PULVERDAMPF

Hallo allerseits,

ich habe mir vor einigen Monaten eine Desert Eagle mit einem .50er Lauf gekauft und bin seither in einer (leider nicht sehr steilen) Lernkurve. Ist prinzipiell eine wunderbare Pistole, allerdings mag sich der Erfolg hinsichtlich meiner Zielsicherheit nicht wirklich einstellen. Selbst auf kurze Distanzen (10 - 15 Meter) ist ein Treffer in der Scheibe für mich schon ein Erfolgserlebnis, ein Treffer ins Schwarze grenzt an pures Glück.

Meine vorherigen Pistolen waren eine CZ - 75 und Baretta -> beides 9mm. Ich war damit kein Clint Eastwood, aber ein Treffer ins Schwarze (zumindest auf 10 - 15m) war eigentlich eher die Norm. Wie oben beschrieben ist mit der DE ein Treffer ins Schwarze eher eine glückliche Fügung des Universums.

Mich würde nun interessieren, ob hier schon ähnliche Erfahrungen gemacht worden sind, quasi nach dem Motto "des dauert eben bis man das .50er beherrscht" oder ob ich hier grundsätzlich etwas falsch mache. Die üblichen Tipps wie "nicht aus dem Gelenk, sondern über die Schulter abfangen" und der "weaver stance" usw. sind bekannt und ich versuche, diese auch umzusetzen, aber so richtig mag mir der Knopf nicht aufgehen.

Erschwerend frustrierend kommt dazu, dass die DE ja an sich eine sehr akkurate Pistole sein soll, aber anscheinend ich hier der limitierende Faktor bin...

Würde mich über diverse Erfahrungen bzw. Tipps freuen.


MfG

Wird wohl mucken wegen dem grossen Kaliber sein, wenn man vorher nur 9mm geschossen hat. Erschwerend und das im wahrsten Sinne des Wortes kommt dann noch das Gewicht der Waffe dazu was nicht unerheblich ist.

Das kann man gut testen, lass dir z.B von einem Schützenkollegen am Stand die Waffe durchgeladen ohne Magazin einmal mit und einmal ohne Patrone in der Kammer geben ohne das du weisst ob jetzt eine Patrone drinn ist oder nicht, wenn du bei einer leeren Waffe beim Abziehen schlagartig mit der Hand nach unten wanderst oder die Augen schliesst verreisst du und triffst nix weil du einen starken Rückstoss erwartest. Der Schützenkollege kann das gut beobachten.

Sollte das nicht der Fall sein schiess die Pistole mal aufgelegt.

10-15m ist übrigens eine kurze Distanz, schiesst du nicht 25?

Berti82 hat geschrieben:Hallo allerseits,

ich habe mir vor einigen Monaten eine Desert Eagle mit einem .50er Lauf gekauft und bin seither in einer (leider nicht sehr steilen) Lernkurve. Ist prinzipiell eine wunderbare Pistole, allerdings mag sich der Erfolg hinsichtlich meiner Zielsicherheit nicht wirklich einstellen. Selbst auf kurze Distanzen (10 - 15 Meter) ist ein Treffer in der Scheibe für mich schon ein Erfolgserlebnis, ein Treffer ins Schwarze grenzt an pures Glück.

Meine vorherigen Pistolen waren eine CZ - 75 und Baretta -> beides 9mm. Ich war damit kein Clint Eastwood, aber ein Treffer ins Schwarze (zumindest auf 10 - 15m) war eigentlich eher die Norm. Wie oben beschrieben ist mit der DE ein Treffer ins Schwarze eher eine glückliche Fügung des Universums.

Mich würde nun interessieren, ob hier schon ähnliche Erfahrungen gemacht worden sind, quasi nach dem Motto "des dauert eben bis man das .50er beherrscht" oder ob ich hier grundsätzlich etwas falsch mache. Die üblichen Tipps wie "nicht aus dem Gelenk, sondern über die Schulter abfangen" und der "weaver stance" usw. sind bekannt und ich versuche, diese auch umzusetzen, aber so richtig mag mir der Knopf nicht aufgehen.

Erschwerend frustrierend kommt dazu, dass die DE ja an sich eine sehr akkurate Pistole sein soll, aber anscheinend ich hier der limitierende Faktor bin...

Würde mich über diverse Erfahrungen bzw. Tipps freuen.


MfG

Zeigt denn das Trefferbild eine Tendenz auf? Schießt Du irgendwo zusammen? Zu tief zu hoch, links oder rechts?

So eine .50er haut ja ordentlich zurück. Kann es sein, dass Du verkrampfst und somit einen Abzugsfehler machst. Schau Dir mal das Schaubild für die Abzugsfehler-Identifizierung an (wurde hier schon in anderen Threads oft gepostet).

Zwar bin ich weder ein Spzialist in Sachen DE noch .50AE, da ich bis dato erst einmal mit einer Desert Eagle im genannten Kaliber geschossen habe.

