v0s hat geschrieben:Wo genau find ich die Altersangabe ab wann die Tests losgehen soll? I finds irgendwie grad ned.
Ab jenem Alter, an dem das Risiko im Durchschnitt in den roten Bereich wandert. Aber ja, hast recht, eine "grundlegende" Frage übersehen
Relevante Aussagen hast du dafür widerholt überlesen:
v0s hat geschrieben:...Und das vermisse ich irgendwie bei den ganzen Aussagen hier...
->
cas81 hat geschrieben:Regelmässige Gesundheitstests bezüglich der grundlegensten (!) Voraussetzungen um ein KFZ zu lenken, ohne dabei ein übermässiges Sicherheitsrisiko für Andere darzustellen, wären sicherlich für jedermann dienlich.
Hier gehst du erstmals ein bisschen auf das Grundproblem ein:
v0s hat geschrieben:... dass man im Alter ein Risiko wird, was ja durchaus stimmt und was ich auch nicht abstreite, aber es ist eben nicht ausgeschlossen in jüngeren Jahren seine Fahrtüchtigkeit einzubüßen. Schlechter sehen kann recht schnell passieren und viele ignorierens. I sich eh genug, a Brün brauch i ned, kennt sicher fast jeder so jemanden. Selbsteinschätzung bei sowas funktioniert scheinbar nicht. Sonst würden fahruntüchtige Alte ihren Führerschein freiwillig abgeben, Hobbyrennfahrer nicht rasen und nach 5 Bier würd sich auch keiner mehr ins Auto setzen.
Ja genau, manche sind aber sogar so verantwortungsbewusst und lassen das Auto einfach stehen, oder verkaufen es. Das, worauf du hier wehement nicht eingehst, ist Folgendes:
Alter kann ein Indikator zum berechtigten Zweifel sein, du hast es eben selbst bestätigt. Bitte erkläre mir, welchen Indikator/Ansatzpunkt man für diejenigen heranziehen kann, die nicht entsprechend alt oder neu im Strassenverkehr sind. Und die bekannten Verkehrssünder lass bitte weg, um die geht es nicht. Es geht nur um jene, welche bisher noch nichts verschuldet haben, um diejenigen, welche das Auto eben trotz Fremdgefährdung nicht stehen lassen und nun aufgrund wahrscheinlicher werdender gesundheitlicher Umstände die Fähigkeit verlieren, die nötig ist, um sicher am Verkehr teilnehmen zu können. Fällt dir was ein? Mir nicht, ausser rein willkürliche Sachen aufgrund von irrationalen Ängsten und Analogien (PS, Automarke, alle mit dem Nachnamen Berger, etc).
v0s hat geschrieben:Ich finde halt wenn man schon verlangt dass die Fahrtüchtigkeit überprüft wird, sollte man zumindest dazu bereit sein auch überprüft zu werden. Und da hab ich halt bis jetzt im Thread nicht viel davon gelesen.
Weil das eigentlich nicht das Thema ist. Angeschnitten wurde es aber, s.o. Und wer sagt denn überhaupt, dass er sich davon unbedingt ausnehmen will? Davon habe
ich nichts gelesen. Ich war sogar schon frech genug und hab gemeint, dass es nicht schaden würde, wenn man auch gleich an ein paar Basics erinnert werden würde.
Wenn ich deiner Sichtweise folge, dann komme ich aber zu dem Schluss, dass es dir lieber wäre, dass niemand herausgezogen wird, als nur Einzele einer zumindest
erfassbaren Risikogruppe. Also wenn nicht 100% möglich sind, dann solls bei 0% bleiben. Das wäre das Resultat deines Bestrebens. Unter dem Deckmantel der Gleichberechtigung.
Grazer hat geschrieben:...aber die überwältigende Anzahl blinder oder stark sehbehinderter Personen lenkt kein Fahrzeug mehr. Die meisten von denen...
Und worum denkst du, geht es in der Diskussion? Zumindest habe ich es so wahrgenommen, dass eben die Ausnahmen endlich aus dem Verkehr gezogen werden sollen. Nicht die "meisten" oder die "überwältigende Anzahl". Das soll die bestehende Lücke zum Regelfall schliessen. Es gibt noch weit mehr alterstypische Erkrankungen, welche die Teilnahme am Strassenverkehr zum erhöhten Risiko werden lassen, weil nicht mal mehr die grundlegensten Voraussetzungen verlässlich erfüllt werden können. Um die Überbleibsel gehts.
