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von heimwerker » So 16. Sep 2012, 12:47
@Steelman,
selbstverständlich kann man am 98-er-System noch Einiges verbessern, wie bei fast allen Produkten, die von Menschen erfunden und erzeugt wurden. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.
Vor Allem bei der Zündverzugszeit geht das durch Verkürzung des Schlagbolzenweges, verringern des Schlagbolzengewichtes, Austausch der Schlagbolzenfeder gegen eine schnellere, polieren aller Reibungsflächen in diesem Bereich, usw. usw.
Aber, obwohl ich das 98-er System wegen seiner Eigenschaften wie einfachste Handhabung und größtmöglicher Sicherheit für den Benutzer allen anderen Systemen beim Umbau auf zivile Waffen vorziehe, ist es gerade wegen der geringen Widerstandskraft gegen Verwindungen in meinen Augen nicht wirklich für eine Benchrestbüchse geeignet.
Wobei natürlich, wie immer im Leben, Ausnahmen die Regel bestätigen. Aber wenn man schon jede Menge an Arbeit in so ein Projekt steckt, dann sicher nicht in ein System, bei dem der Erfolg für den angestrebten Zweck fragwürdig ist. Nicht einmal dann, wenn die Wahl des Verschlußsystems wahrscheinlich nur zu 5% an der Genauigkeit einer Waffe beteiligt ist.
Ernstlich beschäftigt habe ich mich mit dem Thema Benchrest noch nicht wirklich, aber eventuell kennt ja ein Insider unter unseren Forumskollegen Berichte, ob mit Mausersystemen bei Benchrestbewerben jemals größere Erfolge erzielt wurden.
Viel wichtiger als das System ist ganz sicher der Lauf. Größtmögliche Wandstärke im Rahmen der geltenden Regeln, um das Schwingen so klein wie möglich zu halten. Absolut gerade, totale Maßgenauigkeit der Laufinnenflächen, so glatt als möglich, Patronenlager so eng, daß es gerade noch durch den Beschuß kommt. Übergangskonus ebenfalls so kurz wie geht. Genaueste Flucht von Patronenlager und Laufgewinde mit der Laufseelenachse, alle Planflächen an Mündung und Laufbund im genauen rechten Winkel. Bestmögliches Stahlmaterial. Hier zu sparen, stellt wahrscheinlich den Erfolg der ganzen Arbeit in Frage.
heimwerker