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Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??

Verfasst: So 20. Jan 2013, 21:14
von KGR84
M16_ hat geschrieben:Und jetzt wäre es lustig wenn jemand auf Gleichberechtigung klagt. Mädchen auch zum Zwangsdienst. Das wird dann eine herumeierei werden.


Dann verlange ich als Gleichberechtigung, dass ab sofort Männer Kinder bekommen müssen.

Was soll das denn wieder? Mir haben die zwei Weiber in meinem Zug gereicht, für die ein eigenes WC reserviert werden musste.

Is total Lustig, wenn eine Unterkunft, die mit Wasch und Toilettenanlagen für einen Zug ausgerüstet ist (also meist 2x jeweils) dann 1x für Männer und 1x für Frauen geteilt wird, und nach Sport, etc. hat man 15 Min für Körperpflege und bei den Männern stehen dann 40-60 Man in ner 10m² Dusche (mit 6-10 Duschköpfen), und bei den Frauen 2 auf 10m². Gleiches bei der Morgenpflege etc.


Weiber haben meiner Meinung nach nichts beim Heer verloren, und wenn dann mit richtiger Gleichberechtigung, also selbe Dusche und WCs wie für die Männer und auch dieselben körperlichen Anforderungen (was jetzt nicht der Fall ist). Außerdem auch selbe Vorschrift was die Haarpracht angeht! Vom Bart müssen wir das ja hoffentlich ned verlangen sonst is eh was falsch grennt :D

Re: AW: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang

Verfasst: So 20. Jan 2013, 21:31
von gewo
Noldi hat geschrieben:Schaut euch mal das Ergebnis nach Alter aufgeschlüsselt an. Unter 30 fast 2/3 Mehrheit pro Berufsheer. Entschieden haben die Pensionisten. Geht die Entwicklung so weiter dann haben wir bereits in einem Jahrzehnt eine Mehrheit der Berufsheerbefürworter.

haetten wir hier in wien heute ned so eine katastrophale situation mit dem glatteis (die gehsteige sind fast euberall spiegelglatt) dann waere auch wien unter 50% geblieben glaub ich

Noldi hat geschrieben:Was mich freut: Die Krone, Heute und Österreich können das Volk nicht mehr beeinflussen. DAS ist eine schöne Entwicklung!

absolut!

Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??

Verfasst: So 20. Jan 2013, 21:43
von Noldi
Ich müsste jetzt mal das Urteil raussuchen (ich kenne es nicht), aber vor kurzem habe ich dieses gelesen und gespeichert weil ich es interessant fand - wenn ich Zeit finde wollte ich das Urteil raussuchen und mal lesen:

nicht zu vergessen ist, dass der eugh schon einmal (im jahr 2000 fall tanja kreil) in die wehrsgesetzgebung eines mitgliegdslandes aufgrund der gleichbehandlungsrichtlinie eingegriffen hat.

Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??

Verfasst: So 20. Jan 2013, 21:57
von therion
Noldi,
In 10 Jahren wirds dann aber auch wieder mehr Pensionisten geben und die "mutigen" U30er, die für ein Berufsheer gestimmt haben, überdenken ihre Meinung evtl. auch. Würde nicht allzuviel Hoffnung reinlegen.

Auch wenn es nicht so ausgegangen ist, wie ich mir das gewünscht hätte, so kann man den jammernden Rekruten nun wenigstens einen Schuldigen präsentieren.

Re: AW: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang

Verfasst: So 20. Jan 2013, 22:34
von Starfox
Noldi hat geschrieben:Schaut euch mal das Ergebnis nach Alter aufgeschlüsselt an. Unter 30 fast 2/3 Mehrheit pro Berufsheer. Entschieden haben die Pensionisten. Geht die Entwicklung so weiter dann haben wir bereits in einem Jahrzehnt eine Mehrheit der Berufsheerbefürworter.

