ISSC SPA 22lr - Erster Eindruck
Verfasst: So 8. Jun 2014, 10:59
Hey,
da ich jetzt etwas Zeit habe und mich der Aufgabe stellen möchte, mal einen längeren Text via Handy zu erstellen (wer braucht schon nicht Computer?), geb ich dem ganzen hier eine Chance
Es handelt sich hier um meine Eindrücke zum ISSC SPA im Kaliber 22LR
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Beim Händler:
Gewo war wie so oft der Händler, dem ich mein Vertrauen und mein Geld schenke und er hat hier auch mal eine eindeutig lobende Erwähnung verdient, da er und sein Team sehr engagiert, freundlich und kompetent sind.
Das Gewehr kommt mit einem Magazin in einem überdimensionierten ISSC-gelabelten Plastikkoffer. Dabei ist eine Anleitung auf englisch, eine Ersatzschraube für den Kammerstängel und ein undefinierbares, kleines Plastiktrumm. Sehr vorbildlich - gegen den vermeintlich negativen Effekt von Schaumstoff auf Brünierungen wurde das Gewehr in einem Plastikbeutel eingewickelt. So weit, so gut.
Das Gewehr hat ein angenehmes Gewicht, es ist weder zu schwer noch hat es den häufigen "Spielzeug Flair". Habe die Holz Version nicht ausguebig genug in Händen gehabt, die schwarz geschäftete ist jedenfalls vom Material her wertig gearbeitet. Der Schaft kommt schön rau und matt daher, es gibt keine hässlichen Klebenähte oder ähnliche Abscheulichkeiten.
Das Design selbst ist natürlich Geschmackssache, ich finde aber offen gestanden den penetrant klobig-eckigen Systemkasten im Kontrast zum Lauf zu dick.
Zum Zubehör - Magazine sind lagernd, ergo schnell zu haben und kosten um die 28€. Diese sind wohl in weiser Voraussicht auf künftig erhältliche, größere Kaliber einheitlich gefertigt.
Es ist eine Standard 11mm Schiene verbaut, allerdings keine Iron Sights - an der Laufmündung gibt es auch keine vorbereitete Möglichkeit, welche zu montieren (einen Korntunnel zB)
Der Aussteller bei gewo war etwas schwer gängig beim Repetieren, die neue, die er mir dann gebracht hat, war von dem her sehr gut und so habe ich sie gleich ins Herz geschlossen.
Die Entscheidung fiel nicht schwer, gewo bekommt mein Geld. Danke nochmal für den tollen Service, auch für die Hilfestellung in der aktuellen Situation.
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Am Schießstand
Erstmalig eingeschossen habe ich sie mit einem Redfield Revenge, testweise auf 100m. Meine geplante Verwendung war jedoch eher der dynamische Bereich in der KK Repetierer Klasse bei meinem Verein mit einem Rotpunkt Reflexvisier.
Alles in Position, leider war ich schlecht vorbereitet bzw von der Schießleistung meines Anschütz Match KK verwöhnt, habe also die altbewährte RWS K600 mit gehabt und sonst nichts.
Erstmalig habe ich immer 5 Schuss ins Magazin geladen, das ZF etwa mittig ausgerichtet und das Gewehr in einem entsprechenden Bock eingespannt.
Der Repetiervorgang selbst, also das, was hier jeden interessiert, ist zweigespalten. Das Öffnen der Verschlusses geht ausnahmslos flüssig und sehr leicht von der Hand.
Das Schließen ist ein eigenes Kapitel. Ich habe hier drei verschiedene Verhaltensweisen festgestellt.
* Das Schließen geht schnell und flüssig wie das Öffnen. (60%)
* Das Schließen geht den meisten Weg flüssig, jedoch bei 2/3 des Weges hakt es, hier braucht man entweder einen Schlag auf den Stängel oder nochmal kurz "ausholen", hier muss man aber darauf achten, die Patrone nicht auszuwerfen. (30%)
* Das Schließen geht flüssig bis 1cm vor dem Patronenlager, dann blockiert es komplett und kann ausschließlich noch nach hinten aufgerissen werden. (10%).
Das Ergebnis von Fall 3:
6 Stk von 50
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Der Abzug
Der verdient jedes erdenkliche Lob. Sehr sauberer Abzugsweg, kein Kratzen, kein Schleifen.. allerdings auch kein Druckpunkt. War für mich aber eher ein Plus, da ich ihn ja ohnehin dynamisch einsetzen wollte und das druckpunktlose Konzept von meinem AR15 Timney gewohnt bin.
Er bricht nach etwa 7mm Vorweg ohne jegliche Ankündigung, allerdings auch ohne zu meckern sehr sauber und mit wenig Gewicht. Habe keine Abzugswaage, aber der Timney mit 1,3kg ist doch schwerer.
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Das Trefferbild
K600 auf 100m mit teils eingespanntem Gewehr. (fixe Punkte vorn und hinten, aber keine feststellbare Schraube. Es war mir nicht möglich, auf einem Standard Spiegel die 10 zu halten. 9 ist durchaus drin. Inwiefern das representativ ist mit nur einer Mun-Sorte, muss jeder für sich entscheiden.
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Fazit
Die Trefferlage wäre mir egal gewesen, da dynamisch in diesem Bereich über 30m ohnehin nichts passiert, die häufigen Zuführungsstörungen sind für mich aber untragbar. Natürlich war das kein endgültig aussagekräftiger Test, da ich nur ein Gewehr, ein Magazin und eine Mun Sorte probiert habe. Es ist aber ein erster Eindruck und der hat mich doch sehr enttäuscht. So werde ich mich, obwohl ich immer einen Biathlon Verschluss wollte, wieder davon trennen .

