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Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??
Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 11:41
von Undertaker
Net bös sein, aber Informationen kann man sich auch abseits plumper Propaganda holen. Persönlich habe ich mir meine Entscheidung nicht leicht gemacht und habe vieles vom Sicherheitspol. Dossier der OG über den Endbericht der BH-Reformkomm. bis zu Fachartikeln durchgestöbert.
Meine Stimme ist mir zu wertvoll um sie einer primitiven, gekauften Polemik zu überantworten und darum ist Information für mich in erster Linie einmal Holschuld auch um nicht Teil der grassierenden Idiocracy zu sein.
Amen
Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??
Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 11:48
von Varminter
Expat hat geschrieben: Eine Volksbefragung bei so einem Thema ist Unsinn.
Welche Kompetenz hat der Durchschnittsbürger jenseits des eigenen Erfahrungshorizonts, um so ein komplexes Thema mit vielen (großteils nicht offensichtlichen) Abhängigkeiten einschätzen zu können. Vor allem wenn die Fragestellung dermaßen vereinfacht ist und für keinen Fall ein Konzept bereitliegt.
Eine vollkommen dilletantische Fingerübung, bei der sich die Herrschaften "abputzen" wollten, um sich nicht angreifbar/unpopulär zu machen.
Wenn ich jemanden bezahle, um einen Job zu machen, dann kann derjenige doch nicht zu einer Gruppe Unqualifizierter rennen und die dann Entscheidungen fällen lassen (auch wenn ich mich mit diesen Aussagen hier vielleicht unbeliebt mache).
Meiner persönlichen Meinung nach gehört die Wehrpflicht in der jetzigen Form entweder weg oder tiefgreifend reformiert.
Beides erfordert umfassende Änderungen, welche nicht nur sicherheitspolitische Bedürfnisse befriedigen müssen.
Vorsicht...damit stellst du jede ureigene Volksabstimmung in Frage, mit der zb. die Schweizer gar nicht so schlecht fahren.
Das Stimmvolk mag zwar teilweise dumm sein, aber nicht komplett und eine Volksabstimmung ist immer noch "Volkes Wille" und daher direkterer als die vorherige Wahl von "Volks(ver)tretern" für 4 Jahre und ohne Einflussmöglichkeit während dieser Zeit

Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??
Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 12:02
von Expat
Undertaker:
Du hast vollkommen recht.
Dennoch gibt es eine wissenschaftliche Art, solche Fragen zu stellen, bei der man beide Optionen transparent darstellen und mit einem Konzept hinterlegen muss. Das war bei der Fragestellung nicht gegeben, wodurch viele sicher aus Angst vor Änderung das bewährte gewählt haben, statt sich den geänderten Rahmenbedingungen und ihren Anforderungen zu stellen. Nicht alle, aber viele.
Varminter:
Stimmt, ich stelle das in Frage.
Ob und in welcher Form man direkte Demokratie möchte ist ein gewaltiges Thema für sich, zu der ich mir noch keine gut fundierte Meinung bilden konnte.
Die Gehversuche in Österreich und Deutschland zu dem Thema finde ich bisher eher schwach, auch wenn es manchmal (rückblickend!) gut funktioniert hat: Stuttgart 21 oder Zwentendorf sind Beispiele dafür und selbst dort waren es eher Fluchtwege der Politiker um sich aus der Affäre zu ziehen. Schwieriges Thema.
Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??
Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 12:08
von Varminter
Expat hat geschrieben: Varminter:
Stimmt, ich stelle das in Frage.
Ob und in welcher Form man direkte Demokratie möchte ist ein gewaltiges Thema für sich, zu der ich mir noch keine gut fundierte Meinung bilden konnte.
Die Gehversuche in Österreich und Deutschland zu dem Thema finde ich bisher eher schwach, auch wenn es manchmal (rückblickend!) gut funktioniert hat: Stuttgart 21 oder Zwentendorf sind Beispiele dafür und selbst dort waren es eher Fluchtwege der Politiker um sich aus der Affäre zu ziehen. Schwieriges Thema.
Früher wurden Nichtadelige für zu dumm und ungebildet gehalten, um sich selbst zu regieren.
Desgleichen wurde den Frauen der Verstand für politische Entscheidungen abgesprochen.
Der politische Verstand wurde ihnen aber von den Herrschenden abgesprochen, die etwas zu verlieren hatten.
Die Macht.
Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??
Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 12:14
von Expat
Wir entgleisen jetzt das Thema

Es geht mir einfach darum, dass es Fachleute und Experten zu gewissen Bereichen gibt, die wie alle Menschen natürlich auch mal falsch liegen können - aber dennoch qualifiziertere Meinungen abgeben (können) als irgendjemand fachfremdes.
Ob diese Meinungen dann vom zuständigen Kabinett/Minister/Partei/Kanzler angenommen und umgesetzt werden oder ob man der Parteilinie folgt und die Expertise ignoriert, ist eine andere Geschichte, welche besonders in Österreich ein einziges Trauerspiel ist.
Volksbefragungen(oder -entscheide) können aber kein Heilmittel für eine unproduktive/fehlgeleitete Kultur in der Politik sein.
Einfach zu sagen "Die da oben wollen den kleinen Mann unten halten." vereinfacht das Thema zu sehr (ungeachtet dessen, dass das wahr sein mag).
Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??
Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 13:13
von rubylaser694
Volksbefragungen(oder -entscheide) können aber kein Heilmittel für eine unproduktive/fehlgeleitete Kultur in der Politik sein.
Diese Volksbefragung war eh nur ein Testballon für die kommende Nationalratswahl.
