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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht
Verfasst: Sa 5. Jan 2013, 17:11
von therion
Letztens sogar über dt. Auswanderer einen Bericht gesehen, die die Kinder nach christlichen Werten in Österreich selbst erziehen, weil es in Deutschland eben im Gegensatz zu Ö eine Schulpflicht gibt. Ob das gut oder schlecht ist, mag jeder selbst beurteilen.
Danke für den Hinweis Noldi!
@BudSpencer: Es gibt eine Entschädigung, aber die steht in keinem Verhältnis zum Dienst. Wenn Du so scharf drauf bist, kann ich Dich aber gerne für 400 Euro im Monat anstellen und Dir meine Gesetze aufs Gsicht drucken und Dich im Garten arbeiten lassen... Siehst Du, dann würdest Du wahrscheinlich "nein" sagen, aber wenns der Staat macht...
Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht
Verfasst: Sa 5. Jan 2013, 17:16
von Noldi
Bud Spencer hat geschrieben:therion hat geschrieben:Ich widerspreche Dir ja nicht. Ausserdem wende ich keine Polemik an. Sag mir, weshalb die Wehrpflicht konkret keine Sklaverei ist und wir können diskutieren.
Das habe ich ja nicht behauptet (das es keine ist

). Ich persönlich find die Wortwahl etwas "harsch". Man assoziiert damit das es keinerlei Entschädigung gibt und Menschen un menschenunwürdigen Zuständen leben müssen. Was definitiv nicht der Fall ist.
Ich war Zivi. Ich bekam 240€. Ich habe anderen den Job weggenommen. Denn als meine Einrichtung mehr Zivis zugesagt bekommen hat, haben die einfach (die ganze Belegschaft wechselt statistisch dort alle 3 Jahre, länger hälts eh keiner aus) über die natürlichen Abgänge die die gegangen sind, mit Zivis ersetzt. Statt ca. 1650€ netto haben die dann 240€ netto bezahlt. Zivis wurden früher nicht gebraucht und sind heute eine willkommene Ausrede nicht wieder das zu finanzieren was vor 20 Jahren auch ging.
Es wurden von Zivis Tätigkeiten verrichtet die weit über Hilfstätigkeiten wie es im Zivildienstgesetz steht hinausgereicht haben. Jeder wusste dass das Ganze illegal ist und ein Zivi nicht die Arbeit vom Diplomierten Personal übernehmen dürften, aber wer sich weigerte dem wurde allerdings von der Einrichtung und vom BMI mit Anwalt gedroht ...
Nichts für ungut, aber ich musste mir Geld ausleihen um in diesem Jahr überhaupt Essen kaufen zu können. Schließlich hat man ja auch das Auto bezahlen müssen, den Sprit und die Wohnung. Was hier vorgeht ist Zwangsdienst und nichts anderes.
Versuch mal mit 240€ Auto, Versicherungen, Sprit, Wohnung und Essen zu bezahlen. Und da fehlt noch Gewand etc. von Leben gar nicht zu reden. Wer in diesem Jahr von zu Hause keine Unterstützung erhält der erfährt schnell was es heißt staatlich beinhart ausgenutzt zu werden.
Wir hatten 2 die haben eine Weile im Keller der Einrichtung geschlafen, dort geduscht etc. Einer musste das Auto verkaufen um das Jahr zu überstehen. Also erzähl mir nochmal dass das alles eh so toll und super leiwand ist.
Dazu kommt dass man ja am Land bis vor nicht mal langer Zeit noch als Zivi von der Mehrheit mehr oder weniger immer wieder von der Seite her angemacht wurde. Zivis galten ja immer fälschlicherweise als Drückeberger.
Ich hatte damals die Wahl. Entweder Heer und dank meinem Asthma (hab ein Jahr erwischt wo man so gut wie niemanden untauglich schreiben wollte) alle nur erdenklichen Befreiungen. Hätte den Kameraden beim Heer sicher gefallen meinen Rucksack etc. zu tragen. Oder eben Zivildienst. Bei diesen Umständen war für mich klar dass ich Zivi mache.
Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht
Verfasst: Sa 5. Jan 2013, 17:24
von Bud Spencer
therion hat geschrieben:
@BudSpencer: Es gibt eine Entschädigung, aber die steht in keinem Verhältnis zum Dienst. Wenn Du so scharf drauf bist, kann ich Dich aber gerne für 400 Euro im Monat anstellen und Dir meine Gesetze aufs Gsicht drucken und Dich im Garten arbeiten lassen... Siehst Du, dann würdest Du wahrscheinlich "nein" sagen, aber wenns der Staat macht...