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1. Nachtrag
Habe heute mehrere Sorten 22LR mitgenommen und konnte dabei viel in Erfahrung bringen. Gleich Vorweg - es gibt Sorten, die absolut zuverlässig zugeführt werden und es gibt auch welche, die schöne Streukreise zaubern. Und es gibt auch eine, die beides kann
Jeweils insgesamt 100 Schuss in 5er Serien auf 100 Meter.
Der Verschluss wurde sehr achtsam geöffnet und wieder geschlossen. Das wurde deshalb bewusst gemacht, da falsche Handhabung (Verschluss nicht ganz öffnen) laut Hersteller wohl solche Quetschungen verursachen soll.
American Eagle HV - wird zuverlässig zugeführt, Präzision ist nicht messbar, da sie unregelmäßig Ausreißer produziert, ab und an waren die Gruppen aber ok.
Remington Golden Bullet - 5 von 100 waren gequetscht, Gruppen verzichtbar
Winchester HV Super X - da ich davon Unmengen habe (laufen grandios im CMMG Einstecksystem beim OA15) wäre mir lieb und recht gewesen, die wären es. Leider nein. 5 von 100 gequetscht, Präzision verzichtbar
S&B HV hollow points - machen irre Spaß, weil sie einen mords Knall machen
Durch den Fun Faktor in meiner engeren Auswahl gewesen. Keine Störungen oder sonstigen Probleme, die Gruppen nicht über mäßig gut, aber für kürzere Distanzen ausreichend.
SK Standard Plus - da sie die letzten sind, könnte das was bedeuten
perfekte Zuführung. ich hatte sogar den Eindruck, mit denen flutscht der Verschluss noch leichter. Trefferbild auf 100m - konnte leicht die 10 halten. Die ist es! Allerdings.. der Fun Faktor vs Testsieg.. mal sehen 
Das Gewehr macht jetzt einfach Spaß, so soll das sein! Von mir also eine eindeutige Kauf Empfehlung, das Ding bleibt im Schrank
Einziges "Problem" nach gut 250 Schuss hat sich der Kunststoff Kammerstängel gelockert. Wieder festziehen und gut ists. Vermutlich wird Schraubensicherung die Lösung sein
Bei Fragen bin ich gern erreichbar via PM oder hier im Thread
da ich jetzt etwas Zeit habe und mich der Aufgabe stellen möchte, mal einen längeren Text via Handy zu erstellen (wer braucht schon nicht Computer?), geb ich dem ganzen hier eine Chance

Es handelt sich hier um meine Eindrücke zum ISSC SPA im Kaliber 22LR
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Beim Händler:
Gewo war wie so oft der Händler, dem ich mein Vertrauen und mein Geld schenke und er hat hier auch mal eine eindeutig lobende Erwähnung verdient, da er und sein Team sehr engagiert, freundlich und kompetent sind.
Das Gewehr kommt mit einem Magazin in einem überdimensionierten ISSC-gelabelten Plastikkoffer. Dabei ist eine Anleitung auf englisch, eine Ersatzschraube für den Kammerstängel und ein undefinierbares, kleines Plastiktrumm. Sehr vorbildlich - gegen den vermeintlich negativen Effekt von Schaumstoff auf Brünierungen wurde das Gewehr in einem Plastikbeutel eingewickelt. So weit, so gut.
Das Gewehr hat ein angenehmes Gewicht, es ist weder zu schwer noch hat es den häufigen "Spielzeug Flair". Habe die Holz Version nicht ausguebig genug in Händen gehabt, die schwarz geschäftete ist jedenfalls vom Material her wertig gearbeitet. Der Schaft kommt schön rau und matt daher, es gibt keine hässlichen Klebenähte oder ähnliche Abscheulichkeiten.

Das Design selbst ist natürlich Geschmackssache, ich finde aber offen gestanden den penetrant klobig-eckigen Systemkasten im Kontrast zum Lauf zu dick.
Zum Zubehör - Magazine sind lagernd, ergo schnell zu haben und kosten um die 28€. Diese sind wohl in weiser Voraussicht auf künftig erhältliche, größere Kaliber einheitlich gefertigt.

