wert pro Jahr ist ohne Mieter hoch genug. Das Risiko eines schlechten Mieters, plus die Kosten für alle möglichen Reparaturen rentieren sich nicht, wenn man nur eine kleine Zahl Mietobjekte hat.
Ich geb dir vollinhaltlich recht bis auf
"dass manche der sicherlich besserverdienenden 2.WS Besitzer ihre Immobilie verkaufen werden, und sich anderswo fürs WE etwas suchen werden"
Die Preise am Wohnungsmarkt sind derzeit dermaßen obszön, dass sich so etwas ohne finanziellen Verlust nicht ganz leicht ausgehen wird.
Zwei Beispiele:
An meinem HWS (ned Halswirbelsäule!) habe ich vier Garagen im Eigentum. Die hat seinerzeit (ca. '70-'80) mein Vater vorausschauend gekauft. Als ich sie vor 12 Jahren erbte waren sie bereits sehr gesucht und der KP betrug rd. €25.000.
Vor kurzem bot mir ein älterer Herr €40.000 für eine Garage. Würde man sie vermieten bekäme man rd. €200,- Monatsmiete.
Meine Frau besitzt an unserem HWS mehrere Eigentumswohnungen die mom. alle vermietet sind.
Für eine Garconniere mit 28,5m² betrug der KP vor 12 Jahren je nach Zustand zw. €20.000 und €35.000, die Miete ca. €300.
Heute, wennst überhaupt eine bekommst, zahlst dafür in Zustand wurscht €95.000 aufwärts oder ca. €700 Miete.
Wohnungen mit 3 Zimmern mit 90m² kosteten ebenfalls vor ca. der o.a. Zeit in etwa €120.000-€140.000, heute werden in Zustand wurscht und falls du auch hier überhaupt eine bekommst ab €400.000 fällig, Miete ca. €1000. So gesehen sind die noch am preiswertesten wo du das meiste für dein Geld bekommst.
In der Nachbarschaft wurde im Herbst '21 eine Whg mit 125m²+9m² loggia, 3. Stock ohne Lift, nordseitig in super Zustand um €560.000 angeboten. Nach vier Wochen wars weg.
Ich hab für die selbe Type, allerdings Erdgeschoss südseitig in Q4/'98 in € umgerechnet €65.000 dafür bezahlt.
Und das spielt sich alles im Speckgürtel von Wien ab.
Wennst dann nach Wien selber schaust speibst eh glei.
Anders im Burgenland.
Für das Wo-End Haus mit 100m² Wfl, voll unterkellert, energieautark(!), 2000m2 Grund böte man mir €300.000 sofort.
Der Nachbar, alles gleich groß, gleich alt, selbe Bauweise, Ölheizung, Vorteil er is zwischen drin und hat daher nur ca.30m Zaun zur Strasse, bekäme €150.000.
Wennst heute günstig wohnen willst, kommst um 1h fahrzeit (auto) oder mind. 1,5h öffentlich ned herum.
Trotz dem Nachteil, dassd nach 9 Jahren (=300.000km) a neix Auto brauchst und dir täglich mind. 2h Freizeit fehlen, bist immer no günstiger dran. Das haben bereits viele erkannt, deswegen gehen viele aufs Land wo dzt. allerorts gebaut wird wie blöd (und in a paar Jahr die Preise ebenfalls an der Decke sein werden).
Die öffentlichen Verbindungen sind super weil Krems, St.Pö, Eisenstadt, Bruck/L. - Wien 1h, Hollabrunn, Wr. Neustadt - Wien 30-45min und selbst aus dem Waldviertel (Horn, Zwettl) sans in 1,5h in Wean und die Gmünder fahrn eh alle nach Linz.