PULVERDAMPF

Irwin J. Finster hat geschrieben:Da hast Du in gewisser weise sicher Recht, nur wie bei uns die schlimmsten Verbrecher mit Samthandschuhen angefasst werden, dass kann es nun wirklich auch nicht sein. Strafen müssen meiner Meinung nach in einer erkennbaren Relation zu den Taten stehen, und wir müssen endlich mal vom Täterschutz wegkommen und den Schutz der Opfer (auch Zukünftiger) in den Vordergrund stellen.

Da bin ich Deiner Meinung. Dennoch, Todesstrafe oder Folterung von Häftlingen sollte meiner Meinung nach tabu sein. Arbeiten lassen für den eigenen Unterhalt und die (finanzielle) Wiedergutmachung an die Opfer hingegen sollte man einführen. Dzt. finanzieren die Verbrechensopfer über ihre eigenen Zwangsabgaben de facto das komfortable Knast-Leben ihrer Peiniger. Indiskutabel.

Trenck

Irwin J. Finster hat geschrieben:Ach und noch mal kurz OT, ist euch bei dieser Diskussion was aufgefallen? Mir schon, das geht jetzt innerhalb kürzester Zeit schon über 5 Seiten, und obwohl die Ansichten recht unterschiedlich sind ist bisher alles sachlich und zivilisiert geblieben. Da bin ich von anderen Foren ganz anderes gewöhnt......

Nicht umsonst heißt es:

A armed society is a polite society.

Naja... wir würden auch mit grosskalibrigen Hackeln schmeissen, wenn wir nicht alle wüssten, dass unser Big Boss dann den Thread zudreht und die Streiter verwarnt oder rauswirft.

Ist ja auch sein Forum, also kein Einwand, wenn er das Hausrecht nutzt.

Zum Schwesternbegrabscher: wenn du einen - womöglich etwas blöden und gestörten Buben, der mit 14 erstmals die Schwester begrabscht hat - jetzt in einen Knast mit Schwerverbrechern wirfst, die dort IHN in der Zelle richtig drannehmen, dann zerstörst du damit sein Leben.

Der hat wahrscheinlich erst durch die Anklage und Verurteilung begriffen, das ist verboten.

Seien wir ehrlich: wer von uns hat in der Kindheit keine neugierige Doktorspielchen mit Zipfelvergleich oder Röckchenheben bei Schwestern oder Cousinen etc. gemacht?

Sowas wird heute ein "Missbrauchsdrama"...

Meine erste eigene sexuelle Erfahrung hab ich auch unter dem Schutzalter erlebt - die Umstände würden für eine österreichweite Schlagzeile reichen, glaub´s mir...

Auch wenn´s mir verdammt Spass gemacht hat.

Für echte Kinderschänder, Vergewaltiger etc. habe ich natürlich weniger Verständnis und richtig Gestörte gehören nach einer Verurteilung LEBENSLANG in Sicherheitsverwahrung.

Der Serieneinbrecher/Serienräuber ist nicht gestört, der hat seine Verbrechen bewusst durchgeführt und das Gericht hat gut, hart und abschreckend geurteilt.

Jetzt fehlt eigentlich nur die Abschiebung ins Heimatland und dort 20 Jahre abzusitzen, ist kein Honiglecken im Vergleich zum Erholungsurlaub in der Justizanstalt Leoben mit Farbfernseher und Fitnessstudio.

Arbeitslager für die Erbringung des eigenen Unterhalts und Reparationszahlungen an die Opfer wären sicher eine Gute Idee. Außerdem darf das Gefängnis kein Erholungsheim sein, mit vielfältigem Freizeitangebot. Eine Zelle, ein Bett, ein Tisch, ein Stuhl. Als Unterhaltungsprogramm gibt's nach getaner Arbeit die Bibel zum lesen und viel Zeit zum Nachdenken was man angestellt hat.

@ trenck - Von Folterung habe ich nie gesprochen, das lehne ich auch in jeder Form absolut ab. Aber eine Lebenslagen Sicherheitsverwahrung von wirklich brandgefährlichen Individuen scheint mir wenig praktikabel, unglaublich kostenintensiv und noch dazu mit einem zu hohen Restrisiko behaftet.

Irwin J. Finster hat geschrieben:Arbeitslager für die Erbringung des eigenen Unterhalts und Reparationszahlungen an die Opfer wären sicher eine Gute Idee. Außerdem darf das Gefängnis kein Erholungsheim sein, mit vielfältigem Freizeitangebot. Eine Zelle, ein Bett, ein Tisch, ein Stuhl. Als Unterhaltungsprogramm gibt's nach getaner Arbeit die Bibel zum lesen und viel Zeit zum Nachdenken was man angestellt hat.

