Büchsenmacherei

Rund um den Schiesssport: Technik, Erfahrungen, Tipps und Tricks
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Bernedti
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Büchsenmacherei

Beitrag von Bernedti » Sa 15. Sep 2012, 17:55

Hallo Leute

Gibt es eig irgendein Buch wo genau drinnen steht wie man ein Custom bzw Benchrest Gewehr macht???

mich würd ja echt interessiren wie man das genau macht weil ich gerne mal n gewehr selber machen würde
zugang zu ner Guten Drehmaschiene hab ich
und an know how von drehen fehlts mir auch ned wirklich :whistle: ich bin ja Metaller Spezialiesiert auf drehen :mrgreen:

noch lieber währ mir ja wenn ich wen auf die Finger schaun kann wenn er sowas macht :D aber das glaub ich wird nich so einfach :think:

mfg Berni
:mrgreen: "Ein Hobby muss keinen Sinn haben sondern einfach nur Spaß Machen" :mrgreen:

heimwerker
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Re: Büchsenmacherei

Beitrag von heimwerker » Sa 15. Sep 2012, 21:16

@Bernedti,

englischsprachige Literatur über den Bau von Benchrestbüchsen gibt es sicher jede Menge. Aber sicher wäre es eine lohnende Aufgabe, hier im Forum einen Anforderungskatalog für so ein Gewehr zu erstellen.
98-er Mausersysteme habe ich schon einige zu Jagdgwehren ungebaut, die für jagdliche Zwecke ganz hervorragend schießen, aber für eine hochpräzise Waffe scheidet dieses System leider aus.

Ich hoffe, daß sich an Deinem Projekt hier ein paar Leute mit nützlichen Vorschlägen beteiligen und fange mal mit dem
Verschlußsystem an:

Es sollte sehr stabil sein, mit einer so weit als möglich geschlossenen Hülse. Am Besten wäre daher ein Einzellader, bei dem die Hülse unten keinen Durchbruch für einen Magazinkasten aufweist und die auch oben soweit als möglich geschlossen ist.
Die Verriegelung sollte vorne liegen, um ein Kippen der Kammer unter Druck so klein wie möglich zu halten und die Verschlußwarzen müssen alle gleichmäßig tragen.
Die Passung zwischen Kammer und Hülse sollte im kleinstmöglich Rahmen liegen.
Der Stoßboden muß im exakten rechten Winkel zur Laufseelenachse sein, um ein seitliches Kippen der Patronenhülse unter Belastung zu verhindern.
Die Zündverzugszeit des Systems sollte so kurz wie möglich sein und es sollte für den Einbau eines hervorragenden Abzugssystems geeignet sein.

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Re: Büchsenmacherei

Beitrag von steilfeuer » Sa 15. Sep 2012, 21:48

@bernedeti: hab da ein altes visier herumliegen, in dem ein deutscher beschreibt, wie er sich eine benchrest büchse baut, vom system, lauf, schaft, etc. mußt mir halt am montag einen schubs geben, dann schau ich, wo ich es scannen kann, und schick es dir......

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Re: Büchsenmacherei

Beitrag von Steelman » Sa 15. Sep 2012, 22:49

heimwerker hat geschrieben:
98-er Mausersysteme habe ich schon einige zu Jagdgwehren ungebaut, die für jagdliche Zwecke ganz hervorragend schießen, aber für eine hochpräzise Waffe scheidet dieses System leider aus.

heimwerker


Ja und nein.

Ein M98 System (mit einigen Modifikationen) und ein LW-Matchlauf schafft 5mm/100m bei 5 Sch. und 14mm/100m bei 10 Schuss.

Recht alle mal aus, auf einen Platz am Stockerl.

Der Mann hinter der Schaftkappe muss natürlich auch mitspielen können

LG Steelman
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Re: Büchsenmacherei

Beitrag von Bernedti » So 16. Sep 2012, 11:19

Ich sags mal so

eig war ich grad am überlegen was ich mache wenn ich bei meinen ganzen Bixn auf ne Gute Optik umgestellt hab :think:
zuerst der gedankt ne SAVAGE BR Büchse in 6mm BR Norma nur da ich keinen bezug zu savage hab war der gedanke nach kurzer zeit wieder weg :?
(auser ihr sagt mir das die Dinger wirklich extrem gut schießen)

Nach diesem Gedanke kam mir die Idee anfertigen lassen oder selber machen :think:
So extrem schwer kann ja das nich sein und hab mal zum zusammenstelen angefangen:


es sollte ein einzellader System sein wobei ich von system Herstellern wircklich ned viel Ahnung hab da bräuchte ich sowieso Hilfe
N Border oder Shilen Lauf
Shilen Abzug
Kaliber 6mm Br Norma oder 6mm PPC :whistle:
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Re: Büchsenmacherei

Beitrag von steilfeuer » So 16. Sep 2012, 11:44

hab jetzt mein bücherregal sortiert, und hab das visier gefunden, es handelt sich um ausgabe 6/2007.
es geht um den bau einer F-Class rifle kaliber 6,5x47 lapua; werde den artikel scannen und bei bedarf via email zuschicken......
lothar walther lauf, shilen lauf, jewel abzug, das system hab ich momentan nicht im kopf.....

