Balistix hat geschrieben: Do 23. Apr 2020, 13:14
burner hat geschrieben: So 5. Apr 2020, 21:51
yoda hat geschrieben: So 5. Apr 2020, 12:30
Ich warte eigentlich nur mehr auf den US Crash und dann hol ich mir mit dem Rest vom Ersparten Aktien, möglichst bevor die Inflation zuschlägt und die Börsen zumachen. Und eventuell dann hinten nach noch eine günstige Immobilie mit Kredit. Jetzt kommt bald die Zeit einzukaufen wenn man liquide ist. Jetzt würde ich noch nicht einkaufen, eben wegen den USA, dort gehts jetzt erst richtig los.
Wobei das vermutlich nur die erste Bodenbildung sein wird.
Aus meiner Sicht wirds dann in den nächsten Monaten (Herbst/Winter) den nächsten Absturz geben, wenn die indirekten Folgen sichtbar werden.
Bin gespannt, wie sich der Ölpreis weiter entwickelt bzw. wie lange die Saudis den so tief halten. Das wird sicher auch noch die eine oder andere Gelegenheit geben. Ich meine mich zu erinnern, vor Jahren gelesen zu haben, dass Fracking erst ab einem Ölpreis von ca. USD 70 rentabel ist...
Hat sich an dieser Einschätzung zwischenzeitlich etwas geändert?
Wir haben das gestern im Freundeskreis diskutiert und dabei ganz verschiedene Ansichten vertreten... ua kam der Einwand auf, dass das Geld, das die FED dzt in den Markt pumpt, einen zweiten, stärkeren Einbruch weitgehend verhindern könnte. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.
Nein, an meiner Einschätzung hat sich genau gar nix geändert.
Meine Theorie ist, dass diese Maßnahmen das Unweigerliche bestenfalls hinauszögern. Genauso wie bei uns. Die Kurzarbeit wird uns nicht retten. Der Härtefallfonds und das ganze andere Zeug auch nicht. Es verschiebt einfach alles um ein paar Monate.
Ich denke, man müsste jetzt wirklich genau schauen, wen (z.B. Branchen) man mit welchen Maßnahmen unterstützt. Das Gießkannenprinzip ist zwar nett und jeder freut sich, hat aber den Nachteil, dass man auch ineffiziente Unternehmen weiter am Leben erhält, die bisher nur wegen den niedrigen Zinsen überlebt/existiert haben.
Die letzte Rallye (an der ich ebenfalls mit größter Vorsicht teilnehme) ist den diversen Hilfspaketen & Regierungszusagen geschuldet und wird meines Erachtens nicht nachhaltig sein. Wir werden sehen, was die Kunjunkturdaten bringen und wie die Märkte dann reagieren. Es ist wie beim Wetter im August. Viel Energie in der Luft, die sich dann gerne schlagartig entlädt.
Ein paar oberflächliche, simpel formulierte Auszüge:
Beispiel - Luftfahrt:
Airbus war ganz ok, Boeing hatte strukturelle und technische Probleme. Ersteres wurde jetzt erst offensichtlich, zweiteres spätestens voriges Jahr. Zusätzlich geht gerade eine Airline nach der anderen in die ewigen Jagdgründ. Mit jeder Airline die geht, fallen mehr Arbeitsplätze weg. In weiterer Folge gibts noch weniger Aufträge für Airbus, Boeing und Co.
Beispiel - Autoindustrie:
Da gabs schon 2019 die ersten Pleiten. Wenn die Leute keine Jobs haben, kaufens auch keine Autos. Wenn generelle Unsicherheit herrscht, kaufen auch Firmen keine neue Flotte. Aufträge für die Autoindustrie brechen weg, in weiterer Folge Arbeitsplätze. Da in DE jeder 8. Arbeitsplatz von der KFZ-Industrie abhängt, kannst sich jeder vorstellen, was das bedeutet.
Beispiel - US-Ölindustrie:
Fracking ist unter USD 70 nicht rentabel. Meines Wissens sind das mal so schlanke 9 Mio. Arbeitsplätze. Wieviele wirds davon geben, wenn sich der Ölpreis nicht demnächst dreht? Die Kosten laufen ja weiter, da du Fracking nicht einfach stoppen kannst. Die Geldgeber, die die Industrie finanziert haben, werden gerade eher nicht so gut schlafen. Das wird weitreichende Konsequenzen (z.B. erhöhte Konfrontationswahrscheinlichkeit mit Iran - aus mehrerlei Hinsicht) haben, die sich meiner Vorstellung entziehen.
Beispiel - Gewerbeimmobilien (in Abgrenzung zu Wohnimmobilien!):
Firmen gehen Pleite, COVID-19 treibt die Digitalisierung massiv voran, viele Unternehmen haben jetzt erkannt, dass Homeoffice funktioniert. Wer braucht Büros für 100% der Belegschaft? Ein Unternehmen, das ich seinerzeit beraten habe, hat sich ausgerechnet, wieviele Leute ständig auf Dienstreise sind und hat die Büros zahlenmässig zusammengeschrumpft, jedoch mit Wachstumsreserve. Die haben ca. 20% der Fläche damals schon einsparen können.
Was machst als Eigentümer, dem die Einnahmen wegbrechen, Reserven aufgebraucht oder nie vorhanden waren, trotzdem Darlehen bedient werden müssen? --> Verkaufen (evtl. mit Verlust!), sonst macht das deine beste Freundin: die Bank.
So, und wenn man jetzt nicht nur die einzelnen Industrien da oben betrachtet, sondern die gesamte Weltwirtschaft, dann kann man glaub ich nicht übersehen, dass es zu einem gewissen Dominoeffekt kommen wird. Die Auswirkungen sind unklar, jedenfalls aber nicht positiv. Insofern bin ich absolut skeptisch, dass es so bleibt.
Wie die FED bzw. EZB das Problem stemmen soll, möge mir jemand bitte schlüssig erklären.
Alternativen Theorien mit entsprechender Begründungen evaluiere ich gerne, an Wunder glaube ich jedenfalls nicht.