Grazer hat geschrieben:Wenn es so sein muss, dass Führerscheine nur mehr befristet ausgegeben werden, dann ist das halt so. Aber für alle. Eklatantes Fehlverhalten soll zum Fahrverbot führen, gut! Aber auch für alle. Und darüber hinaus sollte jenen die das fordern trotzdem klar sein, dass diese Einschränkungen auch sie selbst treffen können.
Sofern die Geschichte nicht missbraucht wird sondern wirklich zielführend und verhältnismässig ist; Gerne.
Grazer hat geschrieben:Und wenn das dann beim Auto, den Zigaretten, Alkohol, Risikosportarten, Kampfhunden und Waffen alles geregelt und für alle mit einem wiederkehrenden, nicht zu vernachlässigenden finanziellen Aufwand verbunden wurde, dann kümmert man sich um die verpflichtendeAnzahl von Kindern pro Haushalt oder das höchste zu erreichende Alter.
Da sind wir wieder bei der Verhältnismässigkeit. Und Fremd- vs Eigengefährdung. Und dem Schwarz- Weiss- Sehen.
Aes hat geschrieben:Ist ein Gegenbeispiel dafür, dass es nicht vom Alter der Person abhängt, wie jemand sich im Straßenverkehr bewegt.
Ist es nicht wirklich. Es ist nur die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Eine solche Ausnahme habe ich in der vorgelagerten Diskussion selbst angeführt. Aber da ging es um etwas anderes. Zum Rest deines Posts: Wenn eine solche Regelung missbräuchlich gelebt wird, dann - auch das sagte ich schon - ists mir persönlich lieber so, wie es ist. Ich fände es nur gut, wenn (und nun zum vierten mal, glaub ich) alles zielführend und verhältnismässig abläuft. Wenn ich aber Angst davor hab, dass der Missbrauch stattfindet und mich
deshalb dagegen wehre, dann brauch ma wirklich
gar nichts mehr fordern, wünschen oder hoffen und zwar in keine Richtung. Dank einer gigantischen Industrie (egal ob mit Öl oder Strom) und Lobby glaub ich aber eher, dass hierbei nicht offensiv vorgegangen werden würde.
Ich darf zusammenfassen, bevor mich die unbegreiflich schnell steigende Masse des Threads erdrückt:
Manche Regelungen verfolgen einen durchaus sinnvollen Zweck. Sinnvoll ist für mich jedenfalls das, was im öffentlichen Interesse steht und reale Risiken mindert. Verhältnismässig muss es sein und so fair wie möglich. Dafür zieh ich mir auch gerne selbst die Gummistiefel an und wate ein bisserl im Dreck. Ist es im Regelfall aber ungerecht, wird nicht zweckmässig gelebt und werden lediglich irrationale Ängste geschürt, dann spreche ich mich dagegen aus. Natürlich ist es wichtig und Voraussetzung, dass objektive Kriterien begutachtet werden und nicht nach Willkür gewaltet wird. Ich bin aber überzeugt davon, dass Risikogruppen, welche eine reale Gefahr für Andere darstellen, durchaus in nicht lebensnotwendigen Belangen verhältnismässig beschnitten werden dürfen, wenn es nötig ist. Aber eine Risikogruppe muss erfassbar sein. Das hohe Alter birgt ein gewisses Risiko, es ist erfassbar und damit kann man mit ein bisserl Herz und Hirn gelegentlich ein Auge darauf werfen. Führerscheinneulinge (relativer Begriff) sind auch eine erfassbare Gruppe. Die Anderen aber nicht ohne rein willkürliche Kriterien. Darum -und nur darum!- finde ich diesen Eingriff in die Sphäre der Senioren im äussersten Fall -und nur dann, also wenn die grundlegensten Voraussetzungen nicht mehr erfüllt sind- gerechtfertigt. Bittet man nun alle regelmässig alle heiligen Zeiten zum Check -ohne Schikane, "höhere Ziele", etc- dann find ich das Ganze sogar noch besser. Das war ursprünglich aber nicht das Thema.