gewo hat geschrieben: Fr 4. Nov 2022, 12:06
hat schon mal wer versucht die abzuggruppe einer RESET glock in ein normales glock griffstueck einzubauen?
oder ein RESET griffstueck unter einen "scharfen" abzug?
Was genau meinst du mit "Reset Glock" ? Gibts da von Glock selbst was eigenes? (mit ~DAO Abzugsystem)
Das "Problem" bei normalen Glocks ist (warum auch die Abzugsstange so "komisch" konstruiert wurde, dass sie (die Abzugsfeder) am Abzug zieht und er hinten bleibt nach der Schussabgabe), dass die Abzugsstange in der hinteren/durchgezogenen/abgekippten Stellung sein muss, damit die Fangraste am Schlagbolzen darüberhinweggleiten kann. Wenn die Abzugsstange dagegen in der Ausgangsstellung ist (Abzugszüngel in ausgangsstellung, wie wenn sie gespannt ist), kann die Fangraste am Schlagbolzen nicht sauber drüber gleiten weil die Fallsicherung das abkippen verhindert. Es geht zwar schon irgendwie, weil die Abzugsstange im Kunststoff nachgibt, aber gesund ist das nicht auf dauer.
Nimm mal eine Glock auseinander, und halte Griffstück und Verschluss auf gleicher höhe nebeineinander mit den "innereien" zu dir, sodass man besser sieht was passieren würde.
Beachte besonders die Lage von Fangrasten an Schlagbolzenende und an der Abzugsstange zueinander.
Im entspannten zustand, ist der Abzug hinten und der Schlagbolzen vorne. Wenn man jetzt repetiert, gleitet die Fangraste am Schlagbolzen nach hinten über das "kreuz" mit der Fangraste an der Abzugsstange. Dieses kann in dieser hinteren Lage nach unten nachgeben. Sobald die Rasten sich überschneiden würde beim loslassen des Verschlusses (durch die Verschlussfeder) die Fangrasten ineinander einhaken und den Schlagbolzen vorspannen.
Wenn du dagegen den in der Praxis nicht eintretenden Fall provozierst, und den Abzug des abgenommenen Griffstückes nach vorne drückst, sodass ihn das Züngel der Abzugssicherung in der Ausgangsstellung blockiert, hast du das "kreuz" der Abzugsstange mit der Fangraste in der Lage in der es NICHT nach unten kann festbgezwungen, weil dort eben genau die Fallsicherung verhindern soll, dass diese nach unten kann (um zu verhindern den Teilvorgepsannten Schlagbolzen loszulassen).
Du kannst nun aber den Oberteil (Verschluss, Lauf etc) trotzdem vorsichtig ausetzten. Ziehe ihn aber nicht wie gewohnt bis zum anschlag zurück, sondern gerade so viel, dass die beiden Entriegelungsschieber/Zerlegeschieber/... wieder einrasten. Also gerade 1-2mm weiter als Verschluss ganz verriegelt. Nun ziehe vorsichtig den Verschluss weiter zurück. Wenn man das langsam, vorsichtig und bewusst macht, wird man nach 5-6mm Weg einen erhöhten wiederstand und dann ein Knacken wahrnehmen. Das ist dann genau der Punkt wo die Fangraste am Schlagbolzen unssauber über die Fangraste in der Abzugsstange kratz und springt, die durch die Fallsicherung eigentlich am abkippen blockiert wird. Aber da das ganze Werk eben ein bisschen nachgibt gehts irgendwie.
Man muss den Verschluss natürlich nicht abnehmen um den Abzug bei abgeschlagenem Schlagbolzen nach vor zu drücken und mit der Abzugssicherung zu blockieren, aber wenn man das ganze vorher offen hat und nebeneinander liegen hat, versteht man viel besser was passiert.
Und bei den üblichen aftermarket Reset Trigger lösungen muss aber genau diese Überschneidung sauber funktionieren können. Weshalb ich auch in meinem modifizierten Abugssgruppe für den Reset Trigger die Fallsicherung wegfeilen musste.
Gepaart mit einem längeren Schlagbolzen (statt der distanzhülse wie bei mir), könnte man damit eine DAO Glock basteln. Nur Problem 1 ist, dass dabei die Fallsicherung deaktiviert wird, und Problem 2 ist dass der längere Reset Trigger Schlagbolzen möglicherweise gar nicht hochwertig genug ist um auf Dauer scharfes anschlagen von Patronen zu überstehen. Und wie die Nachrüstlösungen mit der Schlagbolzensicherung umgehen weiß ich auch nicht... Also alles andere als ideal.