PULVERDAMPF

Bei uns arbeitet keine Schwangere bis zur Entbindung und erst recht nicht in medizinischen Berufen an Patienten. Ich würd also sagen, ganz so schlimm wie in der klischee- tollen Schweiz ist es nicht. Aber überfüllte Notaufnahmen und Krankenhäuser wegen "Kind, Halsweh, hat zwei mal gehustet, Hilfe" und Ärzte, die machen was und wie sie es wollen haben wir auch, obendrein geht's einzig ums Geld. Ich nenne es Krankheitswesen, passt besser. Bist privatversichert, nehmens dich aus wie eine Weihnachtsgans und tun alles dafür, dass du wieder kommst. Bist nicht privatversichert, lassens dich dahinvegetieren weil's dich nicht ausnehmen können, ODER weil es keinen Platz gibt. Ist wie beim Tierarzt: der ist grade mit Krallenschneiden der fetten Katze der alten Frau beschäftigt und dein Viech darf deshalb krampfend und dem Tode nahe warten, weil bis zum Tierarzt selbst kommst wegen der Ordinationsgehilfin gar nicht erst. Wer ist da schuld? Ich würde sagen, jeder ein bisschen, nur das hilflose Viech darf's ausbaden. IdS hat Norander mit seinem abstoßenden Vorschlag schon recht. Leider führt dann genau das zu Dauerfrust der Einsatzkräfte, Wartezeiten der richtigen Patienten mit allen damit verbundenen Komplikationen und hohen Kosten allgemein. Zudem merken die das idR schon wenn jemand markiert, bzw dramatisiert und dann wird's teuer. Theoretisch haben wir Österreich ein super Gesundheitswesen. Praktisch ist's allerdings schwer krank. Alles was man davon immer wieder in den Medien hört: die armen, armen Ärzte. Mhm, sollens mal schauen, wie's woanders so zugeht. Die Medizin ist einer der Zweige, der nicht mit der Anfrage wächst, sondern diese bestimmt: bau noch ein Krankenhaus mit 2.000 Betten hin und du bekommst fix 2.000 Patienten mehr. Das ist kein Meckern mehr auf hohem Niveau, denn es geht auch dort nur noch um Geld, bei gleichzeitiger Überlastung: den Leuten ging es viel zu lange viel zu gut und während der dumme Bauer mit abgeschnittenem Finger selbst ins Krankenhaus fährt, lässt sich der dumme Stadtmensch mit der Rettung wegen Blähungen einliefern und die liebe Oma oder der DDr. Oberwichtig wird natürlich als versorgter, gesundeter, geheilter Ex- Patient mit dem Krankentransport nach Hause gefahren, damit sich keiner aus seiner wichtigen Sphäre bemühen muss oder er gar Geld für ein Taxi oder Busticket ausgeben muss. Rest siehe Kommentar zu Noranders Vorschlag. Im Grossen und Ganzen "überlebst" du bei uns schon, Einzelfälle als Ausnahmen gibt es natürlich auch. Das Problem ist, dass bei einer subakuten Geschichte der Stein erst mal ins Rollen gebracht werden muss und da sehen wir am Beispiel von Michael, wie sowas alltäglich abläuft: Er ist jedenfalls mehr ein Notfall als 90% der anderen Patienten, die vor ihm einen Termin haben. Wenn's jetzt sofort um die Wurst ginge, dann sähe das eh anders aus, leider jedoch wird das Risiko dafür erhöht, in dem der Stein eben noch nicht mal angestossen wurde. So gschissn wie in Südafrika oder den USA ist's aber längst nicht. Es ist halt wie jedes andere aufgeblähte und unüberschaubare System. Kleinigkeiten sind nie ein Problem, gröbere Beschwerden werden teils sehr mühsam abgehandelt und wenn dir wirklich akut etwas fehlt, dann liegt das Problem eher daran, dass die Umstände oft gar nix anderes zulassen und nicht das Optimum herausgeholt wird (rufts mal bei der Rettungsleitstelle an und sagts, da liegt einer, der schnauft kaum noch und ist kaum ansprechbar Vor dem "Qualitätsmanagenent" ging das alles reibungsloser)

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SwissShot hat geschrieben:Wenn ich hier so mit lese, frage ich mich grade:
Ist das Gesundheitssystem in Österreich auch so top, wie in der Schweiz? <- Sarkasmus

Gruss SwissShot.

