PULVERDAMPF

grüsse,

frage an die lackierfraktion, sind die provessionell verendetet einbrennöfen so ne art umluftöfen oder mit "ruhender" hitze, also ohne lutftbewegung im inneren?
machts einen unterschied ob man einbrennlack im heimischen backrohr mit besagter umluft oder ober-unterhitze einbäckt

ist die einbrennprozedur bei dieser art lack-beschichtung mit heimischen gerätschaften so hinzubekommen das das zeug auch hält?

Seas @thelaw

the_law hat geschrieben:grüsse,

frage an die lackierfraktion, sind die provessionell verendetet einbrennöfen so ne art umluftöfen oder mit "ruhender" hitze, also ohne lutftbewegung im inneren?

Sind Umluftkabinen.. oben heisse Luft rein, und dann im Kreislauf über den Boden wieder raus.

the_law hat geschrieben:machts einen unterschied ob man einbrennlack im heimischen backrohr mit besagter umluft oder ober-unterhitze einbäckt

ja, in der Trockenkabine beim Lackierer macht der Gestank der Lösemittel nichts aus

Und weiters hätte ich Bedenken wegen Entzündungsgefahr des Lösemittel-Luftgemisches im heimischen Backofen.

Man kann es nicht weg diskutieren.. Lösemitteldämpfe mit Umgebungsluft und möglicher Funkenbildung in Backofenumgebung sind immer ein gewisses Risiko.

the_law hat geschrieben:ist die einbrennprozedur bei dieser art lack-beschichtung mit heimischen gerätschaften so hinzubekommen das das zeug auch hält?

Sicherlich... 60° reichen doch schon aus.

Von "Einbrennlackierung" kann aber dabei nicht gesprochen werden.
Das gibt es nur bei Emaillelacken oder Pulverbschichtung (Industrielacke versch. Art), wo die Temperaturen bis über 200°C geführt werden können.

Was man bei "normaler" Temperatur bis 80°C erreicht, ist eine Trocknungsbeschleunigung von Ein- bzw. Zweikomponentenlacken.

danke, sehr aufschlussreich.

mir gehts im konkreten darum ob man mit den erhältlichen hochtemperaturlacken, wie diese ofen oder auspufflacke mit der entsprechenden oberflächenvorbereitung eine brauchbar-haltbare-resistente oberflächenbeschichtung zusammen bekommt.
bei den meisten steht auf der dose das man sie bei 150-220°c über einen definierten zeitrahmen hin einbacken-einbrennen lassen muss.

da das zeug weder auf ein ofenrohr noch irgendwelchen auspuffteile kommen soll ist eben die frage ob das im heimischen backrohr funktioniert....

lufttrocknendes ceracoat-duracoat wäre ne alternative, nur eben entsprechend teuer.

Mahlzeit

the_law hat geschrieben:danke, sehr aufschlussreich.

Bitte sehr, gerne.

the_law hat geschrieben:bei den meisten steht auf der dose das man sie bei 150-220°c über einen definierten zeitrahmen hin einbacken-einbrennen lassen muss.

Wenn Du eine geeignete !! Wäremquelle dafür hast, ist das egal, wie Du diese Wärme erzeugst.

the_law hat geschrieben:da das zeug weder auf ein ofenrohr noch irgendwelchen auspuffteile kommen soll ist eben die frage ob das im heimischen backrohr funktioniert....

siehe oben..

Der Untergrund muss eben auch diese Trockentemperaturen klaglos verkraften können!

the_law hat geschrieben:lufttrocknendes ceracoat-duracoat wäre ne alternative, nur eben entsprechend teuer.

Ein Zweikomponeten Acryllack trocknet auch bei 30° und bleibt desderwegen nicht weicher.

Die Wärme dient bei diesen Lacken nur zur Unterstützung der schnelleren chemischen Aushärtung.

Wie geschrieben, sind halt die entstehenden Dämpfe das eigentliche Problem.

So ein Backofen zu Hause hat ja ein kleines Volumen, weshalb die Lösemitteldampf-Umgebungsluft-Konzentration darin u.U. empfindlich hoch wird.

um lösemitteldämpfe würd ich mich da nicht grähmen, das sind ja nur ein paar milliliter pro gewehr.
die lösemittel verdampfen eh innerhalb von minuten und dann ab in den ofen wo die chemische quervernetzung einsetz.
das aushärten an und für sich wird bei einigen lacken auf 2 komponentenbasis sehr wohl von der temperatur bestimmt. da gibt es viele verschiedene produkte
bei einigen wird die quervernetzung durch die hitze deutlich verbessert etwa bei cherakote, ilaflon aber auch bei klebern wie uhu endfest 300.
wenns drauf ausgelegt ist schreibt das der hersteller eh dazu
ofen oder auspufflacke sind aber am ehesten für hochtemperaturanwendungen designt das würde ich eher nicht auf die waffe tun

auch eine Möglichkeit wäre es, die frisch lackierten Teile vor nem geheizten Ofen (Schwedenofen/Kamin) aufzuhängen. Da kommt auch ne ordentliche Hitze zusammen.

In meiner vorletzten Arbeitsstelle haben wir oft auch lackierte Sachen vor die Heizkanone gehängt, wenns schon eilig wurde. Der Lack hat sich da richtig schön fest gebacken.

finde das ganze auch recht interessant da ich eventuell auch vor hatte mit cerakote zu arbeiten... da gibts ja 2 versionen, eine für kunststoffe etc die bei lauft zu trocknen ist, und eine für metalle die bei 200°C aushärten soll...... nur vom backofen abgesehen, welchen ich eigentlich nicht vor hatte zweckzuentfremden, hätte ich gerade mal nen heißluftfön zur verfügung...

weils grad so a schöner herbsttag ist und ich noch ne dose von so nem auspufflack gefunden hab hab ich den gasgriller ausgepackt, ein gebrauchstaschenmesser zerlegt, gereinigt-angerauht-entfettet und eingesprüht.
brutzelt grad unter der haube bei momentan 180°c, in ner stunde gibts dann lackierten klingenbraten , dann schaun ma mal was des zeug danach so aushält

Auspufflack ist nicht kratz- oder abriebfest. Ist so, da nützt das Einbrennen nicht.

Aber ein Versuch ist das immer wert, bin neugierig, was für Erfahrungen Du sammelst mit dem Messer

nun, an der kling ist jetzt noch nix zerkratzt, hab damit jetzt auf die schnelle einige dickwandige kartons, ein paar trockene maisstengel und ein stück weichholz zu anzündspäne zerschnippelt.

lediglich an den kanten des klingenrückens hat sich der lack mit einem harten stück karton und ordendlich gerubble etwas abradieren lassen.

die klinge liegt jetzt ordendlich mit wd40 benetzt in der schublade, mal sehn ob sich morgen früh was regt...

the_law hat geschrieben:mal sehn ob sich morgen früh was regt...

die Morgenlatte?

Hart ist der Zahn der Bisamratte, noch härter the_law's Morgenlatte......