PULVERDAMPF

Da ich beim schießen immer eine Brille trage, optisch und/oder Schießbrille, habe ich ziemliche Probleme mit meinem derzeitigen Kapsel+Bügel Gehörschutz. Einerseits dichtet das Teil nicht richtig ab, was die Sinnhaftigkeit in Frage stellt, und andererseits verschiebt sich die Brille öfters bzw. drücken die Bügel beeinträchtigend in die Schlefe.

Deshalb schaue ich mich derzeit nach Alternativen um und wollte mich erkundigen was ihr womöglich empfehlen könnt.
Primär schieße/trainiere ich bei meinem Verein im Keller mit FFW in GK. Gelegentlich kommen, vor allem wie zuletzt bei den Nibelungen, auch Schrotsessions dazu, bzw. auch Ordonanz und GK Gewehr. Dies mal als Einblick in das Spektrum.

Was taugt ein in-ear Gehörschutz? Reicht da was passives, oder was haltet ihr von den aktiven (Neuroth usw)? Oder gibt es einen Kabselgehörtschutz der sich mit bestehenden Brillen verträgt?

N'abend,

Wenn du mit in ear die Stöpsel mit Filter meinst, die man auch auf Rockbühnen verwendet - damit bin ich grade furchtbar eingefahren. Mit 30db viel zu wenig Dämpfung, ich hab mir in Himberg einen Tinnitus geholt. Zum Glück is er wieder weg.

Wenn man alleine ist gehts. Komischerweise scheint es aber neben einer Waffe lauter zu sein, als dahinter. Die .45er neben mir hat ordentlich getuscht...

Klingt bloed, aber was bisher bei mir am besten funktionierte waren die billigen blauen Stöpsel, die dann im Ohr "aufquellen". Von der Glock bis zum Granatwerfer keine Probleme.
Die mit Bügel dichten wegen meiner eher dicken Brille nicht ganz ab. Ausser dem einen den der gewo mitgebracht hat seinerzeit. Der war cool. Aber man kriegt halt schnell Schmerzen hinter den Ohren, je nach Brillenbügel.
Mit den blauen Billigdingern bin ich happy.

cu
martin

hi
guter tipp mal direckt zu neuroth, die kennen sichda gut aus, haben auch dafür die richtigen stöpsel, bzw das richtige material und auch ausgebildetes personal.
hab einen in der firma ausgelegt auf 85 dezi geht auch im keller ohne kopfschmerzen.

gruß
lex

Zur Jagd benutze ich die elektr. Ohrstöpsel von Neuroth. - Einsame Spitze !
Dazu gab es hier schon einen speziellen thread.

Am Schießstand benutze ich elektr. Peltor Kapseln, allerdings NICHT mit der originalen Dichtung sondern mit den Gelpolstern von Dr. Gmünder die man auch separat dort ( http://www.dr-gmuender.de/index_html ) bestellen kann.

Outdoor kannst elektronische Stöpseln verwenden, ich für mich würde aber in einem Schiesskeller oder sonstigen geschlossenen Räumen nur Gehörschutz alla Kopfhörer verwenden, da der Schalldruck auch über die Gehörknochen übertragen wird.

pointi2009 hat geschrieben:Outdoor kannst elektronische Stöpseln verwenden, ich für mich würde aber in einem Schiesskeller oder sonstigen geschlossenen Räumen nur Gehörschutz alla Kopfhörer verwenden, da der Schalldruck auch über die Gehörknochen übertragen wird.

Autsch

der Schall wird IMMER über die Gehörknöchelchen übertragen, Du meinst wahrscheinlich die Knochenleitung.

Vom Grundgedanken gebe ich dir Recht: ein Kapselschutz dämpft auch die Knochenleitung, nur wenn dieser unpraktisch ist (zB Jagd), dann sollte auf die in-Ohr Lösungen zurückgegriffen werden, allerdings muss man zugestehen, dass sich hier qualitativ sehr viel in den letzten Jahren getan hat.

Grüße

Sandman

Hi

Bin selber Brilleträger. Ich verwende einen MSA Sordin Pro. Das ist eine elektronischer Geörschutz zusätzlich habe ich mir die dazugehörigen Gelauflagen genommen.
Trägt sich viel angenehmer und trotz Brillengestell dichtet es 100% ab und drückt auch nicht.
Soweit ich weiß passen die Gelauflagen auf jeden Gehörschutz von MSA auch die ohne Elektronik. ICh würd nix anderes mehr nehmen.

Aus meiner Sicht müsste es schon eine one-stop Lösung sein. Also für Keller und outdoor. So wie ich das bis jetzt erfasse wäre wohl ein elektronischer Kapsel GS mit Gelpolstern am besten. Wo kann man im Raum Wien sowas mal mit Brille testen?

Gewo? Sei...? Oder privat zB im LUNA Keller?