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Re: Büchsenmacherei

Beitrag von heimwerker » So 16. Sep 2012, 12:47

@Steelman,

selbstverständlich kann man am 98-er-System noch Einiges verbessern, wie bei fast allen Produkten, die von Menschen erfunden und erzeugt wurden. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.
Vor Allem bei der Zündverzugszeit geht das durch Verkürzung des Schlagbolzenweges, verringern des Schlagbolzengewichtes, Austausch der Schlagbolzenfeder gegen eine schnellere, polieren aller Reibungsflächen in diesem Bereich, usw. usw.
Aber, obwohl ich das 98-er System wegen seiner Eigenschaften wie einfachste Handhabung und größtmöglicher Sicherheit für den Benutzer allen anderen Systemen beim Umbau auf zivile Waffen vorziehe, ist es gerade wegen der geringen Widerstandskraft gegen Verwindungen in meinen Augen nicht wirklich für eine Benchrestbüchse geeignet.
Wobei natürlich, wie immer im Leben, Ausnahmen die Regel bestätigen. Aber wenn man schon jede Menge an Arbeit in so ein Projekt steckt, dann sicher nicht in ein System, bei dem der Erfolg für den angestrebten Zweck fragwürdig ist. Nicht einmal dann, wenn die Wahl des Verschlußsystems wahrscheinlich nur zu 5% an der Genauigkeit einer Waffe beteiligt ist.
Ernstlich beschäftigt habe ich mich mit dem Thema Benchrest noch nicht wirklich, aber eventuell kennt ja ein Insider unter unseren Forumskollegen Berichte, ob mit Mausersystemen bei Benchrestbewerben jemals größere Erfolge erzielt wurden.

Viel wichtiger als das System ist ganz sicher der Lauf. Größtmögliche Wandstärke im Rahmen der geltenden Regeln, um das Schwingen so klein wie möglich zu halten. Absolut gerade, totale Maßgenauigkeit der Laufinnenflächen, so glatt als möglich, Patronenlager so eng, daß es gerade noch durch den Beschuß kommt. Übergangskonus ebenfalls so kurz wie geht. Genaueste Flucht von Patronenlager und Laufgewinde mit der Laufseelenachse, alle Planflächen an Mündung und Laufbund im genauen rechten Winkel. Bestmögliches Stahlmaterial. Hier zu sparen, stellt wahrscheinlich den Erfolg der ganzen Arbeit in Frage.

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Re: Büchsenmacherei

Beitrag von heimwerker » So 16. Sep 2012, 19:08

@woolf,

wie schon oben erwähnt, sind solche "Benchrestungetüme" nicht meins. Wenn ich eine Waffe nicht praktisch, sprich jagdlich, einsetzen kann, ist sie für mich nicht wirklich von Interesse.
Das, was ich darüber gelesen habe, läßt mich vermuten, daß sich die Schwingungen im Metall vom Lauf aus auch nach hinten in das System übertragen und je stabiler der ganze hintere Teil ab Laufwurzel in sich ist, kann für die Präzision nur förderlich sein.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, daß durch den Einbau von Pillars in Kombination mit einer vollständigen Harzbettung und damit bestmöglicher Fixierung das Systems im Schaft, die Präzision bei meinen umgebauten Mausergewehren merkbar verbessert werden konnte.
Im Buch von Warren Page widmet der Author unter dem Titel "Where the action is" diesem Thema übrigens ein ganzes Kapitel.
Meine Ausgabe ist zwar schon etwas älter, aber es lohnt sich trotzdem, dort nachzulesen.

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Re: Büchsenmacherei

Beitrag von Undertaker » So 16. Sep 2012, 20:55

In diesem Buch hab ich unlängst geschmöckert. War mir zwar etwas "zu hoch" aber hatte den Eindruck, dass der Kerl weiss wovon er schreibt.
Sent from my NOKIA 1011 using Takatuka

Grüße vom Undertaker

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Re: Büchsenmacherei

Beitrag von Bernedti » So 16. Sep 2012, 21:07

Undertaker hat geschrieben:In diesem Buch hab ich unlängst geschmöckert. War mir zwar etwas "zu hoch" aber hatte den Eindruck, dass der Kerl weiss wovon er schreibt.

