Izhmash Tigr (SWD Dragunow) im Kaliber 7,62x54R
Verfasst: Fr 6. Sep 2013, 07:36
Hallo,
der Grund, warum ich mir ein Izhmash Tigr im Kaliber 7,62x54R geholt habe, liegt eigentlich schon mehr als 20 Jahre zurück. Damals hat ein Regensburger Waffenhändler mehrere SWD Dragunow aus NVA-Beständen erworben, nach KWKG umgebaut und für ca. DM 4500.-- inklusive Optik und Zubehör verkauft. Ich kann mich noch gut an die großen hellgrünen Holzkisten erinnern, welche in einem Nebenraum seines Laden gelagert waren.
Kennt ihr auch dieses "Haben-Will-Gefühl"?
Ja, lang, lang ist´s her...
Bis vor einiger Zeit wurden dann "zivile Dragunows" unter der Bezeichnung Izhmash Tigr nur mit schwarzem Kunststoff-Schaft angeboten, doch eines Tages entdeckte ich die Anzeige der Firma TRANSARMS, wonach es das Tigr auch mit originaler SWD Dragunow-Schäftung gäbe.
Da stand für mich fest: Diese Büchse kommt jetzt ins Haus.
Die Optik, welche ich montiert habe, wird üblicherweise nicht in Deutschland angeboten und musste erst über einen Münchener Händler in Weiß-Russland bestellt werden. Es ist ein PO 3-9x42M der staatlichen Rüstungsfirma BELOMO.
Bei der Montage stellte ich erstmal fest, dass es relativ viel Spiel hat. Die beiliegende Anleitung war nicht wirklich eine große Hilfe, da sie leider nur auf kyrillisch geschrieben wurde.
Also mal einen Blick ins Internet riskiert und promt fand ich eine englisch-sprachige Seite, auf der Bild für Bild erläutert wurde, wie die Montage an die jeweilige Waffe angepasst und nachgespannt werden kann. Jetzt saß sie bombenfest.
Also nichts wie ab zum Schießstand. Patronen im Kaliber 7,62x54R mit 180 Grains von S&B hatte ich mir schon besorgt.
Wie ich ja schon geschrieben habe, ist die Anleitung auf Kyrillisch, so dass ich mit der "try and error"-Methode herausfinden musste, in welche Richtung ich das Absehen vertikal und horizontal verstellen musste. Das hat mich mindestens 20 Schuß gekostet, dann lagen die Treffer beständig im Bereich des Achters.
Ich halte mich jetzt durchaus für einen erfahrenen Schützen, aber dieses Gewehr gibt mir Rätsel auf. Ein "Scharfschützengewehr" mit einem Abzug ohne wirklichen Druckpunkt? Eine Treffpunktverlagerung von 20cm je nach Nutzung des Zweibeins oder des Sandsackes? Zwei Schuß eng anliegend im 10er, der Dritte auf "4"?
Ich hatte tatsächlich vor, dieses Gewehr auch mal mit auf den Ansitz zu nehmen - davon sehe ich im Moment aber aus naheliegenden Gründen ab.
Natürlich kenne ich die Berichte, wonach das SWD Dragunow im Vergleich zu westlichen Präzisionsgewehren nicht mithalten kann, aber einen durchschnittlicher Streukreis von ca. 20cm (!) auf 100m schaffe ich auch mit dem K 98k und offener Visierung.
Auch wage ich zu bezweifeln, dass in Russland nur Pygmäen als "Snajper" eingesetzt werden. Mir war der Schaft mindestens um 5cm zu kurz. Deswegen habe ich mir zwischenzeitlich noch eine original Schaftverlängerung besorgt. Ebenso werde ich mir noch ein PSO-Zielfernrohr 6x42 beschaffen, das als Standard auf das Dragunow montiert wird. Mal sehen.
Einstweilen nehme ich die Waffe ab und zu ohne Zielfernrohr auf den Schießstand. Auf 100m kann man von 8 bis 10 alles mit schöner Regelmäßigkeit treffen. An der Waffe liegt´s also nicht.
Aber - egal! Die fassungslosen Blicke auf dem Schießstand entschädigen zwischenzeitlich für alles...
Viel Vergnügen mit den Bildern, ich stelle später noch eines mit der Schaftverlängerung ein.
Gruß,
Bernhard