Allerdings wenn ich deine Schilderung deiner bisherigen Trefferleistungen richtig interpretiere, hast du bestimmt noch Raum für Optimierungen. Zum Üben halte ich eine DE in 50AE für kein geeignetes Instrument. Erstens ist die DE sehr schwer, was zu rascher Ermüdung in den Armen bzw. im Rücken/Schultern führt. Zweitens hatte zumindest jene DE, die ich geschossen habe, einen furtbar langen Abzugsweg, sodass die Fingerhaltung am Druckpunkt schon etwas verkrampft bzw. unnatürlich war. Auch der Abzugswiderstand war (soweit ich mich erinnere) recht hoch.

Der im Vergleich zur 9mm doch recht unsanfte Hochschlag/Rückstoß ist auch nicht gerade förderlich, wenn es gilt die Basics zu erlernen. Eher kontraproduktiv.

Mein Tipp: übe mit der 9mm, bis zu den Zehner (oder besser noch den Innenzehner) einer Schnellfeuerscheibe aus 10m zuverlässig triffst. Halte dich eventuell an einen Trainer oder guten Schützen, damit Fehler rechtzeitig erkannt und vermieden werden. Dann kannst du sicher sein, dass die Haltung, Abzugstechnik und so weiter passen. Wenn du mit der 50AE tausende Schuss rauslässt, bist du (ohne deine finanzielle Situation zu kennen) vermutlich früher pleite als Topschütze.

Wer mit standardwaffen auf 10-15m nur das schwarze hält wird mit der DE sehr wahrscheinlich ein problem haben da sie mit dem grossen griffstück schwerer zu halten ist, keine fehler verzeiht und das verreissen (schussangst) mit dem bumms noch viel mehr wird.

Bei guter konzentration halte ich mit der DE (auch in fuffzig) ca 5-10cm streukreis auf 25m, wenns nicht passt nutze ich die scheibe auch mal etwas besser. Ein super messgerät für tagesverfassung

Den abzug kann man zwar schön einstellen aber das wird das ergebnis nur unwesentlich verbessern wenn die basics nicht sitzen.

Basics bedeutet richtige haltung, richtiges vIsierbild, gleichmässiges abziehen ohne verreissen und ohne mucken. Wenn du den mündungsblitz zb jedes mal sehen kannst, bist du einen schritt weiter.

Du solltest also ggf bald entsprechend professionelle trainerhilfe in anspruch nehmen, denn je länger du etwas falsch machst, desto tiefer übst du den fehler ein.

Lg
Martin

Hallo,

danke erstmal für die Antworten. Bezüglich Gewicht muss ich sagen, dass es sogar recht angenehm ist (ca. 2,5kg geladen)... wenn ich mir vorstelle, dass der (doch immense) Rückstoß auf nur ca. 900g treffen würde, würde man das Gerät vermutlich eh nicht halten können.

Das Trefferbild würde ich interpretieren, dass es eher nach unten ausreißt, was vielleicht ein Indikator für diese bereits erwähnte Schussangst ist. Den Tipp mit dem Kollegen, der mal zusieht ist vielleicht gar nicht so schlecht.

Meint Ihr also, es ist eine reine Übungssache?


MfG

Berti82 hat geschrieben:Hallo,

danke erstmal für die Antworten. Bezüglich Gewicht muss ich sagen, dass es sogar recht angenehm ist (ca. 2,5kg geladen)... wenn ich mir vorstelle, dass der (doch immense) Rückstoß auf nur ca. 900g treffen würde, würde man das Gerät vermutlich eh nicht halten können.

Das Trefferbild würde ich interpretieren, dass es eher nach unten ausreißt, was vielleicht ein Indikator für diese bereits erwähnte Schussangst ist. Den Tipp mit dem Kollegen, der mal zusieht ist vielleicht gar nicht so schlecht.

Meint Ihr also, es ist eine reine Übungssache?


MfG

Auf jeden Fall eine Sache der Übung mit der DE. Die Handhaubitze muss man erst mal gewöhnt sein

Berti82 hat geschrieben:Hallo,

danke erstmal für die Antworten. Bezüglich Gewicht muss ich sagen, dass es sogar recht angenehm ist (ca. 2,5kg geladen)... wenn ich mir vorstelle, dass der (doch immense) Rückstoß auf nur ca. 900g treffen würde, würde man das Gerät vermutlich eh nicht halten können.

Das Trefferbild würde ich interpretieren, dass es eher nach unten ausreißt, was vielleicht ein Indikator für diese bereits erwähnte Schussangst ist. Den Tipp mit dem Kollegen, der mal zusieht ist vielleicht gar nicht so schlecht.

Meint Ihr also, es ist eine reine Übungssache?