@ trenck - Von Folterung habe ich nie gesprochen, das lehne ich auch in jeder Form absolut ab. Aber eine Lebenslagen Sicherheitsverwahrung von wirklich brandgefährlichen Individuen scheint mir wenig praktikabel, unglaublich kostenintensiv und noch dazu mit einem zu hohen Restrisiko behaftet.

Das Restrisiko ist in einem Hochsicherheitsgefängnis sehr überschaubar und auch durchaus praktikabel. Problematisch ist sicher der Kostenaspekt, aber von diesem sollte man niemals ein Menschenleben abhängig machen, da man bei so einer Argumentation nie sicher sein kann wer dem Staat als nächstes zu teuer ist. Abgesehen davon würden sich sicher Mittel und Wege finden wie solche verurteilte Kriminelle zumindest einen Teil ihres Aufenthalts selbst finanzieren müssen - und es gibt auch massenweise Einsparungspotential indem man andere Tatbestände entkriminalisiert.

Irwin J. Finster hat geschrieben:Arbeitslager für die Erbringung des eigenen Unterhalts und Reparationszahlungen an die Opfer wären sicher eine Gute Idee. Außerdem darf das Gefängnis kein Erholungsheim sein, mit vielfältigem Freizeitangebot. Eine Zelle, ein Bett, ein Tisch, ein Stuhl. Als Unterhaltungsprogramm gibt's nach getaner Arbeit die Bibel zum lesen und viel Zeit zum Nachdenken was man angestellt hat.

@ trenck - Von Folterung habe ich nie gesprochen, das lehne ich auch in jeder Form absolut ab. Aber eine Lebenslagen Sicherheitsverwahrung von wirklich brandgefährlichen Individuen scheint mir wenig praktikabel, unglaublich kostenintensiv und noch dazu mit einem zu hohen Restrisiko behaftet.

Die Frage ist halt immer, wie man sich als Gesellschaft selber wahrnimmt. Wir argumentieren hier, was sonst auch gerne gemacht wird, mit Kinderschändern, um ein besonders perfides Verbrechen darzustellen. Dann scheint der strenge Kurs nachvollziehbar. Aber zwischen dem kleinen Ladendiebstahl und dem Kinderschänder gibt es noch eine ganze Palette an Verbrechen und es stellt sich dann doch die Frage, welche Verabntwortung eine Gesellschaft, auch gegenüber Gesetzesbrechern, hat. Ein besonders harter, strenger Kurs würde ja auch jene treffen, bei denen noch Chancen auf Resozialisierung bestünden und dann eher kontraproduktiv sein. Wo hört man auf, Menschen aufzugeben? Zwischen Weiß und Schwarz gibt es genügend Grauschattierungen.

Da hast du schon recht, dass es nicht nur schwarz oder weiß gibt. Darum meine ich ja auch das die Strafe dem Verbrechen in angemessenem Maße gegenüberstehen muss. Es kann z.b. nicht sein (ist aber leider so) dass einer der ein Auto klaut, dabei niemanden Schaden zugefügt hat (außer finanziellen) länger im Gefängnis sitzt wie jemand der jahrelang sein Kind missbraucht hat. Auch müsste sich die härte und Dauer der Bestrafung auch danach richten wie oft der Täter schon rückfällig wurde.

Wann gibt man Menschen auf? Vielleicht nach dem 3 oder 4 versuch der Resozialisierung? Jeder, hat eine zweite Chance verdient (vielleicht außer denen die jemandem anderen die Möglichkeit genommen haben selbst noch mal irgendeine Chance zu habe). Aber wie viele Chancen 3? 4? Wie viele Unschuldige Opfer muss es geben bevor man jemanden aufgibt, und ihn von mir aus in ein Gefängnis a la den amerikanischen SuperMax steckt? (Supermax = Ein paar m³ Einzelhaft und raus kommst nur mit den Füßen zuerst).

Irwin J. Finster hat geschrieben:....

Wann gibt man Menschen auf? Vielleicht nach dem 3 oder 4 versuch der Resozialisierung? Jeder, hat eine zweite Chance verdient (vielleicht außer denen die jemandem anderen die Möglichkeit genommen haben selbst noch mal irgendeine Chance zu habe). Aber wie viele Chancen 3? 4? Wie viele Unschuldige Opfer muss es geben bevor man jemanden aufgibt, und ihn von mir aus in ein Gefängnis a la den amerikanischen SuperMax steckt? (Supermax = Ein paar m³ Einzelhaft und raus kommst nur mit den Füßen zuerst).

