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Polnischer Nagant M44 Kaliberfrage

Verfasst: Fr 16. Aug 2013, 14:11
von Brainiac1234
Hallo!

Mir wurde ein neuwertiger Pole angeboten,
was mich ein bisschen gewundert hat, am Lauf ist "7,62x53R" eingestempelt.
Ist das normal/üblich? Dachte diese Kaliberbezeichnung steht nur auf den Finnen etc.

Danke im Voraus!

lg
Bernhard

Re: Polnischer Nagant M44 Kaliberfrage

Verfasst: Fr 16. Aug 2013, 16:33
von Maggo
Im Prinzip steht es nur auf den Finnen.Es könnte drauf hinweisen das der Lauf eventuell etwas enger als üblich ist.Die Russen verwendeten bei den Läufen .312-.314,ist auch so in der C.I.P Tafel so definiert,die 7,62x53R hatte einen engeren Lauf mit dem Diameter.309, gut möglich das dein Pole einen engeren Lauf hat und deshalb den 7,62x53R Beschuss bekommen hat.
Es könnte aber auch gar nix heissen und ein Fehler oder Unachtsamkeit des Beschussamtes sein weil es im Prinzip ein und das selbe Kaliber ist.
Miss aber doch mal zur Sicherheit den Lauf nach.

Re: Polnischer Nagant M44 Kaliberfrage

Verfasst: Fr 16. Aug 2013, 20:22
von Brainiac1234
Danke!

Gesetz dem Falle, dass er einen engeren Lauf hat,
könnte ich dann trotzdem unproblematisch 7.62x54 Surplus Muni verschießen?

lg
Bernhard

Re: Polnischer Nagant M44 Kaliberfrage

Verfasst: Sa 17. Aug 2013, 06:05
von Magnum828
Das ist nicht ein und dasselbe Kaliber :naughty:
7,62x53r ist die von den Finnen verwendete Version, die hat andere CIP Maße. Allerdings liegen die Maße so eng beieinander, das in jeder Waffe beide Patronen passen müssen.

Aber ich glaube auch, das es sich hier schlicht um einen Fehler vom Beschussamt handelt.

Nachmessen solltest du aber auf alle Fälle - das Geschoss der finnischen Patrone ist nämlich kleiner, und es ist nicht empfohlen eine 7,62x54r Stahlmantelpatrone aus dem engeren Lauf zu verschiessen.

Re: Polnischer Nagant M44 Kaliberfrage

Verfasst: Sa 17. Aug 2013, 15:11
von the_law
Magnum828 hat geschrieben:...Aber ich glaube auch, das es sich hier schlicht um einen Fehler vom Beschussamt handelt.


ich vermute mal ganz stark das da auf der systemhülse irgendwo "orion" gestempelt ist und entweder kölner oder münchner beschuss aus den späten ´70igern bis mitte´80iger.....
solch 7,62x53R gestempelten stückerln sind mir schon einige untergekommen, nachgemessen waren aber alle diameter drüber.

Re: AW: Polnischer Nagant M44 Kaliberfrage

Verfasst: Sa 17. Aug 2013, 15:16
von Brainiac1234
Danke für eure Antworten.
Was ich gesehen hab auf den Fotos sind der Verschluss und die Hülse mit dem österreischen Adler gestempelt (2 in der Mitte)

Re: Polnischer Nagant M44 Kaliberfrage

Verfasst: Sa 17. Aug 2013, 15:23
von Magnum828
Zeig uns doch mal die Fotos, vielleicht erkennt den Beschuss jemand.

Re: AW: Polnischer Nagant M44 Kaliberfrage

Verfasst: Sa 17. Aug 2013, 15:53
von Brainiac1234
Hoffe die Fotos sind OK, habs übers Handy hochgeladen.

Bild

Bild

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Re: Polnischer Nagant M44 Kaliberfrage

Verfasst: Sa 17. Aug 2013, 17:49
von Maggo
Wenn es sich um einen Österreichischen Beschuss handelt würde ich mal den Lauf Messen.Sofern du Wiederlader bist kannst auch gut .308 Geschosse verwenden,ist sicher einfacher an .308 als an .311 Geschosse zu kommen.