Es ist eine Standard 11mm Schiene verbaut, allerdings keine Iron Sights - an der Laufmündung gibt es auch keine vorbereitete Möglichkeit, welche zu montieren (einen Korntunnel zB)
Der Aussteller bei gewo war etwas schwer gängig beim Repetieren, die neue, die er mir dann gebracht hat, war von dem her sehr gut und so habe ich sie gleich ins Herz geschlossen.
Die Entscheidung fiel nicht schwer, gewo bekommt mein Geld. Danke nochmal für den tollen Service, auch für die Hilfestellung in der aktuellen Situation.
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Am Schießstand
Erstmalig eingeschossen habe ich sie mit einem Redfield Revenge, testweise auf 100m. Meine geplante Verwendung war jedoch eher der dynamische Bereich in der KK Repetierer Klasse bei meinem Verein mit einem Rotpunkt Reflexvisier.

Alles in Position, leider war ich schlecht vorbereitet bzw von der Schießleistung meines Anschütz Match KK verwöhnt, habe also die altbewährte RWS K600 mit gehabt und sonst nichts.
Erstmalig habe ich immer 5 Schuss ins Magazin geladen, das ZF etwa mittig ausgerichtet und das Gewehr in einem entsprechenden Bock eingespannt.
Der Repetiervorgang selbst, also das, was hier jeden interessiert, ist zweigespalten. Das Öffnen der Verschlusses geht ausnahmslos flüssig und sehr leicht von der Hand.

Das Schließen ist ein eigenes Kapitel. Ich habe hier drei verschiedene Verhaltensweisen festgestellt.
* Das Schließen geht schnell und flüssig wie das Öffnen. (60%)
* Das Schließen geht den meisten Weg flüssig, jedoch bei 2/3 des Weges hakt es, hier braucht man entweder einen Schlag auf den Stängel oder nochmal kurz "ausholen", hier muss man aber darauf achten, die Patrone nicht auszuwerfen. (30%)
* Das Schließen geht flüssig bis 1cm vor dem Patronenlager, dann blockiert es komplett und kann ausschließlich noch nach hinten aufgerissen werden. (10%).
Das Ergebnis von Fall 3:

6 Stk von 50
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Der Abzug
Der verdient jedes erdenkliche Lob. Sehr sauberer Abzugsweg, kein Kratzen, kein Schleifen.. allerdings auch kein Druckpunkt. War für mich aber eher ein Plus, da ich ihn ja ohnehin dynamisch einsetzen wollte und das druckpunktlose Konzept von meinem AR15 Timney gewohnt bin.
Er bricht nach etwa 7mm Vorweg ohne jegliche Ankündigung, allerdings auch ohne zu meckern sehr sauber und mit wenig Gewicht. Habe keine Abzugswaage, aber der Timney mit 1,3kg ist doch schwerer.
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Das Trefferbild
K600 auf 100m mit teils eingespanntem Gewehr. (fixe Punkte vorn und hinten, aber keine feststellbare Schraube. Es war mir nicht möglich, auf einem Standard Spiegel die 10 zu halten. 9 ist durchaus drin. Inwiefern das representativ ist mit nur einer Mun-Sorte, muss jeder für sich entscheiden.
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Fazit
Die Trefferlage wäre mir egal gewesen, da dynamisch in diesem Bereich über 30m ohnehin nichts passiert, die häufigen Zuführungsstörungen sind für mich aber untragbar. Natürlich war das kein endgültig aussagekräftiger Test, da ich nur ein Gewehr, ein Magazin und eine Mun Sorte probiert habe. Es ist aber ein erster Eindruck und der hat mich doch sehr enttäuscht. So werde ich mich, obwohl ich immer einen Biathlon Verschluss wollte, wieder davon trennen .


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1. Nachtrag
Habe heute mehrere Sorten 22LR mitgenommen und konnte dabei viel in Erfahrung bringen. Gleich Vorweg - es gibt Sorten, die absolut zuverlässig zugeführt werden und es gibt auch welche, die schöne Streukreise zaubern. Und es gibt auch eine, die beides kann

Jeweils insgesamt 100 Schuss in 5er Serien auf 100 Meter.
Der Verschluss wurde sehr achtsam geöffnet und wieder geschlossen. Das wurde deshalb bewusst gemacht, da falsche Handhabung (Verschluss nicht ganz öffnen) laut Hersteller wohl solche Quetschungen verursachen soll.
American Eagle HV - wird zuverlässig zugeführt, Präzision ist nicht messbar, da sie unregelmäßig Ausreißer produziert, ab und an waren die Gruppen aber ok.
Remington Golden Bullet - 5 von 100 waren gequetscht, Gruppen verzichtbar
Winchester HV Super X - da ich davon Unmengen habe (laufen grandios im CMMG Einstecksystem beim OA15) wäre mir lieb und recht gewesen, die wären es. Leider nein. 5 von 100 gequetscht, Präzision verzichtbar
S&B HV hollow points - machen irre Spaß, weil sie einen mords Knall machen

SK Standard Plus - da sie die letzten sind, könnte das was bedeuten


Das Gewehr macht jetzt einfach Spaß, so soll das sein! Von mir also eine eindeutige Kauf Empfehlung, das Ding bleibt im Schrank

Einziges "Problem" nach gut 250 Schuss hat sich der Kunststoff Kammerstängel gelockert. Wieder festziehen und gut ists. Vermutlich wird Schraubensicherung die Lösung sein
Bei Fragen bin ich gern erreichbar via PM oder hier im Thread