MfG

Definitiv Übungssache! Leider is üben in .50 AE teuer... Jemand der zusieht und Tipps geben kann ist nicht schlecht; vielleicht auch ein Video machen damit du dir im nachhinein selber deine Haltung usw anschauen kannst. Am besten wäre dabei eine Kamera die "Zeitlupenaufnahmen" machen kann - moderne Digitalkameras, auch recht günstige Fotokameras, können das bereits; diese nehmen dann zB mit 120 Bildern pro Sekunde auf, und du siehst es dir dann bei 30 an; siehst also alles in einem 1/4 der Geschwindigkeit; da wäre ein verreissen nach unten zB schon gut sichtbar...

mit einer 9mm sollte man schon den 10er von 10m treffen. (konstant)
als ich mit 44mag anfing, merkte ich auch, dass ich schlechter wurde. das ging aber zum glück weg. einfach konzentrieren! stell dir am stand vor, dass du eine pufferpatrone drin hast. ansonsten üben, üben und nochmals üben!

mfg
h.-j.

Um hier auch noch meinen Senf dazuzugeben:

Ich weiß nicht, wie groß Deine Hände sind, aber sollten sie eher klein sein, dann hast Du ein richtiges Problem mit der DE. Die braucht, meines erachtens, ziemlich große Hände, um gut gehalten zu werden.

Den Rückstoß empfand ich sogar als angenehmer, als den bei einer 9mm, nicht weil er geringer wäre, sondern weil es eher ein nach hinten Schieben ist und weniger ein Stoß mit einem Hochschlag.

Die Abzugscharakteristik finde ich nicht so toll. Wie oben schon erwähnt, ist der ewig lang. Da kann es schon vorkommen, dass man in der Erwartung des Schusses abzieht und abzieht und abzieht und dann macht es "BUMM" und man hat verrissen.

Auch wie schon oben gefragt: Gibt es eine Tendenz , sprich, gehen die meissten Treffer nach links unten etc?

Grüße

Sandman

auch senf:

hatte vor vielen jahren eine DE in 44 mag. rückstoss im vergleich zu einer ruger superblackhawk im selben kaliber eher marginal.... aber: der abzug !...ich habe zwei wochen lang die abzugseinheit aus dem griffstück ausgebaut.... gefeilt...poliert...federln gekürzt usw. bis der abzug meinen erwartungen entsprach. ich würd sagen 80% der schlechten treffer gehen auf den abzug...20% auf ein "nach unten drücken" aufgrund des erwartenden hochschlages. ein gefühlvollens "kommen lassen" des schusses ist meines erachtens mit einem solchen abzug nicht möglich ! das kratzt und kriecht und knirscht bis dann irgendwann. also erst abzug machen (lassen) und dann weiterüben. schau auch mal ob der trigger "stoppt" wenn durchgezogen wird. falls nicht, verhilft dieser fehler auch zusätzlich zu tieferen schüssen. du könntest die pistole auch mal aufgelegt (ledersack o.ä.) schiessen ... damit´st weisst wo das trumm überhaupt hintut!

Hallo,

am WE mal ein wenig mit dem Abzug rumgespielt und Tatsache... Schußverhalten wurde drastisch verbessert. Noch immer weit weg von einem John Wayne, aber zumindest ist schwarz auf kürzere Distanzen ohne Probleme machbar.

Danke für den Tipp auf alle Fälle. Das war für mich ein wenig der Durchbruch. Schussfrequenz ist noch immer unter aller Sau (3 schnelle Schuss hintereinander bedeutet eigentlich fast immer, dass der Dritte irgendwo im Nirvana landet), aber das dürfte wohl ein generelles Problem mit diesem Kaliber sein.


Gruß,

Berti

Berti82 hat geschrieben:... Schussfrequenz ist noch immer unter aller Sau (3 schnelle Schuss hintereinander bedeutet eigentlich fast immer, dass der Dritte irgendwo im Nirvana landet), aber das dürfte wohl ein generelles Problem mit diesem Kaliber sein.

Vergiss mal die schnellen Schussfolgen! den Folgeschuss kannst (und darfst) du ohnehin erst dann abgeben, wenn die Pistole wieder im Ziel ist. Und je mehr Hochschlag/Rückschlag, desto länger brauchst du (bzw. die Waffe in der Hand), bis die gewünschte Position wieder erreicht ist. Hängt natürlich auch von deinem Körpergewicht bzw. Stand/Haltung/Griff ab.

Sodale, wieder ein paar Stunden am Schießstand an Erfahrungen reicher (und leider dank der Mun Kosten schon wieder ein paar Hundert Euro ärmer) bekommt das Ganze einen Sinn.

Lediglich den Tipp von "mgritsch" verstehe ich noch nicht von wegen "Mündungsblitz sehen". Was genau ist damit gemeint bzw. inwiefern sollte das die Trefferleistung verbessern?


Gruß,

Berti

ZITAT::Lediglich den Tipp von "mgritsch" verstehe ich noch nicht von wegen "Mündungsblitz sehen". Was genau ist damit gemeint bzw. inwiefern sollte das die Trefferleistung verbessern?

Weil du in der Zeit die Augen zu hast darum siehst ihn nicht