MannOMann hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 00:05
Stromausfall soll max 1tag dauern, warum also ernsthaft preppen?
Die APG sagt sie haben das Netz in Österreich nach 12-48h wieder am Start.
Also Kaprun und Malta anwerfen und stück um stück einen Regelbezirk und ein weiteres Kraftwerk hochfahren.
Hoffen das nichts zusammenbricht und man wieder bei 0 anfängt.
Wenns aber 2 Tage keinen Strom gibt, dann kannst die Kühl und Tiefkühl Vorräte zuhause entsorgen. Alles aufgetaut.
Das selbige gilt für die Tiefkühler in den Supermärkten, Verteilzentren, Großhandelslägern, Produzenten, Molkereien, Schlachtbetrieben.
Bauern brauchen auch alle schon eine Notstromversorgung für den Fall der Fälle. Die benötigen Strom für die Fütterung, Melken, Ausmisten, Belüftung. Bei manchen Ställen verrecken die Viecher weils nach 2 Stunden ersticken.
Diverse Geflügel ausbrüter haben ausfälle bei den brutanlagen und bei den Küken Heizlampen. da werden einige halt mal frieren und verenden. selbigs bei ferkel produzenten.
Kannst mit bisl fantasie ausmalen, wielangs dauert zwischen dem zeitpunkt wenn beim schlachter das messer ins neue schwein fährt und bei dir das messer wieder ins schnitzel fährt. wenn alle zwischenläger leer sind und alle gleichzeitig schnitzel haben wollen und eventuell auch noch horten wollen.
1-2 Tage Stromausfall, da werden einige Rechenzentren ihre Diesel anwerfen um die USV's zu stützen, aber nicht alle werden funktionieren. Dann gibts da mal ausfälle bei kommunikation und Internetz. Beim Wiederanschmeißen des Stroms, werden einige Rechenzentren halt nicht hochfahren, weil Netzteile, Lüfter, Festplatten ausfallen. Das ist ein fixer prozentsatz der da üblicherweise stirbt bei einem reboot.
Cisco Firewalls die beim Booten das falsche Setting ziehen.
1 Rechenzentrum macht einen Reboot, eine Disk stirbt, eine mail geht an einen externen raus, der kommt 3 stunden später, steckt die disk rein ins Raid und fährt zum nächsten kunden und nimmt die hinige disk mit.
Wenn das jetzt aber europaweit alle gleichzeitig machen, soviele disken gibts garned auf Vorrat. Die haben ja auch nur einen durchschnittlichen wochen-verbrauch auf reserve und ordern den rest auch beim großhändler just in time.
Nach 1-2 Tagen STromausfall gibts wieder strom. Dann nochmal 2-3 Tage bis Kommunikation wieder stabil ist.
Bis dahin sinds mal 3-6 Tage wo mal Bankomat und andere Internet-related dinge nicht klappen.
Bei den Supermärkten checken die ja auch täglich den lagerstand über die KAssen, und bestellen mit gewissen trends beim zentrallager die nächste lieferung von morgne.
Wenn das internet aber mal 3-5 Tage nicht klappt, dann klappt auch mal eine woche keine Lagerwirtschaft und beschaffungslogistik.
Just-In-Time ist dann halt mal 3-5 Tage hinterher.
Persönlich vertrau ich der APG mit dem 12-48h Modell nicht ganz.
Österreich hatte am 28. Nov. 2021 einen Stromverbrauch von 162 MWh. Quelle:
smard.de November 2021, Auflösung Tagesverbrauch
Produziert wurden 105 MWh, davon wurden 52MWh mit Erdgasverstromung produziert.
38% (von 162MWh) wurde importiert.
32% (von 162MWh) wurde durch Erdgasverstromung erzeugt
Wenn jetzt das Ausland auch grad erst Ihre Netze und Kraftwerke im Inselbetrieb hochfahren muss, dann gibts keinen Import für uns. Wir können ja nur das importieren was die anderen grad zuviel haben.
Strom kann dann nicht verwendet werden um Pumpspeicherkraftwerke pumpen zu lassen, das ist meist billiger Atom/Kohle Nachtstrom. Tagsüber läuft das wasser runter. Das ist dann ein nullsummen mit pump/Speicher kraftwerken.
Wenn wir dann nur 60% Strom verfügbar haben, dann rechne mal 30% für Kritische Infrastruktur weg (Krankenhäuser, Polizei, Parlament, ÖBB, kritische Industrie, ... ) dann bleiben noch 30% Rest der dann über rollierende Flächenabschaltungen rationiert wird.
Von 5 Bezirken haben 3 Strom für 8 Stunden, 2 sind finster. So oder so ähnlich wird das dann ausschaun.
Bei Gasmangellage, hätten wir am 28.11.2021 eine Energielücke beim Strom von 60% gehabt.
Gas = 0MWh und Importieren könnten wir wohl auch nix, weils jeder selber bräuchte weil dort dann ja auch kein Gas mehr verfügbar wäre.
kein Gas => Keine Fernwärme => noch mehr Stromverbrauch durch Heizstrahler
Deshalb würde ich vermuten, wenn die APG nach 12-48h das Netz wieder "stabil" hat, dann dauert das noch 5-10 Tage bis ganz Europa wieder stabil ein zusammenhängendes stabiles Stromnetz zur Verfügung hat wo nix ruckelt und zuckelt. Bis uns das Ausland dann den Strom liefern kann den wir halt brauchen.
Mai-Juni-Juli-August ist die Wasserkraft ausreichend und Österreich kann ohne Erdgasverstromung zu benötigen selbst Strom exportieren. Die restliche Zeit importieren wir 15-25% und haben auch noch 20-40% Erdgasverstromung.
Bis dahin werden diverse nicht-kritische Industrien auch abgedreht bleiben um den Stromverbrauch zu senken. Da gibts dann wieder Logistik-problemchen in anderen Industriesektoren weil Just-in-Time wieder ausfällt.
Andere Länder haben mangels Wasserkraft und Pumpspeicherkraftwerken (Schwarzstart und Inselbetriebsfähig und schnell Regulierbar) keine so guten Schwarzstartfähigkeiten wie Österreich und die Schweiz. da dauerts beträchtlich länger.
Andere Länder rund um uns, wo das Stromnetz halt erst 2-5 Tage später vollständig hochgefahren ist, da wirds dann auch logistik Probleme geben, die uns dann mitbetreffen werden.
Wir sind hier ja keine autarke Insel.
Muss alles nicht so kommen, die Empfehlung von Staat/Innenministerium/Zivilschutzverband ist aber Sicherheitshalber für 10-14 Tage zu Bevorraten.
Wobei man sagen muss, der Amateurfunk ist wesentlich stabiler und flexibler als irgend ein Behördenfunk.
)
so wie wir 