Schwierig. Nach dem amerikanischen "three strikes law" kommt man nach dem 3. Verbrechen lebenslang ins Gefängnis. 3x Einbruch in ein durch die Versicherung gedecktes Geschäft (relativiert es das "Opfer"?) kann also uU lebenslang bedeuten. Sinnvoll? Wie gesagt, mit dem Fall des Threadstarters oder den ständig erwähnten Kinderschändern fällt es einfach, ein extrem hartes Rechtssystem zu fordern. Und der Tierschutzprozess hat gezeigt, wie schnell man "unter die Räder" kommen könnte.

Verschärfung der Strafen sind mit ansteigender Zahl der Delikte finde ich im allgemeinen sicher Sinnvoll, auch bei "nur" Sachdelikten, jedoch wieder in gewissem Rahmen - wenn einer nun 3 Autos geklaut hat, kann man Ihn deswegen meiner Meinung Nach sicher nicht lebenslang einsperren. Wo ich aber finde das sich das Strafmaß wirklich empfindlich erhöhen muss, ist bei vorsätzlichen Taten bei denen Menschen körperlichen und/oder seelischen Schaden nehmen...

Ich bin schon gespannt darauf was beim Prozess gegen die beiden Verhafteten (angeblichen "Köpfe") der "BMW-Bande" herauskommt.
Wenn diese Leute als Verurteilte ins Heimatland abgeschoben würden...da wäre ich mir nicht sicher ob sie nicht nach relativ kurzer Zeit wieder ihre Tätigkeit in unserem Land aufnehmen würden....
Daher mein Wunsch: Ordentlich "Verknacken" - und hart arbeiten lassen - alle durch Verurteilung und Strafvollzug erwachsenden Kosten sollen sie selber aufbringen!
Centershot

So lange gewisse Leute, für die natürlich "die Unschuldsvermutung" gilt, ungeschoren auf Posten sitzen, die die Öffentlichkeit hoch bezahlt, die aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Millionenbeträge illegal von unseren Steuergeldern abgezockt haben, sehe ich keine Notwendigkeit, die Resozialisierungskostn von Kleinkriminellen in Frage zu stellen.
Zur Unschuldsvermutung: Ich würde Nachforschungn nur durchführen, wenn ich Schuld vermute. Unschuldig ist man, so lange man nicht verurteilt ist, aber eine Unschuldsvermutung ist völlig unangebracht, wenn man den Gestank schon gegen den Wind riecht. Daher Schuldvermutung!

Zur "3 Strikes /USA Philosophie": Die gilt ja auch dort nur für die Unterschicht - und wer das völlig verdrehte US-Rechtssystem, wo jeder mit genügend Geld fast jedes Urteil kaufen kann, für erstrebenswert erachtet, soll peinlich darauf achtn, dass er immer genügend Geld für gute Anwälte zur Verfügung hat.

Die Diskussion über die Todesstrafe sollte im dritten Jahrtausend bereits beendet sein, oder warum gibt es sie praktisch nur mehr in unzivilisierten Gesellschaften?

My 2 Cents
Barry



Wenn ich mir den Text so durchlese, muss ich mich bald in die linke Ecke stellen und schämen
Gibt es keine konservativen Humanisten mehr?....

Ich halte das Rechtssystem der USA nicht für erstrebenswert, jedoch gibt es darin auch einige Ansätze deren Übernahme in unseres durchaus zu überdenken wären.

Irwin J. Finster hat geschrieben:Ich halte das Rechtssystem der USA nicht für erstrebenswert, jedoch gibt es darin auch einige Ansätze deren Übernahme in unseres durchaus zu überdenken wären.

Zum Beispiel?

Irwin J. Finster hat geschrieben:Ich halte das Rechtssystem der USA nicht für erstrebenswert, jedoch gibt es darin auch einige Ansätze deren Übernahme in unseres durchaus zu überdenken wären.

Leider muss ich Dir in diesem Punkt zustimmen!
Es gibt überall immer einige Ansätze, die in Ordnung sind.

BigBen hat geschrieben:

Irwin J. Finster hat geschrieben:Ich halte das Rechtssystem der USA nicht für erstrebenswert, jedoch gibt es darin auch einige Ansätze deren Übernahme in unseres durchaus zu überdenken wären.

Zum Beispiel?

Liberales Waffenrecht
Waffenbesitz als Recht in der Verfassung
Das würde mir jetzt spontan einfallen.

yoda hat geschrieben:Liberales Waffenrecht
Waffenbesitz als Recht in der Verfassung
Das würde mir jetzt spontan einfallen.

+1

Ausserdem 3-Strikes bei Kapitalverbrechen war auch zu Überdenken....