Das ist nicht ein und dasselbe Kaliber :naughty:
7,62x53r ist die von den Finnen verwendete Version, die hat andere CIP Maße. Allerdings liegen die Maße so eng beieinander, das in jeder Waffe beide Patronen passen müssen.


Bis auf den Diameter des Laufes ist gar nix anderst.Außerdem hab ich das schon in meinen ersten Post beschrieben.

und es ist nicht empfohlen eine 7,62x54r Stahlmantelpatrone aus dem engeren Lauf zu verschiessen.


Das ist schlichtweg ein Blödsinn.Die Finnen haben abischtlich den Diameter von .309 gewählt um auch erbeutete Munition von den Russen verwenden zu können.Die Brinellhärte von einen Flusseisengeschoss ist dieselbe wie die von einen Geschoss mit Tombakmantel.
Ich hab noch nie gehört das ein Finne Zerplatzt ist weil eine 7,62x54R verschossen wurde, und 7,62x54R aus einen Finnen wird im Prinzip dauernd verschossen,auch jede Menge Surplus.

Re: Polnischer Nagant M44 Kaliberfrage

Verfasst: So 4. Mai 2014, 14:24
von KGR84
Noch kurz zu dem Thema, der Beschuss auf den Bildern sagt aus: NP=Nitropulverbeschuss V=Vienna (F wäre Ferlach).

So und nun hijacke ich das Thema kurzerhand:

Ich habe nen Nagant gemessen mit Diameter .314

Wenn Fabrigsmun kaufen möchte gibts da auch Munition, die die genauen Diameter berücksichtigt, oder einfach Standard 7,62x54R von bleistiftsweise S&B kaufen?

Danke

Re: Polnischer Nagant M44 Kaliberfrage

Verfasst: So 4. Mai 2014, 15:32
von 30-06
Fabriksmunition in 7,62x54R bekommst mit max. .312er Geschossen von Hornady,alle andren haben dia .311" -.309",angeblich sind die S&B sogar auch etwas schlanker als üblich wenn man sie vermisst.
Als Wiederlader hat man da etwas mehr Spielraum,muss man halt probieren was gut läuft.

Re: Polnischer Nagant M44 Kaliberfrage

Verfasst: So 4. Mai 2014, 15:43
von KGR84
Geschosse haben wir eh die richtigen, aber ich möchte auch Fabriksmun kaufen. Ist für einen .314 Lauf eh kein Problem wenn ich b.309-.311 verschiesse? Oder wird die Genauigkeit dabei stark beeinträchtigt?

Re: Polnischer Nagant M44 Kaliberfrage

Verfasst: Mo 5. Mai 2014, 12:13
von 30-06
.314 ist ein durchaus übliches Mass bei russischen Naganten,musst halt probieren,sollte aber passen.
Ich hab einen Enfield der sogar mit .308er auch gut klarkommt,solang es Flachbodengeschosse sind.

Re: Polnischer Nagant M44 Kaliberfrage

Verfasst: Mi 27. Jun 2018, 17:18
von The_Governor
Ich habe heute beim Beschussamt nachgefragt und folgende Antwort bekommen:

Sehr geehrter Herr,

ich würde Ihnen davon abraten. Sie werden die Patrone trotz der unterschiedlichen Hülsenabmaße wahrscheinlich laden können, jedoch ist der Kaliberdurchmesser unterschiedlich.

7,62 x 53R >>> F= 7,59 Z= 7,83

7,62 x 54R >>> F= 7,62 Z= 7,92


Daraufhin habe ich beide Läufe mit einem Messschieber nachgemessen. Sowohl der mit 53R markierte als auch der mit 54R markierte Lauf weisen ein Felddurchmesser von 7,6mm auf, wobei auf dem Messschieber der Strich schon minimal dahinter ist. Das Zugprofil ist bei beiden 7,9mm, ebenfalls etwas hinter dem Strich, keinesfalls 7,8mm. Somit sind beide Naganten wie erwartet sehr wohl im Warschauer-Pakt Kaliber 54R und es ist vermutlich bei der Beschriftung irgendwas verwechselt worden.