Was seits den so emotional bleibts doch sachlich.

Ihr sehts mich da als Befürworter derweil habe ich mich dazu gar nicht geäussert!
@Noldi
OK Bildungsrecht... ich entschuldige mich.
So Menschenrechte...
Naja
1. Situation Menscherechte in Ö. Auslegungssache.
Wer definiert sie?
Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist in Österreich eingeschränkt. zB Verbotsgesetz, sog. Mafia-Paragraf (speziell Gut-Heißen terroristischer Aktivitäten) Wer definiert das? sind die Kämpfer in Syrien Terroristen oder Freiheitskämpfer

hast mich.
Versammlungsfreiheit ist durch Demonstrationsgesetz eingeschränkt.
Persönlichkeitsrechte von Gefangenen und Kranken werden täglich LEGAL misachtet.
Religionsfreiheit Der Staat legt anerkannte Kirchen und Religionsgemeinschaften fest.
Recht auf Arbeit und angemessene Entlohnung .... ERNSTHAFT
Usw usw usw
2. Wir leben eben nicht in einem libertären/anarchistischem Utopia, wo jeder machen kann was er will.
Es gibt einem Staat und der macht Gesetze. Fakt ist: im Zuge des Staatsvertrages und der damit einhergehenden IMMERWÄHRENDEN NEUTRALITÄT wurde die Wehrpflicht geschaffen. Zur Verteidigung und zum Einsatz im Katastrophenfall. Später wurde als Alternative der Zivildienst geschaffen. Beides vom Existenzgrund her dem Wohle der Gemeinschaft dienende Tätigkeiten.
Noldi zur deiner Info Kindergeld gibts auch noch als Zivi!
Einige nicht Negativ-Geschichten:
So ich kann von meinem Cousin berichten, der hat beim Heer eine Funkerausbildung gemacht gratis!
Mein Vater hat den LKW-Führerschein gemacht gratis!
Mein ehem. Informatik Lehrer ist beim Heer mit Computern in Kontakt gekommen.
Es ist nicht jeder ein fauler Sachk beim BH , der entweder in der Gegend herumgurkt oder hinterm Schreibtisch sitzt.
Es gibt Leute die haben dort wichtige Erfahrungen gemacht die einen fürs Leben prägen und helven, wie andere beim Zivildienst.
Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht
Verfasst: Sa 5. Jan 2013, 17:31
von Noldi
Die immerwährende Neutralität wollte kein Öst. Politiker. Dass war die Bedingung dass die Russen und die Amis wieder abziehen und nicht auch Öst. in ihren beginnenden kalten Krieg hineinziehen. Auf Geheimdienstebene war damals aber Öst. dank dieser Neutralität gern gesehener Treffpunkt und das ist bis heute so. Was in Wien für eine Menge ein Geheimdiensten, internationalen Organisationen etc. ist ist ein Hammer.
Wien verdient durch deren Ausgaben, Nächtigungen etc. extrem gut und genau deswegen wird ein Teil der Öst. Neutralität "formal" auch weiterhin in der Verfassung stehen bleiben.
Aber komm: Bei Beitritt zur EU haben die Öst. für die Abschaffung des Großteils der Neutralität gestimmt. Das Thema ist gegessen. Übriggeblieben ist nur ein Mini Mini Rest. Wirklich Neutral ist Österreich nur noch am Papier. -> Gesammtänderung der Verfassung -> fand damals statt und die Mehrheit hat ja gesagt. Auch wenn vermutlich nur ein paar Leute verstanden haben über was eigentlich abgestimmt wird.
Und nochmal: Wir haben schon ein Berufsheer und wir sind Mitglied bei der EU Armee (EU Battle Groups). Also selbst Bündnisfrei sind wir nicht mehr. Da hat man es nach internationalem Recht aber die Verträge an unseren Neutralitätshokuspokus angepasst. Die haben freundlicherweise (eigentlich wegen der Iren) reingeschrieben, dass wir uns im Fall des Falles jeweils aussuchen können ob und wie wir in einem Verteidigungsfall mitmachen ... Ähmm glaubt wirklich wer dass wen Deutschland hier anruft und sagt ein Bündnisfall liegt vor, lieber Öst. schick uns deine Eurofighter und 2000 Infanteristen, dass Öst. Nein sagt?!?
Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht
Verfasst: Sa 5. Jan 2013, 17:33
von therion
Es war nicht negativ gemeint. Nur ist es eben so, dass Du für mich wohl keine 60 Stunden für 400 Euro pro Monat arbeiten wirst.
Die Dikussion "Was sind Menschenrechte" würde wohl ausarten. Es gibt verschiedene Generationen von Menschenrechten (1,2,3) und es gibt verschiedene Einordnungen von Menschenrechten (derogable/nonderogable, absolute, ius cogens usw.). Auch die "Eperten" sind sich uneinig was alles Menschenrechte sein sollen. Beschränkungen von Menschenrechten sind nur in bestimmten Situationen vorgesehen.
Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht
Verfasst: Sa 5. Jan 2013, 17:36
von Noldi
Noldi zur deiner Info Kindergeld gibts auch noch als Zivi!
Du meinst wahrscheinlich die Familienbeihilfen. Nö, die kriegt man in diesem Jahr eben nicht.
Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht
Verfasst: Sa 5. Jan 2013, 17:37
von heimwerker
Bud Spencer hat geschrieben:....wurde die Wehrpflicht geschaffen. Zur Verteidigung und zum Einsatz im Katastrophenfall. Später wurde als Alternative der Zivildienst geschaffen. Beides vom Existenzgrund her dem Wohle der Gemeinschaft dienende Tätigkeiten.
Was mal wieder ein typisch österreichischer Pfusch ist.
Denn das Bundesheer hat keinerlei Verpflichtung, im Katastrohenfall zu helfen. Das ist eine freiwillige Leistung.
Schon zu meiner Zeit wurden wir in der Kompanie gefragt, bevor wir in einen Einsatz gingen.
Haben natürlich alle Soldaten mitgetan, schon um nicht vor den Kameraden als Asozialer dazustehen.
heimwerker
Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht
Verfasst: Sa 5. Jan 2013, 17:37
von Bud Spencer
EU-Diskussion sollten wir keine führen, sonst ist der Laden schneller zu als du Wehrpflicht sagen kannst.
Aber ein sag ich dir. Wenns zu einer Situation kme in der Deutschland angegriffen werden würde, ist die EU eh nicht mehr existent.
Und die EU als ein ewiges Konstrukt zu sehen, halte ich falsch. Imperien sind schnell gefallen. Oder wer hätte sich im Frühjahr 89 vorstellen kommen, was innerhalb von wenigen Monaten passiert.
Wir stützen uns auf garantierten Wohlstand und Sicherhalt. ich halte dies für spätrömische Dekadenz... Ach ja Rom.
Die hatten ja auch nur mehr ein Germanenheer

Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht
Verfasst: Sa 5. Jan 2013, 17:38
von trenck
Noldi hat geschrieben:Aber komm: Bei Beitritt zur EU haben die Öst. für die Abschaffung des Großteils der Neutralität gestimmt. Das Thema ist gegessen. Übriggeblieben ist nur ein Mini Mini Rest. Wirklich Neutral ist Österreich nur noch am Papier. -> Gesammtänderung der Verfassung -> fand damals statt und die Mehrheit hat ja gesagt. Auch wenn vermutlich nur ein paar Leute verstanden haben über was eigentlich abgestimmt wird.
Das ist nicht richtig. "Immerwährend neutral" heißt immerwährend und kann nicht abgeschafft oder geändert werden.
Noldi hat geschrieben:Ähmm glaubt wirklich wer dass wen Deutschland hier anruft und sagt ein Bündnisfall liegt vor, lieber Öst. schick uns deine Eurofighter und 2000 Infanteristen, dass Öst. Nein sagt?!?
Jeder österreichische Politiker, der hier ja sagt, begeht Neutralitätsbruch und gehört vor ein Gericht gestellt.
Aber unabhängig davon: je weniger Berufssoldaten es gibt, desto geringer die Chance, dass wirklich österreichische Soldaten in Kampfeinsätze ins Ausland geschickt werden.
Trenck
Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht
Verfasst: Sa 5. Jan 2013, 17:38
von Varminter
Sehen wir´s mal auschliesslich aus der Sicht des Legalwaffenbesitzers.
1) Das Heer ist für die meisten männlichen Österreicher der erste Kontakt mit eine realen Waffe. Entfällt das, wird es immer mehr Erwachsene geben, die nicht mal wissen, wie sich eine echte Waffe anfüllt und wie sie wirklt.