der Grund, warum ich mir ein Izhmash Tigr im Kaliber 7,62x54R geholt habe, liegt eigentlich schon mehr als 20 Jahre zurück. Damals hat ein Regensburger Waffenhändler mehrere SWD Dragunow aus NVA-Beständen erworben, nach KWKG umgebaut und für ca. DM 4500.-- inklusive Optik und Zubehör verkauft. Ich kann mich noch gut an die großen hellgrünen Holzkisten erinnern, welche in einem Nebenraum seines Laden gelagert waren.
Kennt ihr auch dieses "Haben-Will-Gefühl"?

Bis vor einiger Zeit wurden dann "zivile Dragunows" unter der Bezeichnung Izhmash Tigr nur mit schwarzem Kunststoff-Schaft angeboten, doch eines Tages entdeckte ich die Anzeige der Firma TRANSARMS, wonach es das Tigr auch mit originaler SWD Dragunow-Schäftung gäbe.
Da stand für mich fest: Diese Büchse kommt jetzt ins Haus.
Die Optik, welche ich montiert habe, wird üblicherweise nicht in Deutschland angeboten und musste erst über einen Münchener Händler in Weiß-Russland bestellt werden. Es ist ein PO 3-9x42M der staatlichen Rüstungsfirma BELOMO.
Bei der Montage stellte ich erstmal fest, dass es relativ viel Spiel hat. Die beiliegende Anleitung war nicht wirklich eine große Hilfe, da sie leider nur auf kyrillisch geschrieben wurde.
Also mal einen Blick ins Internet riskiert und promt fand ich eine englisch-sprachige Seite, auf der Bild für Bild erläutert wurde, wie die Montage an die jeweilige Waffe angepasst und nachgespannt werden kann. Jetzt saß sie bombenfest.
Also nichts wie ab zum Schießstand. Patronen im Kaliber 7,62x54R mit 180 Grains von S&B hatte ich mir schon besorgt.
Wie ich ja schon geschrieben habe, ist die Anleitung auf Kyrillisch, so dass ich mit der "try and error"-Methode herausfinden musste, in welche Richtung ich das Absehen vertikal und horizontal verstellen musste. Das hat mich mindestens 20 Schuß gekostet, dann lagen die Treffer beständig im Bereich des Achters.
Ich halte mich jetzt durchaus für einen erfahrenen Schützen, aber dieses Gewehr gibt mir Rätsel auf. Ein "Scharfschützengewehr" mit einem Abzug ohne wirklichen Druckpunkt? Eine Treffpunktverlagerung von 20cm je nach Nutzung des Zweibeins oder des Sandsackes? Zwei Schuß eng anliegend im 10er, der Dritte auf "4"?
Ich hatte tatsächlich vor, dieses Gewehr auch mal mit auf den Ansitz zu nehmen - davon sehe ich im Moment aber aus naheliegenden Gründen ab.
Natürlich kenne ich die Berichte, wonach das SWD Dragunow im Vergleich zu westlichen Präzisionsgewehren nicht mithalten kann, aber einen durchschnittlicher Streukreis von ca. 20cm (!) auf 100m schaffe ich auch mit dem K 98k und offener Visierung.
Auch wage ich zu bezweifeln, dass in Russland nur Pygmäen als "Snajper" eingesetzt werden. Mir war der Schaft mindestens um 5cm zu kurz. Deswegen habe ich mir zwischenzeitlich noch eine original Schaftverlängerung besorgt. Ebenso werde ich mir noch ein PSO-Zielfernrohr 6x42 beschaffen, das als Standard auf das Dragunow montiert wird. Mal sehen.
Einstweilen nehme ich die Waffe ab und zu ohne Zielfernrohr auf den Schießstand. Auf 100m kann man von 8 bis 10 alles mit schöner Regelmäßigkeit treffen. An der Waffe liegt´s also nicht.
Aber - egal! Die fassungslosen Blicke auf dem Schießstand entschädigen zwischenzeitlich für alles...

Viel Vergnügen mit den Bildern, ich stelle später noch eines mit der Schaftverlängerung ein.
Gruß,
Bernhard