Das Gesundheitssystem ist in Österreich im großen und ganzen, voll in Ordnung. Natürlich gibt es da und dort Unzulänglichkeiten wie auch in jedem anderen Bereich wo technisierte Menschen arbeiten.
Auch ist es selbstverständlich, dass bei uns Jede/r die/der Erste ist, der dranzukommen hat. Weil Mann/Frau ist ja wer.
Von den vielen Arztserien schon komplett verblödet, ist Herr und Frau Egomane allerdings der Meinung, dass jeder Arzt Jesus oder zumindest House gleich ist.
Im Endeffekt kann ein Arzt deine Schmerzen sobald lokalisiert lindern, dir das ewige Leben schenken kann er niemanden (siehe Jesus). Der Tod gehört aber zum Krankenhausbesuch leider auch dazu.
Ich bin zwar "nur" ASVG versichert habe auch keinen Zusatz und trotzdem fühle ich mich in unseren Spitälern weder 2-noch 3-klassig behandelt.
@cas81
Als Erwachsener solltest nicht in der Kinderabteilung herumgurken.

lg
Ares

Zum Glück entsteht auch bei uns eine Mehrklassenmedizin, der Markt setzt sich eben durch.

Die Verhältnisse in der Schweiz kenne ich nur bedingt, aber wie es in Peru zugeht, kenne ich gut. Dort geht es privat versichert am Besten.

aurum hat geschrieben:Zum Glück entsteht auch bei uns eine Mehrklassenmedizin, der Markt setzt sich eben durch.

Die echten Beweise (vielleicht in einem neuen Thread) ?

Seid froh das ihr in einem Land wohnt wo die Medizinische Versorgung (noch) so gut ist und ihr zum Arzt oder Klinik fahren könnt ohne gleich Schulden machen zu müssen damit ihr Medizinisch versorgt werdet.

Ares hat geschrieben:

aurum hat geschrieben:Zum Glück entsteht auch bei uns eine Mehrklassenmedizin, der Markt setzt sich eben durch.

Die echten Beweise (vielleicht in einem neuen Thread) ?

Wozu? Es hat ja keinen Waffenbezug. Es ärgert mich nur das Gesudere über die Zweiklassenmedizin, dabei ist das eine natürliche Entwicklung wenn die Kassen den Ärzten immer weniger zahlen.

Maggo hat geschrieben:Seid froh das ihr in einem Land wohnt wo die Medizinische Versorgung (noch) so gut ist und ihr zum Arzt oder Klinik fahren könnt ohne gleich Schulden machen zu müssen damit ihr Medizinisch versorgt werdet.

Für Mindestgesicherte hast du sicherlich Recht, wenn man aber 4stellig in die SV einzahlt findet mans weniger witzig wenn man um einen gesicherten Termin der nicht mit dem Job kollidiert zu erhalten nochmal privat 150€ pro Besuch drauflegen darf...
Ganz abgesehen davon dass die Beiträge tendentiell steigen und die Leistung tendentiell sinkt ohne dass man was dagegen tun kann.

Die Kollegen die ins Ausland gehen, egal ob USA oder Schweiz, haben sich jedenfalls noch nicht beklagt.

Ares hat geschrieben:Die echten Beweise (vielleicht in einem neuen Thread) ?

Siehe Beitrag von Michael. GKK-> 6 Monate, 150€ am Tisch -> 2 Wochen.

Paddy91 hat geschrieben:

Maggo hat geschrieben:Seid froh das ihr in einem Land wohnt wo die Medizinische Versorgung (noch) so gut ist und ihr zum Arzt oder Klinik fahren könnt ohne gleich Schulden machen zu müssen damit ihr Medizinisch versorgt werdet.

Für Mindestgesicherte hast du sicherlich Recht, wenn man aber 4stellig in die SV einzahlt findet mans weniger witzig wenn man um einen gesicherten Termin der nicht mit dem Job kollidiert zu erhalten nochmal privat 150€ pro Besuch drauflegen darf...
Ganz abgesehen davon dass die Beiträge tendentiell steigen und die Leistung tendentiell sinkt ohne dass man was dagegen tun kann.

Die Kollegen die ins Ausland gehen, egal ob USA oder Schweiz, haben sich jedenfalls noch nicht beklagt.

das problem ist die pflichtversicherung
selbst DURCHSCHNITTSVERDIENER wuerden wesentlich bessere versicherungsleistungen erhalten wenn sie den betrag den sie und ihr dienstgeber monatlich am die kranken- und unfallversicherung entrichten nehmen und in eine private versicherung einzahlen wuerden

und besserverdiener, leistungstraeger ect wuerden wenn sie das taeten einen service erhalten wie popstars... wennst in der hoechstbemesung bist ..... da kriegst zusaetzlich zum primar, zum zimmer mit fernblick und a´la´carte menue auch noch rund um die uhr zwei rothaarige praktikantinnen zur aufrechterhaltung des leiblichen wohlbefindens ... oder so ...

edit: habs mir schnell ausgerechnet

durchschnitstverdienst unselbststaendig erwerbstaetige 2017 oesterrech
€ 31807,- brutto
ergibt SV beitrage DG und DN von 12.526,14 im jahr
also praemie von über 1000,- im monat
dafuer bekommst eine PRIMA versicherung, ohne wartezeit

hoechstbeitragsgrundlage
€ 71820,- brutto
ergibt SV beitrage DG und DN von 28.286,60 im jahr
also eine versicherungspraemie knapp 2400,- im monat
das gibt eine doch recht ueppige versicherung, um es zurueckhaltend zu formulieren ..

gewo hat geschrieben:

Paddy91 hat geschrieben:

Maggo hat geschrieben:Seid froh das ihr in einem Land wohnt wo die Medizinische Versorgung (noch) so gut ist und ihr zum Arzt oder Klinik fahren könnt ohne gleich Schulden machen zu müssen damit ihr Medizinisch versorgt werdet.