2) Viele von uns sind Mitglieder bei HSV/HSSV-Schützensektionen und und/odernutzen militärische Schiessstände zumindest ab und zu. Ob das bei einem verkleinerten Berufsheer noch möglich ist? Die sind nicht so daran interessiert, Schützen "heerfreundlich" zu halten.
3) Wenn der Staat einem 18 jährigen (zwangseingezogenem) Rekruten eine Stg77 in die Pfötchen drückt, warum will er dem 21. jährigen mündigen Staatsbürger dann ein ziviles AUG verweigern - ein gutes Argument, wenn ihr mit AWN zu tun habt.
4) Wer wird letztendlich bei einem Berufsheer landen? So super wird die Bezahlung nicht sein, also werden die Waffenfreaks, die Prolos aus der Unterschicht, aber auch die Rechten, ja genau, die Ultrarechten beim Heer landen, für linksgrüne Pikachu ist es ja nicht attraktiv, Waffendrill zu machen. Schaut euch den sozialen Abschaum an, der bei den Amis Militärdienst macht... der Ruf dieser Truppen ist in Deutschland, wo sie stationiert sind, absolut verheerend.
5) Also wird das Berufsheer aus genau der Gruppe bestehen, vor dem die Linksgrünen eigentlich grösste Angst haben müssten, wenn sie sich weit genug zurück erinnern könnten...
Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht
Verfasst: Sa 5. Jan 2013, 17:39
von Bud Spencer
Noldi hat geschrieben:
Du meinst wahrscheinlich die Familienbeihilfen. Nö, die kriegt man in diesem Jahr eben nicht.
Es werden 9 monate an die normale bezugszeit (bis 24 LJ?) hinten angerechnet!
Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht
Verfasst: Sa 5. Jan 2013, 17:41
von Noldi
JEDES Gesetz kann geändert werden!!
Niemand würde vor Gericht gestellt. Bliebe ja alles im Rahmen der Verträge.
Und @Bud Spencer, ich stimme deinem letzten Post zu 100% zu. Nichts währt für immer. Allerdings hoffe ich dass wir alle und auch noch meine Kinder nie einen Krieg zu Hause erleben werden.
Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht
Verfasst: Sa 5. Jan 2013, 17:42
von Noldi
Bud Spencer hat geschrieben:Noldi hat geschrieben:
Du meinst wahrscheinlich die Familienbeihilfen. Nö, die kriegt man in diesem Jahr eben nicht.
Es werden 9 monate an die normale bezugszeit (bis 24 LJ?) hinten angerechnet!
In diesem Jahr bekommt man keine. Was hast du davon wenn das irgendwann mal möglicherweise ausgezahlt wird und auch nur wenn du studierst?
In diesem Jahr bekam ich Monat für Monat genau 240€.
Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht
Verfasst: Sa 5. Jan 2013, 17:44
von Noldi
Varminter hat geschrieben:Sehen wir´s mal auschliesslich aus der Sicht des Legalwaffenbesitzers.
4) Wer wird letztendlich bei einem Berufsheer landen? So super wird die Bezahlung nicht sein, also werden die Waffenfreaks, die Prolos aus der Unterschicht, aber auch die Rechten, ja genau, die Ultrarechten beim Heer landen, für linksgrüne Pikachu ist es ja nicht attraktiv, Waffendrill zu machen. Schaut euch den sozialen Abschaum an, der bei den Amis Militärdienst macht... der Ruf dieser Truppen ist in Deutschland, wo sie stationiert sind, absolut verheerend.
5) Also wird das Berufsheer aus genau der Gruppe bestehen, vor dem die Linksgrünen eigentlich grösste Angst haben müssten, wenn sie sich weit genug zurück erinnern könnten...
Wieso übersehen alle dauernd dass Österreich bereits ein Berufsheer hat?!? Wir haben 16.000 Berufssoldaten. Die sind ja schon da.
Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht
Verfasst: Sa 5. Jan 2013, 17:46
von savage3000
Anneliese Rohrer ruft in der Presse auf NICHT zu wählen. Da es nicht Aufgabe der Bürger ist, über was zu entscheiden was die Bundesregierung NICHT zusammenbringt. Wie seht ihr diesen Artikel??
http://diepresse.com/home/meinung/quergeschrieben/annelieserohrer/1329304/Verweigert-euch-Drei-Gruende-fuer-Boykott-der-Volksbefragung-zum-Heer