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Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 19:45
von >Michael<
Mal eine Frage an die Autofans bzw. Spezialisten hier.
Heute wieder einen Zeitungsartikel gelesen, Fahrzeug gegen mehrerer Bäume geprallt, Motor in den Inneraum gedrückt, lenker Gulasch. Das Auto hat ausgesehen wie eine Blechdose die man in der Hand zerdrückt. Das übliche halt.
Da ist mir wieder der Gedanke gekommen -- warum werden bei
neuentwickelten Fahrzeugen keine Überrollkäfige eingeplant wie man sie aus dem Rennsport kennt? Natürlich rede ich jetzt nicht von exzessiven Käfigen wie bei NASCAR Fahrzeugen, aber ein decenter Stahlrohrrahmen würden
Unmengen an Leben retten, ja ich würde sogar behaupten das 90% der Todesfälle bei Unfällen verhindert werden könnten.
Da geben Autohersteller millionen von Euro in die Entwicklung von ''sichereren'' Fahrzeugkarosserien aus um das Verletzungsrisiko beim Unfall zu senken, dabei würds ein vergleichsweise saubillger Hohlrohrrahmen auch tun. Ich hab letztens ein Video gesehen da ist ein WRC Rally Subaru mit Rallystar (RIP) Colin McRae mit 160 sachen wegen Bremsfehlers aus der Kurve in eine Baumgruppe gerauscht, so ziemlich das einzige was vom Auto übrig geblieben ist war der Käfig, sonst war garnix mehr übrig. Die einzige Verletzung - Kieferbruch.
Das allerwitzigste ist das bei Filmszenen wo ein Auto gecrasht wird welches noch produziert und verkauft wird ein Rahmen verbaut werden MUSS damit keine Negativwerbung entsteht weils sonst das Auto zerfetzen und der Fahrgastraum in einer zehntelsekunde auf die Grösse einer Grapefruit reduzieren würde.
Gewicht kanns nicht sein, die BMW's z.B wiegen wegen der Crashstruktur eh schon alle fast 2 Tonnen, da machen jetzt 150-200Kg keinen Unterschied mehr, bei den SUV's noch weniger.
Das einzige was man mache müsste wenn ein neues Auto mit Rahmen designt werden würde ist das Fahrwerk abstimmen da sich die Karosserie viel weniger verwindet, also weicher abstimmen. Ist aber kein Beinbruch bei einer Neuentwicklung, ebenso kanns nicht an den Kosten liegen, selbst bei den teuersten Luxusautos gibts keinen Rahmen. (Obwohl, ich glaube der Pagani Zonda kommt serienmässig mit Rahmen

)
Oh, was mir noch eingefallen ist, warum wurden nicht die Sicherheits-Benzintanks vom Rennsport übernommen? Diese sind eigentlich reissfeste Blasen die sich beim Aufprall verformen so dass kein Benzin austritt, bei normalen Fahrzeugen im Strassenverkehr reisst der Tank sofort. Gibts schon ewig, entwickelt dafür das Unfälle wie beim Lauda nicht mehr vorkommen. Naja, im Strassenverkehr passieren sie immer noch denn da ist die Technik offensichtlich in den frühen 80ern stehen geblieben.
Also, hab' ich da was übersehen in meinem Gedankenspiel?

Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 20:09
von Charles
Die Autos heutzutage MÜSSEN zusammenknautschen, um die Aufprallenergie zu schlucken, da ziehen sich manche Längsträger gewollt wie eine Ziehharmonika zusammen.
Da steckt viel Knowhow und immense Entwicklungskosten drin...
Und der Fußgängerschutz wird auch groß geschrieben. Moeglichst viel Verformung des Autofronts für moeglichst geringe Verletzung des Fußgängers...

Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 20:17
von >Michael<
Fussgängerischerheit kann eh bleiben, die Front der Autos besteht eh schon nur mehr aus biegsamen Plastik, da würde sich nix ändern, Rammschutz etc. gibts eh auch nicht mehr.
