Lueger hat geschrieben:DerDaniel hat geschrieben:Hi Hermann,
hast du Freunde die in der Elektrotechnik(-forschung) arbeiten in deinem Bekanntenkreis? Die können das mit Drucksensoren machen. Wäre sicherlich interessant das mal zu messen.
Ich sah einmal in einer Waffenzeitschrift ein Foto eines selbstgebauten Rückstoß-Messgeräts.
Da hat einer auf eine lange Tischplatte einen "Schlitten" gelegt, in den die Gewehre eingespannt wurden.
Der Schlitten hatte angeblich 30 Kg aber ich weiß das nicht mehr sicher.
Dann wurde abgefeuert. Und dann wurde gemessen, wie weit der Schlitten nach hinten geschoben wurde.
Kann so ein Gerät funktionieren ?
Ja, wenn jedesmal die gleiche reibung zwischen schlitten und untergrund ist.
Es ist aber mehr ein "mathematischer" Vergleich der Rückstoßenergie. Ein kurzer, heftiger Rückstoßimpuls hat die gleiche energie wie ein längerer, schwächerer, ersterer wird aber subjektiv als unangenehmer empfunden.
Eine andere möglichkeit wären beschleunigungssensoren außen am gehäuse. Nur muss der anschlag so konstant wie möglich sein.
Lauflänge durch Mündungsgeschwindigkeit zu dividieren denke ich ist ein bisschen unpräzise um die schussentwicklungszeit zu errechnen. Das Geschoss beschleunigt ja von 0 weg, und ist nicht mit Anschlagen des Zündhütchens auf endgeschwindigkeit noch bevor es den überganskonus erreicht...
Ich glaube nicht, dass ein Gasdrucklader wesentliche Mengen an Rückstoßenergie absorbiert, da das Geschoss den Lauf verlassen hat bevor die Kammer entriegelt wird, und somit kaum noch was da ist das überhaupt rückstoß erzeugt. Die Patronenhülse bleibt unbewegt im lauf, und sobald das geschoss erst mal weg ist hat das "starre" gewehrsystem bereits alles an rückstoßenergie aufgenommen und bewegt sich nur noch durch die eigene trägheit nach hinten.
Der "Anfangsimpuls" müsste also immer der gleiche sein, egal ob das gewehr durch gase entriegelt wird oder nicht.
Was außer dem geschossbeschleunigen noch rückstoß erzeugt ist der Gasstrahl welcher unmittelbar nach verlassen des geschosses das gewehr nach hinten "bläst".
Wer der meinung ist der veschluss entriegelt BEVOR das geschoss den lauf verlässt irrt. Wäre das der Fall würde das geschoss womöglich im lauf stecken bleiben und der Schütze den ganzen Kammerdruck ins Gesicht geblasen bekommen, gemeinsam mit ein paar hülsenschrapnellen... Im grenzbereich (zu frühes entriegeln) kann es schon dazu kommen das noch ein gewisser "blowback" vorhanden ist... kommt vor bei der Benutzung von Schalldämpfern da hier der Druckabbau im Lauf verzögert wird. (deswegen gibts bei sehr vielen halbautomaten für die Schalldämpfer vorgesehen sind oft die möglichkeit den Gasdruck am gasblock/gasdruckeinheit/... zu drosseln.
Was ich mir vorstellen kann ist dass der Gaskolben den gasstrahl nach vorne aus dem Lauf abschwächt da es umgeleitet wird, aber nicht in großen mengen.
Das wesentlichere ist sicher der sich bewegende Verschluss. Wenn man das ganze ohne äußere einflüsse betrachtet dann bewegt sich der Verschluss nicht nach hinten, sondern das Gas drückt Gewehr und verschluss auseinander, das Gewehr also nach VOR, entgegen der richtung des Rückstoßes was das Gewehr wohl in seiner Rückwärtsbewegung (welche aus dem "anfangsimpuls" der geschossbeschleuinigung un der Trägheit des Gewehrs resultiert) bremst. Nur hat der Verschluss deutlich weniger masse als das gewehr rundherum, wodurch der effekt nicht begünstigt wird.
Und dann schlägt der Verschluss nochmal in die endlage. Je mehr masse und je mehr geschwindigkeit desto heftiger fällt der letzte Teil des rückstoßes aus, und desto heftiger schnalzt die waffe wieder nach vor wenn der verschluss nach dem zuführen wieder verriegelt.
Gibt es selbstladeflinten mit absperrbarer gaseinheit?
Bei manchen AR15 Gasblöcken kann mans zumindest.
Ich fände den Vergleich auch interessant.