Für Mindestgesicherte hast du sicherlich Recht, wenn man aber 4stellig in die SV einzahlt findet mans weniger witzig wenn man um einen gesicherten Termin der nicht mit dem Job kollidiert zu erhalten nochmal privat 150€ pro Besuch drauflegen darf...
Ganz abgesehen davon dass die Beiträge tendentiell steigen und die Leistung tendentiell sinkt ohne dass man was dagegen tun kann.

Die Kollegen die ins Ausland gehen, egal ob USA oder Schweiz, haben sich jedenfalls noch nicht beklagt.

das problem ist die pflichtversicherung
selbst DURCHSCHNITTSVERDIENER wuerden wesentlich bessere versicherungsleistungen erhalten wenn sie den betrag den sie und ihr dienstgeber monatlich am die kranken- und unfallversicherung entrichten nehmen und in eine private versicherung einzahlen wuerden

und besserverdiener, leistungstraeger ect wuerden wenn sie das taeten einen service erhalten wie popstars... wennst in der hoechstbemesung bist ..... da kriegst zusaetzlich zum primar, zum zimmer mit fernblick und a´la´carte menue auch noch rund um die uhr zwei rothaarige praktikantinnen zur aufrechterhaltung des leiblichen wohlbefindens ... oder so ...

edit: habs mir schnell ausgerechnet

durchschnitstverdienst unselbststaendig erwerbstaetige 2017 oesterrech
€ 31807,- brutto
ergibt SV beitrage DG und DN von 12.526,14 im jahr
also praemie von über 1000,- im monat
dafuer bekommst eine PRIMA versicherung, ohne wartezeit

hoechstbeitragsgrundlage
€ 71820,- brutto
ergibt SV beitrage DG und DN von 28.286,60 im jahr
also eine versicherungspraemie knapp 2400,- im monat
das gibt eine doch recht ueppige versicherung, um es zurueckhaltend zu formulieren ..

Da sind aber die Pensionsbeiträge inkludiert, oder ?
Damit schaut die Rechnung schon wieder anders aus.

gewo hat geschrieben:...

durchschnitstverdienst unselbststaendig erwerbstaetige 2017 oesterrech
€ 31807,- brutto
ergibt SV beitrage DG und DN von 12.526,14 im jahr
also praemie von über 1000,- im monat
dafuer bekommst eine PRIMA versicherung, ohne wartezeit

hoechstbeitragsgrundlage
€ 71820,- brutto
ergibt SV beitrage DG und DN von 28.286,60 im jahr
also eine versicherungspraemie knapp 2400,- im monat
das gibt eine doch recht ueppige versicherung, um es zurueckhaltend zu formulieren ..

Da muss ich dir leider widersprechen. Du nimmst gerade die gesamte SV als Grundlage. Hobbycaptain hat es eh geschrieben.

Hier hast du die Zahlen: https://www.sgkk.at/portal27/sgkkportal/content?contentid=10007.708475&viewmode=content

Krankenversicherung ist nur 7,65%

Das ist aber jetzt echt frustrierend:
durchschnitstverdienst unselbststaendig erwerbstaetige 2017 oesterrech 31807.- brutto

Dachte nicht, daß es so wenig ist.

bino71 hat geschrieben:Das ist aber jetzt echt frustrierend:
durchschnitstverdienst unselbststaendig erwerbstaetige 2017 oesterrech 31807.- brutto

Dachte nicht, daß es so wenig ist.

zählt da 13.+14. gehalt mit bei dem betrag?....weil wenn nein wär ich drunter....<.<

Reverend45 hat geschrieben:

bino71 hat geschrieben:Das ist aber jetzt echt frustrierend:
durchschnitstverdienst unselbststaendig erwerbstaetige 2017 oesterrech 31807.- brutto

Dachte nicht, daß es so wenig ist.

zählt da 13.+14. gehalt mit bei dem betrag?....weil wenn nein wär ich drunter....<.<

Natürlich zählen 13. und 14. zum Jahresbrutto dazu.

bino71 hat geschrieben:Das ist aber jetzt echt frustrierend:
durchschnitstverdienst unselbststaendig erwerbstaetige 2017 oesterrech 31807.- brutto

Dachte nicht, daß es so wenig ist.

Da zählen auch die Geringfügig- und Teilzeitbeschäftigten dazu. Und selbst wenn man nur die Vollzeitbeschäftigten betrachtet kommt es auch stark aufs Alter bzw. die Dauer der Erwerbstätigkeit an.