Bin ich mir nicht sicher. DENN: Durch den Weiterbesand der Wehrpflicht erhalten auch große Teile der jetzt unter 30 Jährigen noch die Gelegenheit sich selbst ein Bild machen zu können. Aus eigener persönlicher Erfahrung und der von allerhand Wegbegleiter kann ich sagen, dass da viele ihre Meinung ändern werden, wenns sehen was ich gesehen habe, als ich zu den Leuten kam und ihnen die 2 Meter Neuschnee vom Hausdach geschaufelt habe. Es ist auch keine besonders große psychologische Analyseleistung zu sehen, dass die Menschen die den Dienst an der Allgemeinheit noch vor sich haben, lieber auf der Couch liegen würden. Aber das ist nunmal kein Maßstab. Es geht um das Wohl des Landes, nicht um persönliche Befindlichkeit oder Ideologie. Das ist auch der Grund, warum eben genau NICHT nur die gefragt werden sollten, die noch davor stehen. Ich schreibe gezielt nicht "die es betrifft", was auch gerne als "Argument" angeführt wird. Denn erstens betrifft es alle. Schließlich sind wir alle Teil dieses Staates. Nur jeweils in einer anderen Phase. Und zweitens hat man einen besseren Blick auf Dinge, wenn man schon die nötige Erfahrung damit gemacht hat.

Noldi hat geschrieben:Was mich freut: Die Krone, Heute und Österreich können das Volk nicht mehr beeinflussen. DAS ist eine schöne Entwicklung!

Das hat mich auch extra gefreut. Wenn man sich überlegt was ohne diese ekelhafte Meinungsmache für ein Ergebnis rausgekommen wäre... Denn ich glaube sehrwohl, dass da einige gepolt wurden. Halt nicht genug und da ich dahingehend wirklich Befürchtungen gehabt habe, bin ich auch sehr erfreut! Eben weil die Krone schon öfter ihre Macht unter Beweis gestellt hat und noch nie so eine unverblümte und ausgedehnte Kampagne gefahren ist. Nach meinem Gefühl halt.

Zusätzlich: Ich habe ausschließlich Werbespots und Plakate von der Darabos-Seite gesehen. Einzig ein Inserat habe ich Pro-Wehrpflicht als Gegenstück zu etlichen der Berufsheerler gesehen. Und dann stellt sich der Androsch im Interview hin und behauptet die Gegenseite hätte viel mit Propaganda gearbeitet. Soviel dazu.

Grüße,
Starfox

Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??

Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 00:02
von Noldi
Ich hab keinen Fernsehanschluss (Internet ist halt mein Zugang). Ich hab daher dort keinen Spot gesehen. Radio mag ich nicht, höre lieber über meine Squeezebox. Also Radiowerbung habe ich auch nicht gehört.

In OÖ habe ich nur Werbung PRO Wehrpflicht gesehen. Und zwar mehrere Werbungen die von der ÖVP ins Haus kamen bzw. in ein paar Zeitungen waren. Die haben dafür richtig Kohle auf den Tisch gelegt.
Fürs Berufsheer habe ich genau gar keine Werbung gesehen. Ich les aber auch keine Krone, Heute, Österreich und wie die alle heißen.
Also stimmts vielleicht doch was ein paar jüngere Bekannte zur Krone sagen: Die kauft man sich ja nur wegen dem Sportteil ...

Ich bin halt auch nicht leicht mit Werbung zu erreichen.

Der Großteil der U30 Gruppe hat das Heer oder den Zivildienst schon hinter sich. Und bei den Frauen war das Ergebnis auch nicht anders. In der Gruppe 30-65 wars ja auch schon nicht mehr so klar pro Wehrpflicht. Ich glaube schon, dass wir in 10 spätestens 20 Jahren keine Wehrpflicht mehr haben.

Wobeis für mich selbst kein Thema ist dass ich unter meine 10 wichtigsten Themen packen würde. Selbst nach den 10 rangiert das Thema irgendwo im Bereich ferner Lieven (wie schreibt man das?). Es gibt viel viel wichtigeres.

Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??

Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 08:02
von M16_
KGR84 hat geschrieben:Dann verlange ich als Gleichberechtigung, dass ab sofort Männer Kinder bekommen müssen.

Ich wusste nicht, dass Frauen Kinder bekommen MÜSSEN? Dachte das wäre freiwillig.

Re: AW: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang

Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 09:04
von Schnittbrot
Starfox hat geschrieben:
Noldi hat geschrieben:Was mich freut: Die Krone, Heute und Österreich können das Volk nicht mehr beeinflussen. DAS ist eine schöne Entwicklung!