:lol: :lol: :lol:
Das hab ich beim Kahles Cup gewonnen und das Buch hat mich mit dem "Benchrestvirus" Inviziert :whistle: :mrgreen:
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Re: Büchsenmacherei

Beitrag von Senf » So 29. Jun 2014, 15:31

Servus Leute ich wärme den Thread hier mal wieder auf.

Mir geistert seit längerem die Idee eines Custom-Gewehres durch den Kopf. Das Kaliber steht eigentlich schon fest, es sollte .308 werden, da ich schon einen Schweden in 6,5 habe und die Komponenten für die .30er Kaliber doch recht günstig sind. Ich möchte damit auf Entfernungen bis 1000m schiessen (und hoffentlich treffen).
Schaft wird aus Kunststoff werden und ums Glas zerbrech ich mir noch nicht den Kopf.

Jetzt kommt das eigentliche Manko. Bei des "Custom" Systemen gibts ja geschätzte 100.000 und leider kommen alle die ich kenne aus Amiland, wo es ja Ausfuhrhindernisse gibt. Gibt es Systeme aus europäischer Produktion und zu welchem Preis? Ich kann mir nämlich beim besten Willen nicht vorstellen dass ein System wies beim Henke gelistet ist knapp 2000er wert sein soll, wenns im Amiland Stiller's Systeme um knapp 1000 USD gibt.
Hier könnte Ihre Signatur stehen!!

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Re: Büchsenmacherei

Beitrag von Bernedti » So 29. Jun 2014, 15:51

Mit einer .308er 1000m Präzise schießen wird sicher nicht so einfach wiest da vorstellst :whistle:

Da is am besten 30-32 Zoll lauf mit 1:13 Drall für die Sierra Palma Match Geschosse

Ich würd da die Kaliberwahl noch mal überdenken wenns unbedingt für 1000m sein soll
Ich würd da eher in Richtung .300 WSM, WM, oder 284 Win gehen wenn schon Custom :whistle:

Wennst ein "billiges" gutes Custom System suchst würd ich dir zu Nc-Rado raten
http://www.nc-rado.de/
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Re: Büchsenmacherei

Beitrag von impact » So 29. Jun 2014, 16:07

Ich fürchte das mit den Preisen ist leider so. Hab mir auch ein Savage Target Action System gekauft für eine .284Win custom büchse und knapp unter 850€ dafür gezahlt, in den USA kostet der Spaß ~500$ oder so...?

Gibts vom Atzl nicht ein eigenes System? ...bzw Roedale bietet glaub ich auch welche an, ich weiß aber nicht ob das Eigenfertigungen sind.

308 auf 1000m ist wie Bernedti schreibt sicher nicht optimal, aber vermutlich machbar. Je nachem ob der Spaß an der Sache selbst, oder kleinstmögliche Streukreise im Vordergrund stehen.

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Re: Büchsenmacherei

Beitrag von Senf » So 29. Jun 2014, 23:48

Bernedti hat geschrieben:Mit einer .308er 1000m Präzise schießen wird sicher nicht so einfach wiest da vorstellst :whistle:

Da is am besten 30-32 Zoll lauf mit 1:13 Drall für die Sierra Palma Match Geschosse

Ich würd da die Kaliberwahl noch mal überdenken wenns unbedingt für 1000m sein soll
Ich würd da eher in Richtung .300 WSM, WM, oder 284 Win gehen wenn schon Custom :whistle:

Wennst ein "billiges" gutes Custom System suchst würd ich dir zu Nc-Rado raten
http://www.nc-rado.de/


Die 1000m sind eher ein "projektiertes Maximum" wie man so schön sagt, gehe da eher von math. Werten aus, also von einer Streuung laut Stahlensatz von 1000m auf 100m heruntergebrochen, von wenn möglich <10mm aus der eingespannten Waffe. Wenns nur 800m werden dann bricht für mich auch keine Welt zusammen.

Die .308 ist nicht in Stein gemeißelt, aber ein 30er Kaliber sollts doch sein und da ich die ewigen Kaliberdiskussionen nicht nochmal anstoßen wollte, hab ich einfach mal eines hingeschrieben.
Ich möchte mit einem ca 10g Geschoss, mit der V5 über oder zumindest nahe an die 850m/s kommen, habe daher auch schon mit einer 30-06 überlegt. Man hört immerwieder das der Schulterwinkel von 40° optimal für die Präzision sein soll, die .308 hat 40° die 30-06 hat 35°; bei den Ladedaten zb. von Lovex, kommt man in der 30-06 auf geringfügig mehr V5 als mit der 308 da ja mehr rein passt. Ganz ehrlich, ausser das die .300 WSM mehr Gasdruck verträgt, seh ich keinen Unterschied und ob das jetzt besser oder schlechter ist, mal abgesehen von der Reichweite, keinen Plan.
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