Nachdem es welche gibt die interessiert am Fortschritt sind, mache ich ein kurzes Resume und hoffe die immer alles besser wissenden verzeihen mir wenn ich etwas schreibe, dass denjenigen nicht entspricht. Meine Ausführung ist keineswegs Vollständig oder über jeden Zweifel erhaben, es ist die Summe aller meiner Erfahrung in den letzten 2 Wochen.
Auspacken und staunen, es liegt keine BA beim Mark7 dabei. Damit online gehen bei Mark7 und suchen, aber ohne Registrierung is mal nix. D.h. Email senden und auf Zugangsdaten warten.(Dr. Google weiß mehr!) Dann die BA runterladen und auch gleich das SW&FW Update. Dieses entpackt auf die mitgelieferten CF drauf kopieren. BA lesen und Anlage aufbauen. Dillon 650 draufsetzen, alle Verbindungen schön schmieren und zusammenschrauben. Durch drehen der Antriebswelle (ich hab mir eine 18er Nuss mit Madenschraube gesichert und etwas Panzerband dazwischen, einen schnellen Zugang mit einem Hebeleisen gemacht, ist Gold wert.) die Freigängigkeit der Presse und komplette Bewegungsfreiheit des Mark 7 prüfen. Toolhead runter, ZH-Stempel in der Platform eingeschraubt. Der obere Anschlag muss der Anschlag (Aluteil) vom Mark sein, der untere ist der ZH Stempel. Darauf achten, dass bei der Dillon alles funktioniert, d.h. Indexer usw. freigängig bzw. alles geschmiert ist. Nachdem nun die Anlage keine Kollision hat, alles schön rund läuft, kann diese ans Netz gesteckt werden.
Mittels der Files auf der CF das SW und FW Update durchführen, dann auf den Button Reloding drücken und hoffen dass er die Buttons Accept / Deny anzeigt. Wenn nicht gibts ein Problem mit dem USB Stecker zwischen dem Motor und der Elektronikeinheit. Bei mir war der Micro USB am Motor verbogen. Wenns dann am Bildschirm weiter geht, kann mal mit Jog Up/Down die Anlage bewegt werden, fkt. das dann auf Calibrate gehen. Die Presse fährt auf den unteren Anschlag, dann nach oben und wieder runter, sollte dann etwas auffahren dass der ZH Setzstempel wieder eingefahren ist und die Shellplate sich drehen lässt. Nun ist der Mark auch schon bereit, den optical decapping Sensor (wenn man will) kann man verbauen bzw. einschalten, also Settings entsprechend einstellen. Wenn nichts in der Presse ist, kann man die Anlage auch mal laufen lassen, also Run drücken und Daumen drücken. Die digitale Clutch ist Werksseitig auf dem Wert 0, das ist zu wenig. Man muss rausfinden wohin die Reise geht, in der BA gibt es Bereich für die jeweilige Produktion.
Die Dillon einzustellen ist ein eigenes Thema, nachdem ich von der Hornady komme war auch dass ein gewisse Herausforderung. Aber dazu gibt es sicherlich bessere Erläuterungen als meine, damit lasse ich das Thema aus.
Dillon eingestellt, Case feeder bringt die Hülsen, ggf. Bulletfeeder bringt die Bullets.
Die digitale Clutch habe ich bei 9mm auf 5 Upstroke und 1 Downstroke, das geht nur mit etwas Hülsenfett und ausgerichtetem Toolhead mit der Platform (Hülse fährt zentrisch in die Matritze, nicht versetzt). Ohne Hülsenfett bzw. Zentrierung waren 20(max) beim Upstroke nicht genug. Der Downstroke ist nur im Bereich ab ca. Mitte aktiv, d.h. alles was mit dig. Clutch Fehler im oberen Bereich (Hülse in Matritzen) kommt, betrifft nur den Upstroke. Die dig. Clutch Einstellung für den Downstroke immer am absoluten Minimum halten, sonst zerbröselts mit der Zeit den Ring Indexer, der ist der Kraft des Antriebs nicht gewachsen!