Wie lang halten denn in der Realität die Batterien, zB beim MSA Sordin Pro?

haunclesam hat geschrieben:Aus meiner Sicht müsste es schon eine one-stop Lösung sein. Also für Keller und outdoor. So wie ich das bis jetzt erfasse wäre wohl ein elektronischer Kapsel GS mit Gelpolstern am besten. Wo kann man im Raum Wien sowas mal mit Brille testen?

Gewo? Sei...? Oder privat zB im LUNA Keller?

Wie lang halten denn in der Realität die Batterien, zB beim MSA Sordin Pro?

Ich hab meinen seit gut 18 Monaten im Einsatz.
Das heißt bei mir mehmals in der Woche Jagen und im schnitt 1x im Monat einen Tag am Stand/Keller und ich hab immer noch die ersten Battarien drinnen.
Bin am So vormittag vorraussichtlich in H-Berg dort kannst du ihn gern mal aufsetzten.
Bzw bin ich morgen am Aben beim Dorfner, wenn du möchtest kann ich den MSA mitnehmen dann kannst du ihn dort testen.

Aja ich sollte vielleicht noch dazusagen, dass ab Kalieber 338 LM Richtung 408 CT und so weiter zusätzlich Ohropax zu empfeheln sind .

der MSA Supreme Pro-X ist ein wirklich toller Gehörschutz, allerdings ist er aufgrund seiner flachen Bauform nicht gerade mit berauschenden Dämpfungswerten ausgestattet, nämlich nur 25 dB (SNR Wert). Er ist damit eher in der Mitte angesiedelt.

Das ist etwa das Niveau eines guten aktiven In-Ear (z.B. Serenity DP, der allerdings sehr teuer ist und eher jagdlich geeignet ist)

Peltor Protac 2 (aktiv) bringt es beispielsweise auf 32 dB
Peltor Optime 3 (passiv) sogar auf 35 dB Dämmwert, dieser ist mit etwa 22 EUR für Geldbörserl und Ohren die beste Entscheidung. Nachteile von gut dämmenden, passiven Kapsel-Gehörschutz: für Langwaffen weniger gut geeignet, da zu dick und auch schlechte Kommunikation bzw. mangelndes Wahrnehmen von Umgebungsgeräuschen.

30 db sind aus meiner Sicht ein guter Dämmwert (kommt aber natürlich auf den Schallpegel an). Vor allem durch die Schutzbrille kann der Dämmwert ja auch reduziert werden. Es helfen extradünne und flexible Brillenbügel.

Vor allem bei öfter aufeinander folgenden Impuls-Schall-Belastungen (also viele Schüsse) oder höheren Lautstärken (große Büchsenkaliber, Kompensatoren, geringe Entfernung zur Schallquelle, geschlossene Räume,...) ist ein guter Dämmwert von Vorteil.

Eine mögliche Lösung für guten Gehörschutz und flache Bauform wäre die Kombination aus einem (eher schwach dämpfenden sowie angenehm zu tragenden) In-Ear-Schaum-Stöpsel und einem flachen Kapsel-Gehörschutz darüber. Allerdings ist meiner Meinung nach das Einsetzen der In-Ear-Stöpsel ein zeitraubendes und nervendes Unterfangen. Mit der Kombi aus gut dämmenden Schaum-Stöpseln (z.B. Howard Leight Laser Light mit ca. 32 dB) und einem mittel bis gut dämmenden Kapselschutz (ca. 30 dB) ist man beinahe taub.

Allerdings gibt es IMHO auch unterschiedliche Normen und Messmethoden der SNR, daher würde ich die dB-Angaben eher als Richtlinie sehen.

Erklärung des Dämmwertes
Praktische Empfehlungen für Schützen und Jäger

Schnittbrot hat geschrieben:Vor allem durch die Schutzbrille kann der Dämmwert ja auch reduziert werden. Es helfen extradünne und flexible Brillenbügel.

Mein Hauptproblem ist halt, dass eine optische Brille vorhanden ist und die eine gewisse Bügelform hat und ich jetzt den passenden Gehörschutz dazu brauche. Hab hier grad 2 passive im langzeit-trage-komfort test. .... ja das heißt, dass ich grad mit Brille und GS vorm PC hocke und die Zeit messe bis es unangenehme Druckstellen gibt. Zur Freude der Nachbarn wird dann auch noch mit entsprechender Musik die Schallisolierung getestet... schwerz... oder doch nicht

ich würde mir eine eigens für das Schießen konzipierte optische Brille machen lassen (mit dünnen, flexiblen Bügeln). Muss ja nicht superentspiegelt und sonstwie gepimpt sein. Aber für dynamische Bewerbe würde ich mich nicht auf eine optische Brille alleine verlassen, denn die Flanken sind da meist offen und bei Querschlägern hätte ich da ein ungutes Gefühl.

Mit der Standard-Uvex-Schutzbrille drückt mich jeder Kapselgehörschutz nach +/- 2 Stunden. Egal ob Gel-Polster oder nicht.