Auch wenn propagiert wird das diese Volksbefragung bindend ist wird in Zukunft alles auf ein Heer hinführen in dem das "einfache Volk" nicht mehr integriert ist.
Ich möchte keine Regierung in dem nur sogenannte "Experten" oder Sowjets (Räte) bestimmen.
BTW...benötige ich keinerlei professionelle Sesselfu...r die mir sagen was gut für mich ist und was ich kaufen oder brauchen soll.
Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??
Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 13:30
von Expat
rubylaser694 hat geschrieben:Ich möchte keine Regierung in dem nur sogenannte "Experten" oder Sowjets (Räte) bestimmen.
BTW...benötige ich keinerlei professionelle Sesselfu...r die mir sagen was gut für mich ist und was ich kaufen oder brauchen soll.
Grad noch dein Edit mitbekommenJetzt sind wir auf einer Diskussionebene, wo es mir zu mühsam wird, da viele Sachen durcheinander geworfen werden. Dennoch ein Versuch.
Vereinfacht:
In jedem Ministerium sitzen derzeit Experten und diese beraten ihre Minister.
In einer Technokratie hignegen sitzen die Experten selbst auf den Ministerposten (siehe Italien).
Deine Aussage ergibt für mich daher nicht besonders viel Sinn...
Was das mit "gut für dich", "kaufen" und "brauchen" zu tun hat ist mir überhaupt schleierhaft, da dass garnichts mit dem Thema zu tun hat.
Oder aber ich verstehe was falsch, denn die Dinge, die du nicht willst, haben wir derzeit in quasi jeder Regierungsform der autonomen, souveränen Staaten.
Ich fische im Trüben.
Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??
Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 13:40
von rubylaser694
?
Jetzt verstehe ich dich nicht denn du schreibst doch das das gemeine Volk nicht entscheiden soll weil es "Experten" anscheinend viel besser können?
Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??
Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 14:46
von Teal'c
da schliess ich mich rubylaser an, ich will mich auf keine "Experten" verlassen, die alles selbstständig regeln ohne dass das Volk auch nur irgendwas dazu sagen darf/kann. Wer sagt mir denn, dass es diese "Experten" überhaupt besser wissen? Ein Doktortitel heisst noch lange nichts, siehe einige deutsche Politiker, die ihn nachträglich wieder abgeben mussten...
Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??
Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 14:50
von Varminter
Teal'c hat geschrieben:da schliess ich mich rubylaser an, ich will mich auf keine "Experten" verlassen, die alles selbstständig regeln ohne dass das Volk auch nur irgendwas dazu sagen darf/kann. Wer sagt mir denn, dass es diese "Experten" überhaupt besser wissen? Ein Doktortitel heisst noch lange nichts, siehe einige deutsche Politiker, die ihn nachträglich wieder abgeben mussten...
Womit wir wieder Zustände wie im antiken Griechenland hätten.
Dieses Land gilt zwar als die Wiege der Demokratie, aber kaum jemand weiss, welcher
"Eggsbärtlicher Politfilz" damals über die Masse des recht - und stimmlosen Volkes herrschen konnte.
Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??
Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 15:45
von Incite
Meinung von Experten - so so, also auch gekaufte Meinungen?
am Papier hat die Planwirtschaft auch funktioniert...
lg
Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??
Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 16:57
von Expat
Euch ist aber schon klar, dass wir diesen Zustand bereits seit langer Zeit haben?
Zwischen Anarchie, Sozialdemokratie und Technokratie sind noch viele Zwischenstufen.
Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??
Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 18:59
von trenck
Expat hat geschrieben:Dennoch gibt es eine wissenschaftliche Art, solche Fragen zu stellen, bei der man beide Optionen transparent darstellen und mit einem Konzept hinterlegen muss. Das war bei der Fragestellung nicht gegeben, wodurch viele sicher aus Angst vor Änderung das bewährte gewählt haben, statt sich den geänderten Rahmenbedingungen und ihren Anforderungen zu stellen. Nicht alle, aber viele.
Eine transparente Darstellung aller Vor- und Nachteile durch die Nomenklatura ist eine Illusion. Hinter dem von der Obrigkeit gewünschten Ergebnis versteckt sich stets eine geheime Agenda. Bei der Abstimmung über den Beitritt zur EUdSSR war es die Aufgabe des Schillings (obwohl damals natürlich heftig abgestritten), bei der Option "Berufsheer" war es die Entsorgung der Neutralität zugunsten einer kompletten militärischen Integration des Bundesheeres in ein europäisches Heer mit der Kapazität zur Führung von Angriffskriegen, und zwar weltweit.
Trenck
Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??
Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 19:01
von trenck
Expat hat geschrieben:Euch ist aber schon klar, dass wir diesen Zustand bereits seit langer Zeit haben?
Zwischen Anarchie, Sozialdemokratie und Technokratie sind noch viele Zwischenstufen.
Entscheidend ist nicht die Staatsform, sondern wieviel Freiheit für das Individuum existiert. Wenn mir etwa das Recht auf Waffenbesitz aberkannt wird, ist es egal, ob dies durch einen König, durch ein Politbüro oder durch den aufgehetzten Pöbel mittels Volksabstimmung passiert.
Trenck
Re: Wehrpflicht-Befragung: tatsächlich weg mit dem Zwang??
Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 20:22
von therion
Solange die Bürger so dumm sind und nichtmal für ihre Freiheit abstimmen, sondern für einen verpflichtenden Wehrdienst, kann man davon ausgehen, dass die persönliche Freiheit keine wirkliche Relevanz in den Geistern der Menschen hat. "Wer so dumm ist, hat es nicht besser verdient" würde man schon fast sagen wollen.