Das hat mich auch extra gefreut. Wenn man sich überlegt was ohne diese ekelhafte Meinungsmache für ein Ergebnis rausgekommen wäre... Denn ich glaube sehrwohl, dass da einige gepolt wurden. Halt nicht genug und da ich dahingehend wirklich Befürchtungen gehabt habe, bin ich auch sehr erfreut! Eben weil die Krone schon öfter ihre Macht unter Beweis gestellt hat und noch nie so eine unverblümte und ausgedehnte Kampagne gefahren ist. Nach meinem Gefühl halt.

Zusätzlich: Ich habe ausschließlich Werbespots und Plakate von der Darabos-Seite gesehen. Einzig ein Inserat habe ich Pro-Wehrpflicht als Gegenstück zu etlichen der Berufsheerler gesehen. Und dann stellt sich der Androsch im Interview hin und behauptet die Gegenseite hätte viel mit Propaganda gearbeitet. Soviel dazu.
So wie die meisten hat auch mich das klare Ergebnis und die relativ hohe Beteiligung sehr überrascht. Habe mir eher eine Fifty-Fifty-Zitterpartie mit um die 30% Beteiligung erwartet. Man stelle sich vor, wie das Ergebnis geworden wäre, wenn Krone & Co. nicht die Propagandakeule "ausgepackt" hätten! Allerdings wäre dann auch die Beteiligung vermutlich weitaus geringer gewesen.

Zu den Werbe-Kampagnen der Parteien (im Wiener Raum habe ich fast nur Pro Berufsheer Plakate gesehen): ich finde es eine Anmaßung sondergleichen, dass mit Steuergeldern so umgegangen wird. Information über Massenmedien in Form von Interviews, Diskussionen und "runden Tischen" JA, aber durch Steuergelder finanzierte Werbung bei einer Volksbefragung finde ich sittenwidrig. Man sollte die Parteienfinanzierung IMHO etwas überdenken und reduzieren. Denn mit dem Geld der anderen wird leider nicht sehr sorgsam umgegangen.

Und dass der "Verteidigungsminister" offensichtlich gar kein Rückgrat hat, ist schon sehr traurig und peinlich. Im gestrigen ZIB2-Interview setzt er sich unverblümt über den Volksentscheid hinweg indem er meint, dass über kurz oder lang ohnehin kein Weg am Berufsheer vorbeiführt. Wofür wurde dann befragt?? Zwar liegt es auch an einem mangelnden Bewusstsein zur politischen Verantwortung in diesem Land, aber Herr Darabos ist mit Sicherheit die Gallionsfigur der Konsequenzverweigerer.

Re: AW: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang

Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 09:09
von Teal'c
Schnittbrot hat geschrieben:Wofür wurde dann befragt?? .

Vermutlich um von anderen Dingen abzulenken, wie die Korruption unserer Politiker und dem Salzburger Finanzskandal...

Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??

Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 09:22
von Varminter
M16_ hat geschrieben:
KGR84 hat geschrieben:Dann verlange ich als Gleichberechtigung, dass ab sofort Männer Kinder bekommen müssen.


Ich wusste nicht, dass Frauen Kinder bekommen MÜSSEN? Dachte das wäre freiwillig.



Wobei ich genug Fälle kenne, wo die Männer praktisch genötigt wurden, die Bälger zu produzieren... :twisted:


Zur Abstimmung: die Reaktionen unserer rotgrünen Häuptl(inge) und auch des ORF auf den Entscheid "Pro Wehrpflicht" fand ich zum Kotzen.

Als hätte das Volk eine Fehlentscheidung getroffen, weil wir alle so blöd und uninformiert wären.

Dass es trotz des Sperrfeuers der "Krone" und des Rotfunk so eindeutig ausging, freut mich wirklich sehr.

:dance: :dance: :dance:

Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??

Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 09:28
von Schnittbrot
Varminter hat geschrieben:... Als hätte das Volk eine Fehlentscheidung getroffen, weil wir alle so blöd und uninformiert wären.
Habe ich auch so empfunden. Wenn man als Politiker die Meinung des Volkes nicht ernst nimmt, dann darf man wohl auch keine Befragung forcieren. Da war sich die SPÖ (mit den Boulevard-Blättern im Rücken) wohl zu siegessicher und dachte, dass sie aus einem vermuteten "Trend" politisches Kapital schlagen kann. Aber das Leben hält eben oft Überraschungen bereit ;-)

Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??

Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 09:37
von Varminter
Schnittbrot hat geschrieben:
Varminter hat geschrieben:... Als hätte das Volk eine Fehlentscheidung getroffen, weil wir alle so blöd und uninformiert wären.


Habe ich auch so empfunden. Wenn man als Politiker die Meinung des Volkes nicht ernst nimmt, dann darf man wohl auch keine Befragung forcieren. Da war sich die SPÖ (mit den Boulevard-Blättern im Rücken) wohl zu siegessicher und dachte, dass sie aus einem vermuteten "Trend" politisches Kapital schlagen kann. Aber das Leben hält eben oft Überraschungen bereit ;-)



Das ist der Unterschied zwischen unserer zutiefst verlogenen Politlandschaft und der abstimmungsgewohnten Schweiz.

Dort wird eine Niederlage auch vom Verlierer sportlich akzeptiert, weil die Abstimmer es sonst sehr übelnehmen würden, nachträglich als poltische Idioten gesehen zu werden.

Re: AW: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang

Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 10:53
von trenck
Schnittbrot hat geschrieben:Und dass der "Verteidigungsminister" offensichtlich gar kein Rückgrat hat, ist schon sehr traurig und peinlich. Im gestrigen ZIB2-Interview setzt er sich unverblümt über den Volksentscheid hinweg indem er meint, dass über kurz oder lang ohnehin kein Weg am Berufsheer vorbeiführt. Wofür wurde dann befragt?? Zwar liegt es auch an einem mangelnden Bewusstsein zur politischen Verantwortung in diesem Land, aber Herr Darabos ist mit Sicherheit die Gallionsfigur der Konsequenzverweigerer.


Natürlich führt aus Sicht der Nomenklatura kein Weg am Berufsheer vorbei. Damit österreichische Soldaten in Zukunft an der Seite Frankreichs in Mali in den Krieg ziehen können.

Trenck

Re: AW: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang

Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 11:09
von Noldi
Sieht man es nach alten politischem Denken dann war es ein voller ERFOLG für die Berufsheerbefürworterpartei.

Richtig gelesen!

Die Pensionisten wählen bei der nächsten Wahl eh wieder wie immer. Die kann man fast nicht vergrämen. Aber hier wurde der Geschmack der unter 30jährigen getroffen. Das sind reine Wechselwähler. Rechts gegen links, Grün gegen Blau funktioniert bei denen nicht mehr. Heute grün, morgen blau wählen ist für die kein Widerspruch mehr. Wer in Zukunft gewinnen will muss sich auf diese Wechselwähler konzentrieren.

Diese Entwicklung kann auch für uns eine Gute sein. In Zukunft bekommen kleinere Gruppen mehr Einfluss.

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Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??

Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 11:24
von Expat
Eine Volksbefragung bei so einem Thema ist Unsinn.
Welche Kompetenz hat der Durchschnittsbürger jenseits des eigenen Erfahrungshorizonts, um so ein komplexes Thema mit vielen (großteils nicht offensichtlichen) Abhängigkeiten einschätzen zu können. Vor allem wenn die Fragestellung dermaßen vereinfacht ist und für keinen Fall ein Konzept bereitliegt.

Eine vollkommen dilletantische Fingerübung, bei der sich die Herrschaften "abputzen" wollten, um sich nicht angreifbar/unpopulär zu machen.
Wenn ich jemanden bezahle, um einen Job zu machen, dann kann derjenige doch nicht zu einer Gruppe Unqualifizierter rennen und die dann Entscheidungen fällen lassen (auch wenn ich mich mit diesen Aussagen hier vielleicht unbeliebt mache).

Meiner persönlichen Meinung nach gehört die Wehrpflicht in der jetzigen Form entweder weg oder tiefgreifend reformiert.
Beides erfordert umfassende Änderungen, welche nicht nur sicherheitspolitische Bedürfnisse befriedigen müssen.