zanggerk hat geschrieben: Mi 5. Jan 2022, 15:15
Target_shooter hat geschrieben: Di 4. Jan 2022, 07:05
Ich habe die letzten 30 Jahre im Gesundheitswesen "direkt am Geschehen" gearbeitet und habe genug gesehen und mitbekommen um meine Entscheidung mich nicht gentechnisch manipulieren zu lassen, begründen zu können.
Die Leute die glauben dass die Impfung das Erbgut verändert sollten das als Chance sehen.
Sorry ist zwar nicht der Platz für einen Grundsatzdiskussion zur Impfung aber wenn ich sowas lese kann ich mich nicht zurück halten.
Er hat nicht geschrieben, dass er eine Erbgutveränderung befürchtet. Gentechnische Manipulation geschieht insofern, als, je nach Wirkstoffklasse, Syntheseapparate der Zelle - bei Vektorimpfstoffen im Zellkern und im Plasma, bei mRNA-Impfstoffen nur im Plasma - eine spezifische Aufgabe bekommen. Ganz grob gesagt: Bei einem Vektorimpfstoff arbeitet der Zellkern so, als würde er Erbgut exprimieren, bei einem mRNA-Impfstoff verhalten sich die Enyzmsyntheseapparate der Zelle so, als erhielten sie Informationen über exprimiertes Erbgut, das sie nun in Enzyme umsetzen sollen. Wie gesagt, sehr grob vereinfacht.
Leider wird aus seriösen wissenschaftlichen Aussagen oft ein prekäres bis schädliches und gefährliches Halbwissen generiert - kein seriöser Wissenschafter wird zu 100% ausschließen, dass es eine Rückwirkung aufs Erbgut geben könnte. Aber nicht, weil so etwas als Befürchtung konkret im Raum stünde, sondern weil 100% in der Esoterik, nicht aber in der Naturwissenschaft vorkommen. Man behauptet einfach nicht, was man niemals wird belegen können. Und etwas zu 100% auszuschließen, das ist immer heikel. Nach den Gesetzen der Statistischen Thermodynamik könnte man beim Genuß eines Schmalzbrotes explodieren - es wird dennoch nicht passieren, aber es ist prinzipiell nicht auszuschließen. Ich hab mir die Wahrscheinlichkeit jetzt nicht ausgerechnet, aber die Zahl würde belegen, dass wir uns keine Sorgen zu machen brauchen. Und bei der Auswirkung eines mRNA-Impfstoffs aufs Genom sieht es ähnlich aus.
Hier, das z.B. ist eine saubere, seriöse Arbeit, die immens viel Unsinn im unverdienten Schlepptau hat, weil einfach Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen oder schlampig interpretiert werden:
https://www.mdpi.com/1999-4915/13/10/2056/htm
Viele Impfgegner lesen die "Discussion" als Hinweis darauf, dass die Impfung den Körper anfälliger gegen Krebs macht. Das ist völliger Unsinn, aber erklär das mal einem erbitterten Impfgegner, der das Versuchsdesgin nicht versteht und auch nicht bereit wäre, sich etwa zwei Stunden lang in aller Ruhe Schritt für Schritt erklären zu lassen, was da eigentlich gemacht wurde und was das bedeutet. Und ehrlich gesagt, das kann man ihm nicht verübeln, das wäre ein Parforceritt durch einige Kapitel der Biochemie.
Und da kann es schon sein, dass man, wenn man aus ganz anderen Gründen gegen alles der Obrigkeit Zugerechnete misstrauisch bis feindselig ist, dass man dann auch und gerade bei solch heiklen Themen besonders aversiv reagiert.
Ich weiß da auch keinen Ausweg aus dem Dilemma.