Die Autos heutzutage MÜSSEN zusammenknautschen, um die Aufprallenergie zu schlucken,
Ich weiss das das gewollt ist, aber man kann beides haben. Beim rennsport wird mit Verformung gearbeitet - Stichwort Crashbox-, bis zu einem gewissen grad wo dann der Rahmen übernimmt wenn zu viel Verformung stattfindet was den Fahrer töten würde.
Funktioniert ganz gut wenn man schaut wieviel Rennfahrer in den letzten 10 Jahren durch Unfälle getötet wurden.
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 20:34
von Raider
Helme würden auch sehr viel bringen...
könnte man ja auch verpflichtend einführen...
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 20:44
von 924sas
die steifste fahrgastzelle im moment hat der smart. tests im offset haben hohe belastungen am körper gezeigt. dh der unfallfahrer sollte relativ fit sein...
nichts desto trotz is der smart gem. test ein sehr sicheres auto.
ich wollte vor 4 jahren einen kompletten käfig bei der MA typisieren lassen
originaltext: nur ohne seitenaufprallschutz und mit rennlizenz machbar.
auf die frage warum nur ohne seitenaufprallschutz? sonst haben die rettungskräfte schwierigkeiten beim bergen. ajaaaaa!?!
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 20:50
von yoda
@Michael
Wenn du mit einem Auto mit Sicherheitszelle ohne Helm fährst haust du dir an den Stahlrohren beim kleinsten Unfall den Schädel auseinanden. Das hat wirklich nur in Rennfahrzeugen einen Sinn wo permanent mit einem dafür geeignetem Helm gefahren wird, deswegen kriegt man das bei uns richtige Sicherheitszellen auch nur in reinen Motorsportfahrzeugen genehmigt, da steht dann um Zulassungsschein auch, dass diese rein für Rennzwecke bzw. Testzwecke im Rahmen von Veranstaltungen zu verwenden sind und nicht zum spazierenfahren. In einem richtigen Rallyeauto, ordentlich angeschnallt (Gurte müssen so fest gezogen sein das es schon fast weh tut) mit Helm und HANS überlebt man aber wirklich fast alles, es ist aber einfach nicht alltagstauglich weil man immer mit Helm und Hans fahren müsste, außerdem stößt man mit dem Helm dauernd am Käfig an wenn man nicht wirklich klein ist.
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 20:55
von Hunter375
>Michael< hat geschrieben:...
Beim rennsport wird mit Verformung gearbeitet - Stichwort Crashbox-, bis zu einem gewissen grad wo dann der Rahmen übernimmt wenn zu viel Verformung stattfindet was den Fahrer töten würde.
Funktioniert ganz gut wenn man schaut wieviel Rennfahrer in den letzten 10 Jahren durch Unfälle getötet wurden.
Beim Rennsport sind die Unfälle von ganz anderer Art als im normalen Straßenverkehr.. Bäume, Hausmauern und Gegenverkehr in unterschiedlichsten Formen vom Fußgänger bis zum LKW gibt's auf der Rennbahn auch nicht!
Und abgesehen davon würde ein Käfig oder Helm bei einem Aufprall mit hoher Geschwindigkeit gegen ein festes Hindernis wie einem Baum so oder so nichts bringen weil der menschliche Körper die dabei entstehenden Kräfte nicht aushält!
Gruß
Hunter
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 20:58
von My Name is Earl
Hinzu kommt das selbst ein Auffahrunfall mit 30 Sachen dir die ganze Energie auf deinen Halswirbel überträgt. Der knickt ab wie ein Streichholz. Im Rennsport trägt jeder Fahrer eine Halskrause und der Helm ist mit dem Fahrzeug verbunden um die Energie abzufangen. Dazu kommt noch das diese Sicherheitsequippment ein kleines Vermögen kostet. Und jeder Helm "muss/sollte" auch wenn er nur auf den Boden fällt ausgetauscht werden. (Viel Spaß bei Helmen um die 300 Euro)
Außerdem gibt man viel Platz im Fahrzeug auf und wie bitte soll ich meine Kinder ins Auto bekommen??
Kollege von mir hat auch ein "Rennauto" Suzuki Ignis WRC ca 160 PS komplett ausgeräumt glatzerte Reifn und an Käfig. Aus der Karre hast an toten Winkle in alle RIchtungen. Auch nicht gerade sehr förderlich wenns um Unfall Prävention geht.
Vergiss ausserdem nicht das bei einem Seitenaufprall mit 3 Punktgurten der Fahrer ( bei Fahrzeug mit Käfig) durch die Energie einfach beim Fenster rausgehebelt wird. Da bräuchtest dann wirklich einen Schaalensitz und an, wie Düringer so schön sagt, 27 Punktegurt

Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 21:00
von yoda
Hunter375 hat geschrieben:>Michael< hat geschrieben:...
Beim rennsport wird mit Verformung gearbeitet - Stichwort Crashbox-, bis zu einem gewissen grad wo dann der Rahmen übernimmt wenn zu viel Verformung stattfindet was den Fahrer töten würde.
Funktioniert ganz gut wenn man schaut wieviel Rennfahrer in den letzten 10 Jahren durch Unfälle getötet wurden.
Beim Rennsport sind die Unfälle von ganz anderer Art als im normalen Straßenverkehr.. Bäume, Hausmauern und Gegenverkehr in unterschiedlichsten Formen vom Fußgänger bis zum LKW gibt's auf der Rennbahn auch nicht!
Und abgesehen davon würde ein Käfig oder Helm bei einem Aufprall mit hoher Geschwindigkeit gegen ein festes Hindernis wie einem Baum so oder so nichts bringen weil der menschliche Körper die dabei entstehenden Kräfte nicht aushält!
Gruß
Hunter
Das kann man so nicht pauschalisieren, ein Rallyeauto (Sicherhetiszelle, Schalensitze, 6 Punkt Gurte, Hans und Helm) ist im Allgemeinen deutlich sicherer als ein Straßenauto, ein mehrfacher Überschlag ist mit einem Straßenauto absolut lebensgefährlich, in einem Rallyeauto eher ungefährlich. Es geht einfach um die Alltagstauglichkeit, mit Helm und HANS kann man den Kopf nicht mal mehr richtig drehen, die Sicht ist dadurch extrem eingeschränkt, durch die Zelle ist im Auto deutlich weniger Platz usw.
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 21:02
von My Name is Earl
yoda hat geschrieben:Hunter375 hat geschrieben:>Michael< hat geschrieben:...
Beim rennsport wird mit Verformung gearbeitet - Stichwort Crashbox-, bis zu einem gewissen grad wo dann der Rahmen übernimmt wenn zu viel Verformung stattfindet was den Fahrer töten würde.
Funktioniert ganz gut wenn man schaut wieviel Rennfahrer in den letzten 10 Jahren durch Unfälle getötet wurden.
Beim Rennsport sind die Unfälle von ganz anderer Art als im normalen Straßenverkehr.. Bäume, Hausmauern und Gegenverkehr in unterschiedlichsten Formen vom Fußgänger bis zum LKW gibt's auf der Rennbahn auch nicht!
Und abgesehen davon würde ein Käfig oder Helm bei einem Aufprall mit hoher Geschwindigkeit gegen ein festes Hindernis wie einem Baum so oder so nichts bringen weil der menschliche Körper die dabei entstehenden Kräfte nicht aushält!
Gruß
Hunter
Das kann man so nicht pauschalisieren, ein Rallyeauto (Sicherhetiszelle, Schalensitze, 6 Punkt Gurte, Hans und Helm) im Allgemeinen deutlich sicherer als ein Straßenauto, ein mehrfacher Überschlag ist mit einem Straßenauto absolut lebensgefährlich, in einem Rallyeauto eher ungefährlich.