Wenn mal die Anlage ohne Fehler läuft kennt man sich schon aus. Kommt ein Fehler mit der dig. Clutch dann niemals einfach quittieren und Run Button drücken! sonder immer die Ursache finden. Wenn mal ein Fehler kommt weil er das ZH nicht raus gebracht hat, helfe ich ihm mit meinem Hebel und schon gehts weiter, Sache auf ein paar Sekunden, da erhöhe ich nicht die Einstellung. TIP: 2x Stop Taste und der Antrieb ist ausgeschaltet (LED am Motor wird Orange), damit kann man die Anlage bewegen, dennoch sage ich es ohne es selbst zu tun, Hände nur rein wenn die Anlage Spannungslos ist
Der optische ZH Sensor ist für mich ein Graus, das 3D geprintete Gehäuse bricht im Nu, ich habe darauf hin den Schlauch gerade runter und durch die Mark7 Bodenplatte geführt, damit er keine Verwindungsbewegung bei jedem Hub abbekommt. Nachdem er auch ständig verschmutzt ist habe ich ihn dzt. deaktiviert.
Meine Anlage hat jetzt über 100kg Hülsen durch, ich habe nur kalibrieren und entzündern gemacht, da ich auch mom. keine Patronen brauche (genug mit der Hornady produziert). Damit ist meine 1. Phase durch, auf zur nächsten aber die wird jetzt mal warten müssen.
Probleme die ich hatte waren, dass das Toolhead und die Platform nicht in einer Linie waren, beim korrigieren aber der Hülsenschieber mit dem unteren Hülsenfallrohr kollidierte. Diverse mechanische Korrekturen (wers genau wissen will wird wohl besser sein zu telefonieren, per PN) waren notwendig damit das wieder klappt.
Ohne Hülsenfett war kein Vorankommen, die dig. Clutch ging sofort los und es schien dass der Antrieb zu schwach sein (ist er aber nicht).
Dennoch nicht zuviel davon nehmen, raus finden wieviel wirklich notwendig ist (bei mir ca. 1 Pump auf 200 Hülsen).
Ungleiche Brüder, Hornady LNL AP und Dillon 650 sind zwar optisch von der Ferne gleich, aber in allem unterschiedlich. Die Hornady hat zwei Vorteile meiner Meinung nach, sie ist wertiger da weniger Bauteile und weniger Plastik, und sie ist wesentlich einfacher zu reinigen. Davon abgesehn dass ich tausend Dinge geändert habe, dass sie sauber funktioniert. Der größte Nachteil der Hornady ist der Index und die Hülsenzufuhr, sie ist auch lauter (Case&Bulletfeeder sind deutlich lauter). Die Dillon läuft vom Start weg, die Hülsenzufuhr funktioniert einfach (staunen!) der DAA Bulletfeeder ist ein Traum. Der Powderdrop ist bei der Dillon komplett anders und braucht kraft auf der Presse um ihn zu bewegen, der Hornady ist da wesentl. leichter. Wie es mit der Bedieung bzw. Einstellung aussieht weiß ich noch nicht. Bei der Hornady habe ich bereits auf den Dillon Bullet Dropper umgestellt, der ist sowiso genial. Im Auswurfkanal der Dillon ist mir schon so manche Hülse liegen geblieben und hat damit einen Stau verursacht, aber das ist mit fertiger Munition ggf. anders. Etwas nervig ist das fetten der Dillon, ständig sind die Stellen blank und müssen nachgefettet werden, was die Verschmutzung der Presse erhöht. Mit den 100kg ist die Aluanlenkung für den Drop der Hülse durch den case feeder slide eingelaufen, sollte aber kein zukünftiges Problem darstellen.
Der Ring Indexer ist mir gebrochen, eine Ersatz war nach 1,5 Wochen im Postkasten, inkl. dem Alignment Tool und einer Ersatzfeder für den Ring Indexer. Durch einen Kollegen aus Graz war ich in der Lage trotzdem in der Zeit die Anlage laufen zu lassen. Der Ring Index sollte mit o.a. Maßnahmen schon lange halten, der Antrieb des Mark kann ihn aber über die Zeit beschädigen.
so, erstmal gut, sollte mir noch was einfallen, ergänze ich es hier.
(wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn gerne behalten)
Resume ist durchwegs positiv, d.h. der Mark und die Dillon bleiben mir im Haus !
Die Presse ist jetzt komplett zerlegt und gereinigt, wie geschrieben habe ich nur einen Einlauf gefunden, falls es nicht schon Original so is.