Er sagt ja auch gegen ein festes Hinderniss. Da bringt dir kein Käfig kein nix irgendwas. Da bist hin! (Sofern wirklich das Auto frontal in eine Tunnelwand oder sowas boscht. Ein Überschlag is eh was feines, die Energie kann sich schön abbauen.
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 21:06
von yoda
My Name is Earl hat geschrieben:Er sagt ja auch gegen ein festes Hinderniss. Da bringt dir kein Käfig kein nix irgendwas. Da bist hin! (Sofern wirklich das Auto frontal in eine Tunnelwand oder sowas boscht. Ein Überschlag is eh was feines, die Energie kann sich schön abbauen.
Das ist falsch, in einem Rallyeauto hältst du bei einem Aufprall auf ein festes Hindernis mehr Verzögerung aus als in einem Straßenauto. Da wo dir im Straßenauto das Genick bricht durch die Verzögerung überlebst du im Rallyeauto Helm + HANS + 6 Punkt Gurte. Wenn die Verzögerung halt irgendwann einmal so groß ist das dir die Aorta reisst etc. bist natürlich in beiden Fahrzeugen tot, aber im Rallyeauto hält man wie gesagt mehr aus. Seit in der Formel 1 das Problem mit dem Genickbruch durch das HANS System behoben wurde ist keiner mehr gestorben.
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 21:08
von Hunter375
Wobei der "Überschlag" mit tödlichem Ausgang im öffentlichen Straßenverkehr aber eher die absolute Ausnahme ist..
Gruß
Hunter
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 21:11
von My Name is Earl
yoda hat geschrieben:My Name is Earl hat geschrieben:Er sagt ja auch gegen ein festes Hinderniss. Da bringt dir kein Käfig kein nix irgendwas. Da bist hin! (Sofern wirklich das Auto frontal in eine Tunnelwand oder sowas boscht. Ein Überschlag is eh was feines, die Energie kann sich schön abbauen.
Das ist falsch, in einem Rallyeauto hältst du bei einem Aufprall auf ein festes Hindernis mehr Verzögerung aus als in einem Straßenauto. Da wo dir im Straßenauto das Genick bricht durch die Verzögerung überlebst du im Rallyeauto Helm + HANS + 6 Punkt Gurte. Wenn die Verzögerung halt irgendwann einmal so groß ist das dir die Aorta reisst etc. bist natürlich in beiden Fahrzeugen tot, aber im Rallyeauto hält man wie gesagt mehr aus. Seit in der Formel 1 das Problem mit dem Genickbruch durch das HANS System behoben wurde ist keiner mehr gestorben.
Gut das ist natürlich richtig. Es kommt auch immer darauf an von was für einem (Un)Fall wir ausgehen. Da wir aber keinen konkreten Fall haben ist es reine Spekulation. Bis dahin können wir unseren Fahrer auch "Schrödingers Fahrer" nennen xD
LG
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 21:14
von Hunter375
My Name is Earl hat geschrieben:Er sagt ja auch gegen ein festes Hinderniss. Da bringt dir kein Käfig kein nix irgendwas. Da bist hin! (Sofern wirklich das Auto frontal in eine Tunnelwand oder sowas boscht.
Genau so schaut's aus.. da bist hin! Da hilft weder ein Rally-Auto noch eine gepanzerte S-Klasse und auch kein Helm mit HANS!
Gruß
Hunter
Re: Fahrzeugsicherheit - Gedankenspiel
Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 21:15
von yoda
@hunter357
Man müsste mit einem Rallye/Rennauto mit Helm und HANS aber deutlich schneller gegen die Tunnelwand fahren um zu sterben weil das Genick eben nicht bricht wie es im Straßenauto der Fall wäre.
@My Name ist earl
Mit der kompletten Sicherheitsausrüstung ist ein Rallye/Rennauto bei schweren Unfällen immer sicherer, ich hab bei den ganzen Rallyes schon so viele Unfälle gesehen und bin auch selber schon mal in den Wald geflogen, mit einem Straßenauto wären da viele Unfälle tödlich gewesen, so gabs meistens überhaupt